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Allgemeiner Anzeiger : 10.05.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-05-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-190505109
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- oai:de:slub-dresden:db:id-181900449X-19050510
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- Zeitungen
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
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Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
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Jahr
1905
-
Monat
1905-05
- Tag 1905-05-10
-
Monat
1905-05
-
Jahr
1905
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 10.05.1905
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politische Aunäledau. Ter russisch-japanische Krieg. *Da es sonst vom Kriegsschauplatz so gut Vie nichts zu melden gibt, wird zur Ab wechselung auch einmal wieder die Friedens schalmei geblasen. Nach einer Meldung aus Paris soll Präsident Loubet mit König Eduard eine Unterredung gehabt haben, die die Mög lichkeit einer Friedensvermittelung zwischen Ruß land und Japan zum Gegenstand gehabt haben soll. Man sprach, so heißt es, von Bedingungen, die Frankreich und England nach reiflicher Be ratung den beiden Kriegführenden auf nötigen wollen. — Es fragt sich nur, ob sich Rußland und Japan Bedingungen, die Frankreich und England ihnen diktieren, auf nötigen lassen werden. Japan ganz gewiß nicht. * Von denfeindlichenGeschwadern hört man gar nichts mehr, selbst die phantasie- vollsten Dampferkapttäne find verstummt mit ihren Erzählungen, wonach an allen möglichen und unmöglichen Orten bald russische, bald japanische Kriegsschiffe gesichtet sein sollten. * Nach einer Meldung aus Amoh wütete dieser Tage an der Südküste von China ein Teifun. Es heißt, die baltische Flotte sei von demselben erfaßt und einige kleine Schiffe seien dadurch vom Hauptgeschwader getrennt worden. (??) (Nähere Nachrichten darüber, ob und in welchem Umfange das russische Geschwader Schaden gelitten hat, liegen nicht vor.) *Die japanische Presse fährt fort, in scharfer Weise die französische Auslegung der Neutralitätsverpflichtungen be züglich Indochinas zu tadeln. ,Dschidschi Shimpo' richtet die dringende Aufforderung an die Regierung, ohne irgend welche Rücksicht nahme Schritte zum Schutze der nationalen Interessen zu tun, und behauptet, Frank reich trage die Verantwortung für die weitere Ausdehnung der Feindseligkeiten. *Bei der russischen Mandschurei armee wird auch der kleinste Erfolg des Telegraphiertwerdens für würdig erachtet. Wie Lenewitsch an den Zaren telegraphierte, stieß am 1. d. eine Abteilung Kosaken auf eine japanische Eskadron Dragoner und griff sie an. Ein japanischer Offizier und eine Anzahl Dragoner wurden getötet und elf Mann ge fangen genommen. * Die vor der besonderen Kommission zur Untersuchung derU bergabePortArthurs abgegebenen Aussagen lauten angeblich gleich mäßig ungünstig für General Stössel. Auch gegen Frau Stössel werden schwere Vor würfe erhoben. Der General und seine Frau werden beschuldigt, ihre Energie hauptsächlich darauf gerichtet zu haben, sich zu bereichern. U. a. wurde ausgefagt, Frau Stössel habe 40 Kühe besessen, die sie mit Brot fütterte, während die Soldaten knappe Rationen erhielten, und die Milch ihrer Kühe habe sie dann für 2 Mark die Flasche verkauft. Ein Offizier sagte aus, er habe General Stössel 70 Mark für einen Truthahn gezahlt. (Wären die Be schuldigungen wahr, so würde das Stösselsche Ehepaar nicht im geringsten aus der in Rußland üblichen Rolle fallen, und es ist wohl nur der Neid der der Staatsklippe Fernerstehenden, der solche Aussagen entstehen läßt.) * * Zu den russischen Wirren. * Ein Aufruf der Sozialistenpartei in Peters burg fordert die Arbeiter auf, eine Feier am 1. (14.) Mai in verschiedenen Stadtteilen zu be gehen, sowie zu versuchen, einen Umzug zu veranstalten. Im Falle des Einschreitens der Polizei soll bewaffneter Widerstand geleistet werden. Die intelligente Bevölkerung wird aufgefordert, die Arbeiter auch durch die Tat zu fördern und sich ihnen anzuschließen. * Die Ausstandsbewegung in Warschau hatte am Donnerstag schon die Mehrzahl der Straßenbahnangcftellten ergriffen. Um 2 Uhr waren die Straßen verödet. Läden find geschlossen. Der Verkehr ist eingestellt. Einige Straßen wurden durch Telegraphenpfähle von der Menge gesperrt. *Jn Warschau kam es am Brndno- Friedhof zwischen Soldaten und den die Leid tragenden begleitenden Sozialisten zu heftiges Auftritten. Die Soldaten machten innerhalb des Friedhofes von ihren Waffen zwar keinen Gebrauch, dagegen wurde sehr streng jede Be leidigung der Soldaten gesühnt. U. a. erhielt ein Bursche, der einem Kosaken ein Schmäh wort zugerufen hatte, einen scharfen Säbelhieb über den Kopf, daß er blutüberströmt zusammen brach. * L * Deutschland. * Das Kaiserpaar ist am Freitag nach mittag, von der Mittelmeer-Reise heimkehrend, in Karlsruhe eingetroffen. *Kaiser Wilhelm richtete an König Viktor Emanuel ein Telegramm, in dem er nochmals bei dem Verlassen des italienischen Bodens dem Könige den herzlichsten Dank aus spricht für die in Italien in so reichem Maße ihm und der kaiserlichen Familie erwiesene Gastfreundschaft und die überall so herz liche Aufnahme. * Der Bundesrat hat in seiner letzten Sitzung dem Abkommen mit Luxemburg über Unfallversicherung und über den Bezug von Invaliden- und Unfallrenten seine Zustim mung erteilt. Die Meinungen über die Aus sichten des neuen Reichsfinanzpro gram m s, soweit ein solches aus vorläufigen Andeutungen bereits erkennbar ist, gehen in Bundesratskreisen noch weit auseinander. *Die Verwaltung der deutschen Mar sch a l I i n s e I n (Australien) lag bisher in den Händen der Jaluitgesellschaft. Da hieraus mancherlei Unzuträglichkeiten entspringen, beab sichtigte die Regierung schon seit längerer Zeit, die Verwaltung selber zu übernehmen. Jetzt ist zwischen der Regierung und der Jaluit-Ge- sellschaft ein Vertrag abgeschlossen worden, durch den vom 1. April 1906 ab die Verwal tung auf das Reich übernommen wird. Österreich-Ungarn. * Angeblich soll zwischen Goluchöwski und Tiüoni in Venedig auch ein Besuch Kaiser Franz Josephs in Rom verabredet worden sein. Der Papst soll seinen Wiener Nuntius mit der Feststellung der Bedingungen betraut haben. England. * König Eduard, der am Donnerstag von seiner Frankreich-Reise wieder in London eingetroffen ist, hatte abends eine längere Unterredung mit deu Ministern Balfour und Lansdowne. Bakranstaaten. * Anläßlich des russischen Osterfestes ist dem Fürsten Ferdinand von Bulgarien ein sehr huldvolles Handschreiben des Zaren zugegangen und mehrere seiner durch Russenfreundlichkeit gerade nicht ausgezeichnete Minister haben höhere Ordensauszeichnungen aus Petersburg erhalten. Väterchen will sich offenbar bei denen, denen sein Großvater als Befreier galt, in wohlwollende Erinnerung bringen. In Sofia lächelt man wohl über diese Mischen Huldbeweise. Man hat dort von Rußland weder etwas zu fürchten noch zu hoffen. Für das nächste Vierteljahrhundert ist es für Rußland mit seiner maßgebenden Rolle in den Balkanstaaten zu Ende. *Die Kreta-Angelegenheit wird immer konfuser. Soweit vom Meeruser her die englischen Schiffskanonen reichen, herrscht ja Unterwürfigkeit unter den Willen der Mächte. Im Innern Ler Insel aber, in den Gebirgen, herrscht vollständiger Aufruhr. Bisher hatte Prinz Georg immer betont, er könne für Ru h e und Ordnung in Kreta nicht einstehen, wenn die Forderungen der Bevölkerung nicht erfüllt würden. Jetzt drehen die an Kreta be teiligten Mächte den Spieß um und haben den Prinzen wissen lassen, sie könnten keinen Ober- kommifsar gebrauchen, der nicht Ruhe und Ordnung auf der Insel ausrechtzuerhalten im stande wäre. Der bemittleidenswerte Prinz fitzt also platt zwischen zwei Stühlen. *Die gereizte Stimmung, die zwischen Griechen und Bulgaren herrscht, hat neuerdings in Saloniki Ausschreitungen hervorgerufen. Im Hause des dortigen bulgarischen Mädchen- gymnafiums wurde deren Direktor überfallen, und der bulgarische Pope Georgi Mangitschew meuchlings' durch Messerstiche von einem Griechen tödlich verwundet. (Die Bulgaren werden auf ihre Antwort nicht lange warten lassen.) Ast«. * Der Aufstand in Demeu (Arabien) scheint ernstliche Ausdehnungen anzunehmen. Die türkische Regierung mobilisierte fünfzig Bataillone in Stärke von vierzigtausend Mann, die nach Demen eingeschifft Wersen. Ferner soll ein Teil der gegenwärtig in Maze donien liegenden türkischen Truppen nach Demen geschickt werden. Sämtliche türkischen Verwaltungsbeamten in Demen sollen von den Insurgenten getötet worden sein. unci fern. Geschäftsschlutz bei der Kronprinzen- hochzeit. Aus industriellen Kreisen soll die Anregung gemacht worden sein, die Einholungs feier des kronprinzlichen Paares dadurch volks tümlicher zu gestalten, daß die Geschäftsleute möglichst einmütig ihre Lokalitäten geschlossen hatten. Man hofft, daß die Geschäftsinhaber dieser Anregung entsprechen werden. Es wird daran erinnert, daß auch am Tage der Ein holung unsres Kaiserpaares fast sämtliche be deutenden Geschäfte in Berlin geschlossen hatten. Die Gesamtzahl der Gcnickstarrsfälle, die Ende April in Schlesien in Behandlung standen, betrug fünfunddreißig. Neuerttankungen sind nur vereinzelt ausgetreten. Danach scheint die Epidemie im Zurückgehen begriffen zu sein. Ten Wert der drahtlose» Telegraphie zu erproben, hatte jüngst ein Passagier deS Schnelldampfers des Norddeutschen Lloyd „Kaiser Wilhelm II." Gelegenheit. Als näm lich das Schiff schon zur Abfahrt in Bremer haven bereit war, entdeckte er zu seinem nicht geringen Schrecken, daß er seine ganze Barschaft im Werte von 2400 Mk. in dem Hotelzimmer in Bremen, in dem er logiert hatte, liegen ge lassen hatte. In größter Bestürzung teilte er dem Kapitän sein Unglück mit, der gerade noch vor der Abfahrt des Dampfers die Vertretung des Norddeutschen Lloyd in Bremerhaven be auftragen konnte, telephonisch in dem Bremer Hotel über den Verbleib des Geldes nachzu fragen. Während nun der Dampfer weser abwärts dem Meere zufuhr, traf auf ihm — schon eine halbe Stunde nach seiner Abfahrt — vermittelst der drahtlosen Telegraphie die Nach richt ein, daß die Geldsumme in dem Hotel zimmer gefunden worden sei, und daß der Betrag von dem Zahlmeister des Dampfers an den Passagier auszuzahlen sei. — Daß die Freude des Passagiers über diese prompte Auf findung und Wiedererlangung seines vermißten Geldes groß gewesen ist, kann man sich denken. Eine originelle Gesellschaft von Ozean- reisenden harte neulich der Dampfer des Nord deutschen Lloyd „Gneisenau" auf seiner Fahrt von Bremen nach New Hort an Bord. Er brachte nämlich außer 2168 Passagieren noch einen ganzen „zoologischen Garten" mit, der von zwei deutschen Firmen nach New Dork geschickt wurde. Die der Obhut von 3 erfahrenen Wärtern anvertraute Menagerie bestand aus 4 Löwen, 8 Elefanten, 18 Bären, 12 Leoparden, 6 Panther, 14 Hyänen, 1 Orang-Utang. 500 Affen der verschiedensten Arten, 13 Kisten mit Schlangen, einer Riesenschlange von 37 Fuß Länge uno gegen 2500 Vögeln der ver schiedensten Arten. Die New Docker Zeitungen, die ausführlich über diese merkwürdige Reisegesellschaft berichten, erzählen über ihre Ankunft im New- Dorker Hafm: „Die Elefanten trompeteten vor Freude, als sie wieder festes Land unter sich hatten. Sie sahen aus, als wären sie wahrhaftig glücklich, das liebe alte New Dork zu sehen, das durch den Nebel hindurch in dunkeln Umrissen über den Fluß herübcrschaute. Sie wurden auf einem Boote in zwei gewaltigen Wagen übergesetzt. Die Löwen, Leoparden und Panther waren über die New Dorker Luft fo befriedigt, als dächten sie, das Klima ihrer Heimat sei ihnen voraus hierher gebracht worden. ! O Twei frauen. 8) Roman von E. Vorchart. (Fortsetzung „Elisabeth, daS wirst du nicht tun!" rief Frau v. Rittberg abwehrend, und von Reue über ihr Geständnis gepackt. „Du willst ein Opfer bringen und um unsertwillen einen Mann heiraten, den du nicht liebst. O, hätte ich doch geschwiegen! Wer du gabst mir das Versprechen, dich nicht beeinflussen zu lassen, du mußt es halten!" „Aber einzige Mutti, wer denkt denn an ein Opfer?" entgegnete Elisabeth. „Ich habe eben erst durch deine Erzählung erkannt, welchen edlen Mann ich im Begriff stand, abzuweisen. Wenn ich für ihn auch vielleicht nicht das empfinde, was ich mir bisher unter Brautliebe vorgestellt habe, so achte ich den Grafen doch hoch, ich vertraue ihm, und da ich nun doch einmal heiraten muß und will, so ist er mir der liebste und sympathischste unter allen jungen Herren meiner Bekanntschaft. Ohne Furcht und Zagen vertraue ich mich ihm an. — Mutti, Papa sprach heute zu mir so schöne Worte von der wahren Liebe, von gegenseitiger Hochachtung — siehst du, so wird es zwischen Landegg und mir sein, und solche Liebe mag wohl auch die richtige sein." So plaudernd, beschwichtigte Elisabeth alle Zweifel ihrer Mutter, bis sich dieselbe ganz beruhigt hatte und bereits anfing, Pläne für die Zukunft zu fassen. Dann erhob sich das junge Mädchen und ging zu ihrem Vater, den sie nicht länger in Ungewißheit lassen wollte. Als sie in sein Zimmer trat, sah sie ihn völlig regungslos vor seinem Schreibtisch fitzen, den Kopf in beide Hände gestützt. Er hörte die Tochter nicht, bis diese ihren Arm um seine Schultern legte und leise rief: „Väterchen!" Der Oberst wandte sich erschrocken um; den verstörten Ausdruck seines Gesichtes verstand Elisabeth jetzt ja nur zu gut, deshalb fuhr sie schnell fort: „Väterchen, wenn du dem Grafen Landegg schreiben willst, er soll mir willkommen sein." „Elisabeth, mein Kind!" Damit sprang der Oberst auf und zog seine Tochter an die Brust. „Ich wußte es ja, daß es so kommen mußte. Du hast dich geprüft, mein Töchterchen, du warst nur zu stolz, um gleich ja zu sagen? Wie gut verstehe ich dich!" Elisabeth hörte kaum auf des Vaters Worte: sie sah nur sein vor Freude verklärtes Gesicht, sah, wie er froh aufatmete, und da fühlte sie sich glücklich. Dem Vater kam kein Argwohn, er ahnte nicht, was Elisabeth zu diesem Schritt getrie ben hatte. In doppelter Hinsicht mußte ihn darum die Wahl seiner Tochter erfreuen. Und er gab dieser Freude Ausdruck und warf da mit einen Hellen Glanz auch in Elisabeths Gemüt. Ms fie aber endlich wieder in ihrem Zimmer saß, da wurde es trübe und dunkel in ihr. Ihr Herz zagte und um ihren Mund lagerte sich ein schmerzlicher Zug. Sie stellte sich das Bild des Grafen Lan degg, seine hohe Gestalt, sein ernstes Antlitz vor; sie dachte an alle die kleinen Aufmerksam keiten, die er ihr erwiesen und die sie, nichts ahnend, geduldet, ja gern hingenommen hatte. Nun begriff fie auch, weshalb er gestern auf dem Balle so erregt gewesen war, wamm er so heftig ihren Plänen widerstrebt hatte! Ein bitteres Lächeln trat auf ihre Lippen. Also darum! Er wollte fie für sich, fie sollte der Kunst untreu werden um seinetwillen. Sie hörte wieder seine leidenschaftlichen Worte: „Sie sind geschaffen, glücklich zu machen." Bei dieser Erinnerung packte fie eine jähe Angst. Sie empfand plötzlich die ganze Schwere der Verantwortung, die fie übernommen hatte, und es wurde ihr klar, daß fie fich opfern mußte. „Mein Gott," rief fie in heißem Trotz, „laß es nicht zu, sende eine andre Hilfe für die Meinen, ich habe nicht die Kraft zu diesem Schritt!" Aber es wurde ihr kein Trost da er mannte sie fich endlich und flüsterte: „Bin ich denn so schwach? Habe ich denn nicht die Kraft, mich für meine Liebsten willig hinzugeben?" Welch reicher Lohn sollte ihr werden für ihr ja! Ein hochgeachteter Name, eine hohe ge sellschaftliche Stellung für fich, und für ihre Lieben ein sorgenfreies, friedvolles Leben. War ihr Besitz das wirklich alles wert? Würden nicht alle Bekannten sie um die glän zende Zukunft, um diesen edlen Mann benei den ? Er liebt fie, er würde fie hoch halten. Vielleicht war die Liebe, wie fie fich Sie spielten miteinander wie junge Kätzchen, ob gleich die meisten von ihnen noch vor kurzem m ihren heimischen Wäldern das tägliche Brot M hatten erräubern müssen. Für die Passagiere w« der Anblick dieser originellen Reisegesellschaft während der Überfahrt ein angenehmer Zeitvertreib." Eine gelungene Redeblüte wird von einer landwirtschaftlichen Versammlung in Ober hessen bekannt. Es pries daselbst ein Redner unter Hinweis auf die seit Jahren allgemein bekannten Erfolge künstlicher Dungmittel deren Anwendung. Daneben bemerkte er jedoch, das es ganz ohne Stalldünger auf die Dauer nicht angehe, und er schloß wörtlich: „Aber auch den Kuhmist kann ich den Herren Landwirten nicht warm genug ans Herz legen." Reicher Kindersegen ist in Strälen dem Rollfuhrunternehmer Heinrich Bocksteger be schert, denn am 2. d. wurde ihm dgs zwanzigste Kind geboren. Von diesen leben fünfzehn. Zwillinge find nicht dabei. Mordversuch u«d Selbstmord. Der Stationsgehilfe Kuhn, der schon längere Zell Zwist mit dem Stationsmeister Wahlrapp hatte, feuerte am Donnerstag auf dem Bahnhof in Tutzing mehrere Schüsse aus einem Revolver auf den Stationsmeister ab und verwundete ihn schwer. Kuhn ergriff darauf die Flucht, begab fich in feine Wohnung und erschoß fich dort selbst. Flucht aus dem Gefängnis. Aus dem Landauer Gefängnis sind zwei Insassen, die mehrjährige Gefängnisstrafen zu verbüßen haben, ausgebrochen. Beiden ist es gelungen, zu entkommen. Schneidiger Abe-Schütze. Am ersten Schultage ereignete fich in einer städtischen Schule Mittelschlefiens folgendes. Um die Kinder in die Schulordnung einzusühren, bat der Lehrer die Mütter, die Schulstube zu ver lassen. Kaum hatte die letzte Mutter die Tür zugemacht, so erhebt fich ein kleiner Schulrekrut und spricht in seiner Würde: „Nu kann's los gehen, jetzt find die Weiber raus." Hartnäckiger Selbstmörder. In einem Atelier der Akademie der bildenden Künste in München verübte der Akademiker Geza Tisamer aus Ungarn Selbstmord. Beim ersten Schuß brach ihm der Hahn an seinem Revolver; der Schuß versagte. Nun legte Tisamer die Waffe auf den Tisch vor fich hin und brachte die Patrone mittels eines spitzen Nagels und eines Hammers zur Entladung. Er erreichte seine Absicht nur zu gut; die Kugel drang ihm ins Herz und tötete ihn auf der Stelle. Was den jungen Künstler zu dem traurigen Schritte ge trieben hat, ist nicht bekannt. Ein Sekundärbahnidyll wird von der Bahn Passau-Hauzenberg berichtet. Ein junger Mann wollte nach Hauzenberg fahren. Als er die Seilfähre am linken Jnnufer bestieg, fuhr der Zug schon in die Haltestelle Innstadt ein, und bis ihn das vom Fährmann beschleunigte Fahrzeug an das rechte Ufer brachte, war der Zug nach Station Rosenau abgedampft, ohne auf den um Nachsicht Rufenden zu achten. Schnell entschlossen befolgte dieser nun den Rat des Fährmannes, nahm seine ganze Kraft zusammen und lief hinter dem davoneilenden Zuge her. In Rosenau holte der kleine Mann schweißtriefend und mit dem großen Regen schirm gestikulierend den Zug ein und wurde dort mit offenen Armen ausgenommen. Das Zügle „raste" weiter. Der eingebildet Kranke. Daß ein kranker Mann als Athlet auftritt, klingt zwar sonderbar, kommt aber doch vor. Ein Tischler, der bei der Ortskrankenkaffe in Fürth als krank angemeldet war und infolgedessen seinem Berufe nicht nachging, hat, um fich die Langeweile zu vertreiben, seine Tätigkeit auf ein andres Ge biet verlegt. Durch eine Zeitungsmitteilung erhielt die Verwaltung der Ortskrankenkasse da von Kenntnis, daß ihr Schutzbefohlener bei dem Athletenklub in Nürnberg im Preisringen sich einen Preis holte. Gewiß ein kräftiger Kranker! Die Verwaltung der Ortskrankenkasse hat denn auch nicht versäumt, dem kranken Tischler und gesunden Athleten ihre ganz be sondere Anerkennung auszudrücken. "" dieselbe bisher vorgestellt hatte, nur ein Phan« tafiegebilde; was für eine Gefahr lag aber für fie darin, wenn fie ihn heiratete? Sie wollte ihm niemals mehr Liebe heucheln, als fie wirklich für ihn empfände. Außerdem bliebe Landegg, wie er neulich sagte, voraussichtlich noch einige Jahre bei der bayrischen Gesandt schaft attachiert; fie würde also in der Eltern Nähe sein und sich von ihnen zu jeder Zeit Rat holen können, was konnte fie fich Besseres wünschen? — Nur eins mußte sie um seinetwillen opfern, ihren Künstlertraum l Was würde Nora Stein dazu sagen? Ach, daß fie zu ihr gehen und dort ihr Herz ausschütten könnte! Aber fie hat Berlin ver lassen, und es vergeht eine lange Zeit, bis fie wiederkehrt. Doch gleichviel, fie wollte nichts Halbes tun und nie wieder sollten Tränen um diesen Traum fließen! Noch einige Male schluchzte Elisabeth auf, dann trocknete fie ihre Tränen und dachte an die Zukunft, an die Aufgaben, die fie jetzt ge stellt hatte. Sie durfte jetzt nicht rückwärts sehen, nur vorwärts! „O Gott, gib mir Kraft, meinen Gatten zu lieben, ihm ein treueS Weib zu sein!" war der Schluß all ihres Denkens. 6. Am nächsten Vormittag erwartet Elisabeth Graf Landegg. Sie hat nachts kaum ge schlafen, noch immer wieder unaufhörlich ge grübelt. Die Ihren bemerken wohl ihre Blässe, ihre Unruhe, aber fie schreiben beides S bürg Großi unbea Dem den! zu lö stickui Z Www verwa Sand ketten hindei Tieke werde Arbeit Beseit Werke Verbo nahm' maffei und f Die! d. Mit Touri ihrer getan stützen Knien find. 15 K Durch Morr und 3 fahre, E arzt seine er se Treve ist n auch, richtet in gu w ui Mru überd Brar: Zieher bis z zu li als L P Blitii Phom rühm: damit nicht Persö E Wah melde 36 I im K aufge Bella wurdl ihrem Ruhe fie hc habe zu re eilend fie di von freien daß j Haus der? krawc zwisä vor l den l schoss die i Wegi ein erti crr auZ gle sch: Dn Zu un! Di üb: Zie gre der fiel die glt Ri, etn reg uw All da; nu
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