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Redaktioneller Teil. V _'-l. Aunl > -> - gen gleichfalls die Vcrlcgerkrcisc aufs höchste. Der einmütige Zu sammenschluß aller Fachzeitnngsvcrleger ist daher jetzt dringend ge boten. Der Syndikus des Arbeitgeberverbandes für die Papierver- arbeitnng Oe. Feldgcn, Berlin, behandelte die Angestelltcnsragen des Vcrlagsgewcrbcs. Die schwebenden Verhandlungen werden vorane- s.chtlich zur Abschlicßtmg eines Tarifvertrages führen. Über das llm- satzslcnergesctz und seine Anwendung ans die Fachpresse referierte In- stizrat II,-. Bielschowsky. Bezüglich der nmsatzstenerpflichtigen ge mischten Betriebe ist das Neichsschatzministerinm damit beschäftigt) süe alle Industrien festznstcllen, wo die Anwendbarkeit des 7 des Gesetzes vvrliegt. Ter Verleger der Sport-Zeitung , Louis Stein- Grünan, berichtete über die vom Ausschuß für Bnchdrnckangclegen heilen cingeleilcten Maßnahmen. Man will n. a. mit einem Fach mann in Verbindung treten, um in strittigen Fällen Nachkalknlationen vorzunchmcn. Hinsichtlich der Unregelmäßigkeiten im Postzeitnngs- verkehr ist der Verband mehrfach vorstellig geworden, woraus das Neichspöstministcrinm angcordnct hat, den beklagten Mißständcn nach- zugehcn und das gesamte Zeitnngsgeschäft unter Heranziehung der Aufsichtsbeamten alsbald zu prüfen. Eine Verfügung des Heimat dienstes lAbt. Südwestdentschland) an die Zeitschriften des VI I I. A.-K. über eine gewisse Inscratenzensnr gab dein Verbände Veranlassung, bei der Zentrale für Heimatdienst« vorstellig zu werden, woraus von jeder weiteren Zensur Abstand genommen wurde. Mit weiteren wich tigen Angelegenheiten wird sich der Verband in seiner außerordent lichen Generalversammlung am 17. Mai d. I. in Leipzig beschäftigen. ^ Die Vereinigung der Buchhandlungen und Papiergeschäfte von Landau u. Umgebung c. V. (Geschäftsstelle: Landau, Marktstraße 97) übermittelt uns folgende, am 7. April 1910 gefaßte Entschließung: »Unsere Mitglieder sehen sich infolge der immerwährend steigenden Betriebskosten und der allgemeinen Teuerung gezwungen, den bis herigen Tcncrnngsznschlag von 10°/« aus 29".. zu erhöhen, und zwar mit sofortiger Wirkung. — In Leipzig wird zur diesjährige» Oslcr- messc über einen 29- bis 25prozcntigen Aufschlag Beschluß gefaßt wer den. Wir halten es in unserem Interesse für notwendig, nicht erst darauf zu warten, sondern sofort zn handeln. Tie anderen pfälzischen Städte werden unserem Beispiel gewiß sofort folgen, sowie sie unsere Beschlußfassung, die an dieselben unterwegs ist, in Händen haben. Bis dahin können Sammlungen, wie Neelam, Göschen nsw., noch mit 19' Aufschlag verkauft werden. Bei einzelnen Büchern wird der Käufer den 29prozentigen Aufschlag in den wenigsten Fällen bemerke». T e r V o r st and: Gg. Kästner A. Noediger. Es kann sich bei dieser Entschließung selbstverständlich nur um eine lokale Maßnahme handeln, der der Vorstand des Börsenvereins schon deswegen keinen Schutz gewähren kann, weil er ans ihr Zustande kommen leinen Einfluß hat nehmen könne» und zurzeit gar nicht in der Lage ist, die auch in den besetzten Gebieten sehr verschieden ge lagerten Verhältnisse in vollem Umfange zn übersehen. Sb und in wieweit mit einer Erhöhung des TeuernngsznschlagS in nächster Zeit zu rechnen ist, hängt von den O.-M.-Verhandlungen, bzw. dem rech nerischen Nachweis der Notwendigkeit einer solchen Erhöhung ab. Vor läufig beträgt der Sortimcnter-Tenernngsznschlag gemäß der Not- standSordnnng 19"/». , Sprechfaul. Ist unser Bestellbuch noch zweckentsprechend? (Bal. Nr. Sk, KN ». kg.) Der Anssordernng des Kollegen Mar B r c t s ch n e i d c r, Er fahrungen über die Führung des Bestellbuches mitzuteilen, nachkom mend, muß ich zunächst bemerken, daß die Verhältnisse in umfangrei chen Geschäften auch- in dieser Hinsicht verschieden sind und daß sich wohl auch für das sonst so einfach erscheinende Bestellbuch ein allge mein gültiges System schwerlich festlegcn läßt. Nachstehender Hin weis ans die Erfahrungen in nnserm Geschäft können vielleicht dieser oder jener Firma als Anleitung dienen. In nnserm früheren Betriebe in Mailand (Sortiment, Versand nach In- nmd Ausland an Private und Buchhändler) waren wir dazu übcrgegangen, die täglich zahlreich eingehende» Bestellungen, die ziim Teil gleichzeitig Werke italienischer, deutscher, französischer, englischer nsm. Verleger enthiel ten und in die entsprechenden Bestcllabteilnngen verteilt werden »ruß ten, zwecks schnellerer Erledigung ans besondere Formulare abschrei ben zn lassen, deren Farben zur besseren Anseinandcrhaltnng ver schieden waren. Diese Formulare, nach Nnmmern geordnet, dienten dann als Bestellbuch. Ein weiterer angesertigler Durchschlag (Kopie) diente für die Expedition und wanderte bei Eintreffen der Bücher mit Preisen nsw. versehen in die betreffende Abteilung. Die Original- bestellnngen, alphabetisch anfbewahrt, dienten in Zweifelssälien zum Nachschlagen. Wir hofften damit 1 die sehr oft undeutlich geschriebenen Titel in den einzelnen Be stellabteilnngen leichter auffindbar zu machen, 2. eine gleichzeitige Erledigung der Bestellungen zu ermöglick-en und -l. das Bestellbuch zn vereinfachen. Es stellten sich aber mit der Zeit doch diese und jene Mißstände ein, sodaß wir wieder zum alten System des Bestellbuchs znrück- In nnferni hiesigen, gegen früher ziemlich beschränkten Betrieb, in dem ich mich notgedrungen wieder selbst der bnchhändlcrischen Ein zelarbeiten annchmen mußte, habe ich infolge besonderer Erkenntnis der vielen zeitraubenden und ärgerniserregenden Kleinarbeit Versuche zur Vereinfachung dieser oder jener Einrichtungen unternommen, um sie mit der Zeit bei größerem Betrieb ansznbauen. Angeregt durch die von Herrn Eramcr, Heilbronn, gegebenen Hinweise über zeitgemäße Geschäftsführung sowie andere Werke über Organisation, war ich n. a. zur Führung des Bestellbuches ans losen Zetteln über gegangen, ähnlich wie sie im Artikel: Vorschläge für Verbesserung im SortinientSbetricb (Börsenblatt Nr. 56) gegeben sind, bin aber bald wieder davon abgckommcn, da die Nachteile dieses Systems, wenig stens in nnserm Betrieb, die Vorteile ganz bedeutend überwiegcn. Ab gesehen von der Arbeit des Ordnens, Weglegcns nsw. der einzelne.: Zettel, passiert es vielfach, daß der Verfasser nicht deutlich ermittell und der Zettel demzufolge auch nicht genau cingeordnct wer den konnte, sodaß beim Eintreffen der Bücher viel Zeit beim Su chen verloren ging. Auch war der Zettel oftmals unter dem Namen deS Verfassers eingereiht, während die Faktur bei Sammelwerke» (Natur und Geistcswelt, Sammlung Göschen nsw.) nur die Nummer trug. Außer diesen und ähnlichen Zeitverlusten (Verordnen der Zet te> nsw.) bestand der Hanptnachteil darin, daß man niemals eine Übersicht hatte, was längere Zeit rückständig war und reklamiert wer den mußte. Um dies festznstellen war es nötig, jeden Zettel zur Hand zn nehmen und daraufhin zu prüfen, während z. B. beim Buch- system klar und deutlich die sämtlichen Bestellnngen chronologisch ver zeichnet und übersichtlich sind. Leit einiger Zeit bin ich dazu übergegangcn, an Stelle des ge bundene» Bestellbuches ein solches ans losen Bogen, nach eigenem Bedarf liniiert, in Stolzcnbcrgers Schnellhefter-Mappe ansbewahrt, zn führen, und zwar getrennt für deutsche, schweizerische, italienische, französische und englische Verleger, ferner für Grossisten (Barsorli ment nsw.), bei denen täglich bestellt wird. Da die 'Bestellungen meist mit der Maschine geschrieben werden, so wird bei umfangreicheren ein Durchschlag angesertigt, der sodann dem Bestellbuch eingeheftet wird, wie auch größere Bestellungen von Bibliotheken, Wicdcrverkän- fern nsw., soweit sic Werke der gleichen Bestellgruppe answcisen, im Original der Bestellmappe eingereiht werden: sic können also gleich sam als besondere Seite des Bestellbuches dienen, sodaß sich in beiden Fällen das zeitraubende Abschreibern ins Bestellbuch erübrigt. Jede Bestellung eines Kunden wird in der Bestellmappe laufend numeriert: schweizerische 91, deutsche 1, französische 1999, italienische 2999, eng lische 3999. Die Originalbestcllnng des Kunden, mit der betreffenden Nummer versehen, wird, soweit sie nicht eingchestet ist, in Kartvthek- form bis zum Eintreffen der Sendung nach den einzelnen Gruppen anfbewahrt. Bei Bestellnngen, die Werke in verschiedenen Sprachen answeiscn, wird in der Bestelltste ei» kurzer Hinweis gemacht, bei welcher Gruppe sich die Originalbestcllnng befindet, um sie bei Ein treffen der betreffenden Bücher sofort anfznsinden. Für periodische sowie für telephonisch nsw gemachte Bestellnngen dient als Unterlage ein besonderer Vordruck. Zn dieser Anordnung bin ich durch die eigene Art unseres Ge schäftes gekommen, glaube aber, haß sie sich auch für viele Betriebe gleich oder ähnlich einrichten läßt: ich habe sie bisher als die einfachste und übersichtlichste gesunden. Eine große Erleichterung bedeutet es ans jeden Fall, wenn bei allen derartigen Einrichtungen die Bitte um Angabe des Bcstelldatnms und der kontrollnnmmer seitens der Verleger genau beachtet wird, da dies den Verkehr ungemein erleich tert und das Anffinde» des Bestellten sodann ein Kinderspiel ist. Von dem Sortimenter ist ans alle Fälle eine übersichtliche und gewissen hafte Führung des Bestellbuches zn beachten: wird Eingetrosfenes sauber abgestrichcn, Vergriffenes nsw. nmringelt, und wird besonders alles Erledigte von Zeit zn Zeit nach alter guter Sitte durch einen blauen senkrechte» Strich kenntlich gemacht, so ist dieses System nach den von mir gemachten Erfahrungen dem Bestellzettelkastcii entschie den vorznzichen. Richard Kupfer, in Fa. Sperling L Kupfer, Internationale Buchhandlung, Mailand-Lugano. 30