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L 8 U tanzen will Spargelernte s Senne ckej Frau Bürgermeisterin in der ganzen Glorie ihrer Breitegrade thronte. Ge schmeichelt stand sie auf und trat mit ihm in die Reihe. Zwei-, dreimal tanzten sie herum. Prinz Otto stand der Schweiß aus der Stirn. Endlich„dankte" seinePartnerin. Halbtot kam er aus Agathe zu, welche seinerArbeitsleistung mit kindlichem Vergnügen zu gesehen hatte. „Lachen Sie nicht!" sagte er zornig, während er sich den Schweiß abtrocknete. „Die dicke Dame dreht sich leider nicht von selbst, wie Sie behaupteten. Es war eine Höllenplage! Wie ein Verschieber kam ich mir vor l" „Da werden Sie jetzt sehr er holungsbedürftig sein l" „Tanzen will ich, und zwar mit Ihnen!' Ehe sie eine Erwiderung tun konnte, hatte er sie schon umfaßt. Und nun flogen sie dahin, Seite an Seite mit den kraftvollen Kindern der Alpenwelt und doch losgelöst von allem, was sie er näher — „Sie wer den nach der Pause eine kleine Überraschung er leben." „Nämlich?" „Ich habe uns als erste Nummer beim Ka pellmeister eine Barka role bestellt." „Eine ..." Agathe sah ihn einen Moment an und prustete dann in ihr Taschentuch, daß es sie schüttelte. „Sie sind fabelhaft naiv, Herr Fortt! Glau ben Sie denn, oah diese einfachen Leute hier eine Ahnung davon haben, was eine Bar karole ist?" „Der Kapellmeister qehauptete es. Ich habe ihm die Sache so ein umgab. Den ganzenWalzer tanzten sie bis zu Ende. „Sie tanzen göttlich", bemerkte Prinz Otto, nachdem er für Agathe sorglich die Bank mit dem Taschentuch Agathe lächelte ein wenig. gesäubert. „Gut, ich verzeihe. Aber kein unartiges Wort mehr, sonst „Ich gedenke auch nicht lange still zu sitzen. Gehen Sie jetzt tanze ich keinen Schritt weiter mit Ihnen." hin und sag", kravan Nnrsckan ötik itö nrit Nmo« Ich werde brav sein. Übrigens" — geheimnisvoll rückte .Unartiges Kind!" .Nicht schelten ... heute ... wir wollen glück lich sein, Fräulein Agathe ..." Seine Stimme zitterte. Wie ein Schleier lag es über seinen Augen, aus denen die Bitte um Vergebung sprach. fest an den Kopf gepreßt, als wäre diese Frisur für die Ewig keit gebaut worden. Die Gesichter selbst in iyrem harten Rot waren nichts weniger als anziehend. Das fand auch Prinz Otto, welcher neben Agathe stehend, mit einem leisen Schau der die an ihm vorbei rudernden nußbraunen Arme bettach tete, deren Muskulatur jedem Mann zur Ehre gereicht hätte. Unwillkürlich zog er seine weißen, schlanken Hände an sich, als schäme er sich inmitten dieser Überfülle an Kraft seiner schwächlichen Körperbeschaffenheit. Glas entgegen. „Prosit, Herr Forst! Auf die schöne, . lachende Gegenwart!" - Mit leuchtenden Augen sah er in ihr liebes, vom Tanz zart gerötetes Gesichtchen. Ist es Ihnen nicht auch, als ob die Gegenwart seit gestern abend viel schöner geworden wäre?" „Darüber müßte ich erst nach denken." „Nun, ich habe die ganze Nacht darüber nachgedacht." „Anstatt zu schlafen? Sehr ver nünftig !" „Oh, diese schlaflose Nacht war wundervoll! Ich habe dasGlück gesehen. Es trug ein weißes Kleid mit roten Schleifen und hieß — Agathe." „Herr Forst . . ." Mit einem bösen Blick, der in dem ver räterischen Beben derMundwinkel eine leise Abschwächung erfuhr, zog sie ihre Hand bis an den Tischrand zurück. .Verzeihen Sie mir! Ich hätte das wohl nicht sagen dürfen, wie?" Dorfschöne im Kreis, kehrte jedoch, so oft es anging, immer wieder zu Agathe zurück. Nach einer Stunde wurde Pause gemacht. Sowohl Mu siker als Tänzer waren mittlerw-ile durstig geworden und ließen sich im Hose an den Tischen zu einer Stärkung nieder. „Ich möchte etwas Besonderes", sagte Prinz Otto, während er mit Agathe etwas getrennt von den übrigen Platz nahm. „Glauben Sie, daß ein Glas Champagner hier zu haben sein wird?" „Was Ihnen einfällt! Und überhaupt ... ein so teures Getränk! Wir wollen Bier trinken wie alle anderen." „Und was darf ich Ihnen sonst bestellen?" „Nichts, ich bin nicht hungrig." „Ich auch nicht. Es ist merkwürdig, daß man nach dem Tan zen eigentlich niemals Hunger verspürt. Haben Sie schon viel getanzt in Fhrenr Leben, Wäulein Agathe?" Sie machte eine abwehrende Geste. „Ach nein. Ein paar einfache Schülerkränzchen, das ist alles. Für kostbare Fahnenstoffe hat es bei uns ja nie gereicht. Na ..." Sie schüttelte heftig den Kopf und hielt ihm ihr Da hob der Kapellmeister den Fiedelbogen. Seine rote Nase leuchtete freundlich im Kreise umher, ehe er das Zeichen zum Einsatz gab. Und nun Hub sofort auf dem holprigen Erd boden ein Stampfen an, als ob mindestens fünfzig Pferde gleichzeitig in die Manege sprengten. Agathe unterhielt sich königlich. „Dott sitzt die Frau Bürgermeisterin", flüstert« sve, indem sie ihrem Begleiter, der ein wenig verdutzt ob dieser ihm gänzlich ungewohnten Schaustellung dreinsah, mit dem Zeige- finger die Richtung angab. „Engagieren Sie!" „Wie, ich soll nicht einmal zuerst mit Ihnen..." „Engagieren Sie, sage ich!" Mit einem Seufzer verließ er seinen Platz und wand sich, den stampfenden Hufen ängstlich ausweichend, nach der Bank hin, wo die .4 ' sein?" „Ja. Ich möchte nicht für hochmütig gelten." Mit innerem Wider- ftteben tat er ihr den Willen. Er trat auf den nächststehenden zu und teilte ihm Agathens Wunschmit.Diesernickte erfreut. Eilig kam er auf Agathe zu und führte sie zum Tanz, den anderen Burschen damit dasZei- chen gebend, daß das vornehme Fräulein ge neigt sei, mit ihnen allen zu tanzen. Prinz Otto folgte mit finsterer Miene Aga- N^^M-l Abw-ch- gum o-.-nslug oaw ore ^Eiherr von Hünefeld, Hauptmann rrshl und brr irisch« Pilot Ntzmauric«, die al» erste den Ozean eine, bald die andere von Ost nach West bezwungen haben. Mlanticf 6S ein Frau Söhl, da spielen.' Hüiet eure Kinder! 6) überanstrenge kleine Kinder nicht mit Gehenlernen. Viele von ihnen bekommen dadurch krumme Beine. Das Kind läuft schon selber gern, wenn es die dazu nötige Kraft hat. Auch allerhand Rückgratsverkcümmungen ent stehen durch zu frühes Sitzenlernen. In den letzten Jahren waren die Fälle ziemlich häufig, wo Kinder durch Anhängen an Wagen oder Mit nehmen auf Wäschemangeln verunglückten. In Deutschland-starben vor dem Kriege jährlich 350000—400000 Säuglinge. Am gefähr lichsten wird den Säuglingen die Spät sommerzeit (August), und in erster Linie gehen Flaschenkinder zugrunde. Ist eine Mutter durchaus nicht imstande, selbst zu stillen, so gebe sie dem Säugling in den heißen Monaten zur Hälfte Pflanzenmilch,zur Hälfte sterili sierte. Bekommt ihm diese Nahrung nicht, so ist der Arzt zu rufen. Kindern kann man das Stottern abgewöhnen, wenn man sie streng dazu anhält, hinter jedem Worte leise „u" zu sagen. Im allgemeinen aber sind stotternde Kinder mild zu behandeln, da eine große Ein schüchterung vermehrtes Stottern zur Folge hat. Gebt Kindern möglichst viel Äpfel und Nüsse zu essen! Täglich sollen Kinder mindestens zwei Stunden lang im Freien zu bringen. Das Herumrutschen kleiner Kinder auf dem Fußboden ist schon deshalb schäd ¬ lich, weil der Staub der Diele viele Krant- heitskeime enthält, die unterste Luftschicht die kühlste ist und kalter Fußboden oft lang- Schutzschirme bei Arbeiten auf der Straße Um bl« Passanten nicht durch unch erfliegend« Stetn- stücke zu gefährden, werben in Städten neuerdings überaus praktische Schutzschirm« verwendet. bischen mit den Händen illustriert, wissen Sie?" „Na, da bin ich aber neugierig. Dort wandern ja die ersten Musiker bereits der Marterbühne zu. Der Kapellmeister schwankt etwas, wie mich dünkt, aber das wird sich bei der bestellten Barkarole ganz gut machen." „Fräulein Agathe, Sie verspotten mich..." „Im Gegenteil, ich bin nur riesig gespannt." Sie lehnte sich in ihren Stuhl zu rück und blickte mit sichtlichem Interesse nach dem Kapellmeister, dessen feurige Nase wie eine Glühbirne über den Pult hin und hervendelte. Jetzt, ein Hieb mit demGeigenbogen durch dieLuft.und atsrnxo platzten sämtliche Instrumente mit mehr ode minder reiner Absicht kräftig zu. Gleichze...x, setzten sich auch die Paare wieder in Bewegung, die Röcke flogen, und wie wütend stampften die Füße der Burschen das dröhnende Erdreich. Agathe guckte ihren Nachbar von der Seite an. „Wie gefällt Ihnen das?" fragte sie kichernd. „Es ist wirklich keine Barkarole, was die Kerle „Ich will Ihnen sagen, was das ist: ein „Gestrampster"! Der Kapellmeister hat Ihre wiegende Bewegung bloß ein bischen mißverstanden. Aber das schadet nichts. Wenn Sie Mut haben, ich für meine Person fürchte mich auch vor einem „Gestrampften" nicht." (Fortsetzung folgt) Ozeanfliegers mit ihrer Mutter, sAtlantics wierige Erkältungen verursacht. Gib Andern kein Bier. Z0 Flaschen Bier geben erst so viel Nährstoff her wie ein Pfund Fleisch. Keine grellfarbigen Vorhänge an den Kinder- bie glückliche Gattin be» deutschen wagen! Nie sollen kleine Kinder ins grelle Licht ° . blicken, da ihre Augennerven noch viel zu schwach sind, dieses zu vertragen. O. P. G r a f L u ck n e r s H e i m k e h r Nach zweijähriger Weltteil« mit längerem Aufenthalt in den Vereinigten Staaten ist der früher« Kommandant des „Seeadler*, Graf Luckner, wieder auf der Weser In Bremen eingettoffen und festlich empfangen worben. sAtlantics S7