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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 1931
- Erscheinungsdatum
- 1931
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193100009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19310000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19310000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 1931
1
- Ausgabe Nr. 1, 1.1.1931 1
- Ausgabe Nr. 2, 8.1.1931 1
- Ausgabe Nr. 3, 15.1.1931 1
- Ausgabe Nr. 4, 22.1.1931 1
- Ausgabe Nr. 5, 29.1.1931 1
- Ausgabe Nr. 6, 5.2.1931 -
- Ausgabe Nr. 7, 12.2.1931 -
- Ausgabe Nr. 8, 19.2.1931 -
- Ausgabe Nr. 9, 25.2.1931 -
- Ausgabe Nr. 10, 5.3.1931 -
- Ausgabe Nr. 11, 12.3.1931 -
- Ausgabe Nr. 12,19.3.1931 -
- Ausgabe Nr. 13, 26.3.1931 -
- Ausgabe Nr. 14, 2.4.1931 -
- Ausgabe Nr. 15, 9.4.1931 -
- Ausgabe Nr. 16, 16.4.1931 -
- Ausgabe Nr. 17, 23.4.1931 -
- Ausgabe Nr. 18, 30.4.1931 -
- Ausgabe Nr. 19, 7.5.1931 -
- Ausgabe Nr. 20, 14.5.1931 -
- Ausgabe Nr. 21, 21.5.1931 -
- Ausgabe Nr. 22, 28.5.1931 -
- Ausgabe Nr. 23, 4.6.1931 -
- Ausgabe Nr. 24, 11.6.1931 -
- Ausgabe Nr. 25, 18.6.1931 -
- Ausgabe Nr. 26, 25.6.1931 -
- Ausgabe Nr. 27, 2.7.1931 -
- Ausgabe Nr. 28, 9.7.1931 -
- Ausgabe Nr. 29, 16.7.1931 -
- Ausgabe Nr. 30, 23.7.1931 -
- Ausgabe Nr. 31, 30.7.1931 -
- Ausgabe Nr. 32, 6.8.1931 -
- Ausgabe Nr. 33, 13.8.1931 -
- Ausgabe Nr. 34, 20.8.1931 -
- Ausgabe Nr. 35, 27.8.1931 -
- Ausgabe Nr. 36, 3.9.1931 -
- Ausgabe Nr. 37, 10.9.1931 -
- Ausgabe Nr. 38, 17.9.1931 -
- Ausgabe Nr. 39, 24.9.1931 -
- Ausgabe Nr. 40, 1.10.1931 -
- Ausgabe Nr. 41, 8.10.1931 -
- Ausgabe Nr. 42, 15.10.1931 -
- Ausgabe Nr. 43, 22.10.1931 -
- Ausgabe Nr. 44, 29.10.1931 -
- Ausgabe Nr. 45, 5.11.1931 -
- Ausgabe Nr. 46, 12.11.1931 -
- Ausgabe Nr. 47, 19.11.1931 -
- Ausgabe Nr. 48, 26.11.1931 -
- Ausgabe Nr. 49, 3.12.1931 -
- Ausgabe Nr. 50, 10.12.1931 -
- Ausgabe Nr. 51, 17.12.1931 -
- Ausgabe Nr. 52, 24.12.1931 -
- Ausgabe Nr. 53, 31.12.1931 -
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Band 1931
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Jahrgang 1931 * 3tr. 6 VerNn, den 5. Februar 1931 Wi^iHi'^srßcL^ Wir bitten unser« Leser, sich zweck» Bestellung, sowohl der hier besprochenen als auch anderer sonst gewünschten Bücher, an die Gärtnerische Verlags gesell, schäft m. b. H, B e r l i n SW 48, Friedrichstraße 16, zu wenden. Wer keine Bucher jeweils bei der Gärtnerischen Berlagsgesellschaft einkauft,. hat die Gewähr, in jeder Hinsicht gut bedient und fachmännisch beraten zu werden, da diese Gesellschaft in ständiger Fühlungnahme mit dem Rcichsverband arbeitet. Neuzeitlicher Gemüsebau unter Gürs, von B ö t t - ner, I. Gleisberg, Sievert und Weinhausen. 193 Seilen. Preis 4.80 RM. Die Literatur über die Gemüsetreiberei oder, nm besser mit vem Titel des vorliegenden Buches zu sprechen, über den Gemüsebau unter GlaS ist noch recht wenig reichhaltig. Um so mehr ist die Neuerscheinung -u begrüßen die dies an Erfah rungen in Deutschland verhältnismäßig noch recht junge Gebiet behandelt. Zur Bearbeitung spezieller Fragen haben sich die genannten 4 Au toren, die genücham bekannt sind, zusammenge funden. Die vier Teilgebiete sind folgende: VolswirtschastUches - Von, Treiügemüsebau — Betriebswirtschaftliches — Kulturräume, Früh- beete-und die Kulturen. In dem ersten Teil, in dem die Zollfrage, die Einfuhr. Anbauflächen, Aussichten für den Treib- gemüsebau und Absatzfragen anschaulich behan delt werden, würden m E. wohl ruch die Lage der Betriebe zum Rohstofsmarkie lbesonders für den Brennstoffbezug) der kurzen Behandlung wert lein. Der 2. Abschnitt befaßt sich mit dem Umfang der Kulturen, der Eingliederungsmöglichkeit in alte Betriebe, der Frage, ob der Spezialtreibae- müsebaubctrieb oder eine Verbindung mit Blu men uns andern Kulturen vorteilhafter ist, der Grunüstücksbeschaffung, dem erforderlichen Kapi tal den Arb.itslräflen und den Geräten. Die hier u. a. aufgestellte Regel, „Je größer die Glas fläche. um io größer die Aussicht auf Ren tabilität' erscheint in dem m. E. etwas extre men Sinne, nämlich, daß oie Mindestgröße der Glasfläche S5OO gm umfassen solle, doch zu weit gehend. Ein Teil, oec vom Berfasser gen inn- ten Vorteile dcS Großbetriebes kann ja durch genossenschaftliche Organisation auch klein-'ren Betrieben zufallen. Auch der Meinung, dich im Treibgemülebau bis SO?L alle, Kosten Löhne seien, kann ich mich nicht anschließen. Wenn l6 RM Jahresertrog (übrigens zu hoch!) ange geben werden so ergäbe Och ein Lohnbetraa bis zu 8,— RM je qm Glasfläche' Ein so hoher Betrag wird wohl nirgends erreicht werden. In der Gurkenireiberei wird man m. E. mit bis zu 25A Löhnen rechnen dürfen Abgesehen von derartigen wenigen Streitfragen, ist es jedoch sehr zu begrüßen, daß betriebswirtschaftliche Fragen so ausgiebig zur Darstellung gebracht worßen find. Besonders aber gilt letzteres für den Abschnitt Kulturräiimc und Frühbeete Ein« so ge ¬ schlossene und vollständige Darstellung des für den Gärtner Wissenswerten über den Frühge müse-Gewächshausbau, durchietzl mit zahlreichen praktischen Winken, weist die gärtnerische Lite ratur bis heute überhaupt noch nicht auf. Allein dieses wichtigen Kapitels wegen, gehört das Buch in die Hand jedes TreibgemüsegärtnerS. Auch muß das Studium dieser Ausführungen jedem anderen Gewächshäuser bewirtschaftenden Gärt ner empfohlen werden. Die Angaben des letzten Kapitels über die Treibkulturen sind ebenfalls sehr wertvoll, ob gleich einige mehr nebensächliche Ausführungen besonders über Düngungsfragen doch anfechtbar erscheinen. Es erschein» vor allem wünschens wert, die Kulturbeschreibungen noch auszuoeh- nen, so besonders aus weitere wichtige Treibkul« turcn wie z. B. Melonen: auch dürften die Frucht- solgeanqaben einer ausgedehnteren Behandlung wert lern. Denn hier und da sine kritische Bemerkung in die Buchbesprechung geflochten wurde, !o soll damit keineswegs der Wert dieser sehr zu be grüßenden Neuerscheinung herabgesetzt verden. Die Ursache hierfür liegt vielmehr darin, daß im Gemüsebau unter GlaS über manche Dinge noch zu geringe Erfahrungen norliegen, über die man ver chiedcner Meinung >ein kann. Um so mehr gehört das Buch andererseits in big Hand aller derer, die die bereits erhärteten Erfahrun gen für ihren Betrieb zunutze machen wollen; es muß auch für den Gebrauch an Lehranstalten und schließlich für jeden wißbegierigen jüngeren Berufskollegen fehr empfohlen werden. Dr. I Reinhold, Großbeeren. „Der Feldgemüsebau", von O. Wauer, 2. Aufl. 147 S., 56 Abb. Preis RM 5.—. Ein Buch, das für den gemüsebauenden Landwirt bestimmt ist und alles Wissenswerte enthält, was zum Feldgemüsebau gehört. Nachdem Klima, Boden, Bodenbearbeitung, Düngung und Fruchtfolge recht lehrreich be schrieben find, folgen die Kulturanwelsungen der einzelnen Gemüsearten in einer allgemeinver ständlichen Weise, die große Sach- und Fach- lenntniste des Verfassers erkennen läßt. Die Schädlinge der Gemüse und ihre Be kämpfung hätten eingehender behandelt werde» können, es genügt aber für den Landwirt, da ihm ja immer wieder Fruchtwechsel empfohlen und dadurch Schädlingsbefall auf ein Min destmaß herabgedrückl wird. Der wichtigst« Teil des Bucher ist derjenige, der Ernte und Absatz der Gemüse behandelt Diesen Teil sollte jeder Gemüsebauer dreimal durchlcscn, bevor er sein« Erzeugnisse verwer ten will. SIS Anhang: Gemülesamenbau. Wünschen wir, daß nun nicht gleich jede, Gemüsebauer, dem mal schön ausgeglichene Kohlköpse oder an deres schönes Gemüse gewachsen ist, aus den Ge danken kommt, davon Samen zu ziehen. Das wollen wir den dazu Berufenen überlassen. Nett«, Berlin-Buchholz. Die Brehm-Bücher Bisher find folgende Bände erschienen: Libel len — Der Storch — Fleischfressende Pflan zen — Eintagsalter (Der Kohlweißling! — ^..-marosiende Pflanzen — Der Frosch. Jeder Band mit über 20 Abbildungen RM IBO. Diese kleinen, je 32 Seiten umfassenden Bändchen sind m ihrem textlichen Inhalt und in ihrer Ausstattung mit Bildern so nett auf gemacht, daß eS für jeden Naturfreund eine Freude sein muß, solch ein Büchlein in die Hand zu bekommen. Ein umfastendes Werl kann sich nicht jeder leisten, noch dazu wenn nicht der Berus, sondern nur Liebhaberei dazu drängt. Aber gelegentlich hier einen botanischen Lecker- bissen genießen und dort eine zoologische Plau derei aufgreifen über Dinge und Vorgänge, deren Betrachtung einem sonst nicht zugänglich ist, diese Gelegenheit nimmt mancher gern wahr. lieber den Inhalt selbst sei nur gesagt, daß er leicht verständlich und lebendig gehalten ist. Die behandelten Gebiete sind feinfühlend auSge- wählt: nicht Allgemeinplätze werden geboten, son dern botanische und zoologisch« Delikatesten, die in den üblichen Lehrbüchern als zu weitschwei fig Wegfällen. Aber sie gerade sind es, die das tiefgründige Wunder im Naturgeschehen auf- zeigen. Ein Beispiel nur: Man lese vom Storch, sei nen Lebensgewohnheiten und seinen alljährlichen Wanderungen; wie er gruppenweise abmar schiert, sich an bestimmten Punkten zu größeren Pilgerfahrten vereinigt und teils über Klein- asten. Aegypten, teils über Spanien und den West rand, non Afrika bis zum Kapland seinen Weg nimmt. Wer kommandiert den Jungvögeln, die zumeist allein und zuerst abfliegen: Ihr links oei Weser fliegt über Spanien und die anderen rechts der Weser alle über Kleinasien'« Und wer zeigt ihnen den Weg. bitte wer? So bieten diese Bücher eine entwicklungSge- schichttich und biologisch interessante Behandlung des aus dem Titel des Büchleins jeweils zu ent nehmenden Gebietes. Daß auch die Pflanzen welt ihr eigener, starkwilliges, empfindsames Leben führt, zeigen die Bücher botanischen In haltes. Zum ersten Male werden in diesen Büchern die Möglichkeiten, die heute dr? Photographie bietet, voll ausgewertet. Was bisher nur in Der laufende Berg Von Ludwig Ganghofer Copyright bei Adolf Bonz L Co., Stuttgart 6. Fortsetzung. In der Küche ging ihm alles hurtig von der Hand, und sobald die Suppe brodelte, lies er in dir Stube, um die Teller aufzulegen. Er schrocken sah er in dem verwahrlost«» Raum umher. Jahr und Tag hatte er hier gelebt, das heißt, alltäglich ein paar Minuten zwischen diesen Wänden zugebracht, und niemals hatte ihm die graue Verwilderung eine Mahlzeit verdorben. Jetzt dachte er: „Kreuz Teufel! Da packt ein' ja 'S Grausen an! Wann da a Madl ciniichaut? Ich dank! Da müßt ich ja Schänd und Spott erleben!" Mi! so heißem Eifer, als stünde bereits di« gefürchtete Neinlichk«itskommission vor der Tür, rannte er davon, kam mit einem Schaff voll Wasser zurück und goß es über die Dielen aus. Dann begann er mit Besen und Putzlumpen, mit Seife und Bürste drauf loS zu arbeiten, als hätte er zeit seines Lebens nichts anderes getrieben, als Dielen gescheuert und Bänke weißgcscgt. Mitten in allem Ernst der Arbeit überfiel ihn plötzlich eine komisch« Vorstellung seiner selbst: der „lästig«" Daxen-Schorschl mit Besen und Bürste! „Wann mich jetzt einer sieht, er lacht sich bucklet an mir! Und dö da droben? Was dö sich alles einbilden möcht!" Wütend schleuderte «r di« Bürste in einen Winkel. Aber auf den Dielen stand daS Wasser, aus der Tischplatte der grau« Seifen schaum. Ob Schorschl wollte oder nicht, er mußte die begonnene Arbeit zu Ende bringen. Fluchend holte er die Bürst« hinter dem Ösen hervor und sing wieder zu f«g«n an. Dabei kamen ihm ernste Oiedank«». „Keine Schul den sollt ich net haben! Da ging's leicht!" Er begann einen Ueberschlag zu machen. Was er beim Wirt im Buch stehen hatte, konnte er nur beiläufig schätzen: „Hundert Markln? Da wird net viel fehlen." Und beim Krämer waren es visrundsechzig; das wußte er genau, denn die Krämerin hatte ihm vor «in paar Tagen den Kredit gekündigt. Dazu noch <Lmueider! tt>w w-u» er s«y da und dort zuweilen ausgeborgt hatte, wenn er mit leerer Tasche vor einer Tanzmusik gestan den! Bicrhundertfünszig Mack, alle» in allem! Er sann und sann. Immer kam noch ein Brocken dazu. Endlich fiel ihm nicht? mehr "ein. Rund sünshundcrtl Er atmete auf. „Gar so arg iS 's ja doch netl" Im gleichen Augenblick fuhr ihm ein kalter Schreck in die Haare. Draußen auf der Straße sah er einen alten jüdischen Händler vorühergehen, ein gebeugtes, eingeschrumpftcS Männchen, in langem, abgeschabtem Rock, einen Kleidersack aus dem Rücken, ein paar Lamm felle über dem Arm. „Mär' und Joses! Der Nufel! Auf den hab ich ganz vergessen!" Bei dem hatte «r seit Fasching einen Schuld schein über vierhundert Mart stehen, di« an Neujahr zu bezahlen waren. Also im ganzen neunhundert! Da stiegen dem Daxen-Schorschl doch die „Grausbirnen" auf. Aber war er nicht vor zwei Jahren, als der Daxen-Schmiede di« Gant gedroht hatte, noch übler dran gewesen? Dennoch hatten ihn seine Verwandten aus dem Wafter gezogen. Und jetzt war doch der ehrliche Will« in ihm, ein ordentlicher Mensch zn werden. Vielleicht halfen sie ihm ein zweit«Smal? Während er segte und bürstete, dachte er sich die Worte aus, mit denen er seinen Verwandten, dem Nerghofbauer, dem Zillerlenz und der dicken „Bäckenmahnr" sein Anliegen Vorbringen wollte. Dabei erwachte im ihm ein Funk« von Hoff nung. Endlich war die Stube sauber. AIS er den Gesellen zum Frühstück rief, brummte Steffel: „So? Hab schon gmeint, daß ich heut verhun- gern muß!" Beim Eintritt in die frisch ge scheuerte Stube machte der Gesell eist verblüss- teS Gesicht; dann brach er in «in Gelächter aus, daß Schorschl ihm vor Wut und Verlegen heit am liebsten eine gesunde Tachtel hinter die Ohren gepflanzt hätte. „Lach net! Und iß!" Der zornige Blick, mit dem der Daxenschmi«d diese Aussordcrung begleitete, machte den Ge sellen stumm. Schweigend schmausten sie di« Brennsuppe AIS Schorschl den Löffel niederlegte, fragte er bedächtig wie ein alter Meister: „Was iS denn für Arbeit da?" Die Augen de» Gesellen wurden immer größer. „An Leiterwagen muß ich bschlagen." „Der muß fertig sein bis auf'n Abend." „Was? Ich kann doch net Heren." „Nachher lern ich dir'S, wann ich heimkomm. Jetzt hab ich a paar Weg z'machen. Marsch, an d' Arbeit!" Als Steffel bei der Tür war, fragte Schorschl etwas unsicher, während er den Tisch abräumte: „IS die letzten Tag her kein Geld net cingangen?" Der Gesell wurde verlegen. „Ja, a bißl was. Aber dös hab ich selber braucht, auf Essen und Trinken." „Sooo? Von heut an sollst dein Essen unld Trinken in der Ordnung kriegen. Aber 'S Geld wird abgliefert. Verstehst!" Kopsschüttelnd zog Stesse! hinter sich di« Tür zn und murmelte sorgenvoll: „Der is übergschnappt von gestern auf heut!" Dabei schien auch die Befürchtung in ihm auszu- tauchcn, als wäre» seine guten Zeiten vo» über. „Gsallt's mir nimmer, so geh ich halt!" In der Stube stand Schorschl vor dem offenen Kasten und holt« seine neue Lederhose und die Sonntagsjoppe hervor. Aber — auf geputzt wie zu einer Hochzeit — und Geld borge»? „DöS schaut sich »et gut au!" I» Hemdärmeln, das lederne Schurzfell umgebun den, verließ er das HauS. Wie schmuck er aussah! Der richtige Schmied! Kraftvoll und hoch gewachsen! Nur der Nuß an den Händen fehlte. Auch den Leuten, di« dem Daxen-Schorschl begegneten, schien es so vorzukommen, al» wäre an seiner Erscheinung irgend was nicht in Rich tigkeit. Sie bliebe» stehen und sahen ihm lachend nach, als wäre „FaSnacht" und als hätte sich der Dexen-Schorschl „vermaschkeriert". Er merkte das Aufsehen, das er machte, und brummte einen Fluch. Am liebsten wär« er wieder umgekehrt. Aber «r hatte »un einmal den Schuß in den Beinen. Und da stand er ! auch schon vor dem Haus des Zillerlenz. Zu j dem hatte er feinen ersten Weg genommen. Dorten oder anhand von tot«, Präparaten und schematischen Zeichnungen geschildert wer den konnte, wird in diesen Bänden lebendigste Anschauung. Weitere Bände über den Kuckuck, di« Käfer, Ameisen, Schlangen usw. werden in rascher Folge erscheinen. Die Bücher sind dazu angetan, auch die her. avwachsendcn Jugend die Liebe zur Natur zn lehren. Wer wollte bestreiten, daß für einen Gärtnerlehrling daS Leben ve» Kohlweißling» und das Wißen von den tierischen Feinden, die ihn bekämpfen, interessant ist? Deshalb seien die Bändchen als Geschenkbücher besten- empfohlen. Kennst im deinen Garten? Bon Lely Kempin; mit 49 Originalausnahmen. Preis brosch. 3,50 NM. Das Buch ist im Verlag Belhagen L Klasing erschienen. Man kann ja ohne wei teres annebmen, daß alles, was dieser Ver- lag herausbringt, gut ist, aber dieses Büchlein ist für unsere Leser besonder» empfehlenswert. Die Verfasserin plaudert über all« möglichen Dinge, die mit dem Garten zu tun haben. Diese Plaudereien lind keineswegs fachlich von besonderem Interesse; aber die Art, wie da» Ganze abgefaßt ist, die macht da» Buch so nett. ES ist für jeden geschrieben, der die Natur und insbesondere das Blühen und Wachsen in seinem eigenen Garten liebt. Vielleicht ist «S jür manchen Erwerbsgärtnsr ganz gut, wenn er mit diesen Gedanken einmal vertraut ge macht wird; denn Gewohnheit stumpft ab, und noch dazu die Gewohnheit, di« da» Er werbsleben mit sich bringt. Aber noch etwa» anderes. DaS Buch eignet sich ausgezeichnet dazu, für di« Blume zu wer- hen. Es dürfte sich deshalb empfehlen» im Blu mengeschäft das Büchlein hinzulegen, damit eine Kunde, der vielleicht «inen Augenblick warten muß, einen Blick hinein tun kann. Er wird e» bestimmt nicht auS der Hand legen, ohn« Interesse an ihm gefunden zu haben. Und weiter ist vielleicht auch zu überlegen, ob mau dieses Buch nicht als Prämie beim Vorgarten- und Fensterschmuckwcttbewerb verteilen könnt«. Seinem ganzen Charakter nach ist c» dazu recht gut geeignet. ES müssen ja nicht immer Blu men sein, die man bei dieser Gelegenheit ver schenkt. tzlr. Anbau vo» Srzneivsta»-««. Von Kurt Kum mer. Brosch. 6F0 RM., geb. 8,— RM. 184 Seiten. Es nruß dankbar begrüßt werden» baß es ein Fachmann unternommen hat, für Gar tenbau und Landwirtschaft eine Reihe von Anweisungen sür Arzneipflanzenkultur zugeb«». Wenngleich nicht jedem Gärtner der Wert dieser Kulturen bzw. der sichere Gewinn dar aus bekannt sein wird, so ist doch zum Vorteil der einzelnen zn hoffen, daß dieser und jener aus wirtschaftlichen Gründen versuchen wird, sein Land in der angegebenen Weis« nutzbrin- weil vor zwei Jahren der Zillerlenz den größten Brocken sür den Schorschl gezahlt hatte, ganze sechshundert Mark. Da würden ihm doch jetzt die dreihundertfünszig auch nicht zu viel sein? So hatte sich der Schorschl daS eingeteilt: dreihundertsünfzig der Zillerlenz, ebensoviel der Berghosbauer» ebensoviel die dicke Bäckeumahm. Da konnte er sein« Schul den zahlen und behielt auf der Hand noch «in Sümmchen sür eins geregelte Wirtjchast wäh rend der nächsten Zeit. „Schorschl? Wie schaust denn aus?" rief ihn der Vetter lachend an. „Al- ob von der Arbeit kämst?" „Von der Arbeit? Nal Aber zur Arbeit will ich schauen! Und düs ghörig!" Mit dieser Beteuerung leitete Schorschl sein Anliegen ein, wobei der Vetter immer wieder unter Lache« seine kleinen Späße macht«. Je ernster Schorschl redete, desto lustiger wurde der Zillerlenz, und schließlich klopfte er? dem langen Burschen lachend aus die Schulter: „Schau, Schorschl, eher beiß ich mir d' Nasen ab, eh ich aus dich noch an lucketen Heller verwend. Alles, was, d' willst! Bloß kein Geld nimmer!" Schorschl verlegte sich ausS Bitten, wurde aber vom Det ter mit so lustigen Späßen abgefertigt, daß er schließlich selbst mitlachen mußte, obwohl ihm Aerger und Beschämung die Kehle zuschnürte». Als er draußen auf der Straße stand, blie» er die heißen Backen auf. Der Hoffnungs funke, der noch in ihm glomm, schrumpfte zusammen wie ein« Zwetschg« im Dörrofen. Jetzt traten fünfhundert auf den Berghos bauer und ebensoviel aus die dick« Bäckeumahm. Die beiden, das mußt« er vom letztenmal» hatten ein zähe» Leder, besonders,die Mahm. Obwohl dcch die Wsibcrleut eigentlich daS za» tere HLutl haben sollten. Also zuerst zum Berghosbauer! Den tras er nicht zu Hause, sondern mußte ihn auf dem Feld aussuch«»» weit drunten im Tal. Bei der Kirche überholte ihn der Purt- scheller-Toni, der aus flottem Gig ein« Trai- ningsahrt mit seinem Traber macht«. „WaS, Schorschl! Der greift aus!" Mehr zu sag«» hatte Purtscheller nicht Zeit; so flink trabte der siegreich« Bräun! an den, Fußgänger vor über. »»Der tüt den Tausender auch net spüren:" seuszte Schorschl» während er dem Pnrtscheller nachblickte.
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