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Nachrichten für Naunhof und Umgegend : 06.11.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-11-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787861864-192811060
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787861864-19281106
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787861864-19281106
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Nachrichten für Naunhof und Umgegend
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-11
- Tag 1928-11-06
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Monat
1928-11
-
Jahr
1928
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Hochflut von Reparationsbesprechungen. Der deutsche Botschafter bei PoincarS. Die Reparationsbesprechungen sind auf einem vor läufigen Höhepunkt angelangt. Außenminister Briand empfing den Reparationsagenten Parker Gilbert, ebenso den italienischen Beauftragten Pirelli. Außer dem wird Briand noch die Botschafter von England, Belgien und Japan empfangen. Ferner hat Minister präsident Poincars den Generalagenten für Repara tionszahlungen empfangen. Der deutsche Botschafter von Hoesch hatte eine erneute Unterredung mit dem Ministerpräsidenten PoincarS, in der der Meinungsaus tausch über die Konstituierung des Sachverständigenaus- schufses zur Regelung der Reparationsfrage fortgesetzt wurde. Vor schweren Entscheidungen. Die kommende Reparationskonferenz. Retchsaußenminister Dr. Stresemann, nach längerem durch gesundheitliche Störungen veranlaßten Urlaub wieder an seine Amtsgeschäfte gegangen, findet keine leichte Situation vor. Die Frage einer baldigen Konferenz zur endgültigen Feststellung der Kriegs schuldenregelung hat sich zwar ihrer Lösung genähert, doch scheinen noch immer stärkere Schwierigkeiten der Über windung zu harren. Das Kabinett ist vor wichtige Ent scheidungen gestellt und ist kaum in der Lage, diese auch nur um einige Zeit hinauszuschieben. Frankreich hat allem Anschein nach seinen anfänglichen Widerstand gegen die Konferenz unabhängiger Sachverständiger aufgegeben und die Antworten auf Deutschlands Anregung sind un mittelbar zu erwarten. Dr. Stresemann wird dem Vernehmen nach in der bevorstehenden Sitzung des Reichskabinetts diesem die Entsendung des Reichsbankpräsidenten Dr. Schacht in das Komitee Vorschlägen, außerdem von zwei Wirtschaftlern. Der Präsident der Bank von Frankreich, Moreau, soll nach übereinstimmenden Meldungen als Mitglied der Sachverständigenkommission von der französischen Re gierung in Aussicht genommen sein. Aus London hört man, daß Deutschland eine gemeinsame Antwortnote von den Mächten erhalten wird. Parker Gilbert hat in Paris mit Poincarö besonders ausführlich die Teilnahme der Vereinigten Staaten am Komitee besprochen und Parker Gilberts Bemühungen in dieser Hinsicht hätten Zustimmung gefunden. Als Sitz des Komitees wird jetzt Paris genannt. Reichstag und Aussperrung. Reichstagspräsident Löbe hat den Ältestenrat des Reichstages zu einer Sitzung am Vormittag des Diens tags, 6. November, einberufen. In dieser Sitzung soll darüber entschieden werden, ob der Reichstag, der be kanntlich am 13. November seine Arbeit wieder auf nehmen will, nicht wegen der großen Aussperrung im Westen schon zu einem früheren Zeitpunkt einberufen werden soll. Der Sonntag im Aussperrungsgebiet. Düsseldorf. Die Gewerkschaften hielten am Sonntag iw ganzen Rhetn-Ruhr-Bezirk Versammlungen ab, um zur äugens blicklichen Lage Stellung zu nehmen und Entschließungen zv fassen. In einer in Düsseldorf abgehaltenen Versammlunx der christlich organisierten und christlich gesinnten Metall- arbeiterschaft wurde einstimmig eine Entschließung an genommen, die u. a. besagt: Es wird von der Reichsregierunx erwartet, daß sie ihre Staatsautorität geltend macht und dir Arbeitgeber von Nordwest zur Anerkennung von Gesetz und Recht zwingt. Die Leitung des Christlichen Metallarbeiter- verbandes warnt ihre Mitglieder vor Demonstrationen und Provokationen politisch links eingestellte. Kreise, fordert sie aus, sich von Straßen und Plätzen fcrnzuhalten, nicht die Wirts häuser zu besuchen und volle Ruhe und Besonnenheit zu wahren. Die amtliche Großhandelsrichtzahl. Berlin. Die auf den Stichtag des 31. Oktober berechnete Großhandelsrichtzahl des Statistischen Reichsamts war gegen über der Vorwoche mit 140,0 (139.B nahezu unverändert. Ist -er Schiedsspruch rechtsgültig? Die Feststellungsklage der Arbeitgeber eingereicht. Der Arbeitgeberverband Rordwest hat die Feststel- lungsklage darüber, vb der Schiedsspruch vom 27. Oktober rechtsgültig sei, beim Arbeitsgericht in Duisburg einge reicht. Fürsorgemaßnahmen -er Kommunen. Im Rathaus zu Esten findet in den nächsten Tagen unter dem Vorsitz von Oberbürgermeister Bracht-Essen eine Verwaltungsleiterbesprechung der rheinischen Kom munen statt, auf der voraussichtlich auch die Maßnahmen der individuellen Fürsorge besprochen werden. Bei den Stadtverwaltungen besteht Übereinstimmung dar über, die Frage der individuellen Fürsorge gemeinsam zu regeln. Die individuelle Fürsorge erstreckt sich aus Unterstützungsmaßnahmen für die Ausgesperrten, die nicht organisiert sind. Ferner werden durch sie auch die Arbeit nehmer erfaßt, die ohne eigene Schuld durch die Aussper rung mit betroffen werden. Ruhige Lage. Die Lage im Aussperrungsgebiet istbisherdurch- aus ruhig. Wenn von mannigfachen kommunistischen Kundgebungen gesprochen wird, so entspricht dies in bezug aus die Auswirkung nicht den Tatsachen. Zudem werden die Sonderbestrebungen kommunistischer Kreise von den Metallarbeiterverbänden einheitlich und energisch abge wiesen. Im neuen Gewerkschastshaus zu Barmen trat eine von 303 Vertretern der freien Gewerkschaftsorganisationen besuchte Konferenz des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes für Rheinland, Westfalen und Lippe zusammen, um zu dem Tarifkampf Stellung zu nehmen. Der Regierungspräsident von Düsseldorf, Berge mann, ergriff das Wort, der u. a. ausführte, solchen riesi gen Schlägen gegenüber werde der Staat sich fragen müssen, ob nicht Mittel und Wege gesucht werden müssen, um zu vermeiden, daß Deutschland noch einmal durch solche schwere wirtschaftliche Schläge erschüt tert werde. Die Versammlung nahm eine Entschließung an, die im wesentlichen mit den während der letzten Tage »n den Nrbeiterversammlungen angenommenen Entschlie ßungen übereinstimmt. Nie Holgen -er Aussperrung. Essen. Die Auswirkungen der Aussperrung in de» Metallindustrie werden sich beim Bergbau bald zunehmend bemerkbar machen, da 25 bis 35 Prozent der Produktion der Zechen von der Eisenindustrie verbraucht werden. Auf den Zechen der Bereinigten Stahlwerke sind bereits Feierschichten eingelegt worden und auch im übrigen Bergbau dürften diese bald folgen. In führenden Kreisen hofft man, mit ein bis zwei Feierschichten pro Woche auszukommen. Dienstag nach mittag findet die Zusammenkunft der Oberbürgermeister des von der Aussperrung betroffenen Gebietes in Esten statt. Es soll hierbei eine Aktion zur Unterstützung der durch die Aus sperrung betroffenen Arbeiter unternommen werden. Landwirtschaftliche Erzeugung«, und Absatzförderung. Erklärungen des Reichsernährungsministers. Neichsernährungsminister Dietrich führte bei seinem Besuch der württembergischen Regierung in einer Besprechung mit Vertretern der Landwirtschaft und der Presse u. a. aus: Das Reichsministerium befinde sich zuzett an einem Wendepunkt. Bis Ende des Jahres würben die im Nothaus- halt ausaeworfenen Mittel verbraucht sein. Man stelle vor der Notwendigkeit, eine Reihe von Arbeiten des bisherigen Notprogramms auf ein „Programm zur Förderung der Produktion und des Absatzes" auf lange Sicht umzustellen. Die Reichsregierung werde infolgedessen erstmalig mit dem Jahre 1929 für dieses Programm 20 Millionen Mark zur Verfügung stellen, wobei sie sich bewußt sei, daß diese Summe damit für tuns Jahre festgelegt werde Der Kernpunkt des neuen Programms sei die Viehwtrtschaft mit allem, was zu ihr ge höre. Vor allem sei die Milch- und Molkereiwirtschaft im Laufe einer Reibe von Jahren auszubauen. Einer gesetzlichen Grundlage für geordnete Verhältnisse aus dem Gebiete der Milchwirtschaft werde noch im Lauie des Vor zehn Jahren. Oie Ereignisse im November 1918. Das Lied klingt aus, gewaltig, erhaben, wie es begann, auf- rüttelnd, erschütternd. Das deutsche Heer ging seinen Leidensweg zu Ende, unberührt von den Stürmen des Aufruhres, die die Heimat umtosten, tat seine Pflicht, bis die Stunde des Waffenstill standes schlug. Dünner und dünner waren seine Reihen gewor den, knapper und karger Nachschub und Verpflegung; Feuchtigkeit und Kälte ließen die Glieder erzittern in den von Novembernebel erfüllten Flußniederungen der Lys und der Maas, in den flüchtig aufgeworfenen Unterständen und Gräben. Und der Feind drohte und drängte von der Küste bis an die Vogesen, ohne Aufhören, Tag und Nacht. Am 1. November brach der Engländer in der Mitte der Front bei Le Quesnoy ein, zwang die Deutschen, noch in der Nacht das von Umfassung bedrohte Valenciennes zu räu men und kämpfend auf die Linie Estreux—Villers Pol zurückzu gehen. Am 4. November holte er zu einem zusammengefaßten Schlag auf der gesamten Nordfront zwischen Lys und Oise aus, zwang die Armeen Quast, Below, Carlowitz, Hutier, von Ab schnitt zu Abschnitt Front machend und Gegenstöße austeilend, auf Conde—Landrecies—Guise zu weichen. Weiter südlich setzten die Franzosen und Amerikaner ihre Angriffe fort, mühten sich, die deutsche Argonnenfront aus den Angeln zu heben und gewannen unter ständigen Kämpfen mit deutschen Nachhuten von Grandpre bis Dun und an der Bar nach Norden Boden. Aber sie vermoch ten ebensowenig wie ihr englischer Bundesgenosse, den ordnungs mäßigen Rückzug des deutschen Westheeres auf die Antwerpen- Maas-Stellung ins Wanken zu bringen. Auch ihre Bataillone waren des Fechtens müde, hatten kurz vor Toresschluß keine Lust, noch unnötige Verluste auf sich zu nehmen. Die Masse des deut schen Feldheeres aber tat es jenem brandenburgischen Infanterie- Regiment Nr. 24 gleich, dessen Ruhmestaten von Frameries über Douaumont—Winterberg der Heeresbericht schon so manches Mal gekündigt hatte und von dem er am 3. November zum allerletz tenmal schrieb: „Erneute, am Nachmittag östlich Valenciennes ge führte Angriffe der Engländer scheiterten. Das Jnfanterie-Regie- ment 24 unter den Hauptleuten von Brandis und Haupt zeich nete sich hierbei besonders aus." Als die Geschütze am 11. Nov., um 11 Uhr vormittags, schwiegen, stand das deutsche Westheer festen Fußes in der Linie: Terneuezenkanal — ostwärts Gent — ostwärts Ath und Mons — westlich Thuin und Chimay — nörd lich Rocroy — ostwärts Charleville — nördlich Sedan — ostwärts Stenay und Damvillers — westlich Etain — nördlich Norroh und Nomeney — an der lothringischen Grenze — auf den Ostkuppen der Vogesen bis zur Burgundischen Pforte, und es ist müßig, zu streiten, ob der neue Stoß, den Foch in Lothringen gegen Flanke und Rücken des Westheeres vorbereitete, zu der von ihm langer ¬ sehnten Katastrophe geführt, oder ob er, wie alle seine Vorgänger, in einer Parallelschlacht gemündet hätte. Auf allen übrigen Fronten herrschte das Chaos. Im Osten gärte es in der Etappe, in den Besatzungsbataillonen, erhoben Polen und Bolschewiken, Litauer und Letten immer frecher ihr Haupt. Im Süden und Südosten bemühten sich Mackensen, Scholtz und Krafft v. Dellmensingen vergebens, den vorflntenden Massen der Entente einen Damm zu setzen. Von den Bundesgenossen im Stich gelassen, mußten sie nach Deutschland zurückgerufen werden. Die Rumänen und Franzosen brachen in Ungarn ein, zwangen Anfang Dezember die ungarische Regierung zur Entwaffnung der Armee Mackensen, zur Internierung des Feldmarschalls, der Ungarn zweimal vor feindlichem Einfall gerettet hatte. Die Ita liener nahmen keinerlei Rücksicht auf die freiwillige Einstellung der Feindseligkeiten durch den ihnen gegenüberstehenden Gegner, sondern marschierten unaufhaltsam durch die lagernden österreich ungarischen Divisionen nach Norden und Nordwesten, getrieben von dem billigen Ehrgeiz, bis zum Eintritt des tatsächlichen Waffenstillstandes möglichst viel Land noch zu besetzen, möglichst viele Gefangene noch einzubringen. Ein Ruhmesblatt sei noch geweiht den Kämpfern in fernem Land, dem Asienkorps, den Streitern im Kaukasus und in der Krim, denen die Heimkehr erst nach langer Odyssee beschieden war, und vor allem den tapferen Kolonialkriegern, der Schutz truppe von Ostafrika, die am Tage des Waffenstillstandes aller Anstrengungen, aller Aufgebote Zehntausender von Feinden zum Trotz, frei und unbezwungen mit 155 Weißen, 1168 Askaris und 3000 Trägern in Britisch-Rodesia stand. Ein Teil der Flotte blieb bis zuletzt treu, allen voran die Be satzung der U-Boote. Noch am 3. November meldete der amtliche Bericht: „Im Sperrgebiet um England versenkten unsere U-Boote 46000 Br.-Reg.-Tonnen." Am 29. November kehrten die bisher im Mittelmeer stationierten U-Boote mit wehender Flagge nach Kiel heim. Sie hatten vor Toresschluß noch an der westlichen Einfahrt von Gibraltar das englische Linienschiff „Britannia" versenkt, aber zu ihrem Kummer auch einen vielbewährten Kame raden, U 34, Kapitänleutnant Klasing, durch feindlichen Angriff eingebüßt. Am 17. November verließen die an die Entente abzu liefernden Schiffe Kiel, ein Tag tiefster Trauer, tiefster Demüti gung für die einst so hoffnungsvolle Flotte. In Deutschland aber fragte niemand mehr in jenen Wochen nach Kampf und Sterben, nach Sieg und Niederlage. Die poli tische Entwicklung war über die Soldaten, die Männer der Front, hinweggeschritten. Von Kiel, von der Hochseeflotte ausgehend, ver breitete sich die Revolution schnell über ganz Deutschland. Am 9. November wurde in Berlin die Republik ausgerufen, der Kaiser zur Abdankung gezwungen. Am 10. November wurde im Walde von Compiegne unter unerhört harten Bedingungen der Waffen stillstand miterzeichnet. Er machte Deutschland völlig wehrlos. Es verpflichtete sich, in 15 Tagen die besetzten Gebiete und Elsaß- Lothringen, in weiteren 15 Tagen das linksrheinische Land zu Winters benötigt werden. Zur Durchführung dieser Aufgaben sei die Wiederherstellung eines gesunden genossenschaftlichen Gebietes und die Erstarkung des eigenen Verantwortungs gefühls unbedingte Voraussetzung. Die Landbundaenossen- jchaften und die Raiffeisengenostenschaften werden sich zum Ncichsverband der deutschen landwirtschaftlichen Genossen schaften vereinigen. Ostpreußen und Litauen. Der neue Wirtschaftsvertrag. Der neue deutsch-litauische Wirtschaftsvertrag gewährt Einreisenden volle Jnländerparität. Der Grunderwerb ist nach dem Prinzip der Meistbegünstigung geregelt. Für den Warenverkehr ist ebenfalls Meistbegünstigung fest gesetzt. Die Behandlung der Auswandererbeförderung und -anwerbung fallt gleichfalls unter die Meistbegünsti gung, ebenso die Bestimmungen für Auswandereragen turen. Eine wichtige Bestimmung ist diejenige der beider seitigen Einräumung der Parität in der tarifarischen Be handlung der Durchfuhrtarife zwischen Königsberg und Memel. Auch für die Entwicklung unseres Eisenbahn verkehrs nach dem Osten sind einige wichtige Bestimmun gen getroffen worden, u. a. ein direkter Gütertarif zwischen Königsberg und litauischen Stationen. Bezüg lich des Durchgangs durch Litauen nach jenseits Litauens gelegenen Stationen ist das gleiche geschehen. Ebenso sind uns Zusagen gemacht bezüglich der Jnländerbehandlung und für die gesamte Binnenschiffahrt. Die deutsche Binnenschiffahrt wird ebenso behandelt wie die litauische. Für die Seeschiffahrt ist ganz allgemein die Jnländer behandlung vereinbart worden. Der Vertrag sieht eine Schiedsgerichtsklausel vor. Im Schlußprotokoll ist noch festgestellt worden, daß die geltenden Ein- und Ausfuhr verbote bestehen bleiben mit Ausnahme einer Anzahl von Holzausfuhrzöllen, die auf die Hälfte herabgesetzt werden. Anträge auf Ausfuhr deutscher Saatgüter nach Litauen sollen wohlwollend behandelt werden. Dem Reichstag wird das Vertragswerk alsbald zugehen. „Italien hat -en Krieg gewollt." Mussolini sagt es. Das in Italien herrschende Regime gefällt sich zurzeit darin, eine Serie von „Siegesfeiern" zu veranstalten zur Erinnerung an den vor zehn Jahren beendeten Krieg und die damit verbundene Ausrichtung der Faschistenherrschaft. Bekanntlich hielten sich die Italiener bei Kriegsausbruch vorsichtig zurück, um dann etwas plötzlich, als sie klarer ersehen konnten, wohin sich die Schale zum Vorteil oder zum Nachteil senkte, ihre Dreibundsverpflichtungen zu ver gessen und auf die deutschlandfeindliche Seite abzumar schieren. Große Heldentaten berichtet die Geschichte nicht von ihnen, immerhin nahmen sie an den von der Entente errungenen Früchten teil und das Gestirn Mussolinis hatte Gelegenheit, in die Höhe zu steigen. Soeben wurde in Rom wieder einmal eine Kund gebung vor dem Grabe des italienischen „Unbekannten Soldaten" abgekalten, zu der auch der sonst ziemlich in den Hintergrund gedrängte König erschien. Mussolini hielt dabei die übliche von heroischen Worten überfließende Rede und stellte dabei u. a. folgende interessante Behauptung auf: Der Krieg sei dem italienischen Volk nicht durch einen Angriff aufgezwungen worden, sondern das italie nische Volk habe vorsätzlich den Krieg gewollt. Der Ein tritt in den Krieg sei ein Akt seines eigenen Willens ge wesen. Der Krieg sei ein glänzender Sieg Italiens ge wesen. Mussolini schloß seine Ansprache mit den Worten: „Werdet ihr morgen, wenn es nötig sein wird, dasselbe tun, was ihr gestern tatet?" Daß dabei die erschienenen Faschisten in die bei solchen Anlässen gewohnte Begeisterung ausbrachen, braucht nicht besonders versichert zu werden. Etwaiger Widerspruch wäre auch zu gefährlich im heutigen Italien, das sich seiner für andere Leute nicht erkennbaren Siege freut und jede freie, selbständige Meinung längst erstickt oder aus dem Lande gejagt hat. räumen, ein ungeheures Material an Kampfwaffen, Lokomotive» und Eisenbahnen abzuliefern, die Kriegsgefangenen sogleich in die Heimatländer zurückzubefördern, die U-Boote und die Hochseeflotte den Verbündeten auszuliefern, die Friedensverträge von Brest Litowsk und Bukarest für ungültig zu erklären. Das deutsche Heer marschierte heim, heim unter dem Befehl des ehrwürdigen Feldmarschalls Hindenburg, der in unwandel barer Pflichttreue auf seinem Posten ausharrte, heim unter den alten Fahnen. Kurz waren die Fristen, die ihm dafür gesetzt, die ihm vom Gegner vorgeschrieben, in der Hoffnung, sie seien nicht innezuhalten, sie könnten zu neuen Demütigungen, neuen Zwangs maßnahmen Veranlassung geben. Aber diese Hoffnung trog. Das deutsche Heer hat auch diese Leistung auf sich genommen, der deut sche Generalstab sein letztes Wunderwerk vollbracht. Wer es nicht selbst erlebt hat, wer nicht selbst mitgearbeitet hat, weiß nicht, wo? es heißt, einem Millionenheer, das innerlich erschüttert und ge schwächt ist, auf verschneiten und vereisten Straßen, über Flüsse und Gebirge hinweg, ohne gesicherte Verpflegungsbasis, bei stvk kendem Eisenbahnbetrieb, durch eine vom Haß verblendete Bevöl kerung den Weg zu weisen, die Entlassung der im linksrheinischen Deutschland Heimatberechtigten vorzubcreiten, den Truppen, deren Friedensstandorte feindlicher Besatzung anheimfielen oder in der neutralen Zone lagen, Zufluchtsorte im Innern Deutschlands zu schaffen. Es war notwendig, 5—10 Divisionen, untermischt mit Etappen- und Ersatztruppen, auf einer Straße anzusetzen. Wohl mußte manches an Material, an Vorräten preisgegeben werden, aber der Marsch blieb im Fluß. Bis auf das kleinste war jedem Aufbruch und Rast, Richtung und Ziel vorgeschrieben. Kaum eine Störung gab es, kaum eine Kreuzung, eine Stockung. Führer und Truppe wetteiferten, dem Feind den Triumph, namhafte Teile der Truppe noch abzufangen, nicht zu gönnen. Fest hielten sie zu sammen, festen Trittes, blutenden Herzens marschierten sie über den Rhein! Dann bröckelte mancher ab. Der Einfluß der neuen Gedanken, der heimischen Soldatenräte, die bisher, obwohl ihre. Bildung befohlen, bei den Fronttruppen sich nicht hatten durch Hetzen können ,die Sehnsucht, das nahende Weihnachtsfest mit den Seinen zu feiern, das tatenlose Warten auf Abtransport in den Dörfern der Rhön und des Westerwaldes, ließ ihn versuchen, die Heimat auf eigene Faust zu erreichen. Der Kern aber überstand auch diese Prüfung. Er zog mit klingendem Spiel, unter den schwarz-weiß-roten Fahnen ein in die alte Garnison, wie es die Regimentsgeschichte jenes Infanterie-Regimentes, dessen dieser Aufsatz schon einmal Erwähnung getan, berichtet: „Der alte kriegstüchtige Stamm des Regimentes, in mehr als hundert Gc fechten erprobt, in Pflichterfüllung und Manneszucht gefestigt, zog unberührt von den Zersetzungserscheinungcn, von Valencic» nes über Mons, Lüttich, Köln, Paderborn, Havelberg nach Neu Ruppin, getragen vom alten Geist der Pflichttreue, Manneszucht und Kameradschaft, der deutsche Soldaten von altersher auszeich net und ihnen den Ruf verschaffte!, die besten der Welt zu sein." SS»Me! Mer Sonnenaufgang Sonnenuntergang 1810: Der Dich Oie ven Steuerzahlen x schäftigungen des muß . . . ! Und s lichst leicht zu mac! ständige Behörde i sie in dieser Hinsi gerade in der letzt, einziehung viel ge sich sehr geniert s träger „mit umge foderer, an der Ti gewesene Steuern in der bekannten » „diesbezüglichen" 5 brechen, sieht das l neuem auf die „V> hinzuweisen. Frü rechtzeitig gezahlte weise durch den St gebühren, die danr hoch; sie richteten und betrugen z. P abgesehen hiervon, nicht gerade zu der liebe Nachbarschaft hatte. Wie schön zahlen vergessen - dahingestellt bleibe? zunächst nicht zu n erscheint, um dein sondern der weit deines Postbezirks, daß du Unmengen Postnachnahme in die ganze Mahng beträgt nur 25 PI bist (höhere Betrüg willst du nicht sofc noch sieben Tage Nachnahme liegen, Erst dann, d. h. w< vorgelegt ist, geht erst beginnt die c Zwangsverfahren, so vornehmer, dis mahnt zu werden dennoch Steuern sondern sich über Gebiete gemacht ho wie angedeutet, ni die Steuerbehörde werden. Ser Geld« Arbeitslosigkeit - Die Arbeitsli im Handwerk bei die schlechtere Bef Werkszweige betri braucher kommt, i Handwerkskamme druck, daß der Bei gering ist. In de weil sich bei der g triebe Materials schwer abwälzen Reichswirtschaftsi ohne vorherige ! zweige genehmigt oft infolge Mang Kalkulation, vor c eben ausgelernte hat auch zu einer selbständigen Bei unter der Beding fristen zu erhaltet gießerei dem Auft sollte. Das Borgu Blüten und belas Auch die Sc wüchse. Es mehr sich als Schwarze Of R Topyrigh Nachdruck u? 22. Fortsetzung, „Nun, dar sagte der Marq „Ich verst „Ich muß wir weiter darf nach Lantow g? „Nein, ab „So müjsk legen heit verlo machen und na warnen, keine l „Tas köm aufatmend. „Ich könn wtNigung ihres einlassen sollte. „Ja, und daß er sich in Erregung verm genügen. Wen weiter sehen. „Wie da-' „Tas sage heute sogleich, richt von ihrer ein bißchen schl „Verlassen „Nun gut, stehen uns jetzt, lassen um unse Er reichte Brust drückte. „Es war sie schmachtend.
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