O 87, 14. April 1918. Künftig erscheinende Bücher. Demnächst gebe ich au«: Der Sinn -er deutschen Geschichte von Dr. Mathieu Schwann preis gehestet M. 4.— orü., M. 2.80 netto in Pappbanü M. 4.50 orü., M. Z.15 netto Freiexemplare 11/10 Aus der Geschichte der Vergangenheit zur Politik der Gegenwart, aus der Politik der Gegenwart zum schauenden Schassen der Zukunst — das könnte man als Motto über dieses Buch schreiben. Das Wachstum des deutschen Willens im vergangenen Jahrhundert zu schildern, sowie die mit diesem natürlichen Wachstum eng verknüpfte Entwicklung in ihrer folgerechten Notwendigkeit aufzuzeichnen, — das war die Absicht des Verfassers. Das kampsschwere Werden der deutschen Einheit zu verfolgen, war seine Ausgabe. Aber wie mit dem Blick auf die Vergangenheit das Urteil über die Gegenwart klarer wird, so sollte diese Erfahrung und die Einsicht in den unlöslichen Zusammenhang aller Dinge dem Leser die Pflicht ins Bewußtsein rufen, auch sich selbst mit der deutschen Zukunft verbunden zu fühlen. Denn nicht gleichgültig ist es, wie der Einzelne sich dazu stellt und welches Bild er sich von dieser Zukunft macht, sondern wie immer seine subjektive Meinung beschaffen sei, so wird es einmal darauf ankommen, seine eigene Werdelinie in harmonische Verbindung mit der durch Ver- gangenheit und Gegenwart fest bestimmten Werdeltnie unseres Volkes und der Menschheit zu bringen — oder aber sie als eine unfruchtbare auszulöschen. . Der wissenschaftlich erkannten und geschichtlich begründeten Wahrheit gilt die Arbeit des Verfassers. Der Wahrheit - und durch sie der Stärkung des deutschen Gewissens! So läßt sich in kurzen Worten der tiefere Sinn dieses Bekenntnisses eines ernsten Forschers und Denkers zum deutschen Genius in der Stunde zusammen- fassen, wo dieser sich zum Ausbau seiner weltgeschichtlichen Sendung bereitet. Der Sinn -er humanistischen Dil-ung von Dr. Max hilöebert Soehm preis geheftet M. 1.50 orü., !N. 1. netto. Zreiexemplare 11/10 Der Krieg hat alle Weltanschauungen in Fluß gebracht. Fortschritt und Reaktion, Erhaltung?- und Ilmsturzsinn: alle suchen sie aus der verworrenen Lage ihren Vorteil zu ziehen. Man sollte dem Kriege geben, was des Krieges ist. Ihm gehört die Gegenwart mit einer bisher unerhörten Ausschließlichkeit. Fragen der Bildungsorganisation stehen noch nicht zur Eröterung. Aber der Ungeduld der öffentlichen Meinung gibt die Obrigkeit recht, indem sie schon jetzt Reformen — so des Geschichtsunterrichts in Preußen — zu verfügen sich beeilt. Dies scheint nur ein Anfang, der Weiteres — je nachdem — hoffen oder befürchten läßt. Da müssen denn diese geistigen „Kriegsziele" schon heute zur Debatte kommen. In diesem historisch entscheidungsschweren Augenblick tritt diese Schrift auf den Plan, dem pädagogischen Umsturz zum Trotze die Grundgesinnung des humanistischen Bildungstdeals zu rechtfertigen und ihr den Mut zum Angriff zu kräftigen, der ihr die Zukunft des deutschen Geistes erobern helfen soll. Denn die Zukunft ursprungshaftcr deutscher Geistigkeit scheint davon abzuhängen, ob es gelingt, die hier geforderte Synthese von Humanismus und Nationalismus im deutschen Gymnasium und der aus ihm Herborgehenden Bildung einer deutschen Gesellschaft durchzusetzen. Zu diesem Kampfe reicht die Schrift dem so gesehenen modernen Humanismus die Denkmittel dar.