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Allgemeiner Anzeiger. Amtsblatt für dir Ortsbehöröe und den Gemeinderai?» Bretnig. Mal-AMiger snr tie Ortschatten Bretnig, Großcüdr^kgrf, Hauswaldr. isrankentha! and Nmgegenb Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend S bonnementSprei» inkl. de» allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltnngsblottes" rierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Voten ine Han« I Mark SO Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Inserate, die 4 gespaltene Korpnszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den Ast gemeinen Anzeiger nehmen nutzer nnserer Expedition auch unsere sämtlich« Zeitungtbote« jederzeit gern entgegen. — Bei grötzeren Austrägen «nd Wiederholungen gewähren «i Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Rumwer bi» Dienstag norwittag '/,l i Uhr, für di« Vonnadend-Ruwmer bi» Freitag vormittag >/»11 Uhr einzusenden. LLnsiteilung, Druck unb Verlag von A. öthuviK, Bretnig. «r 89. Mittwoch, de« 6. November 1912. 22. Jahrgang. Bekanntmachung. Alle im Gemeindebezirk Bretnig aufhältlichen Reservisten, alle Disp0fitio«S«r- l au der und alle zur Disposition der Ersatzbehörde« entlassenen Mannschaften erhalten hierdurch Befehl, am 7. November 1912, nachmittags 2 Uhr, in Großröhrsdorf, Mittelgasthof zur Kontrollversammlung einzutreffen. Neueste Nachrichten. K o n ft a n t i n o p e l, 4. Nov. Die türkische Armee sah sich genötigt, sich auf die Tschadaltja- Linie zurückzuziehen. — R o d o st o am Marmarameer wurde von den türkischen Truppen geräumt. K o n st a n t i n o p e l, 4. Nov. Die Pforte bittet die Mächte um ihre Vermittelung zwecks Einstellung der Feindseligkeiten und um Ein leitung der Friedcnsvcrhandlungen. L o n d o n, 4. Nov. Der Korrespondent des „Daily-Chronicle" im türkischen Lager schreibt: Die türkische Niederlage bei Lüle-Burgas ist die größte, die man seither erlebt hat. 46000 Soldaten unter Abdulla-Pascha befanden sich auf dem Schlachtfclde bei Lüle-Burgas. Die Flucht der Türke« kann nur verglichen werden mit dem Rückzug der Franzosen aus Moskau. Den türkischen W«ffen scheint kein Glück mehr zu winken. Durch die Armee des griechischen Kronprinzen wurden die Türken auch bei Saloniki geschlagen. Der Rückzug der Türken vollzog sich eine Stunde lang in voller Ordnung. Die nachdringendcn Massen drückten aber so stark auf die Vorhut, bis die gesamten Truppen den Kopf verloren. Der Rückzug artete in eine Flucht aus. Die Soldaten warfen ihre Gewehre und Geräte weg und liefen davon. Nachdem die Bulgaren erfuhren, was sich auf diesem Gebiet des Schlachtfeldes zutrug, verfolgten sie die Fliehenden mit allen Waffen. Ein von den Türken besetzt gewesener Ort wurde ohne Schuß von den Bulgaren genommen. Kanonen, Munitionswagen, Gewehre und anderesKricgs- . material fiel in die Hände der Bulgaren. OerMÄe» u«d Säckfttche». Bretnig. Nachdem au« Staatsmitteln auch dem hiesigen Turnvereine erne Beihilfe von 100 Mark und zwar zur Förderung der Jugendpflege bewilligt worden ist, beschloß der Turnrat, sofort den ersten Schritt in dieser Angelegenheit zu tun, indem für kommenden Sonntag mit den Zöglingen der Besuch der Vaterländischen Festspiele in Kamenz geplant ist. Fahrt und Eintritt für die Betreffenden frei. (Siehe Inserat.) Bretnig. Einen äußerst lehrreichen Vor« trag über: »Tuberkulose, Lungenschwindsucht, Entstehung, Verlaus und ihre homöopathische Behandlung" hielt am Sonntage im Deutschen Hause Herr Afsert au« Chemnitz. Leider war der Besuch ein recht schwacher. Den Ausfüh rungen de» Vortragenden brachte man da« regste Interesse entgegen. — Im Verwaltungsbezirke der Königlichen Amtshauptmannschast Kamenz sind für die An- gestelltmversicherung — Reichsgesetz vom 20. Dezember 1911 — gewählt worden I. au« dem K r e is e der Angestellten al« Vertrauensmänner: Reißmann, Alwin, Krankenkaffenkaffierer in Großröhrsdorf, Meyer, Max, Buchhalter in Königsbrück, Russig, Gustav, Oberförster in Ohorn, al» erste Ersatzmänner: Haase, Georg, Buchhalter in Großröhrsdorf, Meißner, Edwin, Buchhalter in Bretnig, Bormann, Max, Inspektor in Biehla, al» zweite Ersatzmänner: Walter, Johanne«, Geschäftsführer in Königs brück, Schulze, Gotthold, Werkmeister in Königsbrück, Irmscher, Friedrich August, Brennereileiter in Weißbach bei Königsbrück. II. au» dem Kreise der Arbeitgeber at» Vertrauensmänner: o. Boxberg, Georg, Rittergutsbesitzer, Königl. Kammeiherr auf Rehnsdorf, Großmann, Max, Kommerzienrat, i. Fa. C. G. Großmann in Großiöhrsdorf, Dr. Naumann, Walter, StandeSherr aus KöuigSbiück, al» erste Ersatzmänner: Gebler, Max, Fablikaesitzer, i. Firma Gotth. Gebler H Lobn in Bretnig, Hauffe, Richard, Rittergutspachter in Brauna, Pampel, Clemens, Rittergutspachter inHenner«- dorf, al« zweite Ersatzmänner: Schuster, Guido, Rittergutepachter in Elstra, Schurig, Arthur, Fabrikbesitzer, i. Firma I. G. Schurig in Großröhrsdorf, Sieber, Georg, Rittergutspachter in Großgrabe. Pulsnitz. Der Meißner Hochland- Turngau hielt am Sonntag hierselbst seine letzte diesjährige Gauvorturnerstunde verbunden mit einem Geräte-Wetturnen ab. Anwesend waren 92 Vorturner, wovon 34 am Wett turnen teilnahmen. In der Versammlung wurde Ackermann-Neustadt einstimmig wieder zum 2. Gauturnwart gewählt. Weiter setzte man folgende Veranstaltungen für das nächste Jahr fest: 1. Gauvorturnerstunde in Neustadl, 2. Tauvorturnerstunde in Bischofswerda, Turn wirtturnen in Sebnitz verbunden mit 50-Jahr- ferer und Enthüllung eine» Jahn-Denkmale«, Gauspieltag in Bischofswerda. Schließlich wurden noch die Sieger verkündet, und sei da» Resultat wie folgt mitgeteilt: 1. Kurt Haufe-Bretnig 85'/z Punkte, 2. Wehner-Bischos-werda 83 „ S. Tübel-Pulünitz 82»/, „ Fisch"- „ » » 4. Erwin Heinrich-Bretnig 76 „ Haase-Demitz-Thumitz „ „ 5. Schneider-Pulsnitz 77'/, * 6. Jährig-Sebnitz 77 „ 7. Otto Mittag-Bretnig 76'/, „ Albert-Sebnitz » » Jochmann-Bischofswerda „ * 8. Weiße-Bischosswerda 75'/, „ Maaz-Sebnitz „ „ 9. Haufe-Schmölln 74'/, » 10. Hsltner-Sebnitz 74 „ Hübner-PulSnitz M. S. „ * 11. Henke-Schönbach 72 12. Erwin Steglich-Bretnig 71'/, „ Rüger« 1 Bischofswerd» „ „ 13. Grützner-Ottendorf 70 * 14. Rüger- II Bischofswerda 69'/, „ 15. Haase-Bischofswerda 68 „ 16. Gnauk- „ 67 „ — In tiefe» Leid ist die Familie Heinrich Gerisch in Börnertdorf versetzt worden. Sin Sohn, der in Arn»dorf eine Schmiede sein eigen nennt, wird seit «ehr al» 8 Tage« ver mißt. Ec ist nach Dreiden gefahren and sett- dem kehlt jede Spur. D» Frau de« Ver- Sämtliche Militärpapiere sind mitzubringen. Nichterscheinen wird mit Arrest Ke« straft. Es wird besonders darauf aufmerksam gemacht, daß Unteroffiziere und Mannschaften de» Beurlaubtenstandes, welche wegen Felddienstunfähigkeit oder häuslicher und gewerblicher Verhält nisse hinter die Reserve, Landwehr 1. und 2. Aufgebots zurückgestellt sind, und zwar solang« sie der Reserve angehören, an den Frühjahrs- «nd Herbstkontrollversamm lungen, und solange sie der Landwehr 4. Aufgebots angehöre«, a» de« Frühjahrsko«trolloersamml«ngen wie die übrigen Mannschaften ihrer Jahresklasse teilzunehmen haben. König!. Bezirks-Kommando Bautze«. Mißten nahm sich au« Gram la« Leven. — Zu dem traurigen Vorfall wird noch milge- leilt: Der junge Schmiedemeister hatte in AcnSvorf ein gutgehende« Geschäft; er arbei tete mit 2 Gesellen und 1 Lehrling, doch scheint er sich auf seiner Scholle nicht roohl- gefühlt zu haben. Abenteuerlust hat den jungen, erst in der Mitte der 20er Jahre stehenden Monn gepackt, und er hat mit einem Freunde namens K. au« Börnersdorf wahi- icheinlich die Reise über denO,ean angetreten. Für die junge Frau, die erst 21 Lenz: zählt, war ter Schlag niederschmetternd, um so mehr, als der Meister i» der letzien Zeit die Buchführung vernachlässigt hatte und seinen Verpflichtungen bei den Lieferanten nicht nach- k-im. Irgendeine Gefahr war aber nicht vor handen. Die Eltern der jungen Frau sind nicht unvermögende Besitzer in Löwenhaia. Eine Firma drängte, ol» sie von dem Ver schwinden de« Manne» hörte, auf sofortige Zahlung und darüber scheint die Frau vol lend» den Kopf verloren zu haben, so daß sie der. unseligen Schritt tat, freiwillig au» dem Leben zu scheiden. Ein kleine» Kino trauert uw die Mutter und auch um den Vater. Dresden. (Mordversuch an der Gelieb ten.) Am Sonnabend adend geriet der 20 Jahre alte Kaufmann Hermann Pilz auf der Ringstraße mit seiner Geliebten, einer 18jäh- rigen Verkäuferin, in Streitigkeiten, nachdem beide vorher eine Schankwirtschaft besucht hat« ten. Al« da« Mädchen dem Geliebten wegen seine« Lebenswandel» Vorwürfe machte, zog der Mann plötzlich au» der Brusttasche eine» geladenen Revolver und schoß auf da» Mäd chen. Lie Kugel verfehlte glücklicherweise ihr Ziel. Der Revolverheld wurde von Straßen- paffanten überwältigt und der Polizei über geben. Dresden. (Ein große» Riesen-Ver- gnügungsetabliffement in Dresden.) Der Plan zur Gründung eines Riesen-Vergnügung»- Etabliffement» im Zentrum der Stadt von einem Umfange und einer Größe, wie Berlin ein solche« kaum aufzuweisen hat, hat nun mehr greifbare Gestalt angenommen und geht seiner Verwirklichung schon in nächster Zeit ungeachtet der Proteste der Dresdner Gost- «irtsoereine entgegen, Da» Riesen-Etadliffe- ment soll außer einem 1000 Personen fassenden Kinotheater, da» bereit» behördlich genehmigt worden ist, einen Tanzsalon nach Art de« Etablissement» „Fledermau»" in Humburg, ferner ein Caf», sowie ein Bier- und Wein restaurant mit Tunnelschänke umfassen. Da» Grunostück Waisenhau»straße 20 mit großen dahinter liegenden Gartenflächen ist bereit« vor längerer Zett käuflich erworben worden. Gegen diese» Riesen-Etablissement, da» im Laufe de» nächsten Jahre» eröffnet werden soll, waren zahlreiche Stimmen laut geworden. Die Dre»dnrr Gastwirt-vereine hatten gegen die Konzeffionserteilung bet der Kreishaupt- mannschast Rekur» erhoben, der jetzt als un beachtlich verworfen morden ist. Die Dresdner Gastwirte und andere Interessenten hatten geltend gemacht, daß für rin Etablissement in der oben geschilderten Planung sür Dresden kein vedürfni» oorlteze. Die Kretthaupt- mannschatt. hat indefsin diesen Einwand al» nicht stichhaltig zurückgewicsen. Die Dresdner Gastwirte wollen, Za der Rekur» bei der Kcei«- hauplmannschaft abgewiesen worden ist, zu anderen Rechtsmitteln ihre Zuflucht nehmen, um möglichst die Errichtung de» Riesen- Elabliffrmenl» zu vechinvern. Ihre Be mühungen werden aber voraussichtlich wenig Eriolg haben, denn die Behö ben Haven hin- sichrlich v-r Bedürsnisfrage jetzt »ine ganz andere Anschauung, wie noch vor wenigen Jahren. Bi» noch vor 10 Jahren kannte man in Dresden überhaupt keine Lokale, die nach 11 Uhr abend« musikalische Unterhaltung Voten. Jetzt wird in verschiedenen Cas»S di» 2 Uhr nachts konzertiert und diese Lokale er freuen sich eines Riesenbesuches. Dresden ist auch allmählich au» dem Schlafe erwacht und zur Großstadt geworden, in der e» an groß städtischen Unternehmungen nicht fehlen darf. Riesa. (Kiisgsfisber zweier Lehrlinge.) Ein bei einem Fieischermeister in Poppitz be schäftigter Lehrling eihielt von seinem Lehr» Herrn den Auftrag, in Prausitz bei Riesa Schweine zu holen. Ec sollte diese gleich bezahlen und erhielt 300 Mark ausgehänrizt. Der Bursche hat seinem Meister auch die Schweine gebracht, diese aber nicht bezahlt, vielmehr hat er seinem Meister eine gefälschte Quittung über 230 Mark übergeben. Die 280 Mark hat er für sich behalten und mit dem Geld« den Jahrmarkt in Riesa besucht. Seit diesem Abend ist er verschwunden und mit ihm noch ein zweiter Aeischerlehrling, der bei einem Fleischermeister in Riesa in der Lehre war. Man glaubt, daß die jungen Leute vom Krieg«fieber angesteckt sind und sich auf dem Wege zu den Türken befinden. Großenhain. (Revolveraltentat auf einen Gendarm.) Am Freitag nachmittag r/,4 Uhr wurden aus den Gendarm Horn I au» Schönfeld in Mühlbach von dem Zigarren» mach« Nagel zwei Revolverschüffe abgeseuert, wodurch der Gendarm schwer verletzt morde« ist. Der Attentäter ist flüchtig und führt de« Revolver noch bei sich. — Ein Aussehen erregender Selbstmord hat sich am Mittwochabend am Oberen Bahnhof in P l a u e n t. V. abgespielt. Der 32 Jahre alte Inhaber eine» Sluckgeschäste«, Arno Schumann, Pausaer Straße wohnhaft, wurde vor einigen Wochen zu 9 Monaten Gefängni» verurteilt, weil er an seiner von ihm getrennt lebenden Ehefrau einen Erpressung-Versuch verüble. Die Strafe sollte Schumann nun antreten. Er verkaufte sein Hau» an eine Brauerei, machte sich einige fröhliche Stunden und war eben im Begriff, ein Auto zu be steigen, um damit Plauen zu verlassen, al» ihm ein Kriminalbeamter die Nrrelur an» kündigte. In diesem Augenblick zog Schumann einen Revolver, gab einen Schuß auf sich ab und sank von der Waffe getroffen tot in da» Auto. Man brachte den Toten zunächst nach der Hauptpolizeiwache. Bu der Leiche wurden 18000 bi» 19000 Mk. vorgefunden. Schumann hatte alles zur Flucht vorbereitet. Kirchennachnchlen von « r e l n l g. Freitag den 8. November nachm. 5 Uhr: Wochen komm Union.