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Mtseellen lz Zur ^Belehrung und Unterhaltung, x ^ir. Dresden/ den Z. November 1819. 40. Der November-Monat. a, kalter Winter, bist du da, Zn deinem Schneegcwand? Willkommen! Traulich reiche mir Die nervenstarke Hand; Denn mit dtr kommt die neue Kraft, Dte Nerv' und Muskel stahlt, Und Trübsinn, Gi bt und Fieber flieh'» Dem, der zum Freund dich macht. Hb er in der Probe besteht? Eine Erzählung von Wilhelm August Znnkcr. Einem rechtschaffnen edeldenkenden Vater, dem der Himmel mit Neichlhum und einer Tochter be, schenkt hat, welche im Schmuck vollendeter Schön heit, bet hoher Geistesbildung und Seelengute, erst ilnen achtzehnten Sommer zahlt, wird es am Her zen liegen, daS gelebte Kind vor seinem Ende mit einem biedern Manne verbunden zu wissen. Diese Sorge trübte dem reschen Graf Ha le st den Abend feines Lebens und raubte ihm in man, cher Nacht den Schlaf. Kaum hatte sisue el.uch,e liebenswürdige Tochter das fünfzehn^ Jahr erreicht, so sah sie sich, wie zu erraten stand, von einem zahllosen Anbeterheer umlagert, denn des GcldcS und der Diamanten Glanz locken ja s-.ibst zu dun unfreundlichsten Thorns hm. Der reiche Geizhals und der specul.tive Kopf berechnete schon im vor« aus, wie er mit Emiliens Schuhen wuchern welle. Cavaliere, deren Guter verschuldet, Wüstlinge, welche sichon im Geist Pläne schmiedeten, die schöne Mitgift auf eine glänzende Art in wenig Iah.en zu vergeuden: kurz, Jung und Alt, wcs Standes und Geburt sie waren, -erbrachen sich die Köpfe, dem alten Gras-n den Kopf wann zu machen. — Die F-sseln der Eonv nienz erlaubten cs nicht im mer, jeden dieser Dew-nb-w s'..Grch abzuweisen, auch t'-at mancher gar lci'e -i ch, denn es galt ja ei» schön und hochgebildetes Märchun, und was noch) mehr, ein Paar Million n, - der eine spielte die Rolle des D seberdnen oder Uneigeunühigen, der andere schmachtete in la wer platonischer Liebe und wollte wohl gar an die Ufer des Slyr wandern, wenn er nicht so glücklich sm, erhört zu werden.