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Alles kommt auf die Lösung der Naisulifrage an, d. h. also darauf, ob der Scheck Naisuli auf den von ihm angemaßtcn Posten in Tanger verzichten wird, wie dies soeben die Vertreter der Mächte in einem Schreiben an den Sultan gefordert haben, oder ob er entschlossen ist, sich eventuell selbst mit Gewalt zu behaupten. Vor läufig wird versucht, Raisuli durch Versprechungen aus Tanger zu entfernen, da er vor der unter KricgS- ministcr Gabbes anrückenden marokkanischen Streitmacht nicht viel Respekt zu haben scheint. Das Auftreten Naisulis ist jedenfalls nicht einwandsfrci. So lies; dieser Tage Raisuli einen Eingeborenen durch eine Vastonadc fürchterlich misshandeln, als gerade der ameri kanische Gesandte voriibcrfuhr. Der Gesandte legte sich ins Mittel und erklärte, solche Brutalitäten seien un zulässig. Es entstand ein lebhafter Wortwechsel, der zur Folge hatte, das; der eingcschiichtcrtc Raisuli den Ein geborenen in Freiheit sehen ließ. Der Fall trug wesent lich dazu bei, das diplomatische Korps zu veranlassen, Maßregeln gegen Raisulis Gewalttätigkeiten zu verlangen. Spanien. In der spanischen Kammer antwortete der Minister des Acußcrcn auf die Frage, warum 1000 Mann mehr nach Tanger geschickt würden, cs liege kein Grund vor, Verwicklungen zu befürchten und fügte hinzu, der Ver treter Spaniens in Tanger habe mitgcteilt, das; das diplomatische Korps daselbst einmütig beschlossen habe, die Absetzung Naisulis zu fordern. lokales und Sächsisches. Schandau. Se. Maj. König Friedrich August hat vor ciuigcu Tagen dem Schwcißjägcr Michel in Schandau, der den König ost bei seinen Jagden in unseren heimischen Waldungen begleitet, und dem Förster Liebscher in Wallersdorf aus dem Rack;lasse Se. Maj. des Königs Albert ein Hirschgeweih zum Geschenk gemacht. Diese ileberraschung hat natürlich viel Freude hcrvor- gcrufcn. — NcichStngSwahl. Wie vorauszusehcn und im Interesse eines aussichtsreichen Kampfes unbedingt notwendig war, ist in der am vergangenen Mittwoch nachmittag in; Hotel zum „Adler" in Pirna stattgefundcuen Versammlung eine Einigung sämtlicher bürger lichen Parteien zu stände gekommen. In vollster Einmütigkeit stellte die vom Geiste zielbewusster Geschlossen heit getragene Versammlung eine gemeinsame Kan didatur der sämtlichen bürgerlichen Parteien des 8. sächsischen Ncichstagswahlkreiscs auf. Herr Stadt- rat Otto Hanisch-Pirna, auf den die Wahl siel, entstammt dem bürgerlichen Leben, er hat in demselben gewirkt und geschasst und kennt die Bedürfnisse des dcutich- fühlcnden Bürgcrstandes. Schon oft ist ihm das Ver trauen seiner Mitbürger in ehrenvollster Weise zuteil ge worden und wenn nun der Ruf an ihn ergeht, seine Kräfte auch in der parlamentarischen Arena dem Wahl kreise zu widmen, so begleiten ihn in weiten Kreisen des Bezirks allseits die besten Erwartungen. Hoffentlich ge lingt cs Herrn Hanisch, die gesamten bürgerlichen Streit kräfte um sich zu sammeln. Dazu aber bedarf es einer umfangreiche», an den Kandidaten große Anforderungen stellenden Wühlarbeit, die nur durch ein einmütiges tat kräftiges Vorgehen aller in Frage kommenden Parteien erleichtert werden kann. Opfermut, Sclbstvcrlcug - uung, Sinn für die große gemeinsame Sache und vollste Hingebung jedes ein zelncn Mannes an das große Ziel, das ist es, was das Vaterland in diesen Tagen von jedem nationalen deutschen Manne erwartet, dessen Adern ein freihcitglühend deutsches Blut durchfließt. Schwer ist die Aufgabe, aber schön ist der Siegespreis, der aus der Ferne winkt. Los von der Nomknechtschaft, der Wahrheit und der Freiheit entgegen! — das ist die Losung, mit der Alldeutschland in den Kampf zieht. Jede Stärkung der Sozialdemokratie bedeutete eine Stärkung der Partei, die sich ebenso vaterlandsfeindlick wie jene erwiesen, mit der sic gestimmt hat, als cs galt, dem Vaterlande die Mittel für die Er haltung unserer Kolonien zu bewilligen. ES liegt am deutschen Volke, nun zu zeigen, ob cs noch Kraft genug besitzt, sich der schwarzen und roten Internationale zu erwehren. Wir im 8. sächsischen Wahlkreise kämpfen in erster Linie gegen die Sozialdemokratie, indirekt gilt dieser Kampf aber auch jener Partei, die sich offen oder geheim in diesem Wahlkampfe, wie schon so oft, wieder mit ihr verbinden wird. Die Geschichte lehrt uns, daß es zu allen Zeiten gewaltiger Ereignisse bedurfte, um das deutsche Volk aufzurütleln und es auf sich selbst besinnen zu lassen, sie lehrt uns aber auch, das; niemals die Frucht dieser Selbstbesinnung und der ihr folgenden begeisterten Tat ausgcbliebcn ist. Lange genug hat das deutsche Volk, wenn auch murrend, in dumpfem Brüten dahingelebt und das Zentrumsjoch stumpfsinnig als ein unvermeidliches Geschick auf sich genommen, aber unn ist die große Tat geschehe», der Stein ist ins Rollen gekommen, die „Eiterbeule" ist anfgestocheu, nun gilt cs, mit aller Krast ans sie zu drücken und sie von allem Unräte zn reinige», der sich in ihr festgesetzt als Hemm schuh einer gesunden nationalen Entwickelung. Wie ein erlösendes Aufatmen geht es durchs ganze Laud und die überall ciusetzende begeisterte Propaganda einer ent schlossenen Tat wird ihre heilbringende Wirkung tun. Eine Tat will Taten sehe», darnm: Alle Mann an Deck! Auf zum Kampfe gegen Rom und Juda! L, — Mit Rücksicht auf den Weihnachtsverkehr sind die Postschalter Sonntag, den 23. Dezember von 8—9 Uhr vormittags und von 1l vormittags bis 1 Uhr nachmittags für de» allgemeinen Verkehr, von 2—8 Uhr nachm. für die Annahme und Ausgabe von Paketen geöffnet. Die Austragung von Paketen erfolgt wie an Werktagen. Nachmittags findet eine zweite Briesbestellung statt. Am 1. Weihnacktsfeiertag sind die Schalter wie an Sonntagen geöffnet. Pakete werden wie an Werktagen bestellt. Vormittags werden Geldsendungen ausgctragen. Die Landbestellung ruht. An; 2. Weihnachtsseiertag wird der gesamte Dienst wie an jedem andern Sonntag wahr- gcuvmmen. Pakete nach den Landorten worden abgetragen. — ltcbcr das Erscheint» der FeiertagS-Nummer citt- hnlt die heutige Zeitung in der zweiten Beilage nähere Bestimmungen, auf die wir unsere geschätzten Leser und Inserenten auch a» dieser Stelle Hinweise» wollen. — Der Unterricht an der hiesigen Schisferschulc nimmt Sonnabend, den 2!). Dezember seinen Anfang. 'Näheres wird in der nächsten Nummer seitens des Vor standes bekannt gegeben. — Morgen Sonntag nachm. 5 Uhr veranstaltet der Ehristbcscherungsvcrcin in Turmzimmcr für bedürftige Schulkinder eine Bescherung, zu welcher alle Mitglieder und Freunde des Vereins höflichst eingeladcu werden. — Der Schiffahrtsschluß steht vor der Tür! Das seit Donnerstag ausgetretene Treibeis ist über Nacht so mächtig geworden, das; die Talschisfahrt heute Freitag nur noch zur Not fahren kann, aber auch bergwärts kann es nur noch kurze Zeit gehen, denn wenn erst das Wasser durch den strengen Frost stärker zu fallen beginnt, daun dauert es auch nicht lange und das Eis kommt zum Stillstände. Die Zeit ist ja auch da und die meisten werden cs mit Freuden begrüßen, die WcihnachtS- fcicrtage in der Familie verleben zu können, denn cs kommt sehr selten vor, daß zu Weihnachten alles eingestellt ist. — Berichtigung. Auf Seite 1 der letzten Nummer ist in der Notiz aus Sebnitz auf Spalte 3 in der vierten Zeile von unten zu lesen: „Er hat das Haus rc." Vor einigen Tagen hat sich in Fürstenwalde der 11 Jahre alte Schulkunde Otto Kohnert aus den; Hause seiner Pflcgceltcrn entfernt, um zur Schule zn gehen. Er ist nicht zum Unterricht erschienen, aber auch nicht zu seinen bekümmerten Pflegern zurückgckehrt. Den Schulranzen sand man im freien Felde und in; Schnee konnte nian weithin die Spur verfolgen. Zu Mit schülern hat er geäußert: „Ich gehe zu meiner Mutter nach Dresden." Es ist nicht ausgeschlossen, daß er im Freien cingcschlascn und erfroren ist. Bei den diesmaligen Stadtverordnctenwahlcn in Meißen sind nach nunmehr genauer Feststellung im Vergleiche zur Wahl im Jahre 1904 205 bürgerliche Stimmen »lehr und 347 sozialdemokratische Stimmen weniger abgegeben worden, bei 2023 insgesamt abgege benen Stimmen oder 6!) Prozent der Wahlberechtigten (2921). 1004 wurde», nach Höchstzahlen der einzelnen Kandidaten berechnet, 1001 bürgerliche Stimmen abgege ben, dieses Jahr 1200, auf die Sozialdemokraten ent fielen 1904 1104, diesmal 817. Die Unterschlagungen des StadlkassiercrS Grütz mann in Leipzig, dec die Stadt um 80000 Mk. geschädigt hat, haben zur Folge, daß das städtische Leip ziger Kassenwesen einer gründlichen Systemändcrung unter worfen wird. Alan will, den kaufmännischen Grund sätzen entsprechend, in ZukmM die Kasse von der Buch haltung trennen und in Zukunft Unregel ¬ mäßigkeiten vorzubeugcu^WUch bezüglich der Revisionen sind Aenderungen geplant. Es soll ein sogenannter „fliegender Revisor" angestellt werden. — Der Raubansall auf den Gcldbricfträger Rübner in Leipzig beschäftigt auch die Berliner Kriminal polizei. Die Spur des Täters führt nach Berlin, und es wird mit Bestimmtheit angenommen, daß er sich in der Neichshanptstadt verborgen hält. Auf einem größeren Neubau in Zwickan legten 41 Maurer die Arbeit nieder, weil der Bauunternehmer ihre»; Verlangen, einen mißliebigen Uitterpolier zu ent lassen, nickt nachgeben wollte. Der 37 Jahre alte Zimmermann F. A. Müller in Wetzelsgrün hatte sich am 8. Dezember durch einen Nagel eine kleine Verletzung an einen; Finger zugezogen. Diese Verletzung hatte eine Blutvergiftung zur Folge und nm Montag ist der Bedauernswerte gestorben. Ein teures Rebhuhn. Beim Schießen eines Reb huhns auf Schwa bitzer Flur wurde der Feldgärtner Gründler von dem Landwirt Tschinkc, der aus einer Entfernung schoß, durch ein Schrotkorn am linken Auge verletzt. Das Auge mußte entfernt werden. Das Ge richt verurteilte Tschinke zur Zahlung einer Entschädigungs summe von 4000 Kronen und Tragung der Kosten. Ein Unfall, dec zur Vorsicht mahnt, trug sich dieser Tage in Löbau auf den; Thcaterplatze zu. Ein acht jähriges Mädchen wollte dem entgegenkommenden Wagcn- verkehr ausweichen, stürzte aber hin. Dabei hat sich das Kind eine in der Rocktasche steckende spitze Häkel nadel in den Unterleib gestochen, die natürlich nur unter heftigen Schmerzen entfernt werden konnte. T a q e s q c s ch i ch t e. Deutsches Reich. Berlin. Das Reich zahlt als Arbeitgeber für die staatliche Kranken-, Unfall- und Invalidenversicherung seiner Arbeiter und sonstigen An gestellten jährlich bereits mehr als 3'/» Millionen Mark an Beiträgen. Die hauptsächlichsten Verwaltungen, die dabei in Frage kommen, sind die Neichseisenbahn-, die Militär-, die Marine- und die Postverwaltung. Auf diese vier entfällt »ach de»; neusten EtatSentwursc eine Jahrcs- beitragssnunne von rund 3052000 Mark, und zwar zahlt die NeichSeisenbahnverwaltung 1 170000 Mark, die Militärverwaltung 1008000 Mark, die Marine- verwaltung 722000 Mark und die Postverwaltung 080000 Mark. Einige andere kleinere Betriebsver waltungen wie die Neichsdruckerei haben für den gleichen Zweck Ausgabe» zu leiste», allerdings geringfügige Summen, die obige Gesamtsumme wird dadurch aber noch erhöht. — Die Weihnachts - Gratifikationen für die Berliner Schutzmaunschaft sind zur Auszahlung gelangt. Jeder Schutzmann hat 70 Mark, jeder Schutzmnnns- wacktmeister 80 Mark und die Abteilungsmachtmeister je 30 Mark erhalten. — Der in Berlin au; Mittwoch 1l,19 Uhr vorn;, fällige Schnellzug aus Bitterfeld fuhr bei Jüterbogk in eine aus der Strecke beschäftigte Arbeiterkolonne. Drei Mann wurden überfahren und sofort getötet. — Der Gemeindckirchenrat der Kaiser Wilhelm-Ge- dächtniökirche in Berlin hat auf eine Anfrage des Berliner Vereins für Feuerbestattung geantwortet, daß die Bei setzung voil Aschenrosten auf dein Friedhöfe der Kirche unter den Bedingungen gestattet sei, daß für jede Asche eine besondere Grabstcllc erworben, die Urne in einen Sarg getan wird und die Beisetzung ohne Feierlichkeit geschieht. Auf der Eisenbahnfahrt von Köln nach Frankfurt a. M. ist eiu Postbcutcl, der 20 Wert- und Einschreibe briefe enthält, verschwunden. Die Wertbriefe enthielten etwa 00000 Mark in bar, Schecks und Akten. Atan nimmt an, daß ein Diebstahl vorliegt. Weimar. Bei einer am Donnerstag vormittag veranstalteten Probe brach auf der Bühne des alten Weimarischen Theaters durch Kurzschluß Feuer aus, das mangels eines eisernen Vorhanges auch in den Zuschauer raum drang. Das Theater wird wegen des Wasser schadens nicht mehr benutzt werden können. Bald nach Mittag mar der Brand gelöscht. Das Acußere des Hauses ist nicht wesentlich in Mitleidenschaft gezogen worden. Menschenleben sind nicht zu beklagen. Rcichstreuc Bergarbeiter an den Kaiser. Von den Bergarbeitern des Waldenburger Steinkohlenreviers ist all den Kaiser folgendes Telegramm abgesandt morden: „Zmei- bis dreitausend vom Verbände der reichstreuen Bergarbeitcrvercine NicdcrschlcsicnS zur Beratung über die Fleischteuerung cinbcrufenc Bergarbeiter des Walden burger Steinkohlenreviers bringen Eurer Majestät als unserem obersten Bcrghcrrn ein donnerndes Glückauf dar und geloben, treu zu halten zu Kaiser und Reich." Ein schmcrcs militärisches Schicßnnglück wird aus Kolberg in Pommern gemeldet. Bei einer unweit Bogcnthin abgehaltcncn Fclddicnstübung löste sich in dem Augenblick ein Kniioncnschuß, als Truppen vorbei- marschierteii. Drei Leute, zwei Kanoniere und ein Ge freiter der Infanterie, wurden dabei schwer verletzt. Die Verunglückten wurden nach Anlegung von Not- vcrbänden dem Garnisonlazarett in Kolberg zugeführt. Man hofft, das; alle drei wicderhergcstcllt werden. H a m bürg. Der Nemcastler Dampfer „Hcathpool" ist an der Außen-Deawsing-Bank mit 24 Mann Be satzung uutergegangcn. Die rasende Nordsee holte sich, wie vom Leuchtschiffe beobachtet wurde, Opfer um Opfer von der Brücke, bis das Schiff verschwand. Oesterreich Ungarn. Am Donnerstag früh gegen ^7 Uhr wurde auf dem Bahnhöfe Mittelgrund in der Nähe der Stellerei I der Hilfsweichenstellcr Knechtel tot aufgefundcn. Derselbe ist wahrscheinlich von einem Nachtzuge überfahren worden. Letzte Aachrichteu vom 2L. Dezember. Echneidemnhl. Wegen Aufreizung zum Schul streik wurde Probst Grylcwicz-Slcsin von der Straf kammer zu 500 Alk. Geldstrafe verurteilt. Köln. In Willen scheinen Anhaltspunkte dafür gefunden zu sein, daß die Noburitwcrke noch anderen Sprengstoff als Noburit herstcllten. Nach dieser Richtung hin sind Untersuchungen angestellt. Oberhausen. In abgelegener Gegend wurden zwei verheiratete Bergleute von zwei Strolchen überfallen. Einem Bergmann wurde die Kehle durchschnitten, der andere wurde tödlich verwundet. Als Täter sind zwei alle Zuchthäusler verhaftet. Rom. Gestern abend stürzte ein Teil des Krater- randcs des Vesuvs nach Südosten ein. Gleichzeitig wurde eine beträchtliche Menge Asche ausgcstoßcn, die als Regen auf die am Vesuv gelegenen Ländereien niedersicl. Die Bevölkerung verhielt sich ruhig. Gibraltar. Eine Brigade spanischer Jäger hat Befehl erhalten, sich für eine eventuelle sofortige Ein schiffung nach Marokko bereit zuhalten. Buenos Ahres. Der argentinische Dampfer „Cachalot" hat aus einer menschenleeren Insel in den Gewässern südlich vom amerikanischen Kontinent 20 Man», darunter den Kapitän von der Besatzung des norwegischen Dampfers „Frithjof Nansen" aufgefunden und an Bord genommen, der am 10. November bei San Jorge ge sunken war. Neun Mann von der Besatzung sind bei dem Schiffbruche ums Leben gekommen. Wetterprognose des Äöntgl. Sachs. Meteorologische» Instituts zu Dresden für den 22. Dezember: Wind und Bewölkung: schwache östliche Winde; teil weise heiter. 'Niederschlag und Temperatur: trocken; Temperatur nicht erheblich geändert. Aus der öffentlichen Sitzung des Stadt- verordnelen-Kollegittlns der Studt Schandau von; 19. Dezember 1900. Anwesend sind 13 Mitglieder, 1 Mitglied fehlt ent schuldigt, 1 unentschuldigt. — Den Vorsitz führt Herr El. Junghanns. — Der Sitzung wohnt Herr Bürger meister Ur. Voigt bei. — Von de»; Dankschreiben Ihrer König!. Hoheiten des Prinzen und der Prinzessin Johann Georg für die übermittelten treuen Segenswünsche an läßlich der Vermählung und des Einzuges Höchstdcrselbcn wird Kenntnis genommen. — Sodann berichtet Herr St.-V. Sekretär Stephan namens des Nechnungs- ausschusses über die vorgeprüften Stadt-, Krankenhaus-, Feuerlöschgeräle-, Servis-, Armen-, SiechcnhauSstiftungs- und Sportel- und Strafkassengelder-Nechnungcn pro 1905, welche sämtlich richtig gesprochen werden. — Einstimmig wird beschlossen, die Gehaltsbczüge des neu an- gestellten Natskopisten auf 00 Alk. monatlich festzusetzen. — Mit allen gegen eine Stimme wird sodann den; Natsbeschlusse vom 7. Dezember beigetreten, eine dritte Kassenbeamtenstelle zu schaffen, damit in Zukunft bei allen städtischen Kassen die ortsstatutarisch vorgeschriebene, bisher aber nur bei der Sparkasse ausgeübte Kontrolle eingeführt werden kann, die eine unabweisbare Niotwendigkeit eines geordneten Kassenwesens bildet. Auch die Buch führung bedarf dringend einer Reform. Die Gehalts- bezöge des neuen Beamten, der Ken