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8 u Z. 8 - 7Z Z' Z. VW 34 Aachckhten UMOos und Llmgeaend <«ldrecht«da>n, »mm«I»r<>ln, »mcha, v»rw»v, «cha, «rdmaan«halii, rochSdaln, «'»»- md «lelMel«»» «Nnga, «S-r-, tlnddmA, Slaid»«», rm« N») -lese- Slatt ist amtliche« Organ de« Stadlrate« r» Aaunhof: es enthiM Velanntgaden de« Verttt«verbande«, der «mtt-a«ptmanns-l t Srimma und de« Nnan-aurte« ,u Srimma nach «uMche« Ser-ßenK-nnge«. ; Erscheint wöchentlich 3 mal: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend, nachmittag 4 Uhr: ; Bezugspreis: Wonallich ohne Austraaen 1.55 , Post ohne Bestellgeld monakl.: ; 1.55 Md. Im Falle höherer Sewall, Krieg, Streik oder sonstiger Storungen des : ; Betriebe«, hat der Bezieher deinen Anspruch ans Lieferung der Zeitung oder Bück-: : zahlvng de» Bezugspreise». : Fernruf: Amt Baunhof Nr. r : Anzeigenpreis: Di« Sgespalteae Petttzeii« SO Pfg., mnllich« 50 Psg„ Bedlameteil : (3grsp.) 50 Pfg. Tabell. Satz 50^ Aufschlag. Bet uadeuUich geschrieben«, : sowie durch Fernsprecher aufgegebenen Anzeigen sind wir für Irrtümer nicht : haftbar. Druck und Verlag: Sünz ck Eule, Naunhof bei Leipzig, ward» 5 Hummer SS Dienstag, den ^0. Zuli ^92S S9. Jahrgang ——— > , — Amtliches. Donnerstag, den 12. d. Mts., Vorm. 11 Uhr soll in Naunhof im Rathaus 1 Schreibtisch mit Stuhl gegen sofortige Barzahlung an den Meistbietenden öffentlich versteigert werden. Naunhof, am 10. Juli 1928. Der Verwaltungs-Vollstreckungsbeamte. Schröter. In der gestrigen Sitzung wurde folgendes beraten und be schlossen. 1. Die Schulbezirkskassenrechnung auf das Rechnungsjahr 1926 wurde richtig gesprochen. 2. Die Kosten für die vom Ministerium nicht übernommenen 5 Unterrichtsstunden für das Rechnungsjahr 1927 wurden be willigt. 3. Von der Mitteilung des Bezirksschulamtes Grimma über die Ernennung von Fräulein Terl zur ständigen Lehrerin in Naunhof wurde Kenntnis genommen. 4. Genehmigt wurde ein Gesuch um Auszahlung des Ge haltes für die Ferienzeit. 5. Dem vorliegenden Satzungsentwurf für den Schulverband Naunhof — Fortbildungs-(Berufs-)schule — wurde zugestimmt. Naunhof, am 10. Juli 1928. Der Schulbezirksvorstand. Bekanntmachung. Es liegt Veranlassung vor, erneut darauf hinzuweisen, daß infolge Aufganges der Jagd das Betreten der Waldungen des Staatsforstrevieres Naunhof außerhalb der öffentlichen Wege vor 7 Uhr morgens und nach 6 Uhr abends mit Lebensgefahr ver bunden ist und deshalb davor gewarnt wird. Forstamt Naunhof, am 7. Juli 1928. Die Wettkohlenkrise. Vielleicht auf keinen Zweig der deutschen Wirtschaft Haber» allgemein-weltwirtschaftliche Entwicklungen einen derart starken und leider auch verhängnisvollen Einfluß ausgeübt wie auf die Kohlenerzeugung. Es besteht eine Weltkohlenkrise, deren Ursache die allgemeine Überproduktion an Kohle ist oder, wenn man es von der anderen Seite her sieht, der Rückgang im Absatz, da die Konkurrenz durch das Sl und die Elektrizität, die Braunkohle und andere Mittel der Wärme- und Kraster- zeugung in geradezu rasendem Anwachsen ist. In allen lohleerzeugenden Ländern besteht die gleiche Absatznot und der Konkurrenzkampf zwischen ihnen ist ein dement sprechend erbitterter; längst spielt die Kohle nicht mehr die weltwirtschaftliche Herrscherrolle wie vor dem Kriege, ist vielmehr zu einem Sorgenkind geworden. In Deutschland wurde die Kohlewirtschaft vor einer katastrophalen Krise durch das Göttergeschenk des lang andauernden englischen Bergarbeiterstreiks bewahrt, aber seine Wirkungen sind völlig zu Ende; selbst in Deutschland vermag man sich nur noch mit äußerster Mühe und nur unter Aufgabe eines Teiles des „bestrittenen" Gebietes gegenüber der englischen Konkurrenz zu halten. Still legungen von Zechen im Ruhrkohlengebiet lassen sich nicht mehr vermeiden und darunter befinden sich auch schon solche Zechen, die staatlicher Besitz sind. Man kann es also verstehen, wenn auf der jetzt tagen den Generalversammlung desVerbandesderBerg- rrbeiter Deutschlands sehr, sehr ernsthaft auf die Folgeerscheinungen dieser deutschen Kohlenkrise hin- gewtesen wurde, da ihre Auswirkungen natürlich die Berg arbeiterschaft in erster Link angehen. Die Überproduktion und der Absatzmangel könne nicht ins Endlose neben- rinander bestehen, sondern der Absatzmangel erzwingt schon jetzt und in immer steigendem Maße — ganz be sonders, wenn etwa die allgemeine Wirtschaftskonjunktur weiter zurückgehl — eine Einschränkung der Kohle- rrzeugung. Das heißt Zechenstillegung, heißt Einschaltung von Feierschichten. Heißt Ar- beiterentlaffung und Verdienstminderung bei den Weiter arbettenden. Denn daran ist nicht zu denken, notleidende Betriebe mit Hilfe öffentlicher Gelder durchzuschleppen, wie das in der Zett früherer Krisen, namentlich 1924 und 1925 viel zu oft geschah und meist zu ebenso unerquick lichen Resultaten wie Auseinandersetzungen geführt hat. Immer wurden die Gesuche um die Überlassung öffent licher Gelder damit begründet, daß durch sie größere Teile der Arbeiterschaft vor dem Schicksal bewahrt werden sollten, brotlos zu werden. Wo ist da eine Grenze tuziehen? Was dem einen notleidenden Unternehmen recht ist, ist dem andern billig, und gar nicht feststellbar ist es, »b die Notlage hervorgerufen wurde durch eigenes Ver schulden, eigene Untüchtigkeil und wirtschaftliches Unver- mögen oder ob durch Umstände äußerer Art, auf die das Unternehmen keinen oder einen nur geringen Einfluß auszuübe« in der Lage ist! Unsere Kohlewirtschaft unterliegt ja in sehr wett- gehendem Maße den staatlichen Zwangsetngriffen, und »war — über das Schiedsgerichts, und Schlichtungswesen — sowohl lohn- und tarifpolltischer Art wie hinsichtlich der Vreishöhe. Beide Seiten, also Arbeitgeber wie Arbeit nehmer, im Bergbau unterliegen dieser Awangsbewirt- lchastung und daS führt dazu, daß der wirtschaftliche stampf zwischen ihnen ein Kampf um die im Staat liegende mtschetdende Macht wird. Und ein Kampf, der damit solitisch wird, nicht «ehr rein wirtschaftlich ist, dafür aber am so rückfichtSloS-egoistischer geführt wird, da ja schließ- ick, am Staat allein die Entscheidung und ihre Folgen Die Zeppelintaufe in Friedrichshafen. SevWand in der Lust voran. Die Bedeutung des neuen Zeppelins. Seit Jahren hat die Stadt Friedrichshafen nicht so viele festlich gekleidete Menschen und so viele festlich ge schmückte Häuser gesehen. Eisenbahn und Dampfer brachten Tausende heran, die auf dem Luftschiffhafen der Taufe des neuen Zeppelinlustschtffes beiwohnen wollten. In der großen Luftschiffhalle, die in Tannengrün und Fähnchenschmuck prangte, stand das Riesenluftschiff, dessen Führergondel am Bug ein aus Kornblumen gebundenes „Z" trug. Bevor Beethovens „Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre" die Tauffeierlichkeiten einleitete, über reichte Dr. Eckener der mit ihrem Gemahl erschienenen Tochter des alten Grafen Zeppelin, der Gräfin Brandenstein- Zeppelin ein prächtiges Blumengewinde. In seiner Begrüßungsansprache feierte Dr. Eckener das neue Luft schiff als eine Brücke des Friedens zwischen den Nationen. Der Name des neuen Luftschiffes solle eine pietätvolle Ehrung für den geistigen Schöpfer des lenkbaren Luft schiffes sein. Im Namen der Geburtsstadt des Grafen Zeppelin, der Stadt Konstanz, wünschte Oberbürgermeister Dr. Möhricke dem neuen Zeppelin eine glückliche Zu kunft. Er begrüßte den Zeppelin mit folgendem Spruch: „Stolzes Schiff, dir gibt an Bord Heiße Wünsche mit der Ort, Der die Wiege Zeppelins getragen. So zieh' denn hin in nie geahnte Weilen, Hilf deutscher Arbeit Ehr' Und deutschen Geist verbreiten." Darauf vollzog Gräfin Brandenstein-Zeppelin mit dem Ruf „Mit Gott! Graf Zeppelin!" den Taufakt unter den Klängen des Niederländischen Dankgebets. Der heutige Stand der Luftfahrttechnik. Der Deutsche Luftfahrtverband hatte aus Anlaß des 90. Geburtstages des Grafen von Zeppelin seine Mit glieder vom 7. bis 9. Juli zum 22. Luftfahrertag nach Konstanz am Bodensee eingeladen. Dr. Eckener sprach über die künftige Gestaltung der Luftschiffahrt und ihre Wirtschaftlichkeit. Er führte u. a. aus, daß das Luftschiff nur für weite Entfernungen mit großer Nutzlast in Frage komme. Die Hauptge fahren seien für die Luftfahrt die vertikalen Luftbe wegungen, die aber dank der Technik und Konstruktton des Luftschiffes leicht überwunden würden. Selbst Blitzgefahr sei nicht zu fürchten, da der Blitz nur das Metall, nicht aber die Ballons auf suche. Was die Wirtschaftlichkeit anbelange, so müßten in erster Linie die günstigsten Landeplätze gefunden wer den. Ankermaste seien nur behelfsmäßig, aber nicht aus- reicheno, es müsse erstrebt werden, Landung und Aufstieg .in die Zeit von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang zu verlegen, da uni diese Zeit die vertikalen Störungen kaum bemerkbar seien. Wichtig sei die Steigerung der Fahrtgeschwindigkeit und die allmähliche Ersetzung des Wasserstoffes durch Helium. Liber die Zukunft des Ozeanverkehrs äußerte sich Dr. Eckener, daß das Luftschiff das berufenste Fahr zeug hierzu sei und allen Gefahren standhatten könnte. Der geplante Wettflug des neuen „L. Z. 127" müsse vor läufig verschoben werden. Der erste große Auslandsflug gehe nach Nordamerika. Nach Dr. Eckener sprach Prof. Dr. Pirath-Stuttgart über Weltluftverkehr und innen deutschen Verkehr und ging dabei auf die Leistung der Technik, von der der künftige Weltflugverkehr abhänge, und auf die Tarifpolttik ein. Der Chefingenieur der -Ztalia" gestorben Die Lage der Mannschaft wird immer schlimmer. Der Fliegerleutnant Lundborg hat Nobile nach seiner Rettung auf der „Citta di Milano" ausgesucht und ihm geraten, die Viglieri-Gruppe anzuweisen, keine selbstän digen Rettungsversuche zu unternehmen. Der Chefingenieur der „Italia" ist, wie Lundbvrg be richtet, auf der Eisscholle seinen Verletzungen erlegen. Man befürchtet, daß Nobile tatsächlich der einzige fein wird, der von der „Jtalia"-Expedition mit dem Leben da- oonkommt. Die letzten Meldungen lassen erkennen, daß vas Lager auf dem Eise wieder in östlicher Richtung vom Lande abgetrieben wird. Infolge der . außerordentlich schlechten Eisverhältniffe und des immer stärker werdenden Nebels erscheint es ganz ausgeschlossen, daß die schwedischen Flieger noch einmal Oie Oauerflieger. Die Deutschen Risticz und Zimmermann haben den Dauerrekord im Flugzeug um sieben Stunden geschlagen und blieben 65 Stunden in der Lust. Diese Leistung ist um so gewaltiger, als im allgemeinen derartige Rekorde nur um wenige Minuten Überboten werden. eine Landung beim Lager vornehmen können. Die ein zige Möglichkeit besteht jetzt darin, daß das Lager von dem russischen Eisbrecher „Krassin" erreicht wird, der sich jedoch nur sehr langsam vorwärtsarbeitet. Der Flieger Babuschkin hat die Versuche, Amundsen ;u finden, aufgegeben und weilt an Bord des „Krassin". Oie „Bremen"-Meger avf -er preffa. Der Streit um den Besuch in Doorn. Während des Aufenthalts in Köln machten die „Bremen"-Flieger einen Ausflug nach Dortmund, wo ihnen ein großer Empfang zuteil wurde. Leider ereignete sich bei dem Andrang ein Autounfall, durch den ein Jung- deutscher tödlich verletzt wurde. In Köln erfolgte nach dem Dortmunder Ausflug ein Empfang auf der Preffa. Hier gab Köhl seiner Bewunderung für Risticz, der den Weltrekord im Dauerflug errungen hat, lebhaften Aus druck. Anläßlich einer Zeppelin-Gedenkfeier rechtfertigten sich auch die Ozeanflieger gegen Vorwürfe wegen ihres Besuches in Doorn. Köhl führte dabei u. a. aus, daß er Privatmann sein. Er habe immer als Offizier gearbeitet, noch nie gewählt. Er kenne keine Parteien! Er kenne nur das deutsche Vaterland. Wenn ihm die Freiheit genom men werde, seinen ehemaligen Kriegsherrn zu besuchen, müsse er sich das verbitten. Er sei ein freier deutscher Mann. Et liebe den deutschen Arbeiter noch mehr als den deutschen Kaiser. Deutsche Arbeiterhände hätten das Werk geschaffen, das st« hinaus in die Welt getragen hätten, um ihr zu zeigen, daß Deutschland in friedlicher Arbeit vorwärtsdrängen wolle. Von Hünefeld bemerkte, daß aus dem Beispiel Zeppelins das deutsche Volk lernen könnte, wie nötig es sei, sich über Parteischranken hinwegzusetzen, um sich zusammenzu schließen in dem Augenblick, wo der Name Deutschlands falle. Gerade, wenn sie von dem Mann als Privatleute zu Besuch kamen, der einst treu zu Zeppelin hielt, so meine er, es sei unehrlich und unehrenhaft, seiner Überzeugung nicht zu folgen. Ehrung Pros Lunkers'und derOzeanfilegerinAachen. Professor Junkers, der vor seiner Übersiedlung nach Dessau Lehrer an der Technischen Hochschule in Aachen war, stattete zusammen mit den beiden Ozeanfliegern, Hauptmann Köhl und Freiherrn von Hünefeld, der Stadt Aachen einen Besuch ab. Im Alten Kaisersaal wurden Professor Junkers der Ehrenbürgerbrief der Stadt Aachen und die Urkunden über die Verleihung der Würden eines Ehrenbürgers und Ehren- senators der Technischen Hochschule Aachen überreicht. Oeutschnationale Parteibeschlüsse. Mißbilligung für Lambach. Im Reichstag zu Berlin tagten am Sonntag von morgens 10 Uhr bis abends 10 Uhr die Vertreter der Deutschnationalen Volkspartei. Sie besprachen die durch die Reichstagswahl geschaffene politische Lage und die verschiedenen Verlautbarungen, die sich an den vom deutschnattonalen Abgeordneten Lambach veröffent lichten Artikel „Monarchismus" knüpften. Dazu wurde folgender Beschluß gefaßt: „Die Parteivertretung tritt der dem Herrn Abgeordneten Lambach seitens der deutschnationalen ReichstaaSfraktion aus- gesprochenen Mißbilligung in.vollem Umkanae bei. Die weitere Emicyewung kuewt ven satzungSmätzlg zuständigen Stellen Vorbehalten. Deshalb werden die gestellten Ausschlutz- anträge dem zuständigen Landesverband als Material über wiesen. Aus diesem Anlaß bekennt die Deutschnationale Volkspartei sich erneut zu den monarchischen Grund sätzen ihres Parteiprogramms." Am Montag wurden die Beratungen fortgesetzt. Zum Schluß nahm man einstimmig folgende Entschließung an: „Die Parteivertretung billigt einmütig die OppositionS- kellung der Reichstagsfraktion, wie sie in den letzten Rede« der Parteivertreter zum Ausdruck gebraut worden ist, und ersucht die Fraktion, die Politik der Deutschnattonalen Volks- Partei auf dieser Basis weiterzuführen."