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Allgemeiner Anzeiger : 08.02.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-02-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-190502080
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- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
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Jahr
1905
-
Monat
1905-02
- Tag 1905-02-08
-
Monat
1905-02
-
Jahr
1905
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 08.02.1905
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mten hätte, sein Lokal zu schließen. kein» bat mit in den wden irauf Die ligen fest- -bar. wren fort- hlen. traft, rhaft iran, Die recht aber wir chen. schen terg« schen für «eiter An« der mit chen, Zeit- bei Ein Zeit der bis Lüg ¬ st ar b i bei iletzt ,utes hatte ichS- unde weil «ieser c die >unkt nach ssen- wie einen Bäckerladen, 1886 wurde er Chorist in einer Operngesellschast, 1887 Apfelverkänser, 1888 machte er einen Selbstmordversuch, 1889 wurde er Bahnwärter, 1890 Bahnstationsauf- eher, Advokatenschreiber, 1891 Vagabund und Salinenarbeiter, 1892 schrieb er seine erste Er zählung „Makar Tschudra", 1903 wurde er ein weltberühmter Schriftsteller. Das Ende eines Räubers. Nach einem gaben sich zum Kaimakam, um ihn zu beglück wünschen. Der Leichnam des Banditen wurde gleichzeitig mit seinem Bruder und seinem Neffen, die gefangen genommen worden waren, nach Rizeh gebracht. Etwa 3000 Menschen be gleiteten die Banditen und gaben Freudenschnsse ab. Der Leichnam blieb drei Tage lang vor dem Gerichtskonak ausgestellt. Er wurde von der aufgeregten Menge gesteinigt, unter der es nur wenige gab, die nicht den Tod eines von Sandikschi-Oglu ermordeten Verwandten zu be klagen gehabt hätten. Riesenkälte in Nordamerika. Ungewöhn liche Kälte herrscht in den westlichen Staaten der Union, iü einigen Fällen die größte bishe bekannte; sie hemmt den Eisenbahnverkehr und verzögert die telegraphische Verbindung. Die Temveraturen sind gesunken in Montana bis auf 46 Grad unter Null, in Nord-Dakota bis auf 42, in Süd-Dakota bis aus 45, in Nebraska auf 35, in Wisconsin auf 30, in Cowa und Minnesota auf 24 Grad. ullen lhere 'ästi- Eher am Aus- ; der > im über er- rtsche trüge r die - sie «eiter hatte hzug Ge- dels- lhaft «egen war die aben üßen den ang) hen! dem daß a in 631 Ihre Stimme wurde übertönt, alles schrie und tobte durcheinander. Sicher gelangte sie in das Boot und Lord Chesleigh, in dem Glauben, seine Frau ge rettet zu haben, fing an, nach Mathilde zu suchen. Er stieß auf den Matrosen und dieser berichtete, daß die Dame, die seiner Obhut anvertraut gewesen war, gerettet sei. Er machte sich kein Gewissen daraus, darüber zu schweigen, daß er ganz unbeteiligt daran war, er nahm die Belobung, die Lord Chesleigh ihm gab, so ruhig an, wie vorher Ellens Goldstück und freute sich seines leichten Ver dienstes. Die Boote, in denen die Frauen und Kinder sich befanden, erreichten zuerst den Hafen von Messina. Vergeblich suchte Mathilde Ellen irgendwo zu erspähen, vergeblich rief sie immer von neuem ihren Namen. KuMseker k)eläenmut. Im ,Gil Blas' liest man: Tie merkwürdige Schießgeschichte, die sich während des Festes der Wasserweihe in Petersburg zutrug, ist noch immer nicht aufgeklärt. Man erzählt uns, daß der Großfürst Wladimir, während er sich au der Seite des Kaisers in der Kapelle befand, seiner Verfolgung ausgeschickt waren, getötet worden. Die Nachricht vom Ende dieses ! Tasche! Räubers, der nachgerade zum Schrecken der fich, wenn wir nicht irren, während der Be Gegend geworden war, erregte in der Stadt lagerung von Warschau zutrug. Der General' h seht unisH aklich- stlose, «adew du gehst " „Dann würdest du uns beide gefährden. Artur hatte alles angeordnet, er sagte mir, was ich tun sollte." Mit diesen Worten band sie ihren Schleier ab und befestigte ihn um Mathildens Hut. Dann schlang sie den roten Schal um ihren Aim. „Wenn Artur kommt," fuhr sie fort, „wird er dich sicher ins Boot tragen." „Aber du, Ellen, was wird aus dir?" Die junge Frau drückte einen Kuß auf die Stirn ihrer Cousine. Ein HauS für eine Mark. Das dem Schuhmacher Franz König in Nordhausen ge hörende Haus Altendorf 3, das wegen Bau fälligkeit zwangsweise verkauft werden mutzte, wurde der ,Nordh. Ztg.' zufolge von den Ge brüdern Weber, da keine andern Gebote ab gegeben wurden, für 1 Mt. erstanden. Auf dem Hause ruhen 1500 Mk. Hypothek, die durch den Kauf aus fallen. Eine recht bedenkliche Verletzung aus der Eisenbahn verursachte in Varel mancherlei Schaden und noch größere Bestürzung. Ein Kaufmann verkaufte versehentlich Benzin statt Erdöl, was zur Folge hatte, daß mehrere Ab nehmer, als sie die damit aufgefüllten Lampen anzündeten, durch das schnell ausflammende Benzin Brandwunden davontrugen. Der Kauf mann erließ sofort eine öffentliche Bekannt machung, die seine Abnehmer veranlaßte, da Benzin auszuschütten. Die Verwechslung i dadurch entstanden, daß zwei von Nordenhai abgehende Eisenbahnwagen falsch beklebt worden waren. Der Wagen mit Benzin war naii Mainz bestimmt, trug jedoch die Aufschrift Petroleum für Varel — und umgekehrt, soda der Erdölwagen in Mainz ankam. Das Opfer der ehemaligen Oberin v. Heusler vom königl. Maximilian-Waisen- stift in München, die frühere Kraukenwärterin Minna Wagner, ist jm dortigen Krankenhause an den Folgen einer doppelseitigen Lungen entzündung gestorben. Wie seinerzeit aus führlich berichtet wurde, hatte die Oben v. Heusler der damals in dem genannten Sti bedienstet gewesenen Wagner Gift in dere Kaffee beigemischt, infolgedessen das Mädchen längere Zeit schwer krank lag und im Laufe der Zeit avmählich dahinfiechte. Die Oberin wurde wegen dieses Giftmordversuches vom Schwur gericht in München zn insgesamt sechs Jahr Zuchthaus verurteilt, welche Strafe sie gegen wärtig noch verbüßt. Schrecklicher Mistgriff. Der Gutsbesitzer Peter Wiebe in Licssau schüttete fich, wie aus Danzig gemeldet wird, bei einem Unwohlsein versehentlich anstatt Natron Rattengift in ein Glas Wasser, das er dann austrank. Er ist unter furchtbaren Qualen alsbald gestorben. Eine Wolfsjagd fand am Sonntag nach mittag im Schutzgebiet Linde der Oberförstere Lyck statt. Der Wolf wurde seit etwa acht Tagen in den Schutzgebieten Eiche, Sybba und auf der Lipinsker Ankaufsfläche gespürt. Sowei festgestellt ist, find elf Rehe und einige Hasen sowie ein Hund in dem Dorfe Regeln dem ge fräßigen Tiere zum Opfer gefallen. Von den Rehen waren meistens nur die Haare und die Schweißspuren zu finden. In der Nähe seines Lagers hatte sich der Isegrim Teile eines Rehes füc eine spätere Mahlzeit im Schnee verscharrt. Nach einer erfolglosen Jagd am Samstag ge lang es am Sonntag den Förstern Lockowaudt und Tesch, den Wolf in einer gegen 63 Morgen großen Dichtung einzukreisen, nachdem sie den ganzen Vormittag zu Fuhrwerk auf der Suche gewesen waren. An der Jagd nahmen 26 Schützen und 21 Treiber teil. Förster Glas hagen aus Eiche hatte das Glück, den Wolf in dem Augenblck zu erlegen, als er über einen Graben wechseln wollte. Es ist eine russische Steppenwölfin in Heller Farbe; sie wiegt 63 Pfund. « GericktskaUe. Düsseldorf. Der Metzger-meister Esch schwefliger Säure durchsetztes Hackfleisch sanden, in den Annen ihres Mannes, als er zu ihr trat. Auch Mathilde eilte herbei und rief ihr zu: „Du mußt zuerst gerettet werden, Ellen, ach, was würden deine Eltern sagen, wenn sie ahnten, wie es hier steht." Der Kapitän versuchte, die sich an ihn drängenden Passagiere zu beruhigen. Er ver sicherte immer wieder, daß keine Gefahr vor handen sei, drei Boote wären zur Stelle, und alle würden gerettet werden. Die See wäre ruhig, der Hafen von Messina nahe, und im übrigen kämen gerade an dieser Stelle viele Fahrzeuge vorbei. Lord Chesleigh winkte sich einen Matrosen heran und Ellen hörte, wie er zu demselben sagte, indem er auf Mathilde wies: „Sorgen Sie dafür, daß diese Dame sicher in eines der Boote kommt, ich selbst werde meine Frau retten. Sie sollen eine gute Belohnung er halten." «beth früh üetzr Bristol sollte bei einem Herm Ransome eine Pfändung vorgenommen wurden. Er verschloß indessen sein Haus und setzte fich gegen die Gerichtsvollftrecker in Verteidigungszustand, wozu er nach dem englischen Gesetz vollauf berechtigt ist, da er sie vom Eindringen in das Haus mit Gewalt abhalten kann und erst den Widerstand aufgeben muß, wenn sie eingedrungen find. Die Belagerung währt jetzt schon drei Wochen. Ransome ist offenbar samt seiner Familie mit Nahrungsmitteln und Kohle vortrefflich versorgt, und da die Stadt verweigert hat, ihm Gas und Wasser abzuschneiden, so wird er wohl noch lange aushalten können. Als Verfechter des englischen Grundsatzes: „Mein Haus ist meine Festung", findet er den Beifall der Bevölkerung, und ob ihm diese nicht auf irgend eine Weise Nahrungsmittel zuschmuggelt, ist sehr fraglich. Bei Tage umstehen oft einige hundert Leute das Haus, an die er von Zeit zu Zeit An sprachen aus einem Fenster des ersten Stock werkes hält. Im Erdgeschoß ist alles ver barrikadiert. Der Phonograph bei der Leichenfeier. Ein Kaufmann der Stadt Cork in Irland ist wohl der erste Mensch, der sozusagen bei seinem eigenen Begräbnis gesungen hat. Auf den Deckel des Sarges wurde nämlich ein Phonograph gestellt, nach Beendigung der religiösen Zeremonien wurde dieser in Bewegung gesetzt, und die Trauerversammlung in der Kirche hörte nun ein Requiem, das der Verstorbene selbst in den Apparat gesungen hat. Die Walze soll aufbewahrt werden, und an jedem Jahres tage seines Todes soll seine Stimme wieder er klingen. Der Kaufmann hatte eine schöne Bariton- stimme; er hatte bei mancher öffentlichen Feier gesungen. Ein Niesenunlernehmen plant zur Zeit die italienische Negierung: eine Wasserleitung durch Apulien, deren Kosten auf 135 Millionen Frank veranschlagt find. Die Versteigerung der Konzession wird am 3. Mai stattfinden; die zu hinterlegende Kaution beträgt 6 Millionen. Es handelt fich hier vielleicht um die größte Aus schreibung, die seit Bestand der Menschheit statt gefunden hat. Einsturz einer Petersburger Brücke. Die über die Fontanka führende ägyptische Hängebrücke stürzte in dem Augenblick ein, als Dragoner sie passierten, wobei gegen dreißig Reiter mit Pferden ins Wasser stürzten. Die Vermutung liegt nahe, daß es sich hier nicht um einen zufälligen Einsturz handelt. Maxim Gorkis Lebenslauf. Um den abenteuerlichen Lebenslauf Maxim Gorkis zu veranschaulichen, stellt das .Neue Wiener Tag blatt' die einzelnen Phasen darin in folgender Übersicht zusammen: Gorki, mit seinem eigent lichen Namen Alexej Marimowitza Pjeschkow, geboren am 14. März 1862 in Nischni-Now- gorod, wurde 1878 Laufjunge in einer Schnh- warenhandlung, 1879 Lehrling bei einem Zeichner, 1880 Küchenjunge auf einem Dampf- „Gib mir noch einen Kuß, Artur," bat sie. Er beugte sich über sie und küßte sie. „Fürchte nichts," versetzte er, „es ist wirklich keine Gefahr vorhanden, die See ist ruhig, und wir werden Mesfina bald erreichen." Sobald er sie verlassen hatte, trat Ellen zu dem Matrosen, dem Artur die Sorge für Mathilde übergeben hatte. „Sie brauchen sich nicht mehr um die Dame zu bekümmern," sagte sie zu ihm, mein Mann wird selbst für sie sorgen." Und der Matrose, dem fie ein Geldstück in die Hand gedrückt hatte, ging weiter, froh, einer Aufgabe enthoben zu sein, die er kaum auszusühren wußte. Dann wandte sich Ellen zu ihrer Cousine. „Hast du angst, Mathilde?" fragte fie, und die Antwort war: „Nur um dich, mein Herz. Gott sei Dank, daß deine Eltern nicht ahnen, in welcher Gefahr du dich befindest I" Plötzlich ertönten Rufe, die Flammen griffen um sich, die Passagiere drängten zu den Booten. „Ich lasse dich nicht aus den Augen," fuhr Mathilde fort, „ich folge dir, wohin ; he- ickem -. - . - das Kammergericht an, daß F. die polizeiliche Ber- ,chrff, 1883 Arbeiter in einer Bretzelbäckerer, fügung, wonach die Polizeistunde auf 7 Uhr herab- 1884 Holzsäger, Lastträger, 1885 trat er in j gesetzt wurde, sofort beachten mußte; anders würde d.r Fall liegen, wenn F. eine Verfügung erhalten „Die Dame wird in einem andern Boote sein," trösteten die geretteten Passagiere, aber Mathilde ging nicht vom Ufer fort, bis das letzte anlangte und fie in diesem Artur ent deckte. Er stand sofort an ihrer Seite. „Mathilde," sagte er innig, „Gott sei Dank, daß du sicher h.'er bist. Ich suchte dich roch auf dem Schiffe. Jemand wollte dich dort ge sehen haben." „Wo ist Ellen?" schrie sie auf. „Um GotteS willen, wo ist fie?" „Ellen?" erwiderte er. „Sie muß hier sein, ich habe fie selbst in das Boot gebracht." „Nein, nein, das war ich, du hast mich ge rettet." „Ich habe dich ja garnicht gesehen, Mathilde. Ich trug Ellen über das Deck und ließ fie in das Boot hinunter. — Aber was ist denn das?" fuhr er, näher tretend, fort: „Du hast ja ihre Sachen, ihren Schal und Schleier, wo ist fie denn?" Ein paar Worte von Mathilde erklärten alles und beide sahen fich wortlos an, während die Menge um fie herum schrie und tobte. Endlich sagte Mathilde verzweifelt: „Jetzt verstehe ich alles. Ich hätte mein Leben für Ellen hingeben müssen und statt dessen hat fie Der Rauch war so dicht, daß kaum der Nächststehende zu erkennen war, ab und zu warfen die Flammen einen rötlichen Schein auf die Menschen, die mit Ungeduld auf das Niederlassen der Boote warteten. „Ellen," sagte Lord Chesleigh, „für Ma thilde wird jener Matrose sorgen, ich bringe .dich ins Boot. Bleibe noch einen Augenblick hier stehen, ich muß noch etwas holen. Bitte, rühre dich nicht, der Rauch ist so dicht, man hört bei dem Lärm saft seine eigene Stimme nicht. Ich werde dich an deinem weißen Schleier erkennen, auch behalte zur Sicherheit den roten Schal über dem Arm." Sie hob ihr blasses Gesicht zu ihm auf. und nun spielen die beiden Duellanten wieder freundschattlich ans dem Rasen. Nur vom Vater werden fie eine gehörige Tracht Prügel um dieses Unfugs willen erhalten haben. „Mein Haus ist meine Aeste." In Ein tödlicher Scherz. Der in der Ge meinde Sumjaz in Ungarn zu Besuch weilende fürstlich bulgarische Jäger Michael Kapuszag übergab einem Waldheger einen Revolver, aus dem er vorher die Patronen entfernt zu haben glaubte, mit den Worten: „Jetzt können Sie damit auf mich schießen." Der Heger drückte los, ein Knall, und der fürstliche Jäger brach mit einem lauten Aufschrei zu Tode getroffen zusammen. Zum Unglück war in der Trommel des Revolvers noch eine Patrone zurückge blieben. Der Waldheger stellte fich selbst der Behörde. von einer „toten" Kugel erreicht wurde. Die Kugel traf ihn am Knie. Der Großfürst hob sie auf und zeigte fie dem Zaren, der aber nur leichthin sagte: „Nitschewo! Steck' sie in die '" Das erinnert an eine Geschichte, die Befehl gegeben, eine Stelle, die besonders kräftigen Widerstand leistete, mit Haubitz- granaien zu beschießen. Ungeduldig wartete er auf das Resultat des Feuers, aber das Resultat kam nicht. Der Schuß mußte schlecht gewesen sein. Der Feldmarschall gab seinem Roß die Sporen und ritt wie ein wilder Indianer auf die Anhöhe, wo die Batterie aufgestellt war. „Welcher Dummkopf kommandiert hier?" schrie er. — „Ich," erwiderte ein Offizier. — „Herr Hauplmanmr, ich lasse Sie einsperren, da Sie Ihr Geschätt nicht verstehen; Ihre Granaten haben ja keine Wirkung..." — „Das ist richtig," erwiderte der Hauptmann gelassen, „aber das kommt nur daher, daß man mir elende Granaten geschickt hat, die nicht platzen wollen..." — „Erfinden Sie etwas andres, Herr, etwas andres! Mit solchen Ausreden fängt man mich nicht; ich Übergebe Sie dem Kriegsgericht. . ." Der Hauptman gab keine An'wort, sondern nahm kaltblütig eine Granate, zündete die Zündschnur an, legte sich dann das rauchende Geschoß auf die flache Hand und präsentierte es dem General mit den Worten: „Überzeugen Sie fich selbst, Herr Feldmarschall!" Paskiewnsch rührte fich nicht vom Fleck, sondern k.^uzte die Arme hinter dem Rücken und sah neugierig zu. Feierliche Stille. Die beiden Männer blieben unbeweglich stehen und warteten, bis die Zündschnur heruntergebrannt war. „Sie hatten reckt!" sagte dann Pa?- ttewiisch und ritt grüßend von dannen. Vas Los -er Uriegsverwun-eten jetzt UN- 18M1- Stabsarzt Dr. Loos vergleicht in der .Um schau' (Wochenschrift über die Fortschritte in Wissenschaft und Technik, Frankfurt a. M.) die Verletzungen der Kriegsverwundeten im deutsch- sranzösischen Kriege mit denen im jetzigen Kampf zwischen Russen und Japanern. Als die Kriegswaffen neuester Erfindung eingeführt wurden, und die Kenntnis ihrer staunenswerten Wirkung in die Öffentlichkeit drang, da war der Gedanke der nächste: wie müssen nun die Verluste wachsen, wie furchtbar müssen nun die Wunden sein nach Zahl und Art! Werden die helfenden Hände überhaupt noch dem Ansturm gewachsen sein? Eine genaue Betrachtung der Verluste in den Schlachten des verflossenen Jahrhunderts zeigt, daß schon im Anfang des selben ebenso wie in den Friderizianischen Kriegen größer waren, als die in der letzten Hüfte des Jahrhunderts, daß das Prozentver hältnis in den europäischen Kriegen seit 1859 dasselbe geblieben ist und dies trotz des schon damals vor sich gehenden Aufschwunges der Feuerwaffmtcchmk. So betrug der Gesamt verlust an Toten und Verwundeten in den Napoleonischen Kriegen durchschnittlich 15 Pro zent, 1870/71 9,5 Prozent. Und der Prozent satz hat fich im jetzigen Kriege (ausgenommen bei Port Arthur) noch vermindert. Dies uner- waitele Verhältnis zeigt, daß die höhere Einzelwirkung der Waffe nicht ihre Gesamt- Wirkung unbedingt erhöht. Die Kriege find also tatsächlich weniger verlustreich oder humaner geworden, zumal auch die Seuchen ihre frühere Ausdehnung nicht mehr erlangen infolge unsrer besseren Kenntnis und sachgemäßen Erfüllung hygienischer Bedürfnisse. Diese Tatsache ist darauf zurückzu führen, daß das moderne Mantelgeschoß den Körper glatt durchdringt, während das Blejgeschoß im deutsch-französischen Kriege den Wundkanal um so mehr verbreiterte, e tiefer es eindrang. Berichte aus Rizeh im Wilajet Trapezunt ist der Räuberhauptmann Sandikschi-Oglu Schukrireis, welcher die Gegend seit vierzehn Jahren unsicher machte, vor kurzem durch ein Gendarmerie- Detachement und eine Truppenabteilung, die zu ch saß n d-- Gat" ließ-" «er w ckM' le bet Ze-'' eii< st-F E s K buntes Allerlei. Scharfen Gewürzen hat mau bisher keine allzu wohltätige Wirkung auf die Verdauungs organe zugeschrieben. Prof. Liebreich mißt jetzt n den ,Therap. Monatsheften' dem Senf nach zwei Seiten hin einen günstigen Einfluß bei, einmal soll er die Entwickelung überhand nehmender Fäulnisbakterien verhindern, die die Verdauung beeinflussen, dann soll der Reiz des Senfölcs eine verstärkte Magensastabsonderung Hervorrufen. , „Ellen," rief Mathilde entsetzt; aber schon war die zarte Gestalt ihrem Blick ent schwunden. Einen Augenblick später stürzte der Mast krachend um, die Flammen schlugen, neue Nahrung findend, empor und grenzenlose Ver wirrung herrschte. Mathilde fühlte fich von einem starken Arm umfaßt und aufgehoben. Vergeblich versuchte fie zu rufen: „Wo ist Ellen?" Handel gebracht, nach dessen Genuß mehrere Per sonen nicht unbedenklich erkrankt waren. Wegen vorsätzlicher NabrungsMittelverfälschung und fahr lässiger Körperverletzung unter Anklage gestellt, wurde E. von der hiesigen Straskammer zu zehn Tagen Gefängnis verurteilt. Elberfeld. Attentate auf fahrende Eisenbahn züge wurden hier im August und im September während des Streiks der Schwcbebahnangestcllten auf Wagen der Schwebebahn verübt. Die Züge wurden mit Steinen beworfen, einige davon zer- tümmerten die Scheiben der Wagen, und durch die Scherben der zertrümmerten Fenster wurden mehrere Personen verletzt Im Termin wurde deshalb der 31 jährige, auf den bi sigen Farbenfabriken be schäftigte Arbeiter Christian WaSkowiak vom Schwurgericht zu 2Jahr Zuchthaus und 10 Jahr Ehrverlust verurteilt. Er war zum Teil geständig. 88 Fischhausen. Im Hinblick auf § 365 des Strafgesetzbuchs und eine Polizeiverordnung vom 20. Juni 1891 war der Gast- und Schankwirt F. in Strafe genommen worden, weil er in seinem Schankraum das Verweilen von Gästen über die gebotene Polizeistunde hinaus geduldet habe. Die Polizeistunde wor sur den in Betracht kommenden Schankraum an Wochentagen auf 7 Uhr abends festgesetzt worden. F. hatte gegen die Herabsetzung der Polizeistunde Beschwerde erhoben und sich für berechtigt gehalten, sein Lokal so lange über 7 Uhr hinaus offen zu hatten, bis er rechtskräftig ablehnend beschicken sei. Nachdem fest gestellt worden war, daß F. Gäste bis 8 Uhr abends in seinem Schankranm geduldet hatte, wurde er vom Schöffengericht zu einer Geldstrafe verurteilt; die Berufung war erfolglos. Gegen das Urteil des Landgerichts legte F. Revision beim Kammergericht ein und betonte, die Beschwerde gegen die Herab setzung der Polizeistunde auf 7 Uhr habe auf schiebende Wirkung; solange die betreffende Ver fügung nicht Rechtskraft erlangt habe, brauche er sein Lokal auch nicht um 7 Uhr abends zu schließen. Das Kammergericht wies jedoch die Revision des Angeklagten als unbegründet zurück, da die Vorentscheidung ohne NechtSirrtum ergangen sei. Ungeachtet der Vorschrift des § 53 des Ge setzes über die Allgemeine Landcsverwaltung nahm Ein Duell in England. Zur Belustigung von ganz England hat ein Pistolenduell statt gefunden. Der Zweikampf hat stattgesunden zwischen zwei unreifen Burschen, zwei Brüdern, die fich beim Fußballspiel gezankt hatten. Nach „ „ „ „ .... französischem Muster ist es blutlos verlausen, geradezu Festesstimmung. Alle Notaöeln be- > feldmarschall Fürst Paskiewitsch hatte den fich für mich geopfert." Lord Chesleigh bot so reiche Belohnung aus, daß sich ein paar Fischer fanden, die hinausfuhren, um das brennende Schiff und die Umgebung noch einmal zu durchsuchen. Erst gegen Morgen kehrten fie zurück. Sie hatten das Schiff noch brennend gefunden, aber es war schon bis zum Deck gesunken und keine lebende Seele mehr an Bord. Auch im Wasser hatten fie nichts gesehen. j UM ii (Fortsetzung folgt.)
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