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Nedacteur: A. M. Knochen»Webell. Verleger: Frhr. v. Lorenz. Nr. Dresden, den 7. Iulr 1Z2V. Der Monat Juli. Liebreich winket Gottes Seegen Uns von reicher Flur entgegen; Volle Bäume, Saatenfeld, Stch'n, wie Blumen eines Kranzes, In den Schmuck des Juli-Glanzes, Hold und trefflich ausgestellt. Unbegrenzte Fluren blinken, Voller Rcichthum um uns her, Tausend, tausend Halmen sinken Von der Körner Lasten schwer. Auf des Vaterlands Gefilde, Das die Millionen nährt. Ist deö Himmels Seegensmildt Unermeßlich elngckehrt. Enrico und Bianca. (Beschluß.) Dieses neue Ercigniß setzte ganz Belmonte in große Bewegung. Siffredi reiste auf der Stelle ab. um sich zum König zu begeben, sich für die Unschuld des Lonnetab le zu verbürgen, und ihm die traurigen Folgen einer solchen Verhaf tung vorzustcllen. Der Prinz, welcher den Schritt, den der Minister g-than haben würde, vorher sah und sich wenigstens, ehe er den Connetable auf freien Fuß stellte, eine ungestörte Unterredung mit Bianca sichern wollte, hatte absichtlich den Be fehl gegeben, daß bis zum folgenden Tage nie mand bei ihm vorgelassen werden sollte. Allein Leonzio ging ungeachtet dieses Verbots so weit, daß er, als er in das königliche Labinet getreten war, sich vor den König stillte und ihn so anre dete: „Wenn es, Sire, einem treuen und ehr furchtsvollen Vasallen vergönnt ist, über seinen Herrn Klage zu führen, so komme ich, mich über Ew. Majestät zu beklagen. Welches Verbrechen har mein unglücklicher Schwiegersohn begangen 7 Haben Ew. König!. Majestät den ewigen Schimpf, den meine Familie dadurch leidet und die Folgen einer solchen Verhaftung, welche diejenigen Perso nen, die sich in den wichtigsten Posten des Reichs befinden, Ihren Dienst entfremden kann, in Er wägung gezogen? " — „Ich bin hinlänglich un terrichtet," antwortete der König, „daß der Connetable tm verbrecherischen Einverständniß mit dem Znsanten Don Pietro steht." —