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0- Allgemeiner Ameiger Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gemeinderat zu Bretnig Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hansinalde, Großröhrsdorf, Frankenthal and Umgegend Inserate, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., sowie Nestellungen auf den Mb Rabatt nach Nebereinkunst. Lchriflleilung, Druck unö Verlag von N. 8churig, Bretnig. Mittwoch den 16. März 1804 Rr. 22 14. Jahrgang. Wegen Reinigung der Geschäftsräume werden ! höchsterßniedrigster!! ! Preis. I ^PreiS. kl. 6b 40 20 7» 80 «. 6 7 6 ö 7 11 n. ko KO Kilo Korn Weitzen Gerste Laser Heidekorn Hirse ii. 2 16 2 2 v 2 Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer die Dienstag vormittag V,11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag »/.II Uhr einMsend«. Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben «erden, werden an gedachte« Tagen nur bis vormittags 8 Uhr angenommen. Tau sich loslösende Steinwand derart, daß ihm, getrosten von einem Stein, die Gehirn schale zertümmert wurde und er sofort tot war. Der Bedauernswerte, welcher die Frau und vier Kinder, darunter ein noch schul pflichtige«, hinterläßt, mukte tot seiner Woh nung zugefahren werden. Dresden, 13. März. Ein Seitenstück zum Kwileckiprozeß, wobei ebenfalls der Kampf um em Majorat ausgefochten wird, beschäftigt gegenwärtig da« Kgl. Oberlandes gericht zu Dresden. E» handelt sich um die Anerkennung des vierjährigen Sohne» d^r Prinzessin Alicia von Schönburg Waldenburg geborene Prinzessin von Bourbon seitens der Agnaten de» Prinzlich Schönburg Walden burgischen Hause», da» bekanntlich in Sachsen ansässig ist und besten Haupt, der alle Prinz Schönburg, auf dem Schlosse zu Gauernitz residiert Die Ehe de« Sohne« de« letzteren, de« Prinzen Friedrich Ulrich, mit der Prin zeflin von Bourbon, der Tochter de« spa nischen Thronprätendenten Don Carlo«, wurde vor kurzem vom Landgericht Dresden geschie den und die Prinzessin als „schuldiger Teil" erklärt. Auf Grund dieses Urteilspruches er hoben sogleich die Agnaten de« Schönburg- Waldenburgijchen Hause« Protest gegen die Legitimität de» Sohne« de« prinzlichen Ehe paare«. Am gestrigen Tage stand nun Ver handlungstermin vor dem Oberlandesgericht Dresden an, da» jedoch die Oeffentlichkeit nicht zuließ. Nur soviel ist bekannt gewor den, daß ein Urteil noch nicht gesprochen und auch vor Monat Mai nicht zu erwarten ist, weil da« Gericht weitere Beweiserhebungen anzustellen beschlossen hat. — Die Errichtung eines Schillerdenkmal» bei Dresden, die vor kurzem angeregt wurde, ist bereit» in Angriff genommen. In Blase witz, wo Schiller so gern verkehrte, ist ein Komitee in der Bildung begriffen, da» die ersten Schtitle zur Autsührung de» Denkmal- plane« in die Wege leiten soll. E« kommen für den Platz de« Denkmal» Blasewitz, Losch- witz und auch Dresden in Frage Vielfach spricht man sich für Loschwitz au»; denn auf dem Loschwitzer Weinberg schrieb Schiller seinen „Don Carlo»", in Loschwitz hat der Dichter längere Zeit uno wiederholt gelebt und ge schaffen. An jene Zeit erinnert dort auch noch da« der Nachwelt erhalten» Schiller- Hau«. — Wegen Beleidigung ve» Sautzner Offi zierskorp» wurde die letzte Nummer de« „Be- obachter« an der Elbe" von der Königlichen Polizeidirektion zu Dresden beschlagnahmt. — In Dresden werden jetzt täglich 575 bedürftige Schulkinder mittag» gespeist, uno zwar geschieht dies in 18 in den einzelnen Stadtteilen, den betreffenden Schulen nahen Lokalen. Die Speisung ist besonder» bei kränklichen uno schwächlichen Kindern von gutem Erfolge begleit gewesen. Dies« Ver abreichung warme; Ktttagskoft geschieht seit einigen Jahren durch den unter dem Vrotek lorat der Frau Prinzessin Johann Georg stehenden Verein zur Speisung bedürftiger Schulkinder. — Die Gemahlin de» Kammerherrn Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Mathilde, de» Grafen Wilding v. Königsbrück, ist am Donnerstag in Meran, wo sie Heilung von > ihrem Leiden suchte, verschieden. Die Gräfin s. Irr. 6"5 785 67ö 6- 7 83 12 - Wilding geborene v. Klenk stand erst im 33 Lebensjahre. Die Leiche wird nach Dresden übergeführt. — In einem au« seinem jetzigen Zuflucht« orte an einen früheren Amtsdruder gerichteten Schreiben bedauert Pastor Segnitz aufrichtig seine Verfehlung und gibt der Hoffnung Au«, oruck, daß man ihm später noch einmal ver zeihen werde. Pastor Segnitz befindet sich zur Zeit mit seiner Gattin, die dem Verirr ten alle« verziehen hat, bei Verwandten in einem sächsischen, nicht böhmischen Orte. Pirna, 11. März. Die Mügelner Poli zei nahm bei einer von Stralsund nach Mü geln zugezogenen Familie eine Haussuchung vor^und fand unglaublich viel.wa« dieGesellschast zusammengestohlen hatte. Wäsche in geradezu ungeheuren Mengen, Brotbeutel vom einfach sten bi« zum feinsten gestickten, allerhand Ge schirr, Flurlampen, Schuhwerk, Reisekörbe Mehr noch, als in der Wohnung vorgefunden wurde, war bereits in die Leihhäuser gewan dert, wie eine mit Pfandscheinen gefüllte Brief tasche ergab. Lrimmitsch a u, 11. März Ein schwe rer Unfall ereignete sich gestern nachmittag m der K. Stunde in einer hiesigen vuckskin- abrik- Die daselbst beschäftigte 40 jährige Droussiererin Z. kam auf noch unaufgeklärte Weise mit dem rechten Arm in eine im Gange befindliche Krempel. Der Arm wurde hierbei auf» schrecklichste verstümmelt und konnte erst durch teilweise» Auteinandernehmen der Ma schine befreit werden. Im Krankenhaus mußte der verstümmelte Arm adgenommen werden. Zwickau, 10. März. Von den vier Personen, welche bei der am 19. Februar in der Apotheke de» Vororte» Schedewitz erfolg ten Petroleumäther - Explosion durch Brand wunden schwer verletzt wurden, find der Pro visor Petersen und der Markthelfer Schmiede berg au» dem Königlichen Krankenstift als geheilt entlasten worden Auch die Verkäufen, Fräulein Lzirr wird in kurzer Zeit geteilt rie Anstalt verlaffen können. Apathekenbesitzer Starke wird noch im Krankenstifl bleiben, befindet sich aber auch in der Besserung. — Da» in Waldheim geplante Heimats- sest, für da» sich in den Kreisen themaliger WaldHeimer aller Orten regste» Jnienste kund gibt, ist nunmehr für Sonntag, den 28, und Montag, oen 29 August, festgelegt morden. Der Stadtrat zu Waldheim, durch den in Kürze die Versendung der Festordnung erfolgen wird, ist bereit, aus die geplante» ^>er anstaltungen bezügli^e Auskünfte zu geben, sobald solche verlangt werden, und Lnmel düngen von Festdesuchern entgegenjunehmen. — In Witten stellte sich Johanne« Grejchel unter der Angabe der Polizeibehörde, in der vorigen Woche seinen in Meißen als Prokanst tätigen Bruder Kurt Greschel durch Eyankalr vergiftet zu haben, und zwar, we l dreier sich geweigert hab«, ihm weiter in seinem Fort kommen behilflich zu sem. Der Brudermörder wurde in Haft genommen. Leipzig, 10 März. Der Kampf zwi scheu der Leipziger Ortskrankenkasse und den Aerzten entbrennt immer heftiger und ist ve reit« in da« Stadium der Plakaterkrarung getreten, die Schlag auf Sch!az einander folgen und im geregtesten Tone gehalten sind. Heule wieder wirst der Kaffenvorstand den Dresdner Schlachtviehmartt vom 14. März 1904. Zum Auftrieb kamen: 4305 Schlachttiere und zwar 837 Rinder, 1012 Schafe, 227« Schweine und 380 Kälber. Die Preise stellten sich für 50 Kilo in Mark wie folgt: Ochsen: Lebendgewicht 38—40, Schlachtge wicht 68—70; Kalben und Kühe: Lebend« gewicht 36—38, Schlachtgewicht 62—65; Ba n: Lebendgewicht 37—40, Schlachtgewicht 63—66; Kälber: Lebendgewicht 47—49 Schlachtgewicht 70—74; Schafe: 72—74 Schlachtgewicht; Schweine: Lebendgewicht 37—38Schlachtgewicht 50—51. Es find nur die Preise für die besten Viehsorte» verzeichnet Lertttcke- und ELchstsche» Bretnig. Eine« überaus starken Be suche» hatte sich am Sonntag der vom hie sigen Militärverein im Schützenhau» veran staltete Unterhaltungsabend, wobei sehr intereffante Lichtbilder au» dem Leben Fried richs de« Großen vorgefühit wurden, zu er freuen. Auch verschiedene andere Aufführungen schufen eine angenehme Abwechselung und machten den Abend zu einem recht schönen. Ein Tänz chen hielt die Besucher bi» zur festgesetzten Stunde fröhlich beisammen. Bretnig. Am Sonntag waren in Pulenitz in Müller« Restauration die Kom mandanten der freiwilligen Feuerwehren in, o Bezirke der Königlichen AmtShauptmannschast Kamenz zu einer Sitzung vereinigt. Unter anderem beschloß man, in diesem Jahre mög lichst an einem Tage d,e Feuerwehren Bret nig und Ohorn zu inspizieren, wobei Groß röhrsdorf (freiwillige), Hauswalde und Puls nitz die Inspektoren zu stellen haben. Der Nächste Verbandstag wurde Anfang Juli nach Schwepnitz bestimmt. — Die 4. Klaffe der 145. Königl. Sächs. Landeslotlerie wird am 23. und 24 März 1904 gezogen. — Während der Osterzeit, vom 27. März bi» mit 3. April d. I., ist die Vereinigung Mehrerer Pakete unter einer Postpakrtadresse im inneren deutschen Verkehr nicht gestattet. Im Interesse des Publikum« empfiehlt e» sich auch sür den Ausland«verkehr, während dieser Zeit zu jedem Paket besondere Begleitpapiere au»zusertigen. — Falsche Einmarkstücke mit dem Münz »eichen Z' und der Jahreszahl 1893 find im Umlauf und von öffentlichen Kaflenstellen be reit» angehalten und beschlagnahmt worden Sie unterscheiden sich von den echten Mark stücken durch wesentlich leichtere» Gewicht und Haden so gut wie keinen Klang, dagegen ist die Prägung geschickt ausgeführt. — Der 19. Kreisturntag de» 14. deutschen Turnkreise» Sachsen findet, wie nunmehr be stimmt seststeht, am 29. Mai in Reichenbach im Vogtland« statt. Am 27. und 28. Mai geht dieser Vrrsammlung, edenfall« in Reichen dach, die 37. Sitzung de« Krei«turnrate» Vorau». Die Verhandlungen wegen der Ver- vnftaltung de« 3. Kreisturnfeste« in Chemnitz sind im Ga g«. Al» Muster und Vorbild für da» Chemnitzer Fest, wie man un» schreibt, v>ird die Turnordnung vom 2. Kreitturnfeste 'N Plaurn im Vogtlands vom Jahre 1897 Sollen. Der Kreitturnrat hat schon jetzt die ^fischen Turner aufgefordert, in ernster *ld«t und in flelßigem Besuche de« Turnen« ttne würdige turnerische Ausgestaltung de» o«st«» im allgemeinen vorzudereiten. . k) b«rsteina. Am Sonntag abend gegen ./»U Uhr ist da» Wohnhaus Kat.-Nr. 9 hier- dem Jul. Theodor Rietschel gehörig, °'ol niedergebrannt. Die Entstehungsursache unbekannt, doch vermutet man Brand- Ostung. .Aird er st eins. Folgender höchst be- "uecUche Uaglücksfall ereignete sich Donner» . S volmtttag kurz vor 9 Uhr in dem Ro- schäle»',chrn — der Füma Iuliu» Gie- m i — gehörigen Steinbruche. Der tim Zufpalten von Granitstücken beschäf- äst 2°hre "Ke Steinarbeiter Leberecht senbalg au» Gersdorf kam unter emr vom Heu KO Kilo Stroh 1200 Psd. Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Inserate, die 4gespaltene Korpu»zeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den Mb abonnementsprei» inkl. de» allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltungsblatte«" gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtlichen Zeitung«LotW »tatteljShrlich ab Schalter 1 Mark, b«i freier Zusendung durch Boten in« Hau« 1 Mark jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähr« 9V Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Rabatt nach Nebereinkunst. L ->-» - -TL 25 Erbsen 50 Kilo 58»Aartoffeln 50 Sito Wegen Reinigung der Gefchäft«räume werden der unterzeichneten Behörde nur dringlich«, einen Aufschub nicht gestattende Geschäfte Atüüg unö Äülmüdtnö ötN 18. unö 19. Alär? 1904 ^ Pul-Nitz, E 1 Mär, 1904 Königliche» «Mt-gericht. Aerzten vor, daß sie Kollegen, die sich d«r Kaffe gegenüber durch Wort und Unterschrift gebunden hätten, durch Versprechungen, Droh ungen und Geldangebot zum Wort- und Ver« tragtbruch verleiteten, während di« Aerzt« einzelne Kaffenvorstände bezichtigten, eine Will« kürherrschaft etabliert zu haben, unter der durch Vettern und Basen, Stammtisch und Kegelei ost überraschend schnell die Frage de» Bedürfnisse» an neu anzustellenden Aerzten gelöst würde. Dieser unerträgliche Zustand könne nur durch die Einführung der freien Aerztewahl beseitigt werden, welche die ganze deutsche Ärzteschaft verlange. Da« ron der württembergischen Regierung gegebene Arzt- fystem, al« dessen überzeugten Anhänger sich der preußische Handel«minister Möller bekannt habe, wild al» da» beste empfohlen. Wa» den Kassenvorstand abhalte, die freie Arzt wahl einzusühren, sei einzig und allein die Sorge, die Herrschaft über die einzelnen Aerzte zu verlieren. Die jungen Aerzte sollten erst immer und wieder um Anstellung betteln. Wenn sie dann verschiedene Jahre hindurch, anstatt ihre Schaffen«sreude betätigen zu können, gezwungen seien, müßig zu gehen und so durch mehr oder weniger Entbehrungen genügend bescheiden geworden seien, bann lasse sie der Vorstand zur Behandlung der Kassenmitglieder zu. — Die uuf dem Rittergute Mockau bei Leipzig in Stellung befindliche 42 Jahre alte Dienstmagd Auguste Bartel, welche sich am 29. Februar, um sich zu erwärmen, mit dem Rücken an einen glühenden Ösen stellte, wobei die Kleider in Brand gerieten, ist im Städtischen Krankenhause zu St. Jakob in Leipzig an den erlittenen schweren Brandwunden ver storben. — Professor Udel erblindet. Au« Wien wird gemeldet: Der bekannte Gesangshumorist und Professor de« hiesigen Konservatorium», Kars Udel, erblindete plötzlich während einer 5 unittournee in Köln. Üdel stand an der Spitze de» bekannten Gesangsquartett», da» eit mehr als zwei Jahrzehnten in allen großen Städtm Oesterreichs und Deutschland« onzertierte und überall Triumphe einheimste. Marktpreise in Kamenz am 10. Mär, 1904.