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vertttcke- ««» «tchstsche» Bretnig. Die Nacheichung der zum Handel verwendeten Maße, Gewichte, Wagen Ünd Werkzeuge erfolgt im hiesigen Orte am 21., 22., 23. Sept, und den 24. Sept, vor mittag. Hau» walde. Die Nacheichung der jum Handel verwendeten Maße, Gewichte, Wagen und Werkzeuge erfolgt im hiesigen Orte am 17. September nachmittag, den 19. Und 20. September. Großröhrsdorf. Die Nacheichung der zum Handel verwendeten Maße, Gewichte, Wagen und Werkzeuge erfolgt im hiesigen Orte am 24. September nachmittag, den 26., 27., 28., 29. 30. September, und den 1. Oktober norm. Bautzen, 16. März. In brr Nach', zum Dienstag wurde aus bei Königswa-thaer Linie ein Bahnjrcvel insofern verübt, als am Bahnübergang des Neschwitz - Caß'auer Weges bei Zescha eine Langsamfahrlafel mit Pfahl herausgewuchlet und auf die Gleise gelegt worden ist. Der von hier 9,10 Uhr abends verkehrende letzte Personenzug 2720 stieß auf das Hindernis, doch nahmen die Räumer der Lokomotive den Pfahl noch eine Strecke mit. Der Zug wurde angehalten Und setzte nach Beseitigung die Fahrt fort. Ein Schaden ist hierdurch zwar nicht entstan den, doch konnte leicht durch Umstände ein Zugsunfall verursacht werden. Der Uebel täter ist leider noch nicht ermittelt, Dresden, 17. März. (Sächsischer Landtag.) Auf der Tagesordnung stand heute die Interpellation des Vizepräsidenten Opitz und der Adgg. Rollfuß, Dr. Spieß, Dr. Vogel und Genossen, die Aushebung des § 2 des Gesetzes über den Orden der Gesell- schasl Jesu vom 4. Juli 1872 betreffend Die Interpellation hat folgenden Wortlaut: Der Bundesrat hat in seiner Sitzung vom 8. März dem vom Reichstage beschlossenen Gesetzentwürfe, betreffend die Aufhebung de» 8 2 dc» Gesetze« über den Orden der Ge sellschaft Jesu vom 4. Juli 1872 (Reichrge- setzblatt Seite 253) zugestimmt. An die König!. lStaatSregwrung richten wir deshalb die Anfrage: 1. Ist die Königliche Staats regierung bereit, Auskunft darüber zu geben, °b die sächsischen Stimmen im Bundesrate stir oder gegen die Aufhebung des § 2 des bezeichneten Gesetze» abgegeben worden sind. 2- Ist die Königliche Staatsregierung der von ben Unterzeichneten vertretenen Anschauung, M die Bestimmung in § 56, Absatz 2 der ^ersassungsurkunde: „Es dürfen weder neue Röster errichtet noch Jesuiten oder irgend anderer geistlicher Orden jemals im Lande Ausgenommen werden", durch die Aufhebung 8 2 de» Jesuitengesetze» nicht berührt ^rd? Nach Verlesung der Interpellation nellte Präsident Dr. Mehnert'Dresden an die königliche Staatsregierung die Frage, ob sie iur Beantwortung der Interpellation bereit A worauf vom Regie mngsttsche eine zu- "sMmende Erklärung erfolgte. Darauf erfolgte le Begründung der Interpellation durch die Abgg. Vizepräsident Opitz-Treuen (kons.) und stUfuß-Zitlau (natl.) nach der Richtung, daß ven Bundesratsbeschluß scharf verurteilen, i ^ 8 56 der Verfassung einen dauernden ^Utz Sachsen« gegen die Jesuiten erblickten i von der Regierung Aufrechterhaltung l "elben erwarteten. Alsdann gab Staat»- Dister Dr. v. Seydewitz beruhigende Er- urungen in diesem Sinne ab. Dresden, 16. März. (Kriegsgericht). In der Pirnaer Duell- und Eheirrungsaffäre wurden verurteilt: Oberleutnant Krohn wegen Herausforderung zum Zweikampf in 3 Fällen zu 4 Monaten, Leutnant Bax zu 6 Monaten, Leutnant Gerlach zu 2 Jahren, Leutnant Korn zu 1 Jahr 3 Monaten und Oberleut nant Sulzberger wegen Ksrtelltragens zu 2 Tagen Festungshaft. Während der Urteils- begrünvung war tie Oeffentlichkeit wiederum teilweise ausgeschlossen. Im Auftrage des Krieg^ministeriums wohnte Geheimer Kriegs rat Sturm - Dresden der Verhandlung bei. Diese erreichte erst in später Abendstunde ihr Ende. Dresden. Der Unteroffizier Vogel von der 11. Kompagnie des 9.Jnf.-Reg. Nr. 133 ^Zwickau), welcher an Kaisers GebmtStag in betrunkenem Zustande drei Soldaten befohlen hatte, mit einem schars geladenen Gewehr auf ibn zu zielen und abzudrücken, stand unter der Anklage der militärisch ausgezeichneten Unterschlagung (der scharsen Patrone, die V. auf dem Schießplätze in Zeithain gefunden haben will) und Mißbrauch» der Dienstgewalt. Entgegen einem ärztlichen Gutachten nahm da» Kriegsgericht an, daß sich V., als er die Befehle gab, auf ihn zu schießen, in einem Zustande befunden habe, in dem seine freie Willentdestimmung ausgeschlossen war; et sprach ihn deshalb wegen Mißbrauchs der Dienstqewalt frei, verurteilt« ihn aber wegen Unterschlagung der Patrone zu 14 Tagen Mittelarrest. — Grober Goldwarendiebstahl in Dres den. In der Nacht zum Sonntag wurde im Hause Markgrafenstrabe 3 das Uhren« und Goldwarengeschäft von Hermann Neubert durch Einbrecher aurgeraubt. Die Spitz buben sind mittelst Nachschlüssels in das Haus eingedrungen, haben dann die Hintertür de» Geschäftslokale« erbrochen und sämtliche gol denen und silbernen Taschenuhren, über 100 Stück Uhren, Ketten usw, aus dem Schau fenster ausgeräumt. Ohne jede Behinderung sind die Diebe mit ihrer Beute entkommen. Herrn Neubert trifft ein empfindlicher Schaden. E» wurden folgende Gegenstände gestohlen: 7 Stück goldene Damen-Remontoiruhren, 3 Stück goldene Saovonnett-Damen-Remontoir- uhren, 1 silberne Damen-Remontoiruhr, ca 90 Stück Herren-Remontoiruhren, teils aus Silber, teils aus Weißmetall, und 12 Stück Double-Herren-Uhrketten im Gesamtwerte von etwa 1100 Mark. — In postalischen Kreisen belacht man viel einen Witz, der den Vorzug hat, wahr zu jein Staatssekretär Krätke bereist mit einem seiner Räte einen Oderpostdirektions-Bezirk. Der Herr Oberpostdirektor schließt sich den beiden hohen Herren an. Nebenbei bemerkt, alle drei Herren waren Junggesellen. Aus einem Postamt fragte der Staatssekretär einen jungen Beamten: „Wie ich sehe, sind Sie schon verheiratet? Sie find doch noch rech: jung I" Treuherzig antwortete der An- geredete: „Ja, al« Junggeselle verbummelt man zu sehr." Die drei Herren lachten über den unfreiwilligen Witz recht herzlich und fuhren von dannen. — Wenn mehrere Personen gemeinschaft lich ein Lotterielo» spielen, so geht ein Teil nehmer infolge unterlassener Beitragszahlung seine» Anspruch» auf den Gewinnanteil noch nicht verlustig. Nach einer kürzlichen Ent scheidung bedingt eine Vereinigung zum ge- meinschaftlichen Lotteriespiel in der ersten Amtsblatt tür die Artsbehöröe und den Gemeinöerat zu Bretnig. Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Vretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend. Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend, «bonnementtprei» inkl. de» allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltung«blatte»" vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten in« Hau« l Mark LV Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Inserate, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den Ast« gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtlichen Zeitungsbote« jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähren wir Rabatt nach Nebereinkunft. - >1 - - - Awserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi» Dien»tag v«rmittag '/,11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bi» Freitag vormittag */,1l Uhr einzuseude«. Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bi« vormittag» S Uhr angenommen. EschriNlkilung, unk> Vrrlsg von N. Schurig, Dretnig. «r. 2S. Sonnabend den 19. März 1904 14. Jahrgang. Klasse auch ohne besondere Abrede die Fort dauer de» GesellschaftSverhältniffe» auch für die übrigen Klaffen. E» wird deshalb der jenige Teilnehmer, der das Lo» besorgt und da» Geld dafür verauslagt, gut tun, mit seinen Mitspielern ganz bestimmte Verein barungen zu treffen, etwa vahingehend, daß der Mitspieler bei nicht rechtzeitiger Zahlung des Beiträge» für seinen Losanteil diescn verlieren oder nicht ferner als Mitspieler gilt. Sonst Haden die andern Spieler nach tz 723, Absatz 1 des Bürgerlichen Gesetzbuches nur da» Recht, die Gesellschaft vor Ablauf der für sie bestimmten Zeitdauer zu kündigen, sowie der Klage auf Erfüllung der Vertrags- Pflicht und aus Schadenersatz. Ottendorf bei Sebnitz. Tötlich ver unglückt ist der beim Gutsbesitzer Hohlfeld in Diensten stehende 30jährige, verheiratete Knecht Adler, welcher mit anderen Knechten Holz nach Schandau zu fahren hatte. Infolge Un wohlseins ist er vom Wagen gefallen, unter die Räder geraten und zuTode geschleift worden. — Ein entsetzlicher Vorgang hat sich am Mittwoch früh im Stadtkrankenhause zu Mitt weida abgespielt. In der Jrrenstation des- selben befindet sich seit etwa 14 Tagen der 30 Jahre alte pensionierte Lokomotiv-Anwär« ter Mühlfriedel, der vor einiger Zeit in sei nem Berufe verunglückt ist. Kürzlich machten sich bei ihm Zeichen von Geistesstörung be merkbar, und vor zwei Wochen mußte er in» Stadtkrankenhaus in Behandlung gegeben werden. Mühlfriedel zeigte daselbst im allge meinen ein ruhige« Wesen, nur manchmal machte sich eine hochgradige Erregung bei ihm bemerkbar. Am Mittwoch früh gegen dxeiviertel sieben Uhr begab sich der Kranken- hau»wärter Arnold nach der Zelle Mühl friedel«, um diesen Wasser und Kakao zu reichen. Der Geisteskranke verlangte nun, auf jeden Fall Herausgelaffen zu werden, Arnold wie» ihn jedoch zurück. Im nächsten Augenblick wurde dieser aber von Mühlfriedel zu Boden und auf eine unmittelbar vor dem Gebäude der Jrrenabteilung befindliche Gras fläche geworfen. Ehe Arnold sich wieder er heben konnte, hatte der Wahnsinnige au« dem nahen Holzstall ein Beil herbeigeholt, mit welchem er dem Krankenhauswärter zwei furchtbare Schläge auf den Hinterkopf ver- setzte, die den sofortigen Tod desselben zur Folge hatten. Der Rasende bedrohte bann auch die auf den Hof geeilte Tochter Arnold» und versetzte nach einigen Minuten der Leiche noch einen weiteren Schlag auf die Stirn. Jnzwiscyen war aus der benachbarten Bezirks anstalt Herr Inspektor Grube mit einem Wärter herbeigeeilt, um den Kranken festzu- nehmen, was ihnen auch bald gelang. Man brachte ihn zunächst nach einer festen Zelle der Bezirksanstalt, wo sich Mühlfriedel seiner entsetzlichen Tat bewußt zu werden schien. Arnold war 62 Jahre alt und befand sich seit über 26 Jahren in städtischen Diensten. Chemnitz, 15. März. In der gestrigen Sitzung des Schwurgerichts, da» über den Mord auf dem Fichtelberge zu verhandeln hat, wurde da» Zeugenverhör fortgesetzt, das für Häckel einige belastende Momente ergab, insbesondere oie Aussage de» Oberförsters Müller-Unterwiesenthal, dem die Auffindung der Leiche de» Ermordeten zuerst gemeldet worden war und der nach der Bergung Häckel entdeckte, der in der Nähe versteckt zu- gesehen hatte, dem Gendarmen Schubert-Ober- Wiesenthal jedoch gesagt hatte, er wolle zur Bergung der Leiche gehen, um sich dabe, etwa» zu verdienen. Vermutlich hat Hacke- auch erst die Absicht gehabt, dann aber den Mut verloren, seine Hilfe anzubieten. Al» Sachverständige wurden Herr Medizinalrat Dr. Stuber-Dresden, der die Obduktion der Leiche leitete, und Professor Dr. Kockel-Leip zig, der die Blutspuren an Häckel» Gegen ständen mikroskoplsch zu prüfen gehabt hat, vernommen. — Beide Angeklagten^ Häckel so wohl wie Fleischmann, wurden freigesprochen. — In der Brai nschen Fabrik in Rochs- burq ereignete sich ein schwerer Unglückssall, dem der Werkführer Hendel zum Opfer fiel. Die Transmission erfaßte den Unglücklichen und schleuderte ihn so lange herum, bis ihm das eine Bein vom Leide gerissen, das an dere ausgerenkl über dem Kopke lag. Der Leib war aufgerissen, so daß die Gedärme zu tage traten. Nachdem da» Getriebe zum Stillstand gebracht unv oer Verunglückte von der Welle losgemacht worden war, hauchte er nach einigen Almuten in Gegenwart seine» Sohnes, der Zeuge dieses höchst traurigen Vorganges gewesen war, seinen Geist aus. — Auf ungewöhnliche A:t kam ein Wern»- borser Einwohner ums Leben. Aus Freude darüber, nach langer Krankheit nunmehr wie der sich seine« Leben« freuen zu können, hatte der Mann des Guten zu viel getan Auf dem Nachhausewege war der Mann in der Dunkelheit vom Wege abgekommen und in den durch den Ort fließenden Bach geraten; in diesem ist er, ohne Ahnung von der Oert- lichkeit zu haben, sortgelaufen und hierbei in dir Mulde gestürzt und daselbst ertrunken. — Die starke mißbränchliche Benutzung der Bierflaschen hat die Brauereien von Leipzig und Halle sowie die größere Mehrzahl der Flaschenbierhändlsr zu der Maßregel veran laßt, vom 17. März ab für jede Flasche ei» Pfandgeld in Höhe von 10 Pf zu fordern. — Unter schwerem Verdacht wurde oer in Leipzig Fürstenstraße 9 wohnhafte praktische Arzt und Stabsarzt der Reserve Dr. med. Johannes Richard Carl festgenommen. D^r Verhaftete, der am 22 Juni 1856 in Dres den geboren ist, steht unter dem Verdacht der Beihilfe zu den in den Paragraphen 218 und 219 des Reichsgesetzbuches (Abtreibung) mit schwerer Strafe bedrohten Verbrechen. — Ein Stück Uebermut zeigt das Schreiben eines Fleischermeister» und Hausbesitzer» in Leipzig. Derselbe teilt einem seiner Mieter mit, daß derselbe fortab 20 Mark mehr Miete pro Jahr zu zahlen habe, weil— dessen Frau ihre Fleischeinkäufe nicht bei ihm (dem Hausbesitzer) bewirke- Klrchennachrichten von Bretnig. Sonntag Judica: 9 Uhr Gottesdienst, nachmittags 2 Uhr Konfirmandenprüfung. Kirchennachrichlen von Großröhrsdorf. An Geburten wurden eingetragen: Max Hans, S. des Fabrikarbeiters Martin Emil Schöne 57 f. — Bernhard Walter, S. des Braumeisters Moritz Bernhard Fischer 83 b. — Totgebor S. des Fabrikarb. A. Opitz 139c. Als gestorben wurden eingetragen: Fritz Georg, S. des Fabrikarbeiters Max Otto Grundmann 187 c 7, 1 I. 1 M. 23 T. alt. — Hulda Erna, T. de» Packers Bernhard Martin Boden 46, 2 M. 16 T. alt. — Irmgard Johanna Katharina, T. des Nestau- rateurs Max Emil Paul Mager in Dresden- Striesen, verstorben hier Nr. 21, 7 M. 13 T. alt.