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Kinderlust. Der kleine Kurt ist eine Leseratte und deshalb hat ihm auch der Weihnachü-mann eine ganze Menge schöner Bücher beschert. Kaum, daß er erwarten konnte, bis er am ersten Weihnachtsmorgen angezogen war und gefrühstückt hatte; flugs war er dann in das Wsihnachtszimmer gestürzt, halte sich seine Bücher geholt und sich's in Vater's Sessel bequem gemacht, um ungestört seiner Leselust zu fröknen. Es ist ein entzückendes Bild, den frischen Jungen mit dem klugen Gesicht zu sehen, mit welch ernster, nachdenklicher Miene er in sein geliebtes Buch vertieft ist und für seine Umgebung weder Augen noch Ohren hat. Gemeinnütziges. Französische Suppe. Zu dieser kräftigen Suppe setzt man allerhand Fleischabfälle, einige Geflügelgerippe und 250 Gramm durchwachsenen Speck mit so viel Wasser, als man Suppe braucht, aufs Feuer und läßt die Brühe langsam zum Kochen kommen, schäumt sie gut ab, salzt sie und nimmt im Winter eine kleine Unterkohlrübe, einen kleinen Kopf Wirsing-, einen kleinen Kopf Blumenkohl, eine Sellerieknolle, drei Wurzeln und einige Kar toffeln als Gemüseeinlage in diese Suppe. Man putzt alle Ge müse, schneidet sie in zierliche Stückchen und kocht sie, je nach der Zeitdauer, die sie zum Garwerden brauchen, nach und nach in der Suppe weich, tut zuerst die Unterkohlrübe und die Wurzeln, dann den Wirsing und die Sellerieknolle und zuletzt Blumenkohl und Kartoffeln hinein. Wenn alle Gemüse weich sind, sie dürfen ja nicht zerfallen, kräftigt man die Suppe, nachdem Fleischabfälle und Gerippe entfernt sind, mit Fleischextrakt, würzt mit wenig Muskatnuß und etwas gewiegter Petersilie und legt den würfelig zerschnittenen Speck hinein. Wild darf nie gewässert oder auch nur längere Zeit gewaschen werden, soll es nicht einen Teil seines aromatischen Geschmacks und damit wichtige Nährstoffe verlieren. Am besten reinigt man es mit einem Schwamm und lauwarm, mit übermangansaurem Kali zu dunkelrosa Farbe vermischtem Wasser, reibt es dann mit lauwarmem, unversetztem Wasser nach und trocknet das Fleisch endlich mit einem reinen Tuche gut ab. Nachtisch. 1. Vexierbild. 2. Rätsel. Ich laufe Tag und Nacht lind komm doch nicht von hinnen, Hab ich die Reis' gemacht, Muß ich von vorn beginnen. 3. Ariihmogriph. 1 2 3 4 5 6 7 ein römischer Dichter. 2 8 1 5 4 eine italienische Provinz. 3 4 9 10 11 12 6 2 eine brandenburgische Stadt. 4 13 5 10 9 ein männlicher Vorname. 5 14 6 12 ein Stammvater der Menschheit. 6 5 4 15 14 5 4 eine Frühlings blume. 7 14 5 8 14 5 eine europäische Hauptstadt. Richtig ge funden nennen die Endbuchstaben von oben nach unten gelesen, einen bekannten Schlachtort aus dem siebenjährigen Kriege. Lösung der Aufgaben in voriger Nnmmer. 1. Im Skat lagen Kreuz-Acht und Karo-Acht. Mittelhand hatte Coeur-, Karo-Bube, Kreuz-Aenn, Pik-Ncnn, Acht. Sieben, Cocur-Nenn, Acht, Sieben, Kaio-Sieben. Hiniclhand hatte: Pik-Bube, Krenz-Zehn, König, Dame, Pik- Zeh», Coenr-Könlg, Karo-Aß, Zehn, König, Dame. Bei dieser Bcrteilung gibt Boi Hand nur die beiden letzten Stiche ab, die den Gegnern nur 23 Augen embringen können. 2 Lücke, Minke, Krücke, Tücke. 3. Tientsin, Keusch, Antimon, Azteken, Arendal, Pistole, Folster, Helikon, Dronthc. Lustiges. Erster Schauspieler: „Mein armer Vater hat mich wohl tausendmal gebeten, ich möchte nicht Schauspieler werden." Zweiter S ch a u f p i e l e r: „Na, gräm Dich nicht, alter Freund, Du bist ja auch keiner geworden!" Mißglückte Anspielung. Frau Meier (die bei ihrem Zimmerherrn wegen Zahlung des längst fülligen Mietzinses auf den Busch schlagen will): „Mich juckt fortwährend meine Handfläche — ich glaube immer, ich bekomme heute noch Geld!" Studiosus: „Nicht wahr, dann pumpen Sie mir die Hälfte?!" Ein kannibalischer Scherz. Neuangekommener Missionar (zu einem Häupt ling) : „Wie steht cs denn mit dem Bruder Bonifacius? Wo befindet er sich?" Häuptling (sich den Magen reibend): „Er weilt ruhig in unserer Mitte, und Ihr werdet ihm bald Gesellschaft leisten können!" Unaugcnchm. „Aber, bester Herr," sagt ein Schriftsteller zu seinem Ver leger, „warum berechnen Sie mir denn diesmal die Satzkosten viel höher als sonst?" „Bedaure," entgegnet der Verleger, „aber meine Leute schlafen mir beim Setzen Ihrer Romane alle Augenblick ein!" Neue Bezeichnung. A. (zu B., der von acht Kindern umgeben ist): „Sind das alles Ihre Kinder?" B.: „Nein! Ich bin der Großpapa." A.: „Hm — also schon mehr E n g r o s p a p a!" Sein teuerstes. „. . . Lieber Eduard, Du hast mir in Deiner Einrichtung so viele herrliche Sachen gezeigt und nun behauptest Tu, dieser einfache Schrank sei das teuerste von allem!" „Allerdings, mein Freund, — es ist der Kleiderschrank meiner Frau!" Auf der Sekundärbnhn. Beamter (zum Zugführer eines mit großer Verspätung ankommenden Personenzuges): „Wo habt Ihr Euch denn wieder so verspätet?" Zugführer: „Ja, wir richten uns nicht mehr genau nach der Stunde, wir halten uns nur noch an das Datum." Verfängliche Frage. „Es gibt tausend Wege, um reich zu werden, aber nur einen anständigen!" „Und der wäre?" „Sehen Sie, ich wußte j«. daß Sie ihn nicht kennen!" Lnw und Ä.cuc Berliner Berlogd-Busum, Sing. Urcei-, ^hniwunchiug bei Berlin, Berliner sn. 40. BcxnnwvvUich sür die Redaktion der Reuen Berliner Berlags-Anstall, Äug. Krcdr: E. Schulz, lädarloucudurg, Guerickes». S7.