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MgememerMmser Amtsblatt sür die Ortsbehörde und den Gemeinderat m Bretnig Lokal-Anzeiger sür die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal «nd Umgegend Ter Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den All« Rabatt nach Nebereinkünst. Schristleilung, Druck unö Verlag von N. 8churig, Bretnig. Freitag den t- Zannar 1904 Nr. 1 14. Jahrgang. meindeanlagsn St cen Zwar mancher ist geschieden Aus unserm trauten Bund, Der ruht in stillem Frieden; Wir denken sein zur Stund'. Wir denken sein und leeren Das Glas nach deutscher Art Dem lieben Freund zu Ehren, Der uns entrissen ward. So hebt nach deutscher Sitte Die Gläser, floßet an! Noch lebt in uns'rer Mitte Gar mancher brave Mann. Noch steht die Welt uns offen, Noch winket Freud' und Lust, Drum soll heut neue» Hoffen Erfüllen unsre Brust. Nun aber füllt aufs neue Die Becher bis zum Rand: Es leb' die deutsche Treue, Es leb' das Vaterland! Das Rechte leb', das Wahre, Es leb' der freie Mut, Gedeih'» im neuen Jahre Soll nur was wahr und gut! Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi« Dienstag vormittag l/,n Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag >/.11 Uhr einzusenden. Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags « Uhr angenommen. Hört ihr der Glocken Klingen? Hört ihr den Jubelto» Dort von der Straße dringen? — Das Altjahr ist entfloh'»! Vorbei nun was uns quälte. Vorbei jewedeö Leid; Naht sie, die lang' uns fehlte, Die gute, schöne Zeit? stelle des Verbandes befindet sich Dresden-N.' Älaunstraße 23, Ballsäle Saxonia. Obergrund, 29. Dez. Am Heiligen abend kam in der Dämmerung ein 18jähciqeS Mädchen in auffälliger Weise in das hiesige Gasthaus „Waldheim", wo sie den Wirt um Beistand ersuchte, da sie soeben dem Tode nahe gewesen wäre. Sie erzählte, sie sei nachmit» tags von Berlin gekommen, habe zuerst ihre Ellern in Bodenbach ausgesucht, dann aber nach Niedergrund gehen wollen, um Verwandte zu beschenken. Beim Mittelgründe! Bahnhöfe sei sie in Ohnmacht gefallen und dabei in die Elbe gestürzt, wobei ihr Hut und ein Bündel weggeschwommen seien. Mit dem Aufwande aller Kräfte habe sie wieder das Land erreicht. Ihre Kleider waren völlig durchnäßt und man gab ihr trockene, stärkte sie und brachte sie zu Bette. Anderen Tages wurde das Mäd chen ihren Eltern zugeführt. Es schei rt fast, daß dasselbe die obige Erzählung fingi rt hat und vielmehr einen Selbstmordversuch begehen wollte. — In Falkenstein erhielt der SchiffcheN- sticker Louis Schäfer, ein Veteran von 1870/71, der infolge der Feldzugsstrapazen seine Arbeit nicht mehr im vollen Umfange verrichten kann, zu Weihnachten von Sr. Majestät dem König ein ansehnliches Geldgeschenk. — Im Schwaar und Hockeschen Steinbruche in Wehrsdorf ereignete sich ein schwerer Un fall. Als man einen Stein herauswinden wollte, stieg der Steinarbeiter Zwabr aus Neumittel-Lohiand hinein,um ihn anzuschlingen. Während dieser Zeit löste sich ein Stück Wand und begruo Zwahr unter sich. Ec konnte nur als Leiche geborgen werden. — Die Kollegien in Treuen beschlossen, den jenigen Kriegsveterauen von 1866 und187O/7U^ sie 1000 Nik. und weniger steuerpflichtiges Einkommen haben, von 1904 ab be^. oer Ge° H Oertliches und Sächsisches. Bretnig. Die Seminaristen Vereinigung „Budissin", deren Streben darauf gerichtet ist, im engeren Kreise Kunst und Idealität zu pflegen, hielt am 29, v. M. im Saale des „Deutschen Hauses" ein Kränzchen ab, das allen Eingeladenen frohe und genußreiche Stunden brachte. Sangesfrohe Jünglinge boten hier in der Muße der Weihnachtsferien unter gediegener Leitung ihre Lieder dar und gaben damit Zeugnis von tüchtigem Können, das seinen Lohn in sich selbst trägt und Freude und Frohsinn in die Herzen bringt Männer- chöre und Einzelgesänge fanden allgemeine» Anklang; auch der Violinchor erfreute nament lich durch präcise Ausführung Der Humor kam zu seinem Rechte in einem Singspiele, das von den Beteiligten auch in mimischer Hinsicht sehr gut zur Ausführung gelangte. Der vierhändige Vortrag einer schwierigen ungarischen Rhapsodie von Llszt redete von wohl geübtem Zusammenspiel und guter Tech nik. Eine Glanzleistung bildete die Wieder gäbe des Rondos aus dem 8. Violinkonzerte von Benot; energische Boger.führung, gute Phrasierung, Reinheit der Töne und ruhiges Spiel entzückten hier so, daß rine Zugabe stürmisch verlangt wurde. Der schwungvolle Klaviervortrog von Webers „Aufforderung zum Tanz" bildete den Uebergang vom Kon zerte zum Balle, der den sangesfrohei, Seminaristen ^ch Gelegenheit gab, sich als tanzfrohe Leute zu beweisen. — Die Ziehung der ersten Klaffe 145. Königl. Sächs, Landeslotterie erfolgt am 11. und 12. Januar. Da an den der Ziehung vorhergehenden Tagen großer Andrang herrscht, empfiehlt sich im Interesse des Kollekteurs so wohl als auch des Spielers eine baldige Er- Neuerung des Loses. Königsbrück. Bei einer Weihnachts aufführung des „Musikalischen Kränzchens" ereignete sich am Montag abend hier ein Unfall. Als von den vier darin als Jahres zeite» auftretenden jungen Mädchen das eine den Winter darstellende gerade nn Begriff war, von einem brennenden Ehristbaume Weihnachtögaben zu verteilen, kam es mit dem Gewände, einem weißen mit Watte und Flimmer besetzten UeberwmfeHnem Lichte Montag den 4. Januar 1904 nachmittags 2 Uhr gelangest im Gasthof zum deutschen Haus in Bretnig (als Auktionsort) L Haussegen, 4 Weckeruhren, 1 neue, sowie 12 alte Taschenuhren, Die Glocken und die Gläser Sie geben Hellen Klang; Kein Mißton heut, kein böser, In unsern Jubel drang. Die Gläser und die Glocken Sie künden laut und klar' Mil deutlichem Frohlocken: Ein frohes neues Jahr! 1 Regulateurgehäuse, 1 Partie Fahrrad, Nähmaschinen- und Uhren teile und verschiedenes andere mehr gegen, Barzahlung zur Versteigerung. . ^Pulsnitz, den 31 Dezember 1903. Der Gerichtsvollzieher des Königliche« Amtsgerichts zu nahe, wodurch im Nu das ganze Kleid in Flammen stand. Das Mädchen hat dadurch im Gesicht, besonders aber an den Armen schwere, jedoch nicht lebensgefährliche Verletz ungen erlitte». Tatkräftige Hilfe bewahrte die Bedauernswerte glücklicherweise vor grüße rem, nur zu leicht möglichem Unheil. Dabei hat sich der Vereinsvorstand selbst bedeutende Brandwunden an Händen, Brust und Gesicht zugezogm. Losch witz. Einbrecher haben sich am zweiten Feiertage, während der Besitzer der Villa „Sängerheim" Loschwitz, Herr Oskar Junghähnel, mit seiner Familie im Hotel Demnitz weilte, wo die O. Junghähnelschen Sänger ein Konzert gaben, in besten Villa eingefunden. Die oder der Dieb haben die Türen mittels Stemmeisens erbrochen, ebenso den Schreibtisch vollständig demoliert. Ferner haben sie eine Kastelte mit verschiedenen Policen gestohlen, sowie eine Geldkassette, in welcher sich 750 Mark befanden und die frei aus dem Schreibtisch stand. Dresden, 28. Dez. Die Schreckenstat des plötzlich vom Wahnsinn befallenen Stu denten der Rechte Franz Gähde aus Han nover bildet jetzt das Tagesgespräch. Dre Vermutung, als hab« der Wahnsinnige das dem Wirte Dienhold abgebiffene Fingerglied verschluckt, bestätigt sich nicht. Vielmehr hat man den Finger in der Tasche des Unglück lichen jungen Mannes gefunden. Der letztere selbst ist nach Ausspruch der Aerzte erblich belast t und unheilbar. Ec ist Abstinenzler und meidet alle geistigen Getränke. In der Familie des Studenten sind bereits mehrere derartige Fälle vorgekommen. Die ältere 63jährige Gräfin hatte drei Messerstiche in Kopf, Arm und Brust, die jedoch nicht lrb.nsgefährlich sind. Doch liegt die Dame u oes ausgestandenen Schrecke« und der rangst an einem Nervenfieber schwer 'rank darnieder. Auch ihre Schwester, die S Jahre jüngere Gräfin, schwebt noch in Gefahr. Dem Hotelbesitzer Dienhold wird für sein mutiges Einschreiten allgemeine An erkennung gezollt. Nur durch seme Geistes gegenwart konnte das Leben der beiden Gräfinnen gerettet werden. — Das „Dresdner Journal" schreibt: Verschiedene Zeitungen haben in jüngster Zeil die Nachricht gebracht, daß der StaOons schreibe! Reinhard, der das Buchholzer Eisen bahnunglück verschuldet hatte und beshald vom Landgerichte Chemnitz zu 9 Monaten Gefängnis verurteilt worden war, begnadigt und aus der Strafanstalt entlassen worden sei Diese Nachricht entspricht nicht den Tat fachen. Reinhard hat zwar ein Begnadig ungSgesuch eingereicht. Eine Allerhöchste Entschließung aus das Gesuch ist aber vis jetzt noch nicht erfolgt und Reinhard befindet sich noch in der Strafanstalt. Oschatz. Wegen Ungebühr vor Gericht wurden iu der Sitzung des hiesigen Schöffen gerichts zwei Brunnenbauer aus Dahlen, die als Angeklagte erschienen waren, sich dazu aber ganz gehörig „Mut" angetrunken hatten und sich infolgedessen entsprechend benahmen, zu 3 Tagen Host verurteilt und sofort abge führt. Die gegen beide anstehende Verhand lung wurde darum vertagt. Crimmitschau. Der von Herrn Geh. Regierungslat Professor Dr. Böhmert unter nommene Einigungsversuch zwischen den strei tenden Parteien ist gescheitert. Es war der Vorschlag gemacht worden, die lOi/Mndige Arbeitszeit einzufühlen, worauf nach einen, Jahre etwa eine weitere Ermäßigung der Arbeitszeit eintreten sollte. Diesem Vor schlage, den Professor Böhmert auf seine eigene Veranlassung machte, stimmten auch die Arbeitnehmer zu. Die Fabrikanten wollten aber dem Punkte, daß Maßregelungen ausgeschlrssen seien, nicht zustimmen. Daran scheiterte der Ausgleichsversuch. — Wohl selten hat eine Bewegung in ge werblichen Kreisen einen solchen Umfang an genommen, als die der Saalinhaber des König reichs Sachsen. Die am 7. Juli d. I. bei Gelegenheit de» Sächsischen Äastwirtstages in Freiberg in einer Sonderversammlung be schlossene Vereinigung dieses Erwerbszweiges und die hierdurch zum Ausdruck gebrachte Notwendigkeit eines festen Zusammenschlusses der Saalinhaber hat bereits am Mittwoch das überraschende Resultat gezeigt, daß 805 Saalbetriebe diesem Verbände angehören. Auch fernerhin ist ein bedeutender Zuwachs an Mitgliedern zu erwarten. Die Geschäfts KirchHAäachrichten von B r e t n r g. DonnAztag den 31. Dezember abeuos 8 Uhr:.'Zchvesterzottesdienst. F^tag den 1. Januar: Neujahr. Früh ihr Beichte und Feie: des heiligen Abendmahles. 9 Uhr Gottesdienst. Sonn^ den 3. Januar: Früh 9 Uhr Gotteed^, E abonnmentspreis in«, des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltungsblattes" gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Ervedition auch unsere sämtlichen Zeitunarbote« viertAhrlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten ins Hau« 1 Mark je^ -NgröL gemäht so Pfmmge, durch tue Post I Mark exkl. 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