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Allgemeiner Anzeiger Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gememderat M Bretnig. Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hanswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal »nd Umgegend. Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Adonnementsprei« inkl. de» allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Nnterballungrblatte»" bierteijährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten in« Hau« 1 Mark 20 Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Inserate, die 4gespaltene Korpurzeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den All gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtlichen Zeitungsbote» jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholung«» gewähre» wir Rabatt nach Uebereinkunft. Inserat« bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi« Dienstag vormittag l/,11 Uhr, für die Sonnabend'Rummer bi« Freitag vormittag Uhr einzusenden. «r. 12. Lchriftleitung, Vruck und Vertag von A. Lchuvig, Vretnig Sonnabeud, den 8. Februar 1808. 18. Jahrgang. LertlicheS und GLchstscke». Bretnig. Am Sonntag, den 23. Febr., beabsichtigt der Handwerkerverein Bretnig unv Hautwalde im Gasthof zur goldnen Sonne einen Unterhaltungsabend zu veranstalten und da» zu erhebende Eintrittsgeld zur Anschaf fung von Spietgeräten zu verwenden. — Männer- und Jüngling«vereine im Königreich Sachsen. Die Zahl der evangelisch- lutherischen Männer- und Jüngling«vereine im Königreich Sachsen stieg von 211 auf 217, die Zahl der Mitglieder von 12785 auf 12950. Außerhalb des Bunde» bestehen noch gegen 40 Vereine mit etwa 1000 Mit gliedern. Sech» Vereine besitzen eigen« Häu ser. Posaunenchöce Haden 70 Vereine, Turn abteilungen 82 Vereine, mit 14697Teilnehmern. Büchereien haben 191 Vereine, mit 45923 Bänden. Das Weiße Kreuz ist mit etwa 500 Mitgliedern in 36 Vereinen, das Blaue Kreuz mit 82 Mitgliedern in 34 Vereinen vertreten. In 65 Vereinen wurden 12333 Mk. in die Vereinskaffe gelegt. — Zahlungseinstellungen. Konkur« wurde «öffnet: über da« Vermögen des Händler« (Kolportagen, Bücher) und Schausteller« Paul Montz Herm. Brocke ^in Dre«den, Brühlsche Gaffe 6, I, über das de« Kolonialwaren-, Zi garren- und Delikateffenhändler» Hermann May in Dresden, Alaunstraße 90, über da« der offenen Handelsgesellschaft in Firma Gall witz u. Co. in Belgershain, Inhaber die Schuhmacher August Richard Gallwitz, Richard Kösser und Joseph Eistert in Belgershain, über da« des Baumeister« Franz Robert Hartmann in Reichenbach, alleinigen Inhabers der Firma Robert Hartmann, über den Nachlaß de« am 21. Dezember 1907 in EhrevsriederSdorf ver storbenen und dort wohnhaft gewesenen Schuh machermeister« Hermann Aurich und über das Vermögen de« Bäckermeister« Franz Richard Ritter in Plauen, Kasernenstraße 49. — In der „Dtsch. Postztg." macht der Postsekretär Neuschäffer den Vorschlag zur Einführung einer neuen Postsendung, Bries- paket genannt, die ein Uebergang zwischen Brief und Paket sein soll. E« würde die» ein kleine» Paket sein, schwerer al» ein Doppelbrief, aber leichter al« zwei Kilogramm, da« einfach ohne Postpakeladrefle am Schalter abgegeben und dort nur im Zweifel»falle ge wogen wird. Auch Lufgabenummer und Be stellgeld fallen fort, und der Verfasser hält eine Gebühr von 20 Pfg. für Briefpaket« nach Orten innerhalb der ersten Zone, eine solche von 30 Pfg. für alle übrigen für an gemessen. Er meint, die Reform sei in erster Linie auch zur Erleichterung de« Postpaket- verkehr« wünschenswert, der durch seinen un geheuren Umfang an einer gewissen Schwer fälligkeit kranke. Wa« würde aber da« Reichs- postamt zu dem Ausfall an Porto sagen? Höckendorf, 2. Februar. Eine bewegte Abwechselung in die Sonntagnachmittag»-Stille unsere« Orte». brachte heute ein Luftballon, der au« Nordwesten auf unseien Ort zuge- trieben kam. Der Ballon, au» der Richtung von Stenz kommend und von daher schon ziemlich niedrig gehend, sank hier allmählich tiefer, sodaß nahelaz, die Mitfühlenden beab sichtigten zu landen. Bald konnte man sich von oben nach unten verständigen; was Beine hatte, eilte herbei, da« au» den Lüften lom- mende Wunder anzustaunen. Al« der au«g-- wmfene Anker im gefrorenen, schneebedeckten Boden keinen Halt finden konnte, erfaßten kräftige Arme die berabgeworfenen Leinen, hemmten den Flug de» Ballons und zogen ihn sanft vollend« zur Erde nieder. Bei der geringen Bewegung der Luft vollzog sich die Landung glatt. Der Ballon war von der Berliner Militär-Luftschiffer-Abteilung. Ein Offizier und ein Begleiter entstiegen demsel ben. Nachdem die Hülle von Ga« entleert war, wurde der Ballon nedst Zubehör ver packt und von Herrn Gutsbesitzer Haubold nach der nahen Station Laußnitz gefahren, von wo au« die Rückbeförderung per Bahn nach Berlin stattfand. — Zimmerleute und Bautischler, die in ihrem Handwerk Tüchtige» leisten und eine kernige Gesundheit haben, will die Berliner Missiontgesellfchaft als Missionshandwerker nach Ostafrika aussenden. Die Hauptbebing- ung ist, daß sie im Hsidenlande kein Nerger- ni« geben. Leute, welche au» Lust zu Aben teuern hinauSgehen, kann man auch nicht brauchen. Die Kosten für Hin- und Rückreise und ein angemessene» Gehalt werden von der Gesellschaft gewährt. Die Berpflichtung»dauer würde fünf Jahre betragen. Die Ausreise soll im April 1908 stattfinden. Junge Zim merleute oder Tischler, die frei find, wollen sich sofort bei Mission»tirektoc D Äensischen, Berlin NO 43, Georgenkirchstraße 70, unter Beifügung eines kurzen Lebentlauf», Einwil- ligungserklärung der Eltern, Gesundheitsattest de» Arzte» über Lropentauglichkeit und Zeug- ni» ihres Pastors melden. — Die Vorbereitungen für da« vom 18. bi» 22. Juli in Frankfurt a. M. stattfinbende 11. Deutsche Turnfest nehmen einen ungestörten erfreulichen Fortgang und find, wie der Fest ausschuß bekannt gibt, soweit gediehen, daß noch im Februar die Aussendung der Anmel debogen erfolgen dürfte. Gar bald wird auch die erste Nummer der Festzeitung er scheinen, auf die schon jetzt Bestellungen zum Preise von 4 Mk. 50 Pfg. in den Turnver einen entgegengenommen werden. Um den ver schiedenen Ausschüssen die Arbeit zu erleich tern, ist in erster Linie ein« pünktliche Anmel dung erforderlich, und müssen die Mitglieder der Deutschen Turnerschaft sich über ihre Teilnahme an dem sicher wieder einen großar tigen Verlauf nehmenden Feste nunmehr bald entscheiden. Dresden, 6. Februar. In der 2. Kammer beantwortete der Finanzminister Dr. Rueger die freisinnige Interpellation betref fend die Stellungnahme der Regierung im Bunderrate gegenüber der Finanzlage de» Reiche» und erklärte, daß die sächsische Re gierung mit einer schärferen Heranziehung von Branntwein und Zigarren einverstanden ser. Dagegen habe sie nach wie vor die schwersten Bedenken gegen Vie sogenannte Veredelung der Matrikularbeiträge und gegen die Ueberlaffung direkter Steuern an da» Reich. Dretden, 4. Februar. Al« Vertreter Sr. Majestät de« König« von Sachsen haben sich heute abend der Oberkammerherr Graf v. Wallwitz in Begleitung de« Legationssekretär« o. Biedermann zu den 8eisetzung«feierlichkei ten nach Lissabon begeben. Dretden, 5. Februar. Ein Drama in der Schusterwerkstätte. Zwischen den Schuhmachergehilfen Dämel und Rose kam et in der Schuhmacherwerkstätte de« Schuhmacher- meister« Prorkaretz in Dresden-Neustadl zu einer folgenschweren Messerstecherei! Ohne jegliche Veranlassung stieß Rose seinem Kollegen Dämel ein dolchartige« Messer in die Brust. Der Getroffene wurde am rechten Lungenflü gel leben«gefährlich verletzt und brach unter einem großen Bluterguß dewußtlo« zusammen. Er wurde in« Krankenhau« transportiert, wäh rend der gefährliche Messerheld sofort in Hast genommen wurde und seiner Bestrafung ent gegensteht. — Weil dcr Geliebte sich eine andere zum Tanz erkoren, wollte am Sonntag abend die Fabrikarbeiterin Dora B. au« Striesen in der Nähe de« Hotel „Beleoue" in Blasewitz ihrem Li«be»kummer durch Ertränken «in schnelle» Ende bereiten. Schon eilte sie beflügelten Schritte» hinab an da» User, doch wurde ihr Lauf durch die dort lagernden Eisblöcke ge hemmt, so daß sie eingeholt und von ihrem Vorhaben abgeyalten werden konnte. — Ihrer Wehmut darüber, daß die schöne Zeit de« frischen, fröhlichen Jagen» wieder einmal zu Ende ist, gaben nacht« um die zwölfte Stunde drei eifrige Nimrode in Cun- nertdorf in eigenartiger Weise Ausdruck. Vom letzten Jagdzuze im Gasthofe ausruhend, beschlossen sie, der scheidenden Jagdsaison eine Ehrensalve zu bringen. Gedacht, getan! Und alsodald donnerte eine Anzahl von Schüssen durch die stille Nacht, di« Anwohnenden jäh au» dem nächtlichen Schlummer reißend. Den die Lust durchsausenden Schroten waren aber zu ihrem Unheil di« Drähte der Hainichen- CunnerSdorf-Bockendorser Fernsprechleitung im Wege, die zerschossen wurden, so daß die Leitung unterbrochen wurde. Der Schaden wurde repariert, und die Rechnung werden die drei Jäger bezahlen. — Auf den Inhaber der Firma E. I. Dietrich, Garn- und Seidenhandlung, Moritz- straße in Chemnitz, wurde am Dien»lag abend '/,9 Uhr von einem noch unbekannten jungen Mann ein Raubanfall autgeführt. Der Atten täter wurde, nachdem er aus Herrn Dietrich mit dem Revolver in der Hand zugetreten war, von diesem hinter den Ofen gejchltudert und im Zimmer eingeschlossen, bi» Hilfe kam. Während dieser Zeit gab er zwei Schüsse auf sich ab und verwundete sich schwer an der rechten Schläfe. Der Mensch, etwa 18 Jahre all, wurde nach 9 Uhr auf Anordnung eines herbeigerufenen Arzte» noch lebend, aber be- sinnungtlo» in« Krankenhaus gebracht. In der Westentasche de» Attentäter« befand sich ein beschriebener Zettel, auf welchem er seinen Eltern mitteilt, daß er versuchen werde, Geld zu erpressen, sollte ihm die» nicht gelingen, so werde er sich erschießen. Der Zettel ist mit „Ostar" unterschrieben. In dem Revolver befanden sich vier Hülsen und noch zwei scharfe Patronen. — Zwei Knaben verschwunden. Vor kur zem entfernten sich in Limbach zwei 10 und 13 Jahre alte Knaben au» ihrer elterlichen Wohnung. Einer von ihnen hatte ein Porte monnaie gesunden und einen Teil de» darin enthaltenen Gelbe« vernascht. Die Knaben wurden dabei ertappt und sind nun au« Furcht vor Strafe davongelausen. Ueder den Ver bleib fehlt jede Spur. — Bei der Warn«dorfer Polizei erstattete letzter Tage ein Fabrikant au« Leipzig die Anzeige, baß ihm, al» er auf dem Bahnhofe in Zittau von einem angeblich aus Warnsdorf stammenden Mädchen, das er in Zittau kennen gelernt hatte, sich entfernte, beim Abschied«- Händedruck gewandt ein Ring im Werle von 400 Mk. vom Finger avgestreisl worden fei. Der Genannte, der auf der Reise nach Äö.» litz begriffen war, hatte erst in Hirschfelds den Abgang de» Ringe» bemerkt, die Fahrt unter brochen und sich nach Warn»dorf begeben. Den Nachforschungen der Warntdorfer Poli zei gelang e< denn auch, da» Mädchen, da« sich Minna Schneider an» Warn»dorf nannte, zu eruieren und festzustellen, daß e« eigentlich Filomena Podliptka heiße und nach vratkowitz zuständig sei. Die schlaue Diebin wurde in dem Augenblicke auf dem Warn«dorser Haupt bahnhof« sestgenommen, al» sie mit Sack und Pack nach Görlitz abreisen wollt«. Den Ring hatte die Podlipska in ihrem Geldtäschchen bei sich. — Da« Opfer zweier Mordbuben ist der Schmiedemeister Peyer au« Geyer geworden, der seit Sonnabend vermißt wird. Montag früh begaben sich Forstdeamte auf die Suche und fanden ihn »wischen Gey«r und Zwönitz tot vor. Peyer hat am Sonnabend mit zwei Bekannten im Wirtshause „Zur Hoffnung" zwischen Zwönitz und Geyer Einkehr gehalten. Mit ihnen hatte ec den Heimweg nach Geyer angetretrn. Die beiden Begleiter haben ryn angeblich zwischen dem genannten Gasthaus und der Stadt Geyrr verloren. Da sie aber gesehen hatten, daß Peyer ein größeres Geld stück wechseln lieb, so dürften sie eine größere Summe bei ihm vermutet Haden. Auffällig ist, daß der eine der Begleiter an einer Wange seit Sonntag eine große Wunde hat. Am Montag sind die in Frag« kommenden Begleiter H. und M. in Haft genommen worden. Kirchennachrichten von Bretnig. 5. Sonntag n. Epiphania«: 9 Uhr: Pre- digtgotte«dienst, Text Josua 1, 7—9. 11 Uhr: Kindergottesdienst, Helferinnen Sonnabend abend« Uhr. Geboren: d. Schuhmachermeister Franz Duscheck ei» Sohn; der ledigen Fabrikarbei terin Auguste Flora Schölzel ein Sohn. Graust: Max Alfred, E. d. Schmiede- mnster« Heinrich Emil Seifert. — Otto Karl, S. d. Fabrikarb. Hermann Otto Klengel. Getraut: Max Ermin Steglich,Zimmerer hier mit Bertha Frieda Grundmann von hier. Gestorben: Anna Minna Schäfer, Jungfrau, 23 I. 5 M. 12 T. alt. Kirchennachrichten von Großröhr«dorf. Geburten: Emil Erich, S. d. Fabrckarb. Wilh. Aug. Thoma« 18b. — Johanna Ilse, T. d. Ofensetzer« Emil Gustav Schurig 87 d. — Johanna Herta, T. d. Kutscher« Otto Paul Puttrich 186. — Kari Emil, S. d. Ober schweizer« Gustav Carl Vogel 332. — Mar tha Vera, T. d. Schneider« Gustav Heinrich Bischoff 255 d. — Außerdem ein unehelicher Knabe. Aufgebote: Kaufmann Jul. Bruno Schöne 9 und Olga Frieda Brückner 212. — Heizer Alois Woldemar Franz in Bretnig und Ida Martha Thomas 74. — Dr. wsä. Kurt H«in- rich Riedel, prakt. Arzt rn Meerane i. S., und Marie Pache 270 t. Sterbefälle: Tagearbeiter Friedrich Adolph Kleinstück 4, 55 I. 4 M. 9 T. alt. Marktpreise in Kamen- höchstrr»mt!>ttgftert Preis. j 50 Kilo II. k. X. k. Korn 10 - 9 80 ! Heu 50 Kilo 4 — Weizen 10 5» 10 25 Stroh 1200 Pfd. 31 -—» Gerste 8 80 8 50 «nuer 1 2 so Laser 8 - 7 75 r "(niedrig. 2 30 Leidekorn 11 - IO 50 I Erbsen 50 Kilo 12 50 Hirse ^15 - l4 — jKanoiseln 50 Kilo 3 —