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11546 -VSrleudlarl f. ». »ychk. vulyhanve». dttchtamllicher Teil. ^ 228, 30. September 1912. Bernhard Tauchnitz in Leipzig. 11585 *1'suebnitL Kdltlon. Vol 4363. Leonhard Tietz A.-6). in Elberfeld. 11566 Dorp: Gott schütz dich mein berg. Land. Hoch u. tief ä 1 20H. Trowitzsch L Lohn in Berlin. 11582 *Koppen: Bnbi. Eine 5tindergeschichte für große Leute. 2 20 -Z; geb. 3 Union Deutsche Bcrlagsgesellschaft in Stuttgart. 11572/73 *1813—1815. Illustrierte Geschichte der Befreiungskriege. Ein Jubiläumswerk zur Erinnerung an die große Zeit vor 100 Jahren. Von v. Pflugk-Harttung. Geb. 20 Urban L Schwarzenberg in Wien. 11591 *X1ini86ti68 K6L6pttL8eli6nbue6 kür pralit. Xrrte. 33. ^ullage. Oeb. 2 50 -H. „Perlag Berlin-Wien" in Berlin. 11579 *Beuttenmüller: Vivat aeaäemis. 2 50 geb. 3 50 -H. Verlagsbuchhandlung »Styria« in Graz. 11584/85 Vo1k8düeb6r6i ä Kr. 20 H. Kr. 269—272. ^rnim u. IZrentsno: 1)68 Knoden Wunclerkorn. Kr. 273/74. KranLwLi: Volk8l6d6N8di1cler au8 Kärnten. Zweite Kol^«- Kr. 275/77. Ledrott-Kieedtl: llellauk ll'irolerwebl Kr. 278/81. 8ebrott: Die von Kclel8paed. Kr. 282/83. Kullerton: Iio86marie. lZanüau8Aabe: Lä. 78. ^rniin u.krentano: I)68KnabenVVun(l6rboru.1 30^. 66. 79. KranLi8Li: Vo1k8leb6ll8dil(1er au8 Kärnten. Zweite Kolge. 90 «Z. LO. 80. Lebrott-Kieebtl: llellauk 'lirolerweb! 1 10 lZcl. 81. Lebrott: Die von K0el8paeb. 1 ^ 30 «). KO. 82. Kullerton: lro8emarie. 90 c^. A. W. Zickfeldt in Osterwieck/Harz. 11563 Klnterr. III. lell. Oder8tuke. 3 80 ^eb. 4 60 Nichtamtlicher Teil. Kölner Briefe. VIII. <VII vgl. Nr. 178.) Centrale für Vcrlagsvcrmittelung. — Vom Wiener »Morgcnrvt« und dem Kölner »Dichterkrieg«. — Zeitschriften u. Btichcr in Hotels. — Köln, ein Paradies fiir Zeitschrtftenvcrleger. — Die Blattlaus. — Die beleidigten Karikierten. — Wie man in Köln »hängt«. Als ich Ende August von den Bergen, wo die Freiheit diesmal unter dem Regendach logierte, in die steinerne Un natur der Stadt zurückgekehrt war, fand ich unter dem Post- Haufen auch eine freundliche Einladung einer »Centrale für Verlagsvermittlung« in München. Ich weiß nicht, ob es sich bei diesem Institut um eine neue Gründung handelt; jedenfalls befand ich mich ihr gegenüber bisher in holder Unkenntnis, und da ich voraussetze, daß manche Leser in dieser Hinsicht nicht erheblich gescheiter sind als ich, so kann ich ja in Ermangelung anderer weltbewegender Mel dungen meine neue Weisheit zum besten geben. Es gibt noch Menschenfreunde in dieser schlechten Welt. Zu ihnen gehört Roderich Freiherr von Ompteda, der sich rühmt, daß ihm infolge »langjähriger und weitgehendster Er fahrung im Verlagsgewerbe jeder Art ... die verborgensten Möglichkeiten einer angemessenen Publikation« von Manu skripten bekannt seien, und seine Mithilfe der gesamten geistig schassenden Menschheit anbietet. Seine Centrale für Verlags vermittlung übernimmt »als Zwischenglied zwischen dem pro duzierenden Autor und dem engeren Konsumcntenkreis der Ver leger« Arbeiten jeder Art, wissenschaftlichen, belletristischen wie journalistischen Charakters. Die Zentrale weiß ihre Dienste, die auf Grund »unvergleichlich gesteigerter Funktions fähigkeit« geboten werden, recht gut anzupreifen, indem sie schildert, daß die »Tätigkeit wiederholter Korrespondenz, Ver packung, Besorgung usw.« Äußerungen darstellten, die für die »ernsteren Aufgaben« des Autors »unangemessen« seien. Aber abgesehen von diesen äußeren Unannehmlichkeiten will die Centrale den Autor »vor allem der innere» Unannehmlichkeiten des Ver triebes seiner Arbeit ilberheben: der Peinlichkeit der Gefühle, in denen die Begleitbriefe an unbekannte Verleger zwischen dem StolzedesSchassendcn und dem Wunsche, gehört zu wer den, hin- und herschwankcn; der Zweifel an der Nichtigkeit der Wahl des Verlegers; der Entmutigung, die es auswirkt, wieder und wieder ein Manuskript zurückzuerhalten und neu anzubictcn; des Mißtrauens des geschäftlich wenig Erfahrenen gegenüber dem endlich erlangten Vertrage; der persönlichen Entfremdung, die bei einem Mißerfolge allem Bestreben, streng geschäftlich zu denken, zum Trotz den ablehnenden Verlegern gegenüber eintritt , und einer Wicderanknüpfung bei neuer Gelegenheit hemmend ent- gegenstcht«. Die bisher verkannten Genies, die über die Verleger ner vös zu werden fürchten, haben also jetzt ein einfaches Mittel, zu dem heiß ersehnten Ziele zu gelangen. Sie senden ihre Manuskripte an die Centrale ein, und diese klebt, leimt, kittet alles! Nur müssen sie nicht vergessen, einen Revers zu unter schreiben, durch den sie sich u. a. verpflichten, bei einem ander weitigen, nicht durch die Centrale bewirkten Abschluß an diese 10"/» des erlösten Honorars abzuführen. Sie müssen ferner für jede handgeschriebene Manuskriplseite 60 H entsenden, oder, wenn das Manuskript über 15 Seilen groß ist, 24 für je 100 Seiten, wobei jedes angefangene Hundert für voll ge rechnet wird! Bei Schreibmaschinenmanuskripten ermäßigen sich diese niedlichen Sätze bei Geschäftsquartsormat auf 30 H bzw. 12 ^k, bei anderen Formaten aus 45 H bzw. 18 .kk. »Die Centrale übernimmt keinerlei Haftung für Verlust von Manu skripten und auch keinerlei Verantwortung für Zahlungs- oder Leistungsfähigkeit der Verlage«. Man sieht also, wenn der ruhmsüchtige Autor auch trotz der unvergleichlich gesteigerten Funklionsfähigkeit der Centrale keinen Erfolg haben sollte, so hat ihn doch jedenfalls die Centrale. Daß die Spekulation auf die Eitelkeit ebenso häufig ist wie diejenige auf die Dummheit an sich, kann man übrigens sehr gut beobachten. Man denke nur an unsere braven »Selbst kosten-Verleger«, auf deren Gebaren der Prozeß Fred- Curt Wigand jetzt grelle Schlaglichter geworfen hat. In dieses Kapitel fallen auch mehr oder weniger gewollt oder un gewollt Institute wie das genannte. Eine ähnliche Aufgabe wie diese Münchener Centrale, nämlich unberühmle Leute berühmt zu machen, scheint die »Zeitschrift für Literatur und bildende Kunst« sich gestellt zu haben, die mit dem sehrvertrauenerweckendenTitel Morgen rot behaftet ist. Sie erblickt in Wien in der »Morgenrot-Ver lagsanstalt« das Licht der Öffentlichkeit. Auf der ersten Seite der im September erschienenen Nr. 7 wird »wieder ein Er folg des Morgenrot« ausposaunt. Dort findet man die er schütternde Mitteilung, daß Herrn Mich. Fried-Halmar in Wien von dem Hofmarschall Ramadanowicz Sr. Majestät des Königs von Montenegro eröffnet worden ist, daß Seine Maje stät der König Nikolaus I. gnädigst geruht haben, »Ihr Jugendwerk .Schwarze Triumphe' gern entgegenzunehmen«. Daß Se. Majestät geruht haben, das Werk zu lesen, wird nicht gesagt, geschweige daß sie ein allerhöchstes Urteil abgegeben hätte. Aber das Schreiben genügt, um das Morgenrot er strahlen zu lassen. Die Redaktion fügt aus eigenem Wissen