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Nachrichten siir Rmmhos UN- Ltmgegen- (AlbrechtShain, Ammelshain, Veucha, VorSborf, Stcha, Srdmannshain, Fuchshaln, Groß- und Kleinsteinderg, Klinga, Köhra, Lindhardt, pomßen, Standnth, Threna afw.) Diese- Statt ist amtliches Organ des SiadtrateS zu Naunhof; es enthält Velanntgaben des VezittSverbandes, der Amtshauptmannschast Grimma und des Zinanzamtes zu Grimma nach amtlichen Veröffentlichuugeu. : Erscheint wöchentlich 3 mal: Dienstag. Donnerstag. Sonnabend, nachmittag 4 Uhr: : Anzeigenpreis: Di« Sgespaltene Petitzeil« so Psg.« amtliche so Psg^ Reklameteil! ; Bezugspreis: Monatlich ohne Austragen 1.50 MK., Post ohne Besteügeld monatl. H ! (3aesp.) 50 Psg. Tadel!. Satz SOA» Ausschlag. Bei undeutlich geschriebenen. - : t 50 Alk. Im Falle höherer Gewalt. Krieg. Streik oder sonstiger Störungen des : Z W T :) . ; Betriebes, hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung der Zeitung oder Rück-: ; sowie durch Fernsprecher ausgegebenen Anzeigen find wir für Irrtümer nicht . : zohlun'g des Bezugspreises. : ; haftbar. ; Fernruf: Amt Naunhof Nr. L Druck und Verlag: Sünz K Sule, Naunhof del Leipzig, Mark' S Hummer 4 Amtliches. Gta-tveror-netensitzung. Dienstag, den 10. Januar 1928, abends I Llhr. Tagesordnung befindet sich im Rathaus am Brett. Neuwahlen zum Wafferamte. Mit Ende des Jahres 1927 ist die Amtsdauer der jetzigen Mit glieder des Wasseromtes Rittergutsbesitzer Gadegast auf Tannewitz und Forstmeister a. D. Stoltze in Püchau sowie ihrer Stellvertreter Rittergutsbesitzer Nt. Bonacker auf Kausdorf und Gutsbesitzer Grundmann 'N Pausitz abgelaufen. D e Amtsdauer der zu wählenden Wasseramtsmitglieder beträgt nach Z 158 Adf. 2 und S 163 Abs. 2 des Wasserges. vom 12. März 1909 in Verbindung mn Z 14 Abs. 2 des Gesetzes, die Organisation der Behörden der mn ren Verwaltung detr., vom 21. April 1873 m der Fassung des Gesetzes über die Amtsdauer der Kreis- und Be- zirksausschutzm'tat'ed-r und die Zusammensetzung der Kreisausschüsse vom 13. Juli 1925 (Ges. Bl. S. 199) künftighin 3 Jahre. Die den Mitgliedern sämtlicher Unterhaltung-genossenschaften ob liegende Neuwahl zweier Mitglieder und zweier Stellvertreter auf die sotg'Nden 3 Jahre findet seitens der Mitglieder der Unterhallungs- genossenschasten an der Freiberger Mulde, der Zwickauer Mulde, der Veretntgien Mulde I. Sir-cke, der Parthe, des Sletngrunddaches, des Mutzschener Wassers, der Döllnitz und der Genossenschaften für die Berichtigung der Parthe in Albrechishain und Beucha Montag, den 9. Januar 1928,10—12 Uhr vormittags im Eitzungssaale -er Amtshauptmannschast statt. Die Beteiligten werden darauf hingewiesen, von ihrem Wahlrechte unbedingt Gebrauch zu machen. Soweit die in Naunhof wohnenden Anlieger der Parthe in Be- tracht kommen, können Ausweise, die bei der Abstimmung dem Wahl- leiter vorzuzeigen find, Montag, -en 9. Januar 1928 früh 8 Uhr in der Kanzlei des Rathauses hier, Zimmer 8, in Empfang genommen werden. Naunhof, am 7. Januar 1928. Der Stadtrat. Ernst o-er Scherz? Die gefährliche Feuerwehr. — Französische Phantasien über die Silvesternacht in der Reichshauptstadt. — „Tor pedierung des Völkerbundes." Wenn man den Deutschen, ob mit Recht oder mit Un recht, nachsagt, daß sie die öffentlichen Dinge im allge meinen mit einer zu geringen Dosis Humor behandel ten, so besitzen die Franzosen von dieser Gottesgabe viel leicht wieder etwas zuviel des Guten. Oder soll man wirklich glauben, daß ihnen ganz ernst zumute war, als sie in der immer noch besetzten Pfalz ihre Kriegsgerichte aufmarschieren ließen, um der „ge fährlichen Feuerwehr" von Landau und Ger mersheim den Prozeß zu machen, weil sie gelegentlich einer Feier in Bad Dürkheim mit Trommeln und Pfeifen musiziert und unter dem Kommando „Achtung, die Augen links!" vor dem Branddirektor einen Parademarsch exekutiert hat? Die französische Justiz hat eben diesen Kommandanten wirklich zu einer Geldstrafe von hundert Mark verurteilt, und in der Pfalz wird davon ge munkelt, daß die aktiv gedienten Mannschaften der Feuer wehr auf Verlangen der Besatzungsbehörde jetzt wahr haftig aus dem Dienst entlassen werden sollen — wonach zu urteilen die Franzosen also in der Tat eine Sache mit blutigem Ernst zu behandeln für richtig finden, die allen falls als schlechter Scherz unter den vielen Besatzungs- erlebnissen passieren könnte, mit denen die Franzosen sich auf Kosten deutscher Menschen bei uns die Zeit ver treiben. * Immerhin, etwas Kurzweil wird man ja schließ lich den Angehörigen von Besatzungsformationen, die vielleicht ungleich lieber den Winter in Paris als unter den widerborstigen „Hunnen" verleben möchten, bewil ligen können. Aber wenn nun der Berliner Vertreter eines großen Pariser Blattes von der S i l v e st e r n a cht in der Neichshauptstadt eine Schilderung ent wirft, im Vergleich mit der in Sodom und Gomorra biblischen Angedenkens geradezu vorbildliche Sitten ge herrscht haben müssen, so werden wir darüber denn doch Wohl einmal die Geduld verlieren dürfen. Daß unsere braven Berliner in dieser einen Nacht 15 Millionen Flaschen Wein, 9 Millionen Pfannkuchen und 2 Millionen Karpfen in Bier verzehrt haben sollen, werden zwar auch die allerhand Schlemmereien durchaus nicht abgeneigten Pariser gewiß als eine hanebüchene Übertreibung erkannt haben. Wenn aber dann noch den Berliner Frauen nachgesagt wird, daß sie unter der Wirkung solchen echt germanischen Prassertums sich einer unglaublichen öffent lichen Schamlosigkeit überlassen hätten, vor der einem ittenstrengen Franzosen nur die Feder aus der Hand inken könne, so hört bei so beschaffener Pöbelhaftigkeit chließlich jeder Spaß auf. Gar keine Frage, ein Deut- cher, der sich einfallen ließe, das französische Volk oder auch nur die Pariser Frauen in ähnlicher Weise zu be schimpfen. würde schon an, Taae darauf die Tür der Sonnabend/ den 7. Januar ^928 Reichsregierung Keine Abstriche im Heereseiat. Beibehaltung des Panzerschiffbaucs. Bei den Beratungen über den Haushaltsvoranschlag für 1928 hat der Reichsrat bekanntlich eine Reihe von Ab strichen im Heeres- und Marineetat gemacht, dafür aber andere Posten zu allgemeinen Zwecken eingesetzt. Die Abstriche des Reichsrats betrugen etwa 6^ Millionen. Als besonders unwichtig wurden dabei angesehen die Be träge für Neubau von Munitionsräumen und für den Beginn eines Panzerschiffbaucs. Damit ist die Neichs- regierung nicht einverstanden und sie will dem Reichs tag neben dem vom Neichsrat formulierten Anschlag ihre ursprüngliche Aufstellung vorlegen, also die Summen für Heeresausgaben erneut verlangen. Der Reichstag hat sich somit mit einer Doppelvorlage bei den Etasberatungen zu besassen. Der Reichsrat hatte gestrichen: 1 Million Mark für Unterhaltung der Waffen, 1,46 Millionen für Munition und Munitionsgeräte, 0,67 Millionen für Heeresgerät, 0,42 Millionen für Kraftfahrbetrieb, 0,36 Millionen für Nachrichtengerät, 200 WO Mark für Bauten auf Truppen übungsplätzen, 150 000 Mark für Munitionsunterbrin gungsräume, 500 000 Mark für Artilleriemunition, 100 000 Mark für Befestigungsanlagen, 100 000 Mark für Auf frischung des Nachrichtengeräts. Die Hauptsnmme aber Französischen Republik von draußen zumachen müssen, und es wäre sehr schwer, gegen einen so wohlverdienten Denkzettel etwas Durchschlagendes vorzubringen. Bei uns wird man bestenfalls Entschuldigungen verlangen für etwas, was unter gar keinen Umständen zu entschuldigen ist, und sich zufrieden geben, wenn sie gnädigst zugestan den werden. Und wird das nächste Mal wieder mit ernst hafter Miene darauf eingehen, wenn eben dieser Fran zose uns mit moralischen Vorhaltungen kommen wird über das, was wir zn tun oder zu lassen haben, um mit einem so hoch zivilisierten und den Frieden und die Kultur so über alles liebenden Volk wie den Franzosen in Ruhe und Freundschaft zu leben. * Man müßte in diesen Dingen eigentlich le» den Amerikanern in vis Legre gehen. Früher waren sie berüchtigt für die Hemdsärmeligkeit ihrer politischen Me thoden. Heute verstehen sie es, einen diplomatischen Meisterspieler wie Herrn Briand glänzend abzuführen. ohne sich dabei auch nur der kleinsten Sünde wider den heiligen Geist internationaler Verhandlungshöflichkeit schuldig zu machen. Den Nicht-wieddr-Krieg-Vorschlag, mit dem Paris sie aus gewiß nichts weniger als selbst losen Motiven für die Genfer Friedenspolitik einzufan gen suchte, haben sie mit Gegenfragen pariert, die den guten Franzosen einiges Blut in die Wangen getrieben haben. Während, so jammern sie jetzt, Frankreich im Sinn hätte, Amerika durch den neuesten Paktgedanken des Herrn Briand indirekt nach Genf zu führen, bedeute die Antwort des Staatssekretärs Kellogg nichts anderes als die Torpedierung des Völkerbundes. Die Vereinigten Staaten wollten sich offenbar auf ihrem eigenen Kontinent durchaus frei halten von irgendwelchen Verpflichtungen, während sie den europäischen Mächten Fesseln anzulegen wünschten, di-, den Genfer Abmachun gen entgegenliefen. Ja, so geht es, wenn ein Uü-ger Spieler glaubt, es mit weniger scharfsichtigen Gegenspielern zu tun zu haben. Die Amerikaner wissen ganz gut, daß die Franzosen, wenn sie vom Frieden reden, an die Kriegsschul den denken, die sie an Washington zu bezahlen haben, und möchten nicht noch ein zweites Mal von ihnen über den Löffel barbiert werden. In diesen Dingen verstehen sie keinen Spatz, am wenigsten gegenüber den Franzosen, die gute Lehren immer nur für andere Völker bereit halten, für sich aber und ihre Vasallen rund um Deutsch land herum nur ein Mittel der Selbsterhaltung kennen: bis an die Zähne bewaffnet allen Möglichkeiten der Zu kunft entgegenzuharren! Dr. Sy. Deutschland-Verschuldung an da-Au-lanb 10 Milliarden Schulden, 3 Milliarden Guthaben. DaS Statistische Rcichsamt veröffentlicht die Ergebnisse seiner Untersuchungen über das deutsche Schuldner- und Gläubigerverhältnis zum Auslande. Nicht berücksichtigt, weil nicht erfaßbar, sind in dieser Aufstellung die ausländischen Kapitalanlagen in Form von Aktien und Grundbesitzerwerb und in Form von Beteiligungen an deutschen Unternehmun gen. Auch hier handelt es sich nach Schätzungen des Reichs amtes um nicht unbeträchtliche Beträge, die für die Zahlungs bilanz von ebensolcher Bcü.utung sind wie Anleihen und Kredite. Das Reichsamt kommt aus eine erfaßbare Gesamtverschul- dung von 8,8 bis 9.3 Milliarden Mark (ohne die Dawes-An leihe von 950 Millionen Mark) Davon entfallen 4,1 Mil liarden auf langfristige, 0,1 Milliarden aus kurzfristige An leihen, 4,5 bis 5 Milliarden auf kurzfristige Kredite (Waren- krevite usw.). Von den langfristigen Schulden entfällt säst die Hälfte auf Vie öffentliche Hand Von den industriellen Unternehmungen hat sich haupt sächlich die Schwerindustrie an das Ausland verschuldet, während zum Beispiel Industriezweige wie die chemische und SS. Jahrgang gegen ReWral wurde abgesetzt mit der ersten Rate für den Neubau des Panzerschiffes im Gesamtbeträge von 9,3 Millionen. Gegengründe der Negierung. In einer Begründung, welche die Reichsregierung dem Reichs tag bei ihrem Verlangen nach Wiederherstellung unterbreitete, wird ausgeführt, die Senkung der Mittel für den Neubau von Munitionsräumen würde die sachgemäße Lagerung der Munitionsvorräte aller Art äußerst schwierig gestalten und außerdem mit einer erheblichen Gefährdung der Allgemeinheit verbunden sein Die Einschränkung der Mittel für Bauten aus den Truppenübungsplätzen würde die dringend notwendige Verbesserung der Unterkunft der Unteroffiziere und Mann schaften während der anstrengenden Ausbildungszeiten auf den Truppenübungsplätzen verhindern. Auch in bezug auf das Panzerschiff hält die Reichsregie- rung die Wiederherstellung für notwendig, weil der Ersatz der überalterten Linienschiffe zur Aufrechterhaltung des aus dem Friedensvertrage zugestaubenen bescheidenen Maßes an Ver teidigung unbedingt erforderlich sei. Wörtlich heißt es: „Die Panzerschiffe bilden das Rückgrat der Verteidigung zur See. Ohne sie ist die Abwehr einer Blockade selbst kleinerer See mächte, die Verteidigung der Seehandelswege und der unge schützten Küstenstrecke sowie die Sicherung der Verbindung mit Ostpreußen nicht durchführbar." Weiter heißt es, die Streichung der ersten Rate bedeute die sofortige Krise für die deutschen Kriegsschiffwerften und ihre Arbeiterschaft, in erster Linie für die Werft Kiel, dann für die Marinewerft Wilhelms haven, bei der sehr starke Entlastungen nach Ausführung der gegenwärtigen Schifssbauten vorzunehmen sein würden. sie Textilindustrie mit nur 13,5 bzw 24,0 Millionen Mark Auslandsschulden belastet sind. Der deutschen Verschuldung stehen auch deutsche Forderungen an das Ausland (hauptsächlich Warenkredite) in Höhe von 2,7 bis 3 Milliarden Mark gegenüber. Die deutsche Zinslast aus der Auslands verschuldung wird vom Statistischen Reichsamt auf 480 Mil lionen Mark (ohne die Zinsen für die Dawes-Anleihe) ge schätzt, denen Zinssorderungen in Höhe von 75 Millionen Mark gegenüberstehen. Wieviel Militärrenten werden gezahlt? Aus dem Reichshaushaltsplau für 1928. über die Zahl der Militärremenempfänger im Deutschen Reich im Jahre 1928 finden sich im vorliegenden neuen Haus haltsplan folgende nähere Angaben: An Kriegsbeschädigten und Altrentnern kommen 795 000 Personen in Frage Darunter sind in ihrer Erwerbsfähigkeit gemindert um 30 Prozent 300 000, um 40 Prozent 120 750, um 50 Prozent 132 750, um 60 Prozent 67 500, um 70 Prozent 56250, um 80 Prozent 27 750, um 90 Prozent 5250, um mehr als 90 Prozent 39 750. Dazu kommen noch 45 000 Kapitulanten ohne Dienstbeschädigong. Unter diesen Kriegsbeschädigten und Altrentnern beziehen 630 000 die einfache Ausgleichszulage, 9800 die einfache Pflegczulage, 5800 die erhöhte und 3400 die höchste Pflegezulage. Weiter be finden sich darunter 1800 Kriegsblinde, die einen Führerbund haben Insgesamt erfordern die Kriegsbeschädig ten und Aürcntner einen Geldbetrag von 333,5 Millionen Mark, dazu kommen noch 300 000 Mark an Renten für die Angehörigen der neuen Wehrmacht. Von den Witwen be ziehen Militärrenten insgesamt 375 000 Frauen, darunter 23 000 40 Prozent der Vollrente, 222 000 50 Prozent der Voll- reme, 115 MO 60 Prozent der Vollrente und 15 000 die Witwen beihilfe. 5000 Witwen werden voraussichtlich infolge der Wiederverheiratung im Jahre 1928 die einmalige Abfindung beziehen An Waisen werden ausgezählt insgesamt 780 MO, und zwar 720 MO Halbwaisen, 50 OM Vollwaisen und 10 OM Waisen, die die Waisenbeihilfe erhalten. An Eltern be ziehen Renten insgesamt 232 MO, und zwar 150 OM Ellernteile, 65 MO Elternpaare und 17 OM, die Elternbeihilfe beziehen. Der notwendige Geldbetrag beläuft sich auf 394 Millionen Mark für Witwen, Waisen und Eltern. Etwa 800 ehemalige Reichswehrangehörige, die zu versorgen sind, sind in dieser Zahl der Versorgungsberech tigten nicht enthalten. Zur Gewährung von Beihilfen an hilfsbedürftige Kriegsteilnehmer aus dem Kriege 1870/71 und aus früheren Feldzügen sowie des Gnadenvierteljahres an die Witwen verstorbener Beihilfenempfänger sind im neuen Haushalt 20 Millionen Mark in Voranschlag gebracht worden. Es handelt sich hier insgesamt um rund 66 MO Einzel empfänger. Zentrum und Reichsschulgesetz. Eine Rede des Abgeordneten Gusrard. Auf dem Zentrumsparteitag der rheinischen Zen- frumspartei des Regierungsbezirks Koblenz erklärte der Vorsitzende der Zentrumsfraktion, von Guörard, daß das Zentrum von den bekannten Forderungen zum Reichs schulgesetz nicht zurücktreten werde. Es sei möglich, daß oie Regierungskoalition bei dieser Frage in die Brüche gehe. Das Zentrum könne und dürfe sich aber von den Sozialisten und Kommunisten kein Schulgesetz diktieren lassen.. Zur Frage der Standesherren bemerkte Abg. von Guörard, daß diese auf Grund von Rechtsur- teilen eine volle Aufwertung ihrer Vermögen bean spruchten. Es wäre ein Verbrechen am Volke, diesen Forderungen zu entsprechen, da die meisten deutschen Staatsbürger um ihr Vermögen gekommen seien und jedem nur eine Aufwertung in beschränktem Maße zuteil werden könne. Er habe die Vorlage eines entsprechenden Gesetzes durch die Negierung verlangt. Wenn dieses Gesetz nicht mit Zweidrittelmehrheit angenommen werden sollte, müsse das deutsche Volk durch einen Entscheid sein Recht fordern.