Suche löschen...
Nachrichten für Naunhof und Umgegend : 07.04.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-04-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787861864-192804075
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787861864-19280407
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787861864-19280407
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Nachrichten für Naunhof und Umgegend
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-04
- Tag 1928-04-07
-
Monat
1928-04
-
Jahr
1928
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Sine gute Regierung. Der dem bisherigen Reichstage von den Urwählern auS- gestellte politische Fahrschein ist von den Volksvertretern nicht abgefahren worden. Sie sind bei Beginn der letzten Teil strecke ausgestiegen und sind jetzt im Begriff, eine neue Fahr karte oder ein neues Rundreisebillett durch die politische Welt von den Wählern zu erbitten Das geschah deswegen, weil man sich nicht darüber einig werden konnte, ob man mit der alten Fahrkarte noch einmal auf ein neues Programm der Zusammenarbeit in der Richtung auf ein neues Ziel umsteigen konnte oder nicht. Die Änderung des Fahrzieles wurde be kanntlich durch den Widerstand gegen das Reichsschulgesetz notwendig. Ehe man ausstieg, hat man indessen noch die wichtigsten Fragen miteinander erledigt und ein Notpro gramm verabschiedet, das alle lebensnotwendigen Entschei dungen und Gesetze umschließt. Nun hat die Allgemeinheit das Wort. Trotz de- Burg friedens der Karwoche mehrten sich die Anzeichen des beginnen den Wahlkampfes. Dieser aber stellt das deutsche Volk vor eine ganz neue und ungewohnte Lage, denn so friedlich, so sanft ist in der Nachkriegszeit noch nie ein Reichstag ausein- andergegangen. Trotzdem: natürlich sind die Meinungen über das von der bisherigen Regierung Geleistete durchaus ver schieden. Wir müsien uns auch klar darüber sein, daß unter dem Eindrücke der Wahlkämpfe und der Wahlpropaganda sich diese Meinungsunterschiede noch vertiefen und verschärfen wer den. Das liegt in der Natur der Dinge. Es ist auch zweifel los, daß von dem Regierungsprogramm, das vor einem Jahre beschlossen worden war, ein wesentlicher Bestandteil, nämlich das Schulgesetz, nicht erledigt ist. Aber wir müssen doch fragen, ob wir recht tun, die Taten dieser — wie überhaupt jeder — Regierung und der hinter ihr stehenden Parteien immer nur unter dem Gesichtspunkte zu behandeln, was denn Wohl jeder einzelne von uns, sei er nun Landwirt oder Städter, Arbeiter oder Angestellter, Beamter oder Sozialrentner, für s i ch erhalten hat. Die Mittel des deutschen Staates sind nicht unbegrenzt. Noch immer müßen wir wachsende Beträge an das Ausland abführen und zu diesen Lasten aus den Repa rationen, deren Höhe der Dawes-Plan bestimmt, treten zu- nehmende Zinsen für die Anleihen der deutschen Wirtschaft, die auch ausgebracht werden müssen. Die Ausgaben des Staates können doch erst gemacht werden, wenn sie die Allgemein heit und der Steuerzahler vorher verdient haben. Zwei fellos ist aus diesem Gebiet das Menschenmögliche ge schehen. Die Hilfsaktion für die Landwirtschaft, die Aufbesse rung für die Sozialrentner und die Liquiditionsgeschädigten waren jedoch Aufgaben von lebenswichtister Bedeutung, die vielleicht noch besser hätten ausfallen können, wäre es gelungen, die Regierungsparteien in der Schulgesetzsrage zusammen zuhalten. Der parlamentarische Kamps jedenfalls spielte sich auf Gebieten ab, die mit dem Notprogramm der Reichsrcgie- rung als solchem nichts zu tun hatten. Aber wer wollte leugnen, daß für das deutsche Volk in allen seinen Gruppen und Grüppchen, Parteien und Parteichen eines von höchstem Werte und von größter Zukunftsbedeutung wäre, nämlich Herauszugelangen aus dieser Luft der gegen seitigen Verfeindung. Es ist mindestens fraglich, ob wir eine bessere Politik treiben können als diese Politik der inneren Versöhnung, des Ausgleichs und der Beruhigung, die von dieser letzten Regie rung begonnen worden ist. Ist die Theorie des Klassen- kampses, die bis zur Stunde auf dem äußersten linken Flügel vertreten wird, denn wirklich eine politische Wahrheit? Ist sie nicht eine Lüge? Sind wir Deutsche nicht alle, wie wir nun einmal sind, ob arm, ob reich, ob Städter oder Landwirte, Arbeiter oder Unternehmer — sind wir nicht allesamt an den Felsen des gleichen Schicksals geschmiedet? Das unver gleichliche Verdienst dieses letzten Jahres besteht doch Wohl darin, daß wenigstens der ehrliche Versuch unternommen worden ist, eine solche praktische Politik durchzusühren. Gerade das war etwas völlig Neues und wenn auch ein zelne Leistungen nicht ganz den Erwartungen entsprochen haben, wenn dies oder jenes auch hätte besser gemacht werden können, so bleibt doch der Eindruck, daß — „nehmt alles nur in allem" — doch viel geleistet wurde. Wenn man rückschauend in der Geschichte der demnächst zehnjährigen Deutschen Republik etwas bedauern muß, dann ist es das, daß die Sozialdemo kratie ihre alte Oppositionsstellung nicht aufgegeben hat, als wäre inzwischen nichts geändert worden. Das war ein Fehler am Augenmaß. Erst der gegenwärtige Reichs- Präsident Hindenburg hat die Mitarbeit auch der Rechten am Deutschen Staat der Gegenwart ermöglicht. Tas ist, in jedem Sinne gesehen, ein ungeheurer und nach haltiger Erfolg, der sich auch in Zukunft auswirken wird und der sich in den letzten Jahren und Wochen schon in der Milde rung der politischen Gegensätze gezeigt hat. Wir werden als Nation die vor uns liegenden Zeiten der Auseinandersetzung mit dem Anslande über Dawes-Plan und Vertrag von Ver sailles nur dann erfolgreich überdauern können, wenn wir in der Innenpolitik wieder das wahren, was früher unsere Stärke ausmachte, ein in sich geschlossenes, entschlossenes, selbstsicheres Volk, geführt von einer guten Regierung. Aus -er Wahlbewegimg. Der amtliche Stimmzettel. Der amtliche Stimmzettel wird von 1—16 die im Parla ment vorhandenen Parteien aufführen, darunter dann die anderen Wahlvorschläge. Es werden zwei Stimmzettel her gestellt, der für den Reichstag bestimmte in weißer und der für den Preußischen Landtag bestimmte in rosa Farbe. Wahlreise Dr. Stresemanns. Wie man hört, ist vorläufig in Aussicht genommen, daß Dr. Stresemann in der zweiten Hälfte des Monats Mai in München in einer großen Versammlung sprechen wird. Vor den Wahlen beabsichtigt Dr. Stresemann, sich für etwa vierzehn Tage nach Bayern zu begeben, um sich dort in verschiedenen Orten seines neuen Wahlkreises für die Gewinnung de- Mandats einzusetzen. Kandidaten der Deutschen Bokkspartei. Die Deutsche Volkspartei gibt die vollständige Liste ihrer Spitzenkandidaten in den einzelnen Reichswahlkreisen be kannt Die bisherigen Abgeordneten sind mit wenigen Aus nahmen wieder aufgestellt. Neu ist die Benennung des ehe maligen Reichsernährungsministers Grafen Kanitz an zweiter Stelle in Ostpreußen, hinter Dr. Scholz. Ein neuer Kandidat ist auch Staatssekretär Dr. Schmidt vom Neichs- ministerium für die besetzten Gebiete, der in Düsseldorf-Ost aufgestellt wurde. Reichswirtschaftsmintster Dr. Curtius kandidiert wieder in Baden. Demokratische Reichslistenkandidaten. Der Parteivorstand der Deutschen Demokratischen Partei hat die Reichs- und Landesliste der Partei aufgestellt. Der Parteivorsitzende, Reichsminister a. D Koch-Weser, hat die Spitzenkandidat«! im Wahlkreis Berlin inne. Einstimmig ' wurde Frau Dr. Gertrud Bäumer wieder mit der Reichslisten führung betraut. Die nächsten fünf Plätze haben inne Anton Erkelenz (Wahlkreis Düsseldorf), Dr. Hermann Fischer, Dr. Ludwig Haas (Wahlkreis Thüringen), Gustav Schneider (Wahlkreis Leipzig) und Staatspräsident a. D. Professor Dr. Willi Hellpach (Wahlkreis Hessen-Darmstadt und Pfalz). Die Reichsliste der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiter partei trägt folgende Zusammensetzung: An der Spitze stehen die bis herigen Reichstagsabgeorbneten Strasser - Berlin, Feder- Murnau, Dr. Frick-München, Graf zu Reventlow-PotSdam und Stöhr-Berlin. Ihnen folgen Schriftsteller Dr Göbbels- Berlin sowie der bisherige Reichstagsabgeordnete Kube. SöchMe vnd Lokale Mitteilungen. Naunhof, den 7. April 1928. Merkblatt für den 8. und S. April I Sonnenaufgg. 5« ( 5") II Mondaufgg. 22" (2S^ j Sonnenuntergg. 18" (18") ff Monduntergg. 6" ( 7") S. April. 1865: General Ludendorff geb. — 1886: Dichter Viktor v. Scheffel gest. Ostern 1S2S. „Dorn Eise befreit sind Strom und Bäche Durch des Frühlings holden, belebenden Blick. Im Tale grünet Hoffnungsglück. . . Sie feiern Auferstehung des Herrn, Denn sie sind selber auferstanden . . " Auferstanden gewiß nur aus Druck und Dunkelheit des Winters, wie es Goethes „Faust" in diesen Worten des „Osterspazierganges" meint, aber doch erfüllt mit dem dumpfen oder zu hellerem Bewußtsein aufkeimenden Ge fühl, daß Ostern, Frühlingsanfang mehr ist als nur Feier- tag bei wieder wärmer strahlender Sonne. Besonders wundertätige Kraft sprach deutsche Sage dem Glückswasser zu, das in der Frühe des Ostertages schweigend ins Haus getragen wurde; darin lag der tiefe Sinn, daß dieser Tag der Auferstehung des Herrn, diese letzte und höchste Erhebung der Idee des Christentums zugleich auch der Tag besonders enger Verbindung des Menschen mit der wiederauferstehenden, weit die Arme öffnenden Natur ist. „Zufrieden jauchzet groß und Nein: Hier bin ich Mensch, hier darf ich's sein." Ein paar Tage hindurch versinkt der „Druck von Giebeln und Dächern", versinkt des Alltags unfroh machende Last. Eine verständige Mahnung der politischen Parteien, fast eine Selbstverständlich keit war es, die Tage bis zum Osterfest und ein weniges darüber hinaus frei zu lassen vom Lärm der Wahlver sammlungen. Auch sie würden uns eine Auferstehung nicht bescheren, denn immer stärker wächst das Gefühl Eröffnen Sie sich bei -er Gewerbebank Naunhof e. G. m. b. H. ein Gcheckkonto Sie sichern sich vor Ver-I Sparen sich Aeit und erhalten tust und Diebstahl z eineangemeffeneVerzinsung herauf, daß gerade für sie das Wort recht wenig gilt, man dürfe dort Mensch sein. Parteien sind Interessenvertretungen, müssen es sein, weil sie Macht erringen wollen. Und der Kampf ums Dasein hat diese Formen geschaffen, die sich vielleicht ab ändern, aber niemals austilgen lassen werden. Und die Betonung dieses Interesses, oder sagen wir ruhig: des Egoismus, ist in ständigem Wachsen, weil auch der Kampf ums Dasein härter und schärfer ge worden ist und immer noch wird. Fernab sind wir von der fast harmlosen Selbstzufriedenheit und Geruhsamkeit jener Goetheschen Bürger des Osterspazierganges, die keine großen politischen und nur ganz kleine „kommunal politische" Sorgen haben, ihrer kaum mit ein paar Worten gedenken. Aber mitten in einer weit festeren Verklamme rung steckt der Mensch von heute. Doch auch dies braucht nur äußerlich, muß nicht innerlich sein. Sich einmal davon innerlich, geistig zu be- freien, ist das drängende, nach der Hingebung an die Natur sich sehnende Gefühl am Auferstehungs tage, ist der Sinn dieses Tages. Und ein Sinn so zwingender, überwältigender Art, daß sich ihm doch nie mand entziehen kann. Lächelnd jagt die Sonne des Auf- erstehungstageS all diese politischen Fledermausschwärme in das Dunkel, schmeichelt bessere, schönere, menschlichen Gedanken im Herzen hervor. Und wenn wir dann Wiede? in den Alltag hinabsinken, wenn namentlich das Getöse der Wahlschlacht die Herzen und Sinne zu erfüllen sucht die Köpfe nach links — nach rechts — oder nach sonß einer Richtung herumzwingen will, dann bleibt in einen« stillen Winkel des Herzens und des Kopfes sicherlich noH ein wenig vom Glanz und von der Idee des Auferstc Hungstages zurück, wenn wir uns nur dem Sehnen naci innerer Erlösung und Auferstehung nicht verschlossen haben, wenn wir also wirklich Ostern feiern. Unbeständiges Osterweiier. Die Hoffnungen, daß uns der Wettergott zu Ostern schönes Osterwetter bieten würde, sind von Tag zu Tag geringer ge worden. Nach einem schönen Frühlingssonntag schlug das Wetter, wie man allerdings erwarten mußte, sehr schnell um. Die Bewölkung nahm wieder sehr schnell zu. Nur in Ost deutschland hielt zunächst noch das schöne Wetter an; dabei stiegen die Temperaturen sogar aus über 20 Grad Celsius, während sie im übrigen Deutschland zwischen 10 Grad lagen Am Mittwoch kam eS in Mitteldeutschland zu verbreiteten Regenfällen, die allerdings nicht sonderlich erareorg waren. Die Temperaturen liegen im allgemeinen unter ven normale?? Werten. Die Wetterlage ist für die Osterfeiertage recht wenig erfreulich. Die über dem Ozean liegenden Depressionen haben ihren Einfluß weiter verstärkt und nach Osten ausgedehnt. Wir liegen im Bereich westlicher Luftströmungen, die unS ziemlich niedrige Temperaturen und starke Bewölkung mit wiederholten Niederschlägen bringen dürften. Jedenfalls sind die Aussichten für eine Besserung der Wetterlage sehr gering Metropolis. Ein Triumph der Filmtechnik, ein Monumentalgemälde der Zukunftsstadt Metropolis, ein romantischer Versuch zur Lösung ewiger sozialer Probleme, und schließlich die Verwirklichung einer uralten Gelehrtensehnsucht: die Schaffung des künstlichen, des Maschinenmenschen... das alles ist der Film "Metropolis,,. Kein Land der Welt hat dem „Metropolis"-Filme etwas ähnliches an Ausmaß und Durchführung der Technik an die Seite zu stel len. Bilder von solcher Großartigkeit sind nie gesehen, Kata strophen nie so auf ein Filmbild gebracht worden. Uebermensch- lich wie der Film selbst sind auch die Eindrücke, die er vermittelt: er wird für spätere Beurteiler einmal das lebendig gewordene Gesicht unserer Zeit sein. Der Film ist deutsch in seiner philo sophischen Grundwissenschaft und technischen Grenzenlosigkeit, im Maßlosen seines Wollens und im chaotischer? Strom seiner Ein fälle. Die Spielleitung dieses Filmkolosses hat nicht nur Massen, Kulissen und Requisiten majestätisch erfunden und bewegt, sie hat rnit gleicher staunenswerter Begabung die Hauptdarsteller gewählt und geführt. Schauspielerisch würde allein die Figur des „Schmalen" genügen, um unauslöschliche Eindrücke zu hinter lassen. Ein Gewinn für das Kino ist Brigitte Helm, die weib liche Hauptfigur. Zusammenfassend: Edel und schön, groß und erhebend ist die Grundidee, und wenn auch ihre Verwirklichung im Film mit den realistischen, gruseligsten und phantastischsten teln durchgeführt worden ist, so steht man doch von Anfang bis Ende in? Baur? eines großen, außerordentlichen Erlebuisses, das bis in die Seele hinein erschüttert. Wer „Metropolis" nicht gesehen hat, versäumt die Filmkunst von heute kennen zu lernen. Naunhof. Man wolle beachten, daß die Gottesdienste nunmehr wieder, wie stets im Sommerhalbjahr, Uhr ihren Anfang nehmen. Im Gottesdienst de» l. Feiertages wird Kerr Wolfgang Mütze-Bors- dorf mit Orgelbegleitung aus der Violine das Larghetto von Pietro Nardini bieten. Im Gottesdienst des 2. Feiertages wird der frei willige Kirchenchor Eduard Rhode s »Lasset uns frohlocken' singen. Naunhof. (Es lohnt sich Konfirmandin zu sein). Wir erfahren aus zuverlässiger Quelle, daß eine hiesige Konfirmandin nicht weniger als 80 Taschentücher und noch mehrere Bonbonnieren anläßlich ihrer Konfirmation von Bekannten und Verwandten erhielt. Mit dieser Menge ist der Bedarf dieses jungen Mädchens gewiß aus mehrere Jahre hinaus gedeckt. Naunhof. Wie uns mitgeteilt wird, ist der kleine 4 jährige Neu bert, der kürzlich durch das Ausschlagen eines Pserdes am Kopfe verletzt wurde, gesund au» der Klinik entlassen worden. Irgendwelchen Schaden hat der Unglückssall sür den Knaben nicht hinterlassen; auch ist do» anfangs vermutlich verletzte Auge nicht beschädigt. Durch diesen günstigen Busgong des Unsalles wird die Vermutung gestärkt, daß das Kind von dem Pferd überhaupt nicht getroffen wurde, denn sonst wären die Verletzungen viel schlimmer gewesen. Man nimmt an, daß das Pserd beim Seben des Fußes den Siraßenroller mit doch zog und der Knabe mit dem Kopf auf die Lenkstange fiel und sich verletzte. Ehe da« Pferd aber zum Ausschlagen kam, lag das Kind schon am Boden. Sollte es so gewesen sein, dann hätte das Kind noch Glück im Unglück gehabt. Nannhof. Am Donnerstag Vormittag stürzte auf den Neubauten auf dem Malzteichgelände ein Zimmermann durch Fehltritt etwa 75 cm lief und zog sich eine schwere Unterschenkeloerletzung zu. Silfs- dereit« Sanitäter unserer Freiwilligen Sanitätskolonne brachten den Verunglückten zum Arzt. Lindhardt. (Semetndeverordnetensttzung.) Kerr Walter Meißner wird sUr 1928/29 zum Gemeindeältesten und Kerr Komuth sür die gleiche Zeit zum Rechnungsprüser gewählt. — Nach den staatlichen Richtlinien sür Entschädigung nichtderussmäßtger Bürgermeister wird dem Bürgermeister der Mindestsatz bewilligt. — Das Kollegium stimmte dem Beschlusse des Köyraer Gemeinderates, Enschädigung des Standesbeamten betr.» zu. — Durch einen Vertreter der Amts- Hauptmannschaft sand am 23. März in der Mühle eine Rücksprache wegen der verschiedenen lausenden Beschwerden statt. Der Vorsteher berichtet darüber. — Das Kollegium hat die weitere Untersuchung der unberechtigten Schotteradfuhren dem Slraßenbauausschuß übertragen. — Aus Grund der Unstimmigkeiten bet der Kasfenremsion vom 9. November 1927 bestellten die Gemeindeverordneten aus ihrer Mitte einen Untersuchungsausschuß von 3 Mitgliedern, dem die früheren Iahresrechnungen vorzulegen sind. — Die Prüfung der Iahresrech- nung von 1926/27 durch die Gemeindeverordneten konnte nicht zu Ende geführt werden, weil dem Kollegium die Unterlagen für die Einnahmen nicht mit vorgelegl worden waren. — Staudnitz. In Staudnitz war am Donnerstag Abend ein Mann durch Unvorsichtigkeit in den Teich gefallen und wurde durch ein Leipziger Feuerwehrauto nach Leipzig geschafft. Sroßsteinberg. Am Karfreitag erlitt ein junger Mann aus Großstetnderg veim Adreißen einer Kolzbude am Sroßsteinberger See einen kompllcierten Oberschenkelbruch; ein Arbeitersamariter brachte ihn zum Arzt, der wegen der Schwer« des Falles seine Uebersührung nach Leipzig anordnete. Threna. Sestern Freitag vormittag suhr aus der Chaussee von Threna nach Leipzig ein Personenkraftwagen gegen einen Kirschbaum und stürzte die Buchung hinab. Von den 4 Insassen wurde ein Mitsahrer,ein Kaufmann aus Leipzig, so schwer verletzt, daß er sosort ins Krankenhaus ge bracht werden mußte. Wie die polizeilichen Ermittlungen ergeben, haben die Insassen in der Nacht zuvor in einem Gasthof gezecht und das Unglück scheint seine Ursache darin zu Haden, daß einer der an getrunkenen Männer der Führerin de» Wagens da» Steuer aus der Kond ritz. 1- Ferngespräche zu ermäßigter Gebühr. S» scheint noch nicht allenthalben bekannt zu sein, baß in der verkehrsschwachen Zeit, d. t. von 19° bis 8°, Ferngespräche zu einer aus der gewöhnlichen Sätze ermäßigten Gebühr ausaesührt werden können. Wir empsehlen, in geeigneten Fällen von dieser Vergünstigung Gebrauch zu machen. s Virkengrün. Die Birke (Uetuln Lids), die soviel lebendig« Abwechslung tn unsere Wälder und Berge dringt, entsaltet im April ihre KStzchenblüten, di« langwalzig gelblich-grünen männlichen an den Spitzen, die kurzen eiförmigen weiblichen an den Setten der Zweig«. Zartgrünes Btrkenlaub wiegt sich im Winde. Weithin leuchten die weißen Leiber der jüngeren Bäumchen; die weißliche, fast unverwesliche Oberhaut löst sich in Streifen von der Rinde. Don jeher haben di« Menschen die Birken ihre» vielseitigen Nutzens wegen geschätzt. Wer möchte nicht mit einem grünen Birkenzweig den Früh- ling tn sein Zimmer locken? Aber wie wird an schönen Sonntagen tn der sreten Natur gewüstet I Nicht nur die .aussliegende" Familie vom Daler bts zum jüngsten Stammhalter rupft und reißt das Birken grün zuschanden, ganz« Deretne, besonders Rodfahrervereine, au» den Großstädten suchen sich tm Schmücken ihrer Räder mit Birkendüschen gegenseitig zu überbieten I Aber der Schmuck der Lenkstangen hält nicht lange. Nach der Kalbtur wird er erneut und wenn man halb- weg» irischer Grün mit nach Sause dringen will, so müssen sich die letzten Birkenbestände, an denen man aus der Ketmfahrt vorbetkommt, auch noch einmal ausräubern lassen. Diese Mafsenverwüstung der Natur ist ein Unfug, den «in verständiger Mensch nicht mtlmachen sollte. Alt« Sitten können zu Unsitten werden; man sollte st«, wenn sie di« Natur schänden, um so schneller adtun s Lin Ereignis von zweifellos ktrchengeschichtlicher Vedeutung hat sich während dieser Tage tn der Brüderanitalt (Dresden) zugrtragen. Aus Grund einer neuen kirchlichen Verordnung konnte nämlich am 22. März 1928 di« erste Kirchgrmelndehelserprüsung unter Leitung von Seh. Kons.-Rat Vinter, Dresden, adgehaltrn werden. 12 Dia- Konen, dt« teil» schon im praktischen Ktrchendtenst arbeiteten, tritt
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)