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Verein angczcigt hatten, haben die Austrittserklärung wieder zurückgezogen; auch wurden 54 neue Mitglieder ausgenommen. Aus den Kreisen der Hamburger Bürger schaft sind schon ansehnliche Geldbeträge zur Unterstützung der durch die Aussperrung etwa in Not geratenen Offiziere der Handelsmarine cingegangcn. Der Konflikt dreht sich hauptsächlich nm die Einmischung der Reeder In den Dienst an Bord. Wie zu erwarten stand, beruhigt sich der Nord deutsche Lloyd bei dem Schuldspruche des Londoner Admiralitätsgcrichtcs In dem Prozess gegen den Lloyd- dampser „Kaiser Wilhelm der Grosse" nicht. Lant einer Meldung aus Breme» hat der Norddeutsche Lloyd gegen das Urteil des Admiralitätsgerichts in London in Sachen der Kollision des Dampfers Kaiser Wilhelm der Große mit dein Dampfer Orinoco sofort Berufung eingelegt. Schweiz. In der Schweiz geht man an eine wichtige mili tärische Reform; der Nationalrat nahm am Freitag das neue MilitärorganisationSgcsetz mit 105 gegen 4 Stimmen an; dasselbe wird vom Ständerat im Frühjahr in zweite Beratung genommen werden. Oesterreich-Ungarn. Die österreichische Wahlreform ist am Freitag auch vom Herrcnhause in der Fassung des Ab geordnetenhauses also ohne das Pluralwahlsystem, angenommen worden, nachdem Niinisterpräsident v. Beck in einer sehr wirkungsvollen Rede für die Wahlrcform- vorlagc in ihrer jetzigen Gestalt ciugctreten war. Vorher hatte das Herrenhaus die Vorlage über den numerus clausus, die Begrenzung der lebenslänglichen Zahl der Mitglieder des Herrenhauses auf 170, genehmigt. — Nach Schluß der Generaldebatte des Herrenhauses wurden ein Vertagungsantrag der Wahlresorm-Kommission bezüglich des Grundgesetzes über die Neichsvertretung, sodann das Gesetz betreffend die Wahl der Mitglieder des ReichSrateS, die NcichSratSwnhlordnung, sowie die Wahlkreiseinteiluug in der Spczialdebatte ohne Debatte angenommen. Bei dem H 5, der die Pluralität betrifft, wurde über den Antrag Ehlumezky getrennt abgestimmt; zunächst wurde der erste Teil dieses Paragraphen, der fick mit dem von dem Abgeordnetenhaus beschlossenen tj 5 deckt, angenommen, sodann der zweite Teil des Paragraphen, der die Alterpluralität statuiert, abgelchnt und schließlich das Gesetz, betreffend die Wahl der Mitglieder des ReichSrateS und die Neichsratöwahlorduung in dritter Lesung angenommen. Darauf wird die Sitzung geschlossen. Die angekündigte passive Resistenz der Post bedien steten in Oesterreich hat am Freitag früh begonnen und die Regierung bereits zum Eiulenken ver anlaßt. Der Ehef der österreichischen Postverwaltung, Sektionschef Wngnee in Wien, empfing eine Abordnung dxr Postdiencrschaft und setzte ihr die in Aussicht ge nommenen Maßnahmen zur Besserung der GchaltSvcr- hältnisse der Postdicnerschaft auseinander. Er versprach bei der demnächstige» Regelung der Bezüge aller SlaatS- bedienstetcn die Wünsche der Postdicnerschaft tunlichst zu berücksichtigen. Die Postverwaltung müsse jedoch von den Postbedienstctcn eifrige Pflichterfüllung und korrekte Halt ung verlangen; er warne vor Schritten, die den Verkehr stören und der Postdicnerschaft gar nichts »ützcn, ihr im Gegenteil noch verhängnisvoll werden könnten. Frankreich. Die französische Dcputiertenkammcr hat dcm Ministerium Clömeiiccan ein ganz hübsches politisches Weihnachtsgeschenk gemacht. Die Kammer nahm am Freitag das Gesetz über die Ausübung des Kultus mit 415 gegen 166 Stimmen an und vertagte sich daraus bis zuiil 28. Dezember. Auch im Senat erzielte die Re gierung nm gleichen Tage einen bemerkenswerten Erfolg; in der fortgesetzten Mariucdebattc genehmigte der Senat eine Tagesordnung, in der er den Erklärungen des Ministers Thomson über das Flottenbauprogramm zustimmt. In Veso ul kam es gelegentlich der gcwaltsamcn Räumung der dortigen Seminare zu Tumulten. In Toulouse veranlaßte der Auszug des Erzbischofs aus seinem Palast lärmende Straßendemonstrationen, wobei dreißig Personen, unter ihnen eine Anzahl Geistliche, verhaftet wurden. Italic». Der Vatikan hat den Mächten eine scharfe Protest note wegen der Ausweisung des stellvertretenden Nuntius in Paris, Montagnini, und der bei ihm vorgcnommenen Haussuchung zugehen lassen. Irgend einen praktischen Erfolg wird der Vatikan mit diesem Protest allerdings nicht erzielen. UcbrigettS heißt cs, daß der Kardinal- Staatssekretär Merry del Val seines Postens enthoben worden sei. Marokko. Aus Marokko wird ein Anwachsen der europäer- feindlichen Stimmung in Marokko gemeldet. Nach einer zuverlässigen Nachricht aus Eingeboreuenkreisen soll in der vom Sultan von Marokko nach Tanger entsandten Streitmacht immer mehr die Stimmung zum Ausdruck .klimmen, daß, wenn die Marokkaner kämpfen sollen, sie mr gegen die Europäer und nicht gegen die eigenen X »leute tun würden. Es wird osfen erklärt, daß der ^srueg der Polizei um jeden Preis Widerstand ent- bsctzt werden soll. Die Anhänger Naisnlis in c riesen am Freitag mehrere kleine Zwischenfälle Äopäern hervor, die sie belästigten. Die Bcvölkcr- ; ,ruhig; sie erwartet Gebbas und sagt sich end- .^-von Naisnli los. Lokales und Sächsisches. Schanda u. Nur mich 24 Stunden trennen uns von dein ersehnten WeihnachtSfeste! Erleichtert atmet alles, was seit Wochen unter dem Drucke der hochgehenden Wogen des Geschäftsverkehrs gestanden, auf, und mit doppeltem Eiser geht man an die Bewältigung der letzten Arbeit, denn ihr folgen ja endlich die langersehnten Tage der Ruhe, die schönen Weihnachtsfeiertage. Für reichhaltige Unterhaltung und Zerstreuung wird für alle, die diese suchen, wieder in reichem Maße gesorgt sein. Am ersten Feiertag wird das rühmlichst bekannte Metzersche Die nächste Aummer getangt Ireitag nachmittag zur Ausgabe. Ensemble im Hcgenbarthschen Etablissement zwei Gast' spiele geben und nm gleichen Tage werden namentlich in den umliegenden Ausflugsorten überall Konzerte stattsindcn, während in der Stadt an verschiedenen Punkten das beliebte Bockbier fließen wird. So wird im Schützenhaus während der Feiertage ein vorzügliches Bockbier verzapft, das Hotel „zum Anker" empfiehlt ff. Münchner Vock und im Bahnhossrcstaurant gelangt das bekannte Dresdner Fclsenkcllcr-Bockbicr zum Aus schank. Das Hotel „Waldhaus" bringt seine gutgcheiztcn Lokalitäten in Erinnerung und in der Schrammsteinbaude harrt eine große Schlitten- und eine ebensolche Schlitt schuhbahn der Benützung. In Postelwitz findet am ersten Feiertag ein großes öffentliches Wohltätigkeitskon zert, bestehend aus Gesang und Theater statt, in dcm sich der Gesangverein „Sangcslust" in den Dienst der Wohltätigkeit stellt. Im Bahnhossrcstaurant Wcndisch- fähre ist eine schöne Wcihnachtsgruppe ausgestellt und die Frinztalmühlc hat sich auch im Zimmer in eine Winterlandschast verwandelt. Im Gasthof zum „Deutschen Kaiser" in Krippen gelangt das vorzügliche Fclscnkcller- Bockbicr zum Ausschank und im Gasthof Rathmannsdorf findet am ersten Festtag ein großes, vom Männergesang- vercin „Frohsinn" in Rathmannsdorf auSgcführtcS humoristisches Gesaugskonzcrt statt. Auch im „Tiefen Grunde" gibt am gleichen Tage der Männer- Gesangverein Lohsdorf ein Gesangs-Konzert. In Papstdorf wird im dortigen Erbgericht ff. Felsim- kcllcr-Bock verzapft werden, während im Gasthof Schöna am ersten Feiertag ebenfalls ein großes, vom Männer- gcsangvcrein Schöna-Rcinhardtsdorf veranstaltetes Kon zert stattsindcn wird. Auch sonst wird man überall aufs beste vorbereitet sein, die WcihnachtSgäste würdig zu empfangen. Der zweite Festlag steht natürlich, wie immer, Im Zeichen des Tanzes, allerorts erklingt an diesem Tag die Fiedel zu fröhlichem Tanze. Allen, die in dieser Hinsicht noch im Unklaren sind, ob sie da oder dort ihr Tanzbein schwingen, wird die vorliegende Nummer vielleicht ein willkommener Ratgeber sein. Am dritten Feiertag endlich beschließt der abends im Hcgcn- barthschcn Etablissement statlfindende übliche Weihnachts- Ball mit vorhergehendem Konzert die Fülle der Dar bietungen der kommenden Tage, die sich für jeden zu recht vergnügten gestalten möchten! — Eine überaus interessante Ausstellung veran staltete am vergangenen Freitag das Koch- und Haus- haltungspensiouat von Frl. Irma Kutschbach, interessant nicht nur für den Kenner, sondern in zweiter Linie auch für jene, die der Entwicklung unserer Stadt nicht teil nahmslos gegcnüberstchen, gab dieselbe doch ein erfreu liches Bild von dem kolossalen Ausschwunge dieser für das gesamte Erwerbsleben nicht bedeutungslosen Unter nehmungen. In allen ihren Teilen bot die hübsch arrangierte Ausstellung ein umfassendes Bild über die Tätigkeit des Instituts. Abgesehen von der außerordent lich reich besetzten Handarbeitcn-Abteilung, die allen Zweigen dieses umfangreichen Arbeitsgebietes gerecht wurde und besondere Sorgfalt verriet, gab die Ausstell ung auch ein manch' kunstgcübteS Auge in gleichem Maße erfreuendes wie überraschendes Zeugnis von der Leistungsfähigkeit vieler Ausstellerinnen aus dem Gebiete der schönen Licbhaberküuste, vor allem der Malerei mit Pinsel sowohl wie mit BrenusUst. Die letzte, für man chen Besucher vielleicht anziehendste Abteilung sührtc in das zweite HauptarbeitSseld dctz Instituts, ins Gebiet der „schönsten" aller Künste: der Kochkunst. Vom ein fachsten Ktndcrsüppchen bis zum exquisitesten Leckerbissen war alles in vortrefflichen Exemplaren vertreten und in vornchmcr Ausmachung und geschmackvoller Garnierung dem Beschauer vor Augen geführt worden. Daneben prangten die Erzeugnisse der Bäckerei und Konditorei. Alles in allem bot die Ausstellung, die sich im Laufe des Tages eines sehr starken Besuches erfreute, ein Bild ernster Arbeit, zu deren Erfolg man das Institut und seine Leitung nur beglückwünschen kann. L. — Treue Mieter. Dies Weihnachten werden es, wie man uns mitteilt, 40 Jahre, daß die Krcbs'schen Eheleute ununterbrochen in dem früher Schuhmachermeistcc Gräfeschen, jetzt Friseur Ncinstcinschcn Hause in der Lindengasse wohnen. — Wie berichtet wird, hat man den Mörder Schilling, der bei Postelwitz, Lichtenhain und Baselitz die furchtbaren Verbrechen verüble, im Untersuchungsgefängnis auf seinen Geisteszustand beobachtet. Die Sachverständigen sind zu dem Schluß gekommen, daß Schilling bei Begehung seiner Taten nicht im Vollbesitze seiner Geisteskräfte gewesen ist. Er gab alle ihm zur Last gelegten Ver brechen zu, hat aber auf alle Fragen nach dem Grunde nur die Antwort: „Ich weiß nicht!" Die Jrrenabteilung des Zuchthauses Waldheim wird bald um einen Insassen bereichert werden. — Eine schöne Blumcnspcnde oder dergleichen wird in der jetzigen Zeit, da die Erde im Banne von Schnee und Eis liegt, jedem Naturfreunde große Frcnde bereiten, sie sollte daher auf keinem Weihnachtstische fehlen I Die Blumenhalle von W. Mehne empfiehlt sich im Inseraten teil dieser Nummer zur Lieferung von blühenden und Blattpflanzen aller Art. — Landcslotterie. Die Ziehung der zweiten Klasse der 151. Königlich sächsischen Landeslotterie findet am Mittwoch und Donnerstag den 0. und 10. Januar statt. Lose sind in Schandau bei Herrn Kaufmann Otto Böhme am Markt, sowie in dessen Verkaufsstellen Gustav Probst, Netnhardtsdocf und Franz Niederle, Wendisch fähre zu haben. — Weihnachten für unsere sächsischen Krieger in Südwcstafrika. Den erfolgreichen Bemühungen des Landesveretns vom Roten Kreuz im Königreich Sachsen ist es dank der Unterstützung aus allen, im besonderen aber den industriellen Kreisen auch in diesem Jahre möglich gewesen, unseren tapferen Kriegern in Südwestafrika den Weihnachtstisch zu decken. 1500 Pakete sind ab gegangen; diese enthielten: zwei Paar Strümpfe, Taschen messer, Taschentücher, 100 Stück Zigaretten, eine Dose Marmelade, Briefbogen mit Kuverts, Bleistifte, eine Anzahl Pakete auch Taschenuhren. Am letzten Mittwoch wurde vom Schulausschuß der Lehrer Herr Julius Anders von Sebnitz zum Direktor der evangelischen Stadt- und Fortbildungsschule gewählt. Um die Stelle waren 61 Bewerbungen ein- gclansen, von denen nach sorgfältiger Ausscheidung durch den Stadtrat als Kollaturbehördc außer Herrn Anders die Schuldirektoren Oswald Adler in Neukirchen bet Chemnitz, früher Lehrer in Döbeln, und Paul Rülke in Brandis, vorher Lehrer in Pirna, dcm Schulausschussc zur Wahl präsentiert wurden. Die Stelle wird am 1. Februar 1907 durch die Emeritierung des Herrn Direktor Ohnesorge frei. Der neugewählte Direktor Herr Anders blickt auf eine erfahrungsreiche Praxis im Schulamt zurück und hat eine rege gemeinnützige Tätig keit entfaltet. In einer Dachwohnung auf der Oststraßc In Kamenz waren zwei Kinder in Abwesenheit der Mutter eingcschlossen worden. Als das eine derselben fortgesetzt Schreie ertönen ließ, mußte das andere keinen anderen Nat, als durch das Fenster im 2. Stocke zu steigen und auf dem Dache an der Rinne entlang zu dem benach barten Fenster zu gelangen zu suchen, wo es die Scheibe cindrücktc und die Nachbarbcwohncr hcrbeirief, durch die Glassplittcr sich aber blutende Verletzungen zuzog. Freitag abend kurz nach 5 Uhr wurde auf dem Wegübcrgange zwischen Dippoldiswalde und Ulbern dorf durch den Hainsbcrg-Kipsdorfcr Personcnzug ein Lastgeschirr überfahren und zertrümmert. Der Kutscher wurde schwer verletzt. Ein Pferd ist getötet, das andere sehr schwer verwundet. Leipzig. Der Student der Musik, Christo Miankosf, ein Bulgare, hat der 17jährigcn Tochter seines Logiswirts in der Moltkcstraße, mit der er ein Liebesver hältnis unterhielt, die linke Halsseite mit einer Schere durchschnitten. Das Mädchen starb kurz darauf. Daun brachte sich Miankosf auch mehrere Verletzungen bei, sodaß er ins Krankenhaus geschafft werden mußte; der Mörder ist, nachdem seine Wunden verbunden morden maren, aus dcm Krankenhause entlassen, und sofort von der Polizei in Haft genommen morden. Die Verletzungen, die nur leichter Natur sind, scheint er sich selbst beige bracht zu haben, um den Anschein eines ernsthaften Selbst mordversuchs zu erwecken. In denl Befinden des Briefträgers Rübner in Leipzig ist eine weitere Besserung eiugctrcten. Der Patient befindet sich den Umständen nach ganz leidlich. Bis mann seine Entlassung aus dem Krankcnhausc zu erwarten steht, läßt sich heute allerdings noch nicht genau bestimmen. Die Spur des Täters führt nach Berlin, und es wird mit Bestimmtheit angenommen, daß er sich dort verborgen hält. Chemnitz. 85000 Mark Gratifikationen und Unterstützung bewilligte die Generalversammlung der Sächsischen Maschinenfabrik, und zwar 30000 Mark für Beamte, 30000 Mark für Arbeiter als Gratifikation und 25000 Mark für die Beamten und Arbclter-Untcr- stützungskassen. Eine Anzahl Kohlenwcrkc des Zwickauer Reviers gibt ihren Belegschaften bekannt, daß vom 1. Januar 1907 ab die ihnen im vorigen Winter gewährte Teuerungszulage (15 Prozent für ältere und 10 Prozent für jüngere Bergleute) als dauernde Lohnzulagc in den Schichtlohn eingerechnet werden soll. Eine herbe Enttäuschung mußten die Mitglieder eines Sparvereins in Neukirchen im Erzgebirge dieser Tage erleben. Als das Spargeld in Höhe von 8634 Mark ausgezahlt weiden sollte, stellte sich heraus, daß der Vorsteher des Vereins das Geld zu seinem Nutzen verwandt hatte. Im Laufe des Tages wurden dann 5000 Mark gedeckt und vorläufig ausgezahlt. Tagesgeschichte. Deutsches Reich. Am Freitag schlug iu Nort heim bei einem Nennschlitteufahren ein Schlitten um. Von den Insassen war ein junger Mann sofort tot, zwei Mädchen wurden schwer verletzt. Der vierte Insasse, ein junger Mann, kam mit leichteren Verletzungen davon. Erfroren aufgcfunden wurde in der Nähe des Säge werkes des Kommerzienrates Grumbt in Soh land a. Spree der 58jährigc Schuhmacher Denkcrt aus Klein-Schwein bei Glogau. Denkert mar erst vor einigen Tagen aus dem Gefängnis entlassen worden. Oesterreich-Ungarn. Budapest. Unbekannte Täter brachen nachts in das Rathaus zu Bekes-Czaba ein und raubten aus dcm eisernen Tresor einen Betrag von 50000 Kronen. Letzte Aachrichten vom 24. Dezember. Berlin. In einem Artikel „Zum Wahlkampf" sagt die Norddeutsche Allgemeine Zeitung: Die Kölnische Volkszeitung und sozialistische Blätter wiederholen in den verschiedensten Wendungen die Agitationsphrase vom Kampfe gegen den „Absolutismus". Es handelt sich hier nm ein Schlagwort ohne jeden tatsächlichen Gehalt, mit dem man auf den Wähler nur dann Eindruck zn machen vermag, wenn man ihn über das Wesen des verfassungsmäßigen Lebens im Deutschen Reiche im Dunkeln läßt. In Wahrheit ist im Bundesstaate Deutsch land bei der Verteilung der Gewalten, wie die Verfassung sie vorsieht, für eine Betätigung des Absolutismus kein Naum gelassen; ebensowenig Naum allerdings für die Einrichtung einer parlamentarischen Fraktionsherrschaft. Nicht aus Anschauungen, die dem „fürstlichen Absolutismus