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r6Z.. ser und besser und d a d u r ch d e x tt n st e r b-' lichkett würdLaex zu werden. Die alreu Mexikaner. (Fortsetzung.) Den wichtigsten Theil des meritanischeu Gor» tesdienstes machten jedoch die schon vielbesproche nen Menschenopfer aus. Alle Geschichtschreiber, die davon schrieben, gestehen einstimmig, daß man nirgends Etwas in der Welt gefunden habe, welches solches Grauen zu erregen im Stande sey, als die Menschenopfer der Mexikaner und ihre Art zu opfern. Zu diesen Opfern waren nur allein die Kriegs gefangenen bestimmt, lind man verschonte sie nur deshalb, um den Göttern eine große Menge Opfer schlachten zu können. Daß es aber an Schlacht- vpfern nie fehle, dafür sorgte die Politik des mexikanischen Herrschers. Denn der bekannte Montezuma gestand dem Cortez aufrichtig, „daß er Tlaskala und noch andere benachbarte Staaten schon langst hätte erobern können, allein er unterlasse es nur deshalb,, daß es dem Reiche nicht an Feinden und also auch den Göttern nicht an Schlachtopfern fehlen möge." Grausamkeit war der Hauptzug im Charakter der Mexikaner und besonders ihrer Priester- Wenn daher einmal' eine gewisse Zeit vergangen war, ohne ein Opferfest gehabt zu haben, so ver kündigte der Oberpriestcr dem Kaiser und seinem Staatsrathe, daß die Götter Hunger hatten, und es wurde wieder ein Vorwand hcrocrgesucht, um den Nachbarn einen Krieg unkundigen und da durch Opfer herbcischaffen zu können.. Selbst- Betrügereien wurden von den Priestern nicht ver schmäht, um das Volk zu tauschen und zum Kriege zu entflammen. Man darf auch nicht glauben, daß die Zahl der zum Opfer bestimmten Menschen nur geringe für jedes Fest gewesen sey,. da es, wie wir weiter unten anführen werden, solche Feste gegeben haben soll, an welchen meh rere tausend Opfer nnter des Priesters Mes ser ihr Daseyn schmerzvoll endeten. Bei der Opfer-Handlung selbst wurden folgende Cercmonieen beobachtet. Man stellte die dazu ge widmeten Personen in eine lauge Reihe und um gab sie mit einer zahlreichen Wache. Hierauf stieg einer der Priester vom Tempel mit großer Eilftrtig- keir herab. Er war mit einem weißen Nocke, dessen Saum mit dicken Franzen besetzt war, bekleidet, und trug ein von Maismehl und Honig verfer tigtes Götzenbild in seinen Armen. Das Bild hatte gelbe Zähne und grüne Augen. Dieses wa ren feine grüne Steine und jenes Maiskörner. Der Trager dieses Bildes bestieg hierauf einen mitten im Hofe befindlichen großen Stein, zeigte cs einem Gefangenen nach dem andern mit den Worten: „Siehe, das ist dein Gott!" Hierauf stieg er wieder vom Steine herab, stellte sich an die Spitze der Gefangenen und führte sie ui ei nem ordentlichen Zuge die Treppe hinauf dem Schlachtmesser entgegen. Sobald, als der erste des Zugs oben auf dem schon beschriebenen Tempel-Plateau angelangt war, empfingen ihn die Priester und begannen nun ihr schauderhaftes Amt. *) Die Schlächter *) Es waren, wie schon erwähnt worden ist, bet dem großen Haupttcmpcl in T e n o ch c i t l a n seckS solche Menschenschlächter angestellt, der Vor nehmste von ihnen führte den Namen. Topilei- zin (Httjabschneider) Er trug einen langen, rothcn, mit dergleichen Troddeln verbrämten Rock. Auf dem Kopfe hatte er eine Krone von grünen und gelben Federn, an den Ohren goldne, mit grünen Steinen besetzte Rmge und auf her Unter lippe ein Röhrchen von einem himmelblauen Stein. Sein Gesicht war ganz schwarz angestrichem Die fünf andern trugen falsche, sehr krause Haarpe, rücken, welche mit ledernen Riemen, die über die Stirn gingen, befestiget waren. An diesen Nie men hingen kleine, mit allerlei Farben bemalte