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zur Nr 2 Die Stimme der Erfahrung bei der Untersuchung der so wichtigen Fragen: Welches sind die Hauptursachen des Elends, dem die Erzgebirger zeit her fast erlagen? Lassen sich aus ihnen keine Mittel ab leiten, einen solchen Nothstand für die Zukunft zu verhüten? sreimüthig ausgesprochen von einem E r z g e b i r g e r. ( Deschlu ß.) an darf nicht glauben, daß ich etwa die ganze Sache nur durch ein trübes Glas betrachtet und so nach meine Darstellungen mit zu dunklem Kolorit gemalt hätte. Gerade dieses ist bei mir, dem schon so oft von Freunden der Vorwurf gemacht wurde: daß ich die Bilder der Zukunft nur stets im rosen farbenen Lichte sähe, am wenigsten der Fall. Nur erst nach langen sorgfältigen Prüfungen der Resul tate dessen, was ich feit so vielen Jahren beobach tete und so ost aus eigner Erfahrung abzog, schrieb ich das Obige nieder. Ja ich glaube meiner Sache gewiß zu sepn und nichts zu wagen, wenn ich hier mit die Obrigkeiten, Geistlichen und die sämt lichen Patrioten im Erzgebirge hierdurch öffentlich zum Widerspruch auffordere, wenn ich in allem Vorstehenden die Wahrheit beleidiget oder mich der Ucbertrcibung schuldig gemacht habe, dieses öffent lich, jedoch gründlich darzuthun. Sollte ich ihre Stimme wohl fürchten dürfen ? — Ich glaube nicht! — Ich provocire fernerauf die Restanten-Register aller Arten Landesherrlichen Steuern und städtischen Communaigefalle. Aus ihnen wird erhellen, daß die meisten dieser Restanten arme Handwerker sind; ;a bei noch genauerer Untersuchung über die Fragen: Warum und Weswegen? wird sich nur zu gewiß ergeben, daß die bei weitem größte Anzahl eben dieser Restanten aus rechtlichen, sonst unbe scholtenen und fleißigen Hausvätern bestehe, welche aber außer Stande sind, ihre Steuern und sonstigen Gefälle gehörig zu entrich ten, weil — es ihnen am Erwerb fehlt; indem ihr Handwerk vielleicht zweimal so viel Meister zählt, als beschäftiget werden können.