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(Lin leckeres Mahl. Der auf der Treibjagd angeschossene Hirsch wurde trotz eifriger Nachsuche nicht gefunden und verendete schließlich im Nachbarrevier. Für die menschliche Tafel ging das edle Wildprct verloren, jetzt macht sich das Raubzeug des Waldes erfreut darüber her. Ein Rudel Schwarzwild hat den leckeren Fraß gewittert und zieht vorsichtig heran. Man glaubt nicht wie schnell so ein großer Hirsch von einer Rotte hungriger Wildschweine aufgezehrt ist, die können etwas vertilgen, besonders wenn ihnen Frost und Schnee das Brechen nach Feldfrüchten, Wurzeln und Eicheln verwehren und sic den nötigen Appetit mitbringen. Gemeinnnhiges. Petcrsilien-Eier. 6 Personen. V- Stunde. Man läßt ein Stückchen Butter kochend werden, dämpft einen Eßlöffel gerie bene und gesiebte Semmel darin durch, fügt 1V- Eßlöffel feinge hackte Petersilie und V- Liter saure Sahne dazu, läßt dies mit einander aufkochen, schmeckt nach Salz ab, und würzt mit 6 Tropfen Maggis Würze. Unterdessen hat man 7—8 Eier hart gekocht, geschält, in Streifen oder Scheiben geschnitten und auf eine warmgchaltene Schüssel gelegt. Die Sauce gießt man da rüber. Zu Pfannkuchen gibt man 1 Kilogramm gesiebtes Mehl in eine Schüssel und macht mit einem Teil desselben, sowie mit 60 Gramm Hefe und Liter lauer Milch ein Hefenstück, das man aufgehen läßt. Dann fügt man 60 Gramm Zucker, eine Prise Salz, eine abgericbene Zitronenschale und vier ganze Eier hin zu, macht den Teig mit lauwarmer Milch so fertig, daß er nicht fest ist, schlägt ihn ab, bis er sich von Schüssel und Löffel löst und arbeitet dann noch 120 Gramm Butter darunter. So läßt man ihn aufgehen. Dann rollt man ihn aus, sticht ihn mit einem runden Ausstecher aus und setzt in die Mitte der entstandenen Scheiben kleine Häufchen einer festen Marmelade. Hierauf deckt man diese mit gleich großen Teigscheiben zu, drückt diese ringsum zusammen und sticht die Kuchen nochmals aus. Nun legt man sie auf mit Mehl bestäubte Tücher, auf denen man sie leicht zuge- dcckt aufgehen läßt, worauf man sie in Schmalz schwimmend ab bäckt. Hierbei werden sic einmal umgcdrcht. Die Spalten der Fußböden sind die Brutstätten des Unge ziefers und der Ort für allerhand Bakterien. Wo sie sichtbar klaffen, da sollte man deshalb sofort für Ausfüllung sorgen. Das Ausspänen ist umstärdlich, weil dazu das Zimmer ganz ausge räumt werden mutz. Aber der Zweck läßt sich auch durch einen Kitt erreichen, der hergestellt wird, indem man pulverisierten ge brannten Gips mit dickflüssigem Leim zu einem Brei anrührt und diesen heiß in die Ritzen streicht. Ist der Fußboden braun oder gelb, so setzt man etwas helleren oder dunkleren Ocker zu. Dieser Kitt hält ziemlich lange. Nachtisch. 1. Bilderrätsel. 2. Rätsel. Die erste gibt uns eine Frucht Mit süßem schönem Saft, Der viel begehrt und viel gesucht, Auch Kranken spendet Kraft. Doch nistet sich die zweite ein, Die erste gleich verdorrt, Und alle Früchte, schön und fein, Verkümmern dann sofort. 3. Zitatlnrälscl. Aus jedem der folgenden Schillerschen Zitate ist ein Wort zu wählen, so daß die neun Wörter einen anderen Ausspruch dieses Dichters ergeben. 1. Der Wahn ist kurz, die Reu ist lang. 2. Denn aus Gemeinem ist der Mensch gemacht, und die Ge wohnheit nennt er seine Amme. 3. Da rast der See und will sein Opfer haben. 4. Wer im Glück ist, der lerne den Schmerz. 5. Mein ist der Helm, und mir gehört er zu. 6. O daß sie ewig grünen bliebe, die schöne Zeit der jungen Liebe! 7. Dec Zug des Herzens ist des Schicksals Stimme. 8. Des Menschen Engel ist die Zeit. 9. Des' Lebens ungemischte Freude ward keinem Irdischen zu teil. Lösung der Aufgaben In voriger Nummer. 1. Vorhand Hane: Pik-Dame, Coeur-Aß, Dame, Neu», Karo-Atz. König, Dame, Zien», Sicht, Sieben. Hinlcrhand: Krenz-, Cocnr-Bnbc. Krenz-König' Dame, Nenn, Acht, Pik-König, Nenn, Acht, Coeur-König I. Karo-Aß, Bube, Cocnr-Bnbe (— iS). 2. Kreuz-Bube, Pik-Dame, Pik-Bube (— 7>. 3. Coeur- König, Atz, Sieben (— rS). Vorhand macht nun sämtliche Stiche und der Spieler wird Ichwarz. 2. Messe, Messer. 3. Train, Wolga, Ebcrnbnrg, Necho, Prulh, Stulpe, — Robert. „Moritz, kannst Du mir nicht sagen, was ist ein Irredentist?" „Nus lvas wirds sein anders als c verrückier Zahnarzt!" Auf Umwegen. Die Frau Meier muß nach Neustadt fahren. Im Kupee hat sie einige geduldige Zuhörerinnen gefunden, und ihr Mundwerk geht ununterbrochen wie eine Klappermühle. Deshalb überhört sie den Ruf des Kondukteurs und fährt fünf Stationen über ihr Ziel hinaus. Nun gibt es großen Jammer. Sie muß nachzahlen, eine neue Karte nach Neustadt lösen und fährt mit dem nächsten Zuge zurück. So was kann natürlich nur ihr pafsieren und gibt ihr trefflichen Anlaß, von neuem ihre Zungenfertigkeit zu zeigen. Sie schwätzt und schwätzt und fährt über Neustadt hinaus drei Stationen weiter. — „Leobersdorf!" ruft der Kondukteur, „Was? Leobersdorf?" schreit Frau Meyer entsetzt. „Herr Konduktenr, ich hätt' ja in Neustadt aussteigcn sollen!" „So? Ja, warum sind Sie denn nicht ausgestiegen? Ich habe die Station laut genug gerufen!" entgegnete derselbe. Kein Schelten und Lamentieren hilft ihr. Sie muß wieder nachzahlen, löst sich zum zweiten Male ein Billet nach Neustadt lind steigt in den eben angekommenen Gegenzug. Die Lust am Schwätzen ist ihr vergangen. Mit verdrießlicher Miene schaut sie zum Fenster hinaus. Da kommt ein Revisor. „Wie konnten Sie in diesen Zug einsteigen?" frägt er; „der hält ja nicht in Neustadt, sondern erst in Neunkirchen!" Frau Meyer will dem Revisor ins Gesicht springen, aber der Schreck lähmt ihre Glieder. In Neunkirchen, wo sie wieder nach zahlen und ein neues Billet kaufen muß, erzählt sie dem Stations vorstand unter Tränen ihr Mißgeschick. „Na," tröstet sie derselbe, „jetzt sind Sie ja schon bedeutend näher an Neustadt!" Immer Kavallerist. „Wie kommt cs eigentlich, Herr Graf, daß man Sie nie tanzen sieht? — Sie lieben den Tanz Wohl nicht?" „Aber, meine Gnädigste — Tanzen ist nichts für Kavalle risten — das ist 'ne Beschäftigung für Infanterie, die ans Gehen gewöhnt ist!" Altes Hausmittel. Arzt (einen Patienten besuchend): „Was? Ich habe Ihnen Schwitzen verordnet und Sie sitzen hier vor einer Schüssel voll Knödel?" Bauer: „Ja — i ess halt, bis i schwitz!" Lruü mit Birla»! Rem Berliner Berlajt-AnsioN, An«. Klebt, Cballonentmg bei Berlin, Berlinerstr. »0. BeromworUich für die Rcdavian der R-ueu Berwick Berlar-Anstalt, Au«, «red»! L. Schulz, SdaUencnburz, VunResU. 37.