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punkten rechts der Elbe gerüstet, auch die auswärtigen, nainentlich auch von Schandau zahlreich zu erwartenden Kirmcßgäste aufs beste zu bewirten. Im Gasthof Prossen wird am Sonntag und Montag starkbesctzte Militär-Ballmusik stattsinden. Hier sowohl wie in der Frinztalmühle wird mit den bekannten Kirmcß- delikatesscn ausgewartet werden und in der letztgenannten wird außerdem für musikalische Unterhaltung Sorge ge tragen sein. Auch im Erbgericht Porschdorf wird an beiden Festtagen Ballmusik stattsinden und aus der dortigen Festwiese sind verschiedene Belustigungen aus gestellt. Endlich wird auch im Gasthof „Stiller Fritz" in Waltersdorf mit ff. Speisen und Getränken etc. bestens aufgcwartet werden und im dortigen Erbgerichts- gasthos findet außerdem an beiden Tagen Vallmusik statt. — Nach sächsischem Jagdgesetz beginnt mit dem 1. September wieder die Abschußzeit für weibliches Edcl- und Damwild und für die Kälber beider Hochwildarten. Auch Schnepfen, Hähne von Auer-, Birk- und Haselwild, sowie Wachteln, Bekassinen und Rebhühner dürfen wieder geschossen werden. In der Schonzeit stehen vom 1. Sep tember demnach »och die Hasen, deren Jagd bei uns am l. Oktober aufgehl, und Fasanen außerhalb der Fasanerien; für weibliche Rehe dauert die Schonzeit noch bis zum 15. Oktober. KrammctSvögel stehen noch bis 15. November in der Schonzeit. Forellen dürfen nach den gesetzlichen Bestimmungen nur noch bis mit 31. August gefangen und verkauft werden. Vom 1. September bis 31. Dezem ber treten diese Süßwasserfische in die gesetzliche Schon zeit. — Montag, den 3. September d. I. tritt der erste Hcrbstfahrplan der Sächsisch-Böhmischen Dampsschisfahrts- gcsellschaft in Kraft, dessen Giltigkeit sich bis zum 7. Oktober erstreckt. In Anbetracht der vorgeschrittenen Jahreszeit müssen die Fahrgelegenheiten, welche der Hcrbst- sahrplan bietet, als recht ausreichend bezeichnet werden, so daß durch die sestgclegte Fahrordnung zweifellos allen berechtigten Wünschen des Publikums entsprochen wird. Auch die so beliebten LuruSfahrtcn sind in diesem Herbst fahrplane noch für die Zeit bis Mitte September vorge sehen. ES wird daher Naturfreunden noch Gelegenheit geboten, sich vom Oberdeck der Lurusdampfer aus an dem herrlichen Elbgclände und den einzigartigen Flußsccncricn zu ergötzen, die sich gerade in der vorzugmeiscn klaren Luft der zeitigen Herbsttage dem Auge so prachtvoll darbieten. Zur Erleichterung für das Publikum werden auch ferner hin Monatskarten u. Abonncmentssahrschcinc auSgegcben, wobei besonders darauf hingewicsen werden soll, daß die Sächsisch-Böhmische DampsschisfahrtS-Gcscllschaft die Fahrkartcnstcucr für die Monatskarten auf sich genommen hat; sodaß eine Verteuerung dieser Karten nicht cingetrcten ist. Ebensowenig sind die Abonnemcntsfahrschcine teurer geworden; denn diese sind wegen ihrer Billigkeit steuerfrei geblieben. — Ucbcr sonst Wissenswertes kann man sich leicht und bequem aus den allerorten veröffentlichten Fahr plänen, aus den unentgeltlich zur Ausgabe gelangenden Taschcnfahrpläncn, sowie an den zahlreichen Geschäfts stellen mündlich orientieren. — Der Exprcß-Eilgut- befördcrung von Frachtgütern wird die Gesellschaft auch weiterhin ihr Interesse zuwcnden. Dieser außergewöhnlich raschen Beförderung bei verhältnismäßig bescheidenen Frachtsätzen verdankt die Gesellschaft in der Geschäftswelt, der an einer Erprcß-Eilgutbeförderung gelegen ist, zahl reiche Freunde, was der Umstand beweist, daß der Fracht- vcrkchr bei der Gesellschaft von Jahr zu Jahr zunimmt. Ein fröhliches Sängerlcbcn herrschte am Sonnabend Abend in Wend isch führe. Daselbst war der Mänucr- gesangverein „Screnitas" aus Dresden eingetroffen und hatte sich mit dem Männergcsangverein zu Wcndischfähre ein Stelldichein in Gestalt eines Kommerses im Gast- Hause zur Carolabrückc gegeben. Im Verlaufe des Abends hatte man Gelegenheit, so manche Perle deutschen Männer- gesangcs zu hören, sowohl im Einzelchor als auch im gemeinschaftlichen Gesänge beider Vereine. Hervorzuheben ist hierbei das sehr gut zusammengesetzte Doppelquartett des Dresdner Vereins, welch letzterer überhaupt mehrere schöne und gutgcttbtc Lieder und Gesänge zum Vortrag brachte. Auch trugen einige Einzelvorträgc Dresdner und hiesiger Sänger mit zur Unterhaltung bei, sodaß die Stunden nur zu rasch verflossen. Für den nächsten Tag war eine Partie nach den Schleusten vorgesehen, welche trotz des sich einstellenden Regens ziemlich programm mäßig verlief, nur mit dem Unterschiede, daß die sonst einer steten Anfeuchtung bedürfenden Sängerkehlen eine solche mehr von außen erhielten. Hoffentlich ist der „Screnitas" zu ihrer nächsten Partie ein besseres Wetter beschicken. — Der Männcrgesangvcrein „Screnitas" ist einer der ältesten Vereine Dresdens, seine Gründung reicht bis in das Jahr 1858 zurück. Dem Elbgausänger- bunde gehört er, wie die meisten Gesangvereine unsrer Gegend, ebenfalls an. 11. Königstein. Die städtischen Kollegien haben be schlossen, den Zinsfuß für Spar-Einlagen bei hiesiger Stadtsparkasse mit zu erhoffender ^Genehmigung der Aufsichtsbehörde vom 1. Januar 1907 ab von 3'/,o/o wieder auf 3'/» Prozent zu erhöhen. Radrennen zu Dresden. Daß die Europa- Meisterschaft als ein Ereignis auch vom Publikum an gesehen wird, läßt sich an den zahlreichen Vorausbcstellungen auf Logen- und Tribünenplätze erkennen. Besonders von auswärts treffen solche täglich ein. Trotzdem dies Rcuncn eine Besetzung gefunden hat, welche die höchsten Opfer fordert, ist die Leitung der Dresdner Bahn nicht darauf zugckommen, die Eintrittspreise zu erhöhen. Nur bei den Vvrvcrkaufspreisen hat man eine Aenderung getroffen, indem man für dieses Nennen ein Ermäßigung hierfür nicht gemährt. Dies ungeteilte Interesse, das dieses Nennen beim Publikum erweckt, läßt einen Massenandrang Vorhersagen. Man wird also gut tun, sich einen Platz zu sichern, da besonders die Kassen der billigen Plätze nach Verkauf der festgelegten Anzahl Eintrittskarten geschlossen werden. Bestellungen von auswärts werden umgehend erledigt. Das Gesicht für immer entstellt hat ein Schneider in Naundorf dem Handarbeiter Seifert dadurch, daß rr ihm im Streit die Unterlippe vollständig abbiß. Die Lippe konnte trotz eifrigen Suchens nicht aufgefunden werden. Der Verletzte mußte sich sofort in ärztliche Be handlung begeben. Im Vogt lande brachte die Nacht zum Mittwoch den ersten Frost. Durch den starken Reif ist namentlich das besonders kräftige, frischgrünc Kartoffelkraut welk uud schwarz geworden und dem Wcitcrwachscn der Knollen ein zu frühes Ziel gesetzt. Empfindliche Gartcnblume», z. V. Georginen, Dahlien und dcrgl. hängen ebenfalls die Köpfe, und den Waldbccren hat der Frost hie und da auch Schaden zugcfügt. Leipzig. Durch die Unvorsichtigkeit zweier Aus steller, die mit leicht entzündlichen Stoffen hantierten, wurde Mittwoch vormittag in der dritten Etage eines Grundstücks der Grimmaischcn Straße ein zu Mustcr- lagcrn für die Messe eingerichteter großer Naum voll ständig durch Feuer zerstört. In dem Raume hatten über 30 Aussteller ihre Mustcrlagcr ausgestellt. Die letzteren sind vollständig vernichtet worden. Der Brand hätte die schwersten Folgen haben können, da sich unter den Mustern auch Zelluloldwarcn befanden. Glücklicher weise gelang cs der Feuerwehr, den Brand nach 14/2- stündiger angestrengter Arbeit zu löschen. Ein Teil der vernichteten Sachen mußte bei den AusräumungSarbeitcn auf die Straße geworfen werden. Der Schaden ist ganz bedeutend. In der sehr belebten Straße entstand infolge der Abräumungsarbeiten eine erhebliche Verkehrsstörung. T a Z c s q e s ch i ch t e. Deutsches Reich. Berlin. Am Donnerstag mittag fand im Zeughaus die feierliche Nagelung und Weihe von 28 neuen Fahnen und Standarten statt. Im Lichthof war ein Altar errichtet. Die Ehrenwache vor dem Zeughause stellte die Lcibkompanie des ersten Garde-Regiments unter dem Kommando des Prinzen Eitel Friedrich. Anwesend waren unter anderen der Kronprinz, die Prinzen und Prinzessinnen des König!. Hauses, Großfürst Wladimir von Rußland, Erzherzog Josef, der Herzog von Genua und die hier anmcscndcn amerikanischen Offiziere. Bald nach 11«/., Uhr erschien der Kaiser vom Schlosse kommend in Generalsuniform. Der Kaiser schritt die Front der Ehrenkompanie ab und erwartete dann vor dem Portal des Zeughauses die Kaiserin, die kurz darauf vom Potsdamer Bahnhof im Vierspänner mit der Prinzessin Viktoria Luise und der Kronprinzessin von Griechenland eintraf. Die Majestäten begaben sich alsdann nach dem Lichthof. Der Kaiser schlug den ersten Nagel ein. Es folgten die Kaiserin, der Kronprinz, der auch für seinen Sohn einen Nagel cinschlug, die Prinzen und die Prinzessinnen, sowie die fremden Fürstlichkeiten. Die Weihe vollzog der evangelische Militäroberpfarrer in Gegenwart des katholischen Obcr- pfarrers. Inzwischen feuerte die Lcib-Battcric im Lust garten 101 Schuß ab. Nach der Feier nahm der Kaiser den Vorbeimarsch der Ehrenkompanie ab, während die Kaiserin mit den Damen auf dem Balkon erschien. Die Majestäten begaben sich alsdann in das Schloß, wo Familicufrühstück stattfand. — Der Reichskanzler Fürst Bülow wird den dies jährigen bei Liegnitz stattfindenden Kaisermanövern nicht beiwohnen. Kattowitz. Einige Hundert versammelte Gast wirte gründeten infolge der Bierstcuer eine Einkaufs genossenschaft für Oberschlesien. In Kattowitz ist am Mittwoch früh der Raub mörder Nzqska im Gcfängnishofe durch den Scharfrichter Schmitz aus Breslau hingerichtet worden. Er mar be schuldigt worden, den Wächter Richter bei einem Einbruchs versuche in der Eintrachtshttttc am 29. April 1905 ermordet zu haben. Bis zum letzten Augenblicke be teuerte er seine Unschuld. Oesterreich-Ungarn. Wien. Kaiser Franz Josef wird sich, wie verlautet, im Oktober mit seinem gesamten Hofstaat zu dreiwöchigem Aufenthalt nach Prag begeben. Man hofft, daß der Aufenthalt des Kaisers in der böhmischen Hauptstadt die Verständigung zwischen Deutschen und Tschechen fördern werde. (?) — Wie die Wiener Blätter melden, kam cs am Mittwoch abend in Wien zwischen aus Ungarn an kommenden ncuaufgenommcnen Arbeitern und Streikenden der Fabrik von Endeingcr zu einem blutigen Zusammen stoß. Die Ankommenden wurden mit Stcinwürfen em pfangen, sodaß die Wache einschreiten mußte. Mehrere Personen wurden verletzt, darunter eine schwer. Bei der Montag in Hortigs Gasthaus in Letschen abgehaltenen gründenden Versammlung der Gehilfenschaft derTetschencr Schncidergenossenschaft waren die tschechischen Gehilfen in der Mehrheit. Es wurde auch ein tschechischer Gehilfe, Anton Pesan, zum Obmann gewählt. Selbst deutsche Meister beschäftigen zumeist tschechische Gehilfen. Die Gemeinde Turn hat vor längerer Zeit ein Gesuch eingercicht, worin um Erhebung Turns zur Stadt gebeten wird. Nunmehr wurde das Gesuch an die K. K. Bczirkshauptmannschaft in Tcplitz zurückgelcitet mit dein Bemerken, daß zur Zeit keine Aussicht bestehe, der Frage der Erhebung Turns zur Stadt näher zu treten, weil für die kirchlichen Bedürfnisse von mehr als 10 000 Katholiken nicht vorgesorgt sei. Die Gemeinde Turn besitzt nämlich nur eine evangelische, aber keine katholische Kirche. Einer Abordnung des Turner Gemcinderates hat der Statthalter Graf Coudenhove erklärt, daß der Erheb ung Turns zur Stadt nichts im Wege stehe, wenn vor her die Bedingung der Erbauung einer katholi schen Kirche erfüllt sei. Tcplitz. Der Bergarbeiterstreik im Durer Revier nimmt einen bedrohlichen Charakter an. Beim Nelson schacht schossen Streikende auf Arbeitswillige mit Revol vern. Die Gendarmerie nahm zahlreiche Verhaftungen vor. 200 Bergarbeiter bedrohten die Eiscnbahnbeamten und forderten sie zur Niederlcgung der Arbeit auf. Als sie sich weigerten, wurden sic mißhandelt. Die Gen darmerie aus der ganzen Umgebung wurde in das Strcikgcbict beordert. In einer Duxer Versammlung forderte der Anarchist Woserisek die Arbeiter auf, im Streik zu verharren. Fünf neue Schächte der Amalia- und Emcmn-Zechc haben sich dem Ausstand mgeschlosscn, Der Polizei Tcplitz ist es gelungen, die Spitz buben zu ermitteln und zu verhaften, die in der Villa „Oppen" in Warmbrunn (Pr.-Schlcsicn) einen großen Juwelcndicbstahl verübten. Es waren der Scherenschleifer Arnold ans Bcllwitz bei Zittau und seine Schwägerin Bart. Ein Polizeiagcnt beobachtete einen Dienstmann im Versatzamtc, der einen kostbaren Ning verpfänden wollte, den er angeblich von einem Manne erhalten hatte. Es mar leicht, diesen festzustcllcu und zu verhaften. Auf die Ergreifung der Täter war eine Belohnung von 5000 Mark ausgesetzt. Lorch. Der siebenjährige Sohn eines Tagelöhners trat in einen Dorn. Es stellte sich sofort Starrkrampf ein, dem der Knabe nach wenigen Stunden erlag. Belgien. In Verviers ist neuerdings eine Jndustrickrisc ausgebrochcn. Die Wollwäschereien sperrten wegen eines TeilstreikcS 2500 Arbeiter aus. Amerika. Ncm-Pork. Nach einer Depesche des „Nemyork Hcrald" aus Taina in Chile sind dort und in Arica heftige Erdstöße, die sich bis zur Grenze von Peru erstreckten, verspürt worden. Letzte Nachrichten vom :ro. Anglist. Dresden. Heute Freitag vormittag 10.43 Uhr traf der Erbprinz von Sachsen-Meiningen in.Vertretung seines Vaters des Herzogs Georg von Sachsen-Meiningen zum Gegenbesuch des Königs ein. Er wurde am Bahn- Hofe Niedersedlitz vom König empfangen und nach dem Lustschloß Pillnitz geleitet. Nachmittags 2 Uhr fand in Pillnitz Galatafel zu 40 Gedecken statt. Darnach begaben sich der König und sein hoher Gast zu Wagen nach der Bastei und hierauf von Rathen aus mittelst Schiffes nach Pillnitz bcz. Dresden zurück. Abends besucht der Erbprinz mit dem Prinzen Johann Georg die Oper. Berlin. Der französische Minister des Innern Clemenceau hat gestern Abend 11 Uhr Berlin wieder verlassen und die Heimreise nach Paris angctrcten. Braunschweig. Der Berliner Zug fuhr nach mittags im hiesigen Bahnhofe in eine Arbeiterabtcilung. Ein Arbeiter wurde überfahren und zermalmt, die übrigen konnten rechtzeitig zur Seite springen. Lübeck. Die neue regelmäßige Dampfschissver- bindung von Lübeck nach Schleswig wurde am Mittwoch eröffnet. Kiel. Die russischen Licnicnschisfe „Cäsarewitsch" und „Slawa" sowie der Kreuzer „Bogatyr" treffen heute Freitag hier ein. Stettin. Die Hafenarbeiter in Swincmündc wollen sich mit den Stettiner Genossen solidarisch er klären. Marienbild. König Eduard sandte anläßlich der Tauffeicrlichkcitcn sehr herzliche Telegramme an Kaiser Wilhelm und den Kronprinzen. Petersbnrg. Der russische Konsul In Tientsin Laplcw, gegen den ein Nevolverattentat verübt wurde, ist seinen Verletzungen erlegen. Groningen. Gestern Abend 7 Uhr brach in der Universität ein Brand aus. Man glaubt, daß das Gebäude vollkommen verloren ist. Wetterprognose des Äöntgl. Sachs. Meteorologischen Instituts zu Dresden für den 1. September: Wind und Bewölkung: mäßige südliche Winde, vor wiegend heiter. Niederschlag und Temperatur: stellen weise Gewitter, etwas wärmer. Zeitgemäße Plauderei. September macht die Welt mobil — großstädtisch, flott im nobeln Stil. — Nach HundStagSruh und Bade reise — vergnügt er uns auf seine Weise. — Der Tag ist schön, die Luft ist warm, — da promeniert man Arm in Arm. — Indessen, wenn die Sonne scheidet, — fühlt sich der Mentch zu leicht bekleidet. — Er greift, um Wärme zu erreichen, — zum Paletot und sonst dergleichen. Und hat er keinen Im Besitze, — so sagt er: „'S ist 'ne Bomben hitze!'' — Die subjektioische Empfindung — bedarf nicht sachlicher Begründung. — Drum kehrt sich weiter niemand dran, — wer einen hat, der zieht ihn an! Wie ist im letzten Sonnenstrahl — die Welt so schön an Berg und Tal. — Obstbäume ragen fruchtbeladen, — auf Wiesen zieht ein Nebelschwadcn, — so wird das ganze Landschaftsbild — in weiche Watte eingehüllt, — sonst Hal ein Sturmwind über Nacht — vielleicht schon was kaputt gemacht. — Der wilde Gast in Feld und Garten — ist bald genug schon zu erwarten. — Dann zieht der rauhe Herbst ins Land, — zerrt die Natur frech am Gewand — und will ihr auf die Schleppe treten. — Man sirhl'S an welken Blumenbeeten. — Doch geht zur Ruhe die Natur, — erwacht die Kunst uud die Kultur. — September öffnet uns die Pforten — zur Herbstsaison mit Zauber worten. — Theater, Sinfoniekonzert, — auch Bariätä ist sehr begehrt. — Man sitzt gedrängelt dicht zu Hauf, — nimmt sehr viel SommcrSgtut in Kauf, — man quetscht sich, ganz in Schweiß zerflossen, — hübsch eng an viele Zeitgenossen. — Besonders ist die Opera — zur aller- schwerstcn Prüfung da. — Es schwelgt allein das Ohren paar, — an feuchter Stirne klebt das Haar, — im Auge glüh'» Bcgeistrungöstrahlen, — die Kehle brennt in Höllen qualen; — ist die Beleuchtung noch so schwach, — man liest im Textbuch kramphaft nach. — Man blättert im Klavierunszug — und wird im Dunkel doch nicht klug, — und mag cs fiedeln, dudeln, schmettern, — der Jüngling hört nicht aus zu blättern. — Drum tönt das Urteil des Parketts: — „Der kennt die Noten; der versteht's!" Wie anders sicht der Jägersmann — die Welt sich im September an. — Dem Hävlcin mit den langen Ohren — Hal er den Untergang geschworen. — Und ist er auch kein Mann vom Fache, — er lechzt nach Blut, er brütet Rache, — holl seine Flinte von der Wand, — faßt Tobak, Schnaps und Proviant — und macht, den Köter an der Leine, — mit „WaidmannShcil" sich auf die Beine. — Die Hasenjagd ist sehr vergnüglich, — wenn man recht viele lriffi, vorzüglich. — Nur darf kein altes Weib er scheinen, — weil man alsdann im stillen einen — vor Aeger auf die Lampe gießt — und sicher keinen Lampe schießt, -- Wer alkoholisch sich erfrischt, — irifft manchM