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Allgemeiner Anzeiger : 30.04.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-04-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-190404303
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- http://digital.slub-dresden.de/id181900449X-19040430
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- oai:de:slub-dresden:db:id-181900449X-19040430
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
- -
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Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
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Jahr
1904
-
Monat
1904-04
- Tag 1904-04-30
-
Monat
1904-04
-
Jahr
1904
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 30.04.1904
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politische Kunälckau. Der russisch-japanische Krieg. * „UberraschendeRuhe" herrscht nach einer russisch-offiziösen Mitteilung in Port Arthur. * Das russische Wladiwostok-Ge- schwader ist am Montag plötzlich vor Gensan an der Ostküste Koreas erschienen, wo es einen japanischen Handelsdampfer in Grund bohrte. *6ber den Aufmarsch der feind lichen Heere am Jalufluß berichtet Meuters Bureau' aus Söul wie folgt: Die japanischen Linien erstrecken sich 30 Meilen längs des Jalu, von Jongampho bis 10 Meilen oberhalb Widschus. Die Russen haben ihre stärkste Stelle bei Antung, der Tigerhügel ist der Schlüssel derselben. Mehrere Inseln, eine oberhalb und zwei unter halb Widschus, erleichterten einen Angriff, da sie der Artillerie einen Stützpunkt bei der Deckung einer Überschreitung des Flusses bieten. Die Japaner landen Truppen und errichten in Huangtschuan, unterhalbJongamphos, Bauten. Das Landvolk am Nordufer des Jalu verkauft Vieh und Mundvorräte an die Russen. * Das Meutersche Bureau' meldet: Zwei als chinefische Bettler verkleidete Japaner versuchten den General Kuro- patkin bei dessen jüngstem Besuche in Niu- tschwang zu ermorden. Es gelang ihnen, sich Kuropatkin zu nähern. Einer der beiden Kosaken in Kuropatkins Begleitung bemerkte, wie einer der Männer die Hand ins Kleid steckte, worauf er ihn zu Boden schlug. Man durchsuchte die Männer, welche falsche Zöpfe trugen, und fand Messer in ihrem Besitz. * Mehrere koreanische Offiziere, die verdächtig find, den Russen als Spione gedient zu haben, wurden von den Japanern verhaftet. * * Der Herero-Aufstand. * Unsere braven Truppen in Südwest- afrika haben nun auch unter dem Klima zu leiden. Bei der Kolonne Glasenapp find 7 Todesfälle an Typhus vorgekommen und auch bei den Marinetruppen in Otjihanena ist die Krankheit in bedenk lichem Umfange ausgebrochen. * Halbamtlich wird mitgeteilt, daß die Rückkehr des Oberst Dürr aus Sndwcst- afrika aus Gesundheitsrücksichten erfolgt. * Eine halbe Million Gewehr patronen wird nach der .Frankf. Ztg.' in den nächsten Tagen von Hamburg nach Deutsch-Südwestafrika versandt werden. * » Deutschland. "Der Kaiser hat infolge des schlechten Wetters den Besuch der Hohenstaufen schlösser in Italien aufgegeben und wird einige Tage früher, als beabsichtigt war, nach Deutschland zurückkehren, und zwar über Venedig. "Eine Konferenz der deutschen Finanz minister wird von dem .Fränk. Kur.' für den Herbst angekündigt. Das Blatt erfährt aus München, daß Ende September die Finanz minister der Einzelstaaten zu einer Beratung über Erschließung weiterer Einnahmen des Reichs in Berlin zusammenkommen werden. *Jn mehreren im Ruhrgebiet statt gehabten siarkbesuchten Volksversammlungen wurde, nach einem Privat-Telegramm, eine je dreigliedrige Kommission gewählt, die in Ver- iindung mit dem gemeinsamen Komitee treten öll, um an geeigneter Stelle für die Ver staatlichung der Zechen einzutreten. * Bei der am 21. d. stattgehabten Reichstags- ersatzwahlim 14. badischenWahlkreise wurde nach amtlicher Feststellung Landgerichts präsident Zehnter- Offenburg (Zentrum) wieder gewählt. *über Domänenbi ld ungen in Nord- schleswig berichtet die ,Köln. Ztg.': Neuer dings kaufte die Regierung drei große Be sitzungen im Werte von V« Million Mark im Kreise Hadersleben und einen Hof im Kreise Souderburg. Seit 1898 sind 16 große dänische K Vie Mläernleben Erben. 17j Roman von M. Brandrup. tForlsktzung.j „Schon lange nicht mehr, Liebling," ent gegnete Hagel. »Du kannst mir immer den Kaffee besorgen. Aber wir nehmen ihn zusammen im Wohnzimmer ein." „Gott sei Dank, dann ist dir auch wieder besser," rief die Kleine. „Ganz wohl sogar," entgegnete er und gab seiner Stimme eine Festigkeit, die durchaus mcht zu seinem Aussehen paßte. Dann erhob er sich, und schon eine Viertel stunde darauf saßen sich Vater und Tochter im Wohnzimmer gegenüber. Freilich war Ada tief erschrocken über die Blässe in des Vaters Angesicht. Da Hagel aber heute die Kraft besaß, lebhaft mit ihr zu plaudern, überwand auch sie sich und sagte nichts über seine sonderbare Farblosigkeit und die schwarzen Ringe, die seine Augen umzogen. Ihre Hände zitterten jedoch merkbar, als sie ihm den Kaffee eingoß und dann ein Butterbrot reichte, das fie eben gestricheu. Das letztere aber lehnte Herr v. Hagel ab. „Ich kann nichts essen, Kind," sagte er darauf. „Deinem Kaffee will ich dagegen jede denkbare Ehre erweisen." „Wieder nichts essen, Papa?" rief Back- fischchcn erschrocken. „So fühlst du dich auch noch nicht so wohl, als du mir beteuertest!" Wie in Todesangst schlang Ada ihre Arme um des Vaters Hals und flüsterte: „Papachen, was ist dir nur? Sage mir es doch! — Ich Besitzungen in preußische Domänen umgUvas de worden; dazu kommt noch eine ansehnliche Zahl kleinerer Grundstücke. Im Grenzkreise liegen zwölf, auf Alsen vier neue große Domänen. Österreich-Ungarn. * Kaiser Franz Joseph hat am Sonn tag vormittag aus Anlaß des fünfzigsten Gedenktages seiner Vermählung am Sarge der Kaiserin Elisabeth in der Kapuzinergruft einen Blumenstrauß niedergelegt und eine An dacht verrichtet. * Während derBahnstreik in Ungarn zwar noch nicht beendet, aber offenbar für die Arbeiter verloren ist, bleibt die Erregung der Arbeitermassen noch immer groß. Dazu trägt auch das Blutbad in Elesd wesent lich bei, wo der Gendarmeriewachtmeister er schossen wurde, wo: auf die Gendarmen mit einer Salve aut die Menge antworteten. Dabei wurden 23 Personen getötet und noch mehr verwundet. Elesd liegt in der Nähe von Grotzwardein und von dort her ist Militär beordert worden; aber die genannte Stadt wird das Militär selbst brauchen. Denn dort haben 15 000 organisierte Arbeiter den Ausstand proklamiert und die Ladenbesitzer gezwungen, die Läden zu schließen. Darauf bezogen die Aus- ständischen ein Lager — das ist eine ungarische Spezialität — und wurden dort vonMilitär umzingelt. England. * König Eduard hat sich mit seiner Ge mahlin nach Irland begeben. Italien. * Präsident Loubet ist am Sonntag in N o m besser ausgenommen worden, als früher in Petersburg. Er hat vom König einen Kuß be kommen und auch dieKönigin, förderen beide Töchter er reizende Spielsachen mit sich führte, hat ihn schon vom Balkon aus begrüßt. Am Montag vormittag legte Loubet im Pantheon Kränze auf den Särgen der Könige Viktor Emanuel und Humbert nieder. Später stattete er der Königin Margherita einen Besuch ab. Darauf frühstückte Loubet beim französischen Botschafter. * Auf dem Festprogramm zu Ehren Loubets in Rom stand auch die Enthüllung desVictor Hugo-Denkmals in der Villa Medicis. Nach dem ursprünglichen Programm sollte das Königspaar der Feier beiwohnen, die vom Spender der Statue, der franko-italie- nischenLiga, veranstaltet war. Die deutsche Botschaft machte jedoch vertraulich darauf auf merksam, daß eine solche Feier mit Rücksicht auf die noch nicht erfolgte Enthüllung der viel früher geschenkten Goethestatue verletzen könne. Demgemäß fand die Enthüllung in Ab wesenheit des Königspaares statt. Ruhland. *Jn langer Pnvatandienz, die der Zar am Montag dem Admiral Skrydlow ge währte, hatte dieser Gelegenheit, ein klares Bild der Situation im fernen Osten zu entwerfen. Skrydlow erhielt die Genehmigung des Zaren für noch geheimgehaltene wichtige Vorschläge. Der Zar sprach dabei die bestimmte Absicht aus, sich nach der Niederkunft der Kaiserin im August oder September persönlich auf den Kriegsschauplatz zu begeben Die Stimmung des Kaisers ist durchaus zuver sichtlich. Balkanstnaten. *Die Pforte hat den Vorschlag ange nommen, wonach die russischen Forde rungen dem Haager Schiedsgericht unterbreitet werden sollen. Man erwartet eine schnelle Erledigung, da die Hauptforderung von 380000 Pfund, die aus der Zeit des russisch türkischen Krieges herrührt, keiner Diskussion unterliegt. Angefochten wird von türkischer Seite die Nebenforderung an Zinsen und Zinses zinsen, die das Hauptobjekt auf 925 000 Pfund erhöhen. * Ein e rn stli ch e r Z w i s ch e n s a l l er eignete sich in Smyrna. Als der Sekretär des griechischen Konsulates Delyanuis einige Läden von Griechen, die wegen Nichtzahlung der Siener geschlossen waren, wieder öffnen lassen wollte, kam es zu einem blutigen bin wirklich nicht mehr das kleine Mädchen, das nicht imstande wäre, dich zu verstehen." „Das sehe ich wohl," entgegnete er schnell. „Aber ich habe dir nichts anzuvertrauen, mein Liebling, denn . . ." Bei den letzten Worten war fein Blick zum Fenster geflogen. Mit auf flammender Röte auf dem eben noch so tod blassen Gesicht sprang er nun jäh in die Höhe. „Der Briefträger I" stieß er dabei hervor und war im Nu aus dem Zimmer. „Ich weiß nicht, was ich von ihm denken soll!" flüsterte Ada vor sich hin, während ihre Augen starr nach der Tür gerichtet waren. „Gewiß wägt der arme Papa sich aber wieder mit einem Kummer. Doch worin der besteht, ist außer ihm vielleicht nur Mütterchen be kannt, die..." Sie unterbrach sich entsetzt. Draußen im Flur gellte eben ein lauter Schrei. Gleich darauf hörte fie einen schweren Fall. „Papa!" schrie das Mädchen und flog nun ebenfalls hinaus. Einen Moment stand Ada ohne Sprache, von namenlosem Schrecken gebannt. Lag doch dicht vor ihren Füßen auf den harten Backsteinfliesen die Gestalt Hagels, einen geöffneten Brief in der krampfhaft zusammengeballten Rechten. „Allmächtiger!" rang es sich über die Lippen des bedauernswerten Kindes. Zitternd sank es darauf neben dem reglosen Körper in die Knie. Aber wie Ada dann auch bat und flehte, der Vater blieb bewegungslos. „Marinka l" schrie sie nun in Todesangst, Marinka I" „Wo fehlt es Paninka liebes?" ließ sich Streit mit den türkischen Soldaten. Delyanuis wurde leicht verletzt und schoß dann auf die Soldaten Später wurde Delyannis sowie zwei Kawassen deS Konsulats in Hast genommen und erst nach Vermittelung des französischen Konsuls wieder entlassen. Die griechische Flotte macht „klar"; wie es heißt, wird sie nach Smyrna gehen, wo große Erregung herrscht. Der türkische Gesandte in Athen hatte eine lange Unterredung mit dem Minister des Auswärtigen. Amerika. *Der deutsche Botschafter in Washington, Frh. Speck v. Sternburg, bringt den ganzen Sommer in Lenor (Mafsachusetts) zu und kehrt erst am 20. Oktober zur Ent hüllung des Denkmals Friedrichs des Großen wieder nach Washington zurück. Zus clem Keickstage. Der Reichstag beriet am Montag in erster Lesung die von neuem in veränderter Fassung ein- gebrachte Vorlage betr. die Übernahme einer Reichs garantie für die durch ein Finanzkonsortium zu erbauende Eisenbahn von Dar es Salam nach Mrogoro. Während früher eine Spurweite von 1,06 Meter vorgesehen war, will man sich jetzt auS Ersparuisrückfichten mit 0,75 Meter begnügen. Kolonialdirektor Dr. Stübel empfahl die Vorlage aus wirtschaftlichen und militärischen Gründen. Für den Bau und zwar unter Befürwortung der größeren Spurweite traten die Abgg. Graf Stolberg lkons.), Graf Arnim und Arendt (sceikons.); ferner die Abgg. Paasche (natlib.), Schwarze (Zenle.) und Schroder (frs. Vgg.) ein. Abg. Dasbach lZcnirl, ein Gegner des Entwurfs, hob hervor, daß seine Partei sich über denselben noch nicht schlüssig gemacht habe; die Abgg. Müller-Sagan (frs. Vp.) und Ledebour (soz.) bekämpften die Vorlage, die dann an die Budgetkommission ging. Auch die Vorlage betr. die Togobahnanleihe wurde nach kurzer Beratung an die Budgetkommission verwiesen. Am 26. d. wurden die Abkommen über das inter nationale Privatcecht auf dem Gebiete der Ehe schließung, Ehescheidung und Vormundschaft über Minderjährigen in dritter Beratung definitiv an genommen. Es folgt die zweite Beratung deS Gesetzentwurfs über die Krankenfürsorge der Seeleute, der die Karenz zeit von 13 aus 26 Wochen ausdehnen will. Abg. Molkenbuhr (soz.) begründet einen sozialdemokratischen Zusatzantrag, der die Verpflich- to 1g des Reeder? zur Tragung der Kosten der Ver pflegung und Heilbehandung auf drei Wochen nach der Ausmusterung ausdehnen will. Geh. Ober-RegierungSrat v. Joncquiöres spricht sich gegen die sozialdemokratischen Anträge auS, da er grundsätzlich gegen eine Verstärkung der Pflichten der Reeder sei. Abg. Patzig (nat.-lib.) erklärt sich ebenfalls gegen die sozialdemokratischen Anträge. Abg. Bargmann (frs. Vp.) stimmt dem Vor redner zu. Abg. Schwartz-Lübeck (soz.) tritt nochmals für den Antrag seiner Partei ein, da eine gut ge regelte Krankenpflege für Seeleute bei der ungesunden Beschaffenheit der eisernen Dampfschiffe unbedingt nötig sei. Abg. Kirsch (Zentr.) polemisiert gegen die Sozialdemokratie und bittet um Annahme der Regie rungsvorlage. Abg. Mugdan (frs. Vp.) stellt für den Fall der Annahme des sozialdemokratischen Antrages einen Antrag, der die Frist von drei Wochen nach der Abmusterung nur bann festsetzt, wenn der Schiffer noch keine neue versicherungspflichtige Beschäftigung gefunden hat. Nach weiteren Bemerkungen wird der sozial demokratische Antrag mit dem Zusatzantrag Mugdan abgelehnt und Artikel 1 der Vorlage unverändert angenommen. Abg. Molkenbuhr (soz.) begründet ferner eine Resolution, die einen Gesetzentwurf verlangt, wonach der Seemann auch nach Beendigung des Dienstverhältnisses das Recht auf Weiterversicherung haben soll, und der ferner die Selbstverwaltung dieser seemännischen Krankenkaffen fordert. Nach kurzer Debatte wird der Rest der Vorlage unter Ablehnung des sozialdemokratischen Antrages angenommen. Es folgt die erste Beratung des Gesetzentwurfs betr. Änderung des Börsen gesetzt s. Preuß. Handelsminister Möller geht auf die parlamentarische Vorgeschichte des Börsengesetzes ein. Die Opposition dir betroffenen Kreise gegen das Börscngt setz, das Börsenrcgister und das Verbot des Drminhandels sei außerordentlich nachhaltig gewesen und habe z. B. dazu geführt, daß zwei in der Ber liner Geschäftswelt hochaugeschcne Herren, die Geheim gleich darauf die Stimme der treuen Person hören. Sich die Hände an der vielfach geflickten blauen Küchenschürze wischend, erschien die Alte jetzt auch auf dem Flur. Gleich Ada stieß sie einen Schrei tödlichsten Erschreckens aus, als fie die regungslose Gestalt ihres Herrn am Boden bemerkte. „Gewiß wieder ein Schlaganfall!" klang es dann mitleidig aus dem Munde der Greisin, während fie sich mit schlotternden Knien der traurigen Gruppe von Vater und Tochter näherte. Ihren ganzen Mut zusammennehmend, hob sie darauf den Kopf Herrn v. Hagels und schaute ihm in das Gesicht. „Heilige Jungfrau — ich glaube, unser guter gnädiger Pan ist tot!" rief fie entsetzt. * * * Die brave Wirtschafterin hatte sich nicht ge täuscht. Der schnell herbeigeholte Arzt aus der nächsten kleinen Landstadt bestätigte dies und stellte den Totenschein aus. Ada aber war derart verzweifelt und fassungslos, daß Marinka vorerst weder aus noch ein wußte. In ihrer Ratlosigkeit kam der Alten dann jedoch endlich der glückliche Ge danke, einen Knecht nach Zarnowo zu senden und den Oberförster herüberbitten zu lassen. So schnell dies überhaupt nur möglich war, erschien Herr Braun auf dem Gute. Marinka empfing ihn schon auf dem Hof und führte den lAschütterten in das Schlafzimmer der Herrschaft, wo fie den Toten auf sein Bett ge legt hatten. Ada kniete vor demselben. rätc Frentzel und Mendelssohn, nicht wv'ber i»^ Altestenkollegium gewählt wurden, weil sie.stäM Eintragung in das Böisemegister ausgesprE hatten. Das Verbot des Terminhandels N zu schweren Schädigungen des ProduktenhaM geführt, so daß man sich schließlich wieder zur v laffung von Zeitgeschäften in Getreide euWE mußte. Während der Zeit deS wirtschaftlichen^ schwunges wären die Schädigungen deS VmM gesetzes nicht aufgekommen. Der Minister geht auf die Ursachen des wirtschaftlichen AufWuE und die Gründung von Aktiengesellschaften em, ", weit über das Maß desjenigen hinausgingen, v an Ersparnissen der Nation gesammelt war. Rückschlag war daher unvermeidlich und nicht " das Börsengesetz zurückzuführen. Der Entwurf HU fest an der Einrichtung des Börsenregisters mw" dem Verbot des Börsenterminhandels. Für A Outsiders bleibe das Börseugesetz bestehen. E» A unzweifelhaft, daß durch das bis jetzt in GeuU gewesene Börsengesetz sich viele Millionen Kap» von den Börsen zurückgezogen, viele am Millionen ausländischen Börsen zugewendet hat» wodurch eine große Schwächung unserer FinanM sich ergeben kann. Abg. Graf Kanitz (kons.) erklärt, von Börsengesetze bleibe nach dieser Novelle nur B wenig übrig. Wenn die Mehrheit des Bärn" ausschusses sich damit einverstanden erklärt habe.' erkläre sich dies aus der Zusammensetzung hm Ausschusses, in dem die Vertreter der Börse wiegen. Einigen Vorschlägen, die indessen ein ne" Gesetz nicht rechtfertigen, könne er zustimmen ° Vorlage im ganzen errege ihni schwere Bedenb Vor allem könne er dem BundeSrate nicht ° Befugnis beilegen, zu bestimmen, unter umU Voraussetzungen das Termingeschäft in G"»" wieder zugelassen sei. Solche BestinE könnte nur durch Gesetz getroffen werden. MA Durchführung des Börsengesetzes zu sichern, braU man nur Strafbestimmungen, und gegen die GcM machung des Differenzeinwandes würde am b»"! helfen, wenn man diejenigen, die ihn erheben, fA der Börse ausschlösse. Daß das Börsengesetz »!! n-chteilig auf die Widerstandsfähigkeit der deE Börsen gewirkt habe, schließt Redner aus der KU bewegung der Reichsanleihen während der acht Jabre. Der Regierung macht er den Vori^s die Auflehnung der Börse gegen das Gesetz L nachsichtig ausgenommen und damit ihrer Autor»' geschadet zu haben. . Geheimrat Wendel st adt tritt diesem Uz Wurf entgegen, worauf die Weiterberatung ven°' wird. > Von und fern. Die deutsche Kolonialschule zu LÄ, Hausen hat soeben ihr neues Schuljahr eroi^ Es traten 67 Eleven in dieselbe ein. A Andrang ist so beträchtlich, daß man mit namhaften Erweiterung der Wohnräume UZ gehen beabsichtigt. Ostern haben Schüler die Anstalt verlassen, um als Pioniere hinauszugeheu in die Kolonie» andere ferne Länder. „Armes kleines Ding," sagte der OberffA und legte seine Hand auf das tiefgesenkte chen des trauernden Kindes. Mit einem Schrei war die Kleine fahren. Als sie aber den Freund des erkannte, den sie schon seit ihrer frühestens heit lieb gehabt, schlang sie die Arme um Hals und lauschte schluchzend den Worte» Trostes, die der Oberförster in ihr Ohr sE^ wie er nun ihr Vater sein wolle und allen Zeiten einen treuen Schützer in ihm würde. . A „Das glaube ich, Onkel, das glaube.z Und doch, kannst du es fassen, daß Pap» wirklich genommen ist?" ... P „Ich muß es leider —! Aber wem'z, nicht, was diesem plötzlichen Tode vm gegangen?" Sie fuhr sich mit den zitternden über die Stirn. „Ach ja! Er hatte einen jener Briefe bekommen, die ihn ja w s: so sehr erschreckten. Diesen Brief," sE^p hinzu, „welchen er noch immer in der » Rechten hält." ..M, „Und den wir doch vor allem lesen m»»^ sagte der Oberförster und zog langsam.^ zerknitterte Schreiben aus der Hand des „Von seiner Frau," dachte er daraus. Während Ada dann wieder neben dem storbenen in die Knie gesunken war »n Pp allein ihres Verlustes gedachte, las der förster für sich allein: . „Armer Johannes! Leider muß ich Dir melden, dav A Reise nach Groditten fruchtlos ausgefa»" »an»»«,. Nm Montag wurden im Abgeordnetenhaus" A nächst die Etats der Berg- und HüttenverwE: sowie von Handel und Gewerbe erledigt. Beim U der Eisenbahnverwaltung wurden Einzelfrage».) örtert. Minister Budde machte die Mitteilung, der Kaiser die Ermächtigung erteilt hat, ohne BA einen Gesetzentwurf cinzubringen, nach dem 8 Mark aus Staatsmitteln dem Verbände der bahnervercine überwiesen werden sollen zur v". derung der WohifahrtSeinrichtungen für MU und Arbeiter der Eisenbahnverwaltung. Bei Etat der Bauverwaltung wurde die jn der Lesung abgelehnte Forderung für einen Vortrages Rat gegen die Stimmen der Rechten vermittel»^ Die EtatSberatung wurde in einer Abends^ fortgesetzt. Das Abgeordnetenhaus verwies am D>"Ä den Antrag der Abgg. v. Savigny (Zentr.) u. die Negierung möge die Frage prüfen, ob ß Berggesetzes eine ausreichende Handhabe bietet, H freiwillige, die beteiligten Gemeinden schwer schädig Stillegen von Bergwerksunternehmungen z» ,, hindern, und nötigenfalls, und zwar noch in Session, einen Gesetzentwurf dem Landtage legen, welcher das Berggesetz dahin ergänzt, > gegen jene Schädigungen wirksame VorkehrA getroffen werden können, an eine Kom»»L Darauf wurde die dritte Etatsberatung z» A geführt. Angenommen wurde ein Antrag Uz (Zentr.) betr. reichsgesetzliche Regelung der Zig^ frage. Beim Kultusetat wurde auf Antrag ß Abg. Frh. v. Zedlitz die Ostmarkenzulage für»U schullebrer und -Lehrerinnen von 200 000 M 250 000 Mk. erhöht. >
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