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-Ä- Unsere Ktlder. Schwarzwild im Schnee. Wie ein Traum aus der alten Germanenzeit überkommt eS dem einsamen Wanderer, wenn er im Walde von dem seltenen Anblick einer Rotte Wildsauen überrascht wird. Die Schwarzkittel werden — der Landmann sagt „glücklicherweise", der Weidmann und Naturfreund sagt „leider" — immer seltener in den deutschen Wäldern. Solch ein Hauptschwein, wie der sichernde Keiler auf dem Bilde des be rühmten Tier- und Jagdmalers CH. Kröner, repräsentiert die trotzige Gewalt alter Zeiten noch mehr als der häufigere Edel hirsch, der ja leider in unseren Wäldern auch immer mehr in Zahl und Stärke im Rückgang begriffen ist. -ss Gemeinnütziges. 8^ Ragout von Kalbfleischresten. DaS übrig gebliebene Fleisch kann man zu verschiedenen kräftigen Ragouts benützen, doch ist gekochtes Fleisch dazu besser als Bratenreste. Drei Eßlöffel voll Mehl schwitzt man mit zwei Schalotten in Butter braun, gibt V- Liter Fleischbrühe, einige Pfefferkörner, ein Lorbeerblatt, eme Zitronenscheibe, Wurzelwerk und etwas Petersilie dazu und läßt es ganz langsam kochen. Gut geschälten Brechspargel kocht man fast gleichzeitig - in V- Liter weichem Wasser gar, macht von V. Kilo gehacktem Schweine- und Rindfleisch, 100 Gr. Semmel krume, drei Eiern, Muskatnuß und einer Prise Salz kleine runde Klößchen, kocht diese kurz vor dem Anrichten mit dem Spargel gar, zu welchem man jetzt auch das nötige Salz tut, fügt die braune, durchgeseihte Sauce, sowie zwei Eßlöffel voll Kapern, doch ohne den Essig, hinzu, legt,-sobald dies kochend heiß ist, das in beliebige Stücke geschnittene Fleisch hinein, läßt es 3- 4 Minuten darin stehen, nicht kochen, und richtet es an. Gegen den periodischen Nachthustcn der Kinder. Ein gutes Mittel dagegen ist die öftere Ausspülung der Nase mit warmem Wasser. Es kommt vor, daß Kinder, welche den Tag über gar nicht husten, sobald sie ins Bett kommen, von heftigen, stoßweise auftretendcn Hustenanfällen heimgesncht werden, die bisweilen die ganze Nacht andauern. Beobachtungen gaben die Gewißheit, daß in solchen Fällen stets ein Nasenkatarrh besteht; bei Tag fliesst die Absonderung durch die Nasenüffnung nach unten ab, in der Nacht aber zieht sie sich nach hinten in den Nasenrachenraum und erregt dort Hustenreiz. Durch sorgsames Ausspülen der Nase mit lauwarmem Wasser vor dem Schlafengehen wird die Absonderung und mit ihr der Hustenreiz beseitigt. Staubfleckcn entstehen nicht vom Staub allein, der sich ja ahne weiteres ausbürsten läßt, er hat entweder an einem vor handenen Fett- oder Harzflecken oder einem solchen aus wasser löslicher klebriger Substanz, z. B. Zucker (Kompott) usw. einen Halt gefunden. Man mußt also den Flecken ganz in entsprechen der Weise behandeln. Zunächst würde Benzin in Betracht kom men, weicht der Flecken nicht oder zunächst nur oberflächlich, so daß er sich bei einem nächsten Ausgang von neuem bildet, so wird man Salmiakgeist anwcnden. Geht der Flecken immer noch nicht weg, so war der Stoff wahrscheinlich von Wagenschmiere, Teer oder ähnlichen schwer löslichen Dingen beschmutzt. Man weicht dann den Flecken längere Zeit mit Butter auf und reibt alles mit reinstem Terpentinöl ab. Zum Reinigen und Weicherhalten von Putzledern drückt man sie in einem recht schaumigen und mit Soda versetzten Seifenwasser aus, ohne sie jedoch wie beim Waschen zu reiben. Ebenso darf das Ausdrücken des Wassers nicht durch Wringen, sondern nur durch Pressen erfolgen. Znm Trocknen wird das Leder an der Luft aufgehängt und hin und wieder nach allen Richtungen ausgezogen, damit es weich und geschmeidig bleibt. Auch wenn es ganz trocken ist, darf es mehrmals durchgewalkt werden. -Ki Nachtisch. 1. Skataufgabe. Vorhand spielt mit obigen Karten Pik-Solo. Die Karten sitzen so günstig, daß sie mit Schneider gewinnt. Mittelhand hat 16 Augen in ihren Karten. Wie sind die Karten verteilt und wie geht das Spiel? 2. Rätsel. Ich Paradiere als ein Fisch Beim leckren Mahl aus deinem Tisch, Und hält ich nicht zwei o zu wenig, So wäre ich sogar ein König. 2. Ziiatenräiset Ein berühmter Ausspruch besteht aus zehn Sitben, welche der Reihe nach in den folgenden zehn Zitaten enthalten sind - 1. Knabe sprach: Ich breche dich. 2. Laß sausen durch den Hagedorn, — Laß sausen, Kind, laß sausen. 3. Einen goldnen Becher werf ich hinab. 4. Die zu dem Bau der Ewigkeiten — Zwar Sandkorn nur für Sandkorn reicht. 5. In Nebeln vor dem Winde hergefacht, — Schien ihnen oft das Lichtlein zu verschweben. 6. Denn geendigt nach langem verderblichen Streit — War die kaiserlose, die schreckliche Zeit. 7. Und von der unendlichen Mühe — Ermattet sinken die Kniee. 8. Und er kommt; es umringt ihn die jubelnde Schar. 9. Doch alles noch stumm bleibt wie zuvor. 10. Wer mir den Becher kann wieder zeigen, — Er mag ihn behalten, er sei sein eigen. Welcher Ausspruch ist gemeint? Lösung der Ausgabe» iu voriger Nummer. 1. O sei in keinem Augenblick, mein Herz, von Ramch und Webe leer! O wirf die Welt dir vom Genick und deine Ichheit wirs inK Meer. Der Liebe Meer ul reich und lici, die Elgcniieb ist kahl und seicht, Der Gang der Welt ist dumpf und schief, der Klug der Lieb ist hoch und leicht! 2. Seestern. S. Eber, Weber; Ring, Jring; Malz, Schmalz; Alter, Malter: Meise Ameise; Aden, Raden. — Wismar Lustiges. Aus äer kökeren Höcklerlckule. „Zwischen vierzehn Jahren und deni Tode!" „Welches ist das heiratsfähige Alter, Emma?" Der richtige Frauenarzt. „Die Krankheit meiner Frau, Herr Doktor, hat doch hoffent lich nichts auf sich?" „Nein! Ich möchte Ihnen jedoch raten, damit wir Ihre Frau Gemahlin recht bald wieder hergestellt sehen, einen Spezialisten zu Rate zu ziehen!" „Und wen würden Sie Vorschlägen?" „O, irgend eine gute — Modistin!" Höchste Schmeichelei. Der Landesherr, welcher Dilettant im Malen ist, äußert sich beim Besuche eines Provinzstädtchens dem Bürgermeister gegen über, entzückt über die Umgebung. „Ganz einzig!" ruft er. „Wirklich reizend!" „Mit einem Wort," sagt der Bürgermeister, „wie von Eller Hoheit selbst gemalt!" Schlimme Lage. „Ach," seufzt der Herr Baron, nachdem er den Prospekt eines Verehelichungsinstitutes durchgelesen, „wenn ich alle meine Gläubiger befriedigen wollte, müßte ich mindestens viermal hei raten!" Unterschied. Beim Zivil ist alles erlaubt, was nicht verboten ist; beim Militär ist alles verboten, was nicht erlaubt ist. Leichte Ausrede. Gattin: „Der Arzt sagt, ich werde zu dick — ich müsse bedeutend an Gewicht abnehmen — und Du verweigerst mir die Mittel zur Badereise! (Weinend.) Weil Du mich eben nicht liebst." Gatte: „Ach — eben weil ich Dich so liebe, möchte ich nicht das geringste von Dir verlieren!" Lluu uvd Berlag: Reue Berliner Derlagd-AnstaU Aug. klebe, Charlottenburg bei Berlin, Berliner Snake 10. Beranlworilich für die Rcdaknon der Neue» Berliner Berlags-Anftali, Aug. SrebS: L. Schulz, Charlottenburg, Wuerickestr. 27.