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Pächters Schönwetter der hier wohnende Polier Franz Johne. Er wollte mit zwei anderen Arbeitern eine mit Steinen beladene Kirchennachrichten von Bretnig. Sonntag den 6. p. Tr.: Früh r/zd Uhr Gottesdienst. — Kollekte für den Kirchbau in Pobershau bei Annaberg. ausgebrochene gefährliche Geisteskranke Ernst Paul Wagler, der bekanntlich vor Jahren mit seinem Bruder den Medinger Gendarm er schlug und den ein verbreitetes Gerücht vor acht Tagen als in Priestewitz festgenommen bezeichnete, ist am 29. Juni in Rothenburg an der Tauber aufgegriffen worden und be reits in di« Jrrenabteilung des Zuchthauses zu Waldheim eingeliefert worden. — Eine Razzia auf den Raubmörder Schramm wurde van dem Gendarmeriekorps des Annaberger und eines Teiles des Schwarzen berger amtshauptmannschaftlichsn Bezirkes in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag ver anstaltet. Es hat eine genaue Absuchung der Jöhstädter, Oberwiesenthaler, Crotten dorfer und Elterleiner Waldungen stattge sunden. Ein besonderes Augenmerk wurde hierbei allen bekannten Schlupfwinkeln, als Ziegelscheunen und sonstigen isoliert stehenden unbewohnten Gebäuoen und Schuppen zuge wendet. Der Streifzug hat jedoch irgend welche Anhaltpunkte von der Anwesenheit und einem Verborgenhalten des gefürchteten Verbrechers auf der ganzen Strecke nicht ge geben. An maßgebender Stelle besteht nun- mehr die Annahme, baß sich der Mörder durch die böhmischen Wälder ins Ausland geflüchtet hat. Diese Nachricht dürfte sicher lich zur Beruhigung der aufgeregten Be wohnerschaft des ganzen oberen Erzgebirges dienen und die in der letzten Zeit vielfach kolportierten Gerüchte über das Austauchen Schramms widerlegen. Zu wünschen wäre es, wenn man dem Mordbuden recht bald auf die Spur käme. — Das Schicksal eines sächsischen Pfarrers. Das Dunkel, das bisher über dem Ver schwinden des Pfarrers Füllkrutz aus Lam perthwalde bei Oschatz schwebte, der am 22. Juni 1900 auf einer Urlaubsreise von Ad mont in Steiermark aus einen sonst ganz ungefährlichen Ausflug nach dem Natterriegel unternahm und in das Gasthaus, wo er sein Gepäck zurückzelafsen, nicht wieder zu rückkehrte, kann möglicherweise noch ausgehellt werden Nach einer Mitteilung des „Tag" hat im Krankenhause zu Graz kürzlich ein Lederarbeiter auf dem Sterbebette das Ge ständnis abgelegt, daß er vor ein paar Jahren im Juni unterwegs in Gemeinschaft mit einem wandernden Maurer einen Reisenden, der sich ihnen angeschloffen, ermordet und beraubt habe. Schon bisher hatte man annehmen zu müssen geglaubt, daß der vermißte Pfarrer einem Verbrechen zum Opfer gefallen sein müsse. — Von dem Reisekameraden überfallen. Aus Nordhausen schreibt man: Ein scheuß liches Verbrechen wurde zwischen Walkenried und Neuhof verübt Zwei Handwerksburschen hatten sich gelagert, um auszuruhen. Dabei hat der eine Wanderbursche seinen ahnungs losen Genoffen überfallen und ihm mit einem Messer den Leib aufgeschlitzt, sodaß die Ein geweide heraustraten. Erst nach längerer Zeit wurde der Schwerverletzte, der vergeblich um Hilfe gerufen hatte, von Walkenrieder Einwohnern aufgefunden und in ärztliche Be handlung gebracht. Der Täter hat ihm einen Taler abgenommen. und zog sich einen Schenkelhalsbruch zu. Der Vorfall zeigt wieder deutlich, wie leicht man seine Mitmenschen dadurch zu Schaden bringen kann, daß man Kerne und überhaupt Obstrestc auf die Straße wirft. Es kann nicht ein dringlich genug vor dieser Unsitte gewarnt werden. Olbersdorf. Der John des Besitzers der oberen Kummermühle, Alwin Kummer, wurde am Sonntag nacht geqen 11 Uhr durch ein eigentümliches Geräusch aus dem Schlafe geweckt. Als er hierauf Umschau hielt und dabei gewahrte, daß ein Riemen am Mühlwerk herabgefallen war, wollte er einen Müllergehilfen wecken, damit derselbe den Niemen wieder austegen solle. Doch als K. nach der auf dem Hausboden befindlichen Lagerstätte der Gehilfen gehen wollte, erhielt er mit einem harten Instrument einen wuch tigen Schlag gegen den Kopf. Leider konnte der Täter bei der Dunkelheit nicht erkannt werden; auch war ein Festhalten desselben durch die eingetretene Betäubung unmöglich gewesen. Als sich der Uederfrllene Halbwegs wieder erholt hatte, ging er, so gut es seine Wunde zuließ, nach dem daneben befindlichen Restaurant „Rosengarten", um sich Leute zu holen, denn zu Hause war sonst niemand an wesend. Etwas Verdächtiges wurde jedoch nicht bemerkt, was einen Anhalt für diesen Uederfall gegeben hätte. Man fand nur das K. gehörige Beil, mit dem die Tat ausge führt wurde. K. hatte eine Gehirnerschütter ung erlitten. Der Verdacht der Täterschaft richtet sich nun gegen den in der Mühle in Stellung befindlichen Müllergehilfen Müller, welcher aus Schlesien stammt. M., welcher entschieden die Täterschaft leugnet, wurde ver haftet und an das Zittauer Amtsgericht ein- geliefert. O e l s n i tz i. V., 5. Juli. In das hie sige Amtsgerichtgefängnis wurden, wie der „Vogtl. Anz " meldet, vorgestern gegen Abend zwei Handwerksvurschen — tschechische Mili tärpflichtige, die der österreichischen Grenze zuwalzten — eingeliefert. Die frechen Bur schen hatten die Ehefrau des im Tümmler- scheu Sägewerk zum Elstertal angestcllten Schneidemüllers Schlott überfallen ; auf das Geschrei der Frau eilten der Platzmeister Eichler, sowie der Ehemann der Gefährdeten herbei, der erstere wurde aber von den frechen Burschen niedergeschlagen und dem letzteren zerschmetterte ein Axthieb das Schulterblatt. Im Augenblick der höchsten Gefahr kam ein Sohn des Herrn Tümmler herbei und diesem, sowie einigen zu Hilfe eilenden Arbeitern gelang es mit vieler Mühe, die wild mit der Axt und mit einem Eisenstabe um sich schla- genden Menschen unschädlich zu machen. Es liegt die Vermutung nahe, daß die Tschechen am Abend vorher bei Hundsgrün auch den radfahrenden KlempnerJahnmüller ausArnolds- grün angehalten, geschlagen und gestochen haben. — Am Dienstag vormittag wurde der auf der Reise nach München begriffene Generalleutnant von Waagen, Exzellenz, aus München im Eisenbahnzuge zwischen Zwickau und Reichenbach plötzlich von einem Schlag anfall betroffen. Da auf dem Bahnhöfe in Reichenbach i V- ein zufällig im Zuge an wesender Arzt sofort die nötige Hilfe leistete, konnte unter seiner Assistenz die Weiterreise des schwer erkrankten Offiziers nach München erfolgen. — Der aus der Landesirrenanstalt Colditz Lori über ein ca. 5 w langes uno 1 m tiefes Loch fahren, über welches Balken ge legt waren, auf denen die Schienen ruhten. Johne wollte nun die Lori von unten ziehen, weshalb er in das Loch Hineinstieg. In diesem Augenblick kam ein Balken ins Rut scheu, sodaß das Erdreich weggedrückt wurde und die Lori um- und auf den Polier Johne fiel, wodurch er einen linken Schulterdlatt- und linken Unterarmbruch, sowie mehrere Quetschungen am Rücken erlitt. Der Ver letzte ist verheiratet und Vater von 7 uner wachsenen Kindern. Rammenau. Am Mittwoch nacht ^12 Uhr ist das Tillesche Wohnhaus vollständig niedergebrannt. Pirna. Auf der hiesigen Elbbrücken- rampe ereignete sich am Mittwoch nachmittag in der 3. Stunde ein bedauerlicher Unglücks fall. Der Fuhrwerksbesitzer Kuhnert aus Kopitz, welcher einen schweren Lastwagen führte, kam beim Anschleifen desselben zu Falle und geriet mit dem rechten Bein unter das Vorderrad. Durch die Schwere der Last wurde dem Bedauernswerten der Unterschenkel zermalmt. Aerztliche Hilfe war alsbald aus Pirna und Copitz vorhanden, nachdem bereits vier in emem Samariterkurfus ausgebildete Eisenbahnbeamte dem Verletzten die erste Hilfeleistung hatten angedeihen taffen. Der hiesige Samariterverein sorgte dann für Ueberführung des Verunglückten nach dem Johanniterkrankenhaus in Dohna Heidenau Eine Abnahme des Beines dürfte, wie be fürchtet worden war, sich aber nicht notwendig machen. — Auf dem Postplatz in Dresden glitt am Dienstag ein Herr über einen Kirschkern aus lich auch ein Fenster öffnen, wobei Gegenzug zu vermeiden ist. An Orte, wo es einge schlagen hat, gehe man nicht sogleich, weil nicht selten der Blitz nach einigen Minuten in denselben Gegenstand schlägt. In der Nähe von Tieren darf man sich bei einem Gewitter nicht aushalten. Lichtenberg. Ueber den gemeldeten Brand in der Nacht zum Montag wird noch folgendes Nähere mitgeteilt: Feuerrufe er schreckten nachts b/^2 Uhr die Bewohner unseres Ortes. Aus dem Gasthof zum „Schwan" Heimkehrende gewahrten in der Scheune des Bernhard Mißbach'scheu Restgutes Nr. 104 Feuer und beeilten sich, hie Bewoh ner des Gutes, welche in tiefen Schlaf ver sunken waren und später nur schwer der Gefahr hätten entrinnen können, zu wecken In wenigen Minuten loderte auch schon eine Fenersäule zum Himmel empor und Scheune unll Wohnhaus standen in Flammen, sodaß nur ein kleiner Teil vom Mobiliar gerettet werden konnte; auch zwei Schweine sind in dem Feuer umgekommen. — Unter den kürzlich aus Deutsch-Süd westafrika zurückgekehrten deutschen Kriegern befindet sich der frühere Ulan Domen; aus Friedersvors bei Pulsnitz, welcher am Sonn abend zum Besuch bei seinen Eltern weilte. Domenz ist einer von den acht Reitern, die bei dem am 13. März d. I. erfolgten ver lustreichen Gefecht des Majors v. Glasenapp gegen di: rebellischen Hereros bei Owikokorero mit dem Leben davonkamen. H ä s l i ch. Am vorigen Mittwoch ver unglückte in dem hiesigen Steinbruch des Oerilitbes und Sächsisches Bretnig. Die Königliche Amtshaupt- wannschast Kamenz macht unterm 1. Juli d. 3- folgendes bekannt: Mehrfach haben Per- sonen, die weder eine genehmigte Schlacht hausanlage zu ihrer Verfügung, noch den Schlächtereibctrieb als Gewerbe angemeldet haben, in ihren Behausungen Tiere nicht nur sür den eigenen Bedarf, sondern zum Zwecke her Gewinnerzielung durch den Fleischverkauf geschlachtet bez. schlachten lassen. Dies ist strafbar, da das Schlachten und Verpsunden von Viehstücken zum Zwecke des Fleischver- kauss, wenn es gewerbsmäßig geschieht, nur i» behördlich genehmigten Schlächtereianlagen und nur solchen Personen gestattet ist, dw diesen Gewerbebetrieb vorschriftsmäßig ange- bleldet haben. Zuwiderhandlungen werden nach H i4gi bez 1471 der Gewerbeordnung mit Geld dis zu 300 Mark und im Unver- Wözensfalle nnt Haft bestraft. Die anscheinend Vielfach verbreitete Ansicht, daß jeder inner halb eines Kalenderjahres bis zu drei Vieh stücken zu schlachten und zu verpsunden be rechtigt sei, ohne wegen gewerbsmäßigen Schlachtens zur Verantwortung gezogen wer den zu können, ist falsch, da die Verordnung des Königlichen Finanzministeriums vom 25 Full 1854, die die Ursache zu diesem Glauben gewesen ist, nur auf dem Gebiete der Steuer gesetzgebung liegt, insofern sie znr Lösung eines hierüber bestandenen Zweifels darüber Bestimmung trifft, wer der Steuerbehörde gegenüber als solcher anzusehen ist, der das Viehschlachten gewerbsmäßig betreibt. Bretnig In bereitwilliger Weise hat die Generaldirektion der Königl. Sächsischen Staatsbahnen für die Besucher des kommen den Sängerfestes in Sebnitz zur bequemen Hin- und Rückfahrt Sonderzüge eingestellt. Es werden zu diesem Zwecke Sonntag, den 17. Juli vormittags 4 Züge vom Dresdner Hauptbahnhofe abgelasien, und zwar fahren drei über Schandau und einer über Arnsdorf Dürrröhrsdorf-Neustadt. Der 4. Sonderzug, der über Arnsdorf-Dürrröhrsdorf Neustadt ge fsthrt wird, hat folgenden Fahrplan: Ab Dresden Hptb. 6^, ab Dresden - Nst. 6^0, Arnsdorf an 7", ab 7^, gn Sebnitz 8". Für die Rückfahrt in der Nacht vom 17. zum 18. Juli sind ebenfalls 4 Sonderzügs vorge- sehen. Der erste fährt über Neustadt-Dürr- löhrsdorf-Arnsdorf nach Dresden und erreicht in Arnsdorf den Anschluß zum letzten fahr planmäßigen Zuge nach Pulsnitz. Deshalb verläßt er Sebnitz bereits abends 10 Uhr und kommt an in Arnsdorf 11^. — Die Gerichtsferien beginnen nach der Vorschrift des Gerichtsverfassungs-Gesetzes am 15. Juli und enden am 15. September. — Um sich gegen Blitzschlag zu schützen, begebe man sich zu Hause in das geräumigste Zimmer und setze sich in dessen Mitte, ent- sernt von Ecken, Wänden, Fenstern und Oefen. Man setze oder stelle sich nicht zu nahe an solche Geräte, an denen Metall befindlich ist. Befindet man sich im Freien, so stelle man sich nicht unter einen Baum, nicht an die Mauer hoher Gebäude, unter Dachrinnen, Torwege, vermeide ferner den unmittelbaren Aufenthalt an stehendem oder fließendem Wasser. Die Tür des Zimmers, in dem sich die Familie während des Gewitters aufhält, lasse man vffen, damit die Zimmerluft abzieht und beim "waigen Einschlagen des Blitzes den Schwefel- vumpfen ein Ausweg geboten ist. Gestatten Sturm und Regen, so kann man unbedenk Loktü-AuzeMr für die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend. 2ö Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld ^thi'islleilnug, Vilich link« Verlnp von N. Schllpiss, Breinig 14. Fahrgang Sonnabend den 9. Zull M4. Ar. 55. Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend Adonnementspreis inkl. des allwöchentlich beigegebenen Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag '/>11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag ^/»11 Uhr einzusenden. Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags S Uhr angenommen. Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Inserate, die 4gespaltene Korpuizeile ^0 PsS''s°wie Bestellungen "f e Adonnementspreis inkl. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Nnterhaltnngsblattes" gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch Mere sämtlichen ZeitungSvor« vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten in- Hans l Marl jederzeit gern entgegen. —- Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewahren «U 20 Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Rabatt nach Nebereinkunst. AmMLatL liir die Ortsbehörde und den Gememöcrat zu Bretnig.