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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 1931
- Erscheinungsdatum
- 1931
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193100009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19310000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19310000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 1931
1
- Ausgabe Nr. 1, 1.1.1931 1
- Ausgabe Nr. 2, 8.1.1931 1
- Ausgabe Nr. 3, 15.1.1931 1
- Ausgabe Nr. 4, 22.1.1931 1
- Ausgabe Nr. 5, 29.1.1931 1
- Ausgabe Nr. 6, 5.2.1931 -
- Ausgabe Nr. 7, 12.2.1931 -
- Ausgabe Nr. 8, 19.2.1931 -
- Ausgabe Nr. 9, 25.2.1931 -
- Ausgabe Nr. 10, 5.3.1931 -
- Ausgabe Nr. 11, 12.3.1931 -
- Ausgabe Nr. 12,19.3.1931 -
- Ausgabe Nr. 13, 26.3.1931 -
- Ausgabe Nr. 14, 2.4.1931 -
- Ausgabe Nr. 15, 9.4.1931 -
- Ausgabe Nr. 16, 16.4.1931 -
- Ausgabe Nr. 17, 23.4.1931 -
- Ausgabe Nr. 18, 30.4.1931 -
- Ausgabe Nr. 19, 7.5.1931 -
- Ausgabe Nr. 20, 14.5.1931 -
- Ausgabe Nr. 21, 21.5.1931 -
- Ausgabe Nr. 22, 28.5.1931 -
- Ausgabe Nr. 23, 4.6.1931 -
- Ausgabe Nr. 24, 11.6.1931 -
- Ausgabe Nr. 25, 18.6.1931 -
- Ausgabe Nr. 26, 25.6.1931 -
- Ausgabe Nr. 27, 2.7.1931 -
- Ausgabe Nr. 28, 9.7.1931 -
- Ausgabe Nr. 29, 16.7.1931 -
- Ausgabe Nr. 30, 23.7.1931 -
- Ausgabe Nr. 31, 30.7.1931 -
- Ausgabe Nr. 32, 6.8.1931 -
- Ausgabe Nr. 33, 13.8.1931 -
- Ausgabe Nr. 34, 20.8.1931 -
- Ausgabe Nr. 35, 27.8.1931 -
- Ausgabe Nr. 36, 3.9.1931 -
- Ausgabe Nr. 37, 10.9.1931 -
- Ausgabe Nr. 38, 17.9.1931 -
- Ausgabe Nr. 39, 24.9.1931 -
- Ausgabe Nr. 40, 1.10.1931 -
- Ausgabe Nr. 41, 8.10.1931 -
- Ausgabe Nr. 42, 15.10.1931 -
- Ausgabe Nr. 43, 22.10.1931 -
- Ausgabe Nr. 44, 29.10.1931 -
- Ausgabe Nr. 45, 5.11.1931 -
- Ausgabe Nr. 46, 12.11.1931 -
- Ausgabe Nr. 47, 19.11.1931 -
- Ausgabe Nr. 48, 26.11.1931 -
- Ausgabe Nr. 49, 3.12.1931 -
- Ausgabe Nr. 50, 10.12.1931 -
- Ausgabe Nr. 51, 17.12.1931 -
- Ausgabe Nr. 52, 24.12.1931 -
- Ausgabe Nr. 53, 31.12.1931 -
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Band 1931
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NkKälMkkk- pciMZVkkk^v Vk5 V^75M^ 6EM8^0k5 kV 8^l_I^I iM40-Vk6!.ü6: 6LPI^M5Mk V^^65-6k5.!^ 8». K8KUK 8^v 68 Jahrgang 1931 * Nr. 51 Berlin, den 17. Dezember 1931 Gartenbau und Notverordnung Das paßt nicht für mein Geschäft! Von H. Zörnitz, Teilhaber der Samengroßhandlung Röpling L Zörnitz, W.-Barmen. Das paßt nicht für unsere Branche! Die bequemste Antwort auf eine unbequeme und vielleicht anstren gende Arbeit. Mit diesem Satz schafft man sich alles vom Halse, was einem selbst nicht behagt. Wie oft hört man: Reklame — paßt nicht für die Gärtnerei! Nur nichts Außergewöhnliches bringen, gar nichts, was aufsällt, das konnte nach Marktschreierei aussehen. Nur ja nicht aus der vornehmen Reserve hcraustreten, man könnte ja auffallen, einmal daneben treten. Es kommt doch gar nicht darauf an, was uns patzt, was uns gefällt, sondern darauf, wasder Kundschaft gefällt, worauf die Kundschafl reagiert. Gehen Sie doch einmal mit offenen Augen durchs Leben! Wer verkauft denn mehr, z. B. der Besitzer eines kleinen Obstladens, der behäbig an der Tür steht und auf die Kundschaft wartet, oder der Händler an der Karre, der seine Acpfel und Birnen ausschreit? Haben sie schon einmal gesehen, was ein Mann auf dem Markte verkauft, der z. B. seine Fleckenreinigungsstifte vorführte und erklärte? Das sind Menschenkenner, meistens Verkaufs kanonen. Ich kenne einen solchen, der 800 bis 1000 Ofenputzsteine und Fleckenstifte am Freitag und Samstag auf dem Markt verkauft. Was glauben Sie, wie viele Jahre oft ein kleiner Krämer daran verkauft! : Der Unterschied -, der eine stellt seine Wäre ins richtige Licht, er lockt Käufer, macht sie überzeugend, rüttelt sie wach und bringt den Kauf abschluß zustande.. Der andere hat seine Ware im Schubkasten liegen und wartet auf Käufer. Er wartet bis er sich tot gewartet hat. Nur ein Beispiel, welches ich beliebig erweitern könnte. Was das mit der Gärtnerei zu tun hat?! Ja, das paßt nicht für uns! Darauf habe ich ja nur gewartet. Man soll auch nichts nachmachen, sondern besser machen. Nachdenken sollen wir und überlegen, wie auch wir unsere Waren mit ver feinerten und verbesserten Methoden besser los wer den! Wie wir die Käufer heranziehen können. Ob uns das gefällt, ob unserer lieben Konkurrenz oder unfeven Kollegen das gefällt, das ist ja ganz gleichgültig und nebensächlich. Die Hauptsache ist, daß es Ihren Käufern gefällt, daß Sie Erfolg damithaben und dadurch verdienen. Ihre Reklame braucht ja nur Ihren Kunden, Ihrer Käuferschicht zu gefallen. Ihre Käuferschicht müssen Sic packen. Das können Sic nur, wenn Sie Ihre Kunden und deren Einstellung kennen. Daß ein „Nolls-Royce-Wagen" nicht in einer Erwcrbslosenzeitung empfohlen wird, ist selbstver ständlich ! Man soll Blumen, Dekorationen und Garten gestaltungsarbeiten in einer Zeitung, die ausge sprochen nur von der Finanzwelt gelesen wird, anders anbieten wie in einem Generalanzeiger mit einer Massenauflage. Die Höhe einer Auf lage einer Zeitung ist auch noch läng st nicht immer ausschlaggebend. Sie können durch eine Zeitung mit einer Auflage von 3—1000 Exemplaren oft mehr Erfolg haben, wie mit einer Auflage von 60—70 000 Exemplaren. Ausschlaggebend ist immer die Käuferschicht, welche dadurch erfaßt werden kann. Wie und wodurch Sie diese Käuferschicht erfassen, das ist wieder eine Sache für sich. Wie oft habe ich schon gehört, „das ganze Annon cieren hat ja gar keinen Zweck. Kein Mensch rea giert darauf oder liest die Anzeigen. Die Unkosten kommen nicht dabei heraus." Ja, glauben Sie denn, diegrotzenMarken- artikelfirmen annoncieren nur aus Spaß-und Tollerei? Glauben Sic denn, diese Firmen geben Millionen nur dafür aus, da mit sie ihre Namen, ihre Marken abgedruckt sehen? Glauben Sie denn, diese Firmen beschäftigen Zeich ner, Graphiker, Reklamefachleute nur, weil sie mit ihrem Gelde nichts Besseres anzufangen wiyen? Ja aber das paßt nicht für uns, das können wir Gärtner doch nicht machen, Wir haben ja keine Markenartikel. Wir schlurfen ruhig im alten Dreh weiter. Lassen unsere Druck sachen mit vorsintflutlichem Satz-, Schrift- und Klischeematerial an fertigen. Besehen Sie sich doch einmal so einige Drucksachen, Rechnungsformulare, Geschäfts karten und fragen Sie sich einmal selbst, welchen Eindruck eigentlich auf Sie eine solche Drucksache macht. Man begreift es oft einfach nicht! Mit den llsNÄüngef pseküung k'ksrelselung Xu», «Lung unet gsmiLCklen vung in Nester Hvolilül unck jeckei x-swllnsekten dlsnse liefern Ssrlinse L. L. Ssrlin v 17, psrs'usrtr. 10-13 . lelepkon ^ncktss>- 2508/09 Der Steuer- und sozialpolitische Inhalt der Notverordnung vom 8. Dezember 1931 1. Im Rahmen der Bestimmungen, die die Vor aussetzung für eine Preis- und Ziussenkung geben sollen, werden die Verzugszuschläge, die zur Zeit 120 Prozent jährlich betragen, vom 1. 1. 1932 ab aufgehoben. Die Verzugszinsen werden auf 12 v. H., die Aufschubszinsen auf 8 v. H. und die Stun- dungszinsen je nach Lage des Falles auf 5 bis 8 v. H. festgesetzt. Die Sätze gelten für Reichs-, Landes- und Gemeindesteuern. 2. Im Rahmen der wohnungswirischaftlichen Bestimmungen wird gesetzlich der allmähliche Haus zinssteuerabbau fcstgelegt. Zum 1. 4. 1932 erfolgt bekanntlich auf Grund der letzten Notverordnung eine Senkung um 20 Prozent. Nunmehr soll ab 1. 4. 1935 eine weitere Senkung um 25 Prozent, ab 1. 4. 1937 nochmals eine Senkung um 25 Pro zent erfolgen und mit dem 31. 3. 1940 soll die Hauszinsstener endgültig verschwinden. Kapitalkräftige bzw. kreditwürdige Besitzer haus- zinssteuerpflichtiger Grundstücke können die HauS- zinssteuerbelastnng ihres Grundbesitzes bis zum 31. 3. 1934 ablösen. Leisten sie die Ablösung bis zum 31. 3. 1932, so haben sie das dreifache, leisten sie dagegen bis 31. 3. 1934 die Ablösung, so haben sie das dreieinhalbfache des Hauszinsstcucrjahrcs- betrages zu zahlen. Zum Zwecke der Ablösung können bei Hypothekenbanken, Sparkassen, Ver- fichcrungsunternehmen und dergleichen hypotheka risch gesicherte Darlehen ausgenommen werden, die für die Dauer von zehn Jahren den Vorrang vor allen anderen bereits eingetragenen Hypotheken erhalten. 3. Aus dem 4. Teil der Notverordnung „Son stige wirtschaftliche Maßnahmen" kann 8 8 des ersten Kapitels für den Beruf von einschneidender Bedeutung sein bzw. werden, weil hier bestimmt wird, daß bei Auflösung einer Gesellschaft die Grundcrwcrbssteucr, die Zuschläge zur Grunderwcrbssteuer und die Wertzuivachssteuer nicht - -erhoben werden, wenn die Grundstücke auf die: Gesellschafter nach Maßgabe ihres Bercili- gungsverhälrnisses übertragen werden. Diese Vor schrift gilt für die Zeit vom 1. .1. 1932 bis 31. 12. 1934. Sollten unsere Forderungen auf Befreiung der Gartenbaubetriebe in Gesellschaftsform von der Gewerbesteuer nicht durchdringen, muß erwogen werden, die Auflösung der Gesellschaften auf der Grundlage des angeführten § 8 durchzuführen. 4. Die Bemühungen um eine generelle Senkung der Einheitswerte, über die wir wiederholt in der Presse berichtet haben, hat dazu geführt, daß der Reichsminister der Finanzen ermächtigt wurde, durch Rechtsverordnung mit Wirkung voni 1. 4. 1932 an das Einheitswcrtniveau zu ermäßigen. Ebenso sind unsere Bestrebungen auf Aufhebung einfachsten Mitteln, neuem, moderne:» Schrift material in wirkungsvoller Satzanordnung kostet so etwas gar nicht mehr. Bessere Wirkung mit weniger Geld läßt sich überall da erzielen, wo man wirkliche Fachleute heranzieht. — Sonstlieber ein paar Mark mehr bezahlt und etwas Ordentliches, es kommt dabeiheraus. Wie sieht es denn eigentlich mit Ihrem Firmen schild aus? Die meisten Kollegen haben gar keins. Andere wieder haben ein paar Bretter zusammen gewichst und darauf ihren „Kunstgärtner" ver ewigt. Seien wir doch einmal ehrlich zu uns selbst. Die Firmenschilderfrage in der Gärtnerei sieht doch recht wüst aus. Warum nutzen wir Kollegen an viel begangener und belebter Straße denn eigentlich diese geradezu hervorragende Reklame nicht aus? Sitzen wir denn alle so dick drin, daß wir uns den Luxus erlauben können, eine so hervorragende Re klamegelegenheit unbenutzt zu lassen? Oder glauben Sie so bekannt zu sein, daß Sie es nicht nötig haben? Wenn Sie etwa glauben, daß Sie in Ihrem Orte jeder so kennt, dann schicken Sie einmal einen Ihrer Bekannten los, und lassen Sie 50- bis 100- mal nach Ihrer Firma fragen. Sie werden Ihr blaues Wunder erleben. Es soll ja auch Kollegen geben, die aus Spar samkeitsrücksichten kein Firmenschild anbringen, und wieder andere sagen, das ist mir zu teuer. Nun -ich meine, wenn man den guten Willen hat, selbst von der Notwendigkeit überzeugt ist, dann kann man auch die erforderlichen Mittel dazu aufbringen. Man m u ß sie einfach dafür auf bringen. Es soll doch niemand sagen, das geht nicht! Wenn man will, geht das schon! Aber meistens will man gar nicht weil man zu bequem dazu ist, oder man glaubt, so bekannt genug zu sein. Ein anständiges Firmenschild ge hört eben mitzur wirkungsvollcn Kundenwerbung; wenn Sie erfolgreich werben wollen, kommen Sie einfach nicht darum herum. Und wie sehen die Anzeigen aus? Ich kann es sehr gut verstehen, daß manche Kollegen damit keinen Erfolg haben. Sie können ja auch gar keinen Erfolg dadurch haben, weil die allereinkachsten Werbungsgrundsätze nicht beachtet worden sind. . des Mineralwassersteuergesetzes (für den Verkauf von Süßmost wichtig!) von Erfolg gewesen. Diese Steuer wird mit Wirkung vom 1. 4. 1932 ab zu nächst bis zum 31. 12. 1933 aufgehoben. 5. Zur Sicherung der Haushalte wird die Um satzsteuer auf 2 Prozent, für Warenhäuser auf 2 '/z Prozent vom 1. 1. 1932 ab erhöht. Außerdem wird unseren ständigen Forderungen auf Einfüh rung der Umsatzsteuer auf die Einfuhr eine Ein- fuhrausgleichsstcner cingeführt, die in Höhe von 2 Prozent vom Einkaufspreis zuzüglich Zoll, Be- förderungs-, Versicherungs-, Kommisfions- und Verpackungskosten und gegebenenfalls von Ver- braucbsstcuer» erhoben wird. Darüber hinaus ist die Einführung der Phasenpauschalierung vorge sehen worden. 6. Um die Einnahmen des Rechnungsjahres 1931 zu erhöhen, werden die nach dem geltenden Recht am 10. 4. 1932 fälligwerdendcn Einkommensteuer vorauszahlungen (Zahlungszeitpunkt für gewerb liche Betriebet auf den 10. 3. 1932 vorverlegt. Eine entsprechende Vorverlegung soll auch für später durchgciührt werden. 7. Bedauerlicherweise läßt die Notverordnung für das letzte Vierteljahr des Rechnungsjahres 1931 (1. 1. bis 31. 3. 19321 eine Erhöhung der Rcal- stcuerznschläge bis zur Höhe des Landcssatzcs zu. 8. Die sozialpolitischen Vorschriften der Notver ordnung sind im 5. und 6. Teil zusammengefaßt worden. Der 5. Teil verordnet eine Reihe von Maßnahmen auf den: Gebiete der Sozialversiche rung, die einen weitgehenden Abbau der Leistungen in allen Zweigen der Sozialversicherung vorsehen. Besonders wesentlich dürfte die Leistungsbeschrän- kung in der Krankenversicherung sein. Hier dürfen nur die Regelleistungen gewährt werden, solange der Beitrag zur Krankenversicherung mehr als 5 Prozent des Grnndlohnes beträgt. Der 6. Teil bringt insbesondere die Vorschrif ten über die Senkung der Tariflöhne und Gehäl ter mit dem Ziclc, etwa das Lohnniveau vom 10. 1. 1927 wiederherzustellen. Neher die EmzelhcWw ausführlich berichten, sobald die Dnrchführungsbestimmungcu zu den einzelnen Vorschriften erschienen sind. Ter wirtschaftspolitische Inhalt der Notverordnung vom 8. Dezember 1931 Bis zum 1. 1. 1932 tritt unter anderem für Eisen, Glas und künstliche Düngemittel eine zehn prozentige Preissenkung ein, während die Kohlen- preisc ab 1. 1. 1932 um 10 Prozent ermäßigt werden. (Das Rheinische, Ostelbische und Mittel deutsche Braunkohlen-Syndikat hat die Preis ermäßigung bereits mit Geltung vom 10. 12. vor- Wenn Sie z. V. mit Erfolg Pflanzen ziehen wollen, so besorgen Sie sich zunächst erstklassigen Samen, paffendes Erdreich, paffenden Dünger, pflegen die Pflanzen da» ganze Jahr lang, um dann durch gute Pflege auch gute Pflanzen zu be- kommen. Wie Sie Ihre Pflanzen pflegen, so will auch Ihre Werbung durch Anzeigen ge pflegt werden. Wie wir unseren Beruf gründlich erlernt haben müssen, so müssen wi r auch die Werbung erlernen. Sie stellen bestimmt nicht einen Lehrbuben ans Veredeln wertvoller Neuheiten; so sollen Sie auch nicht jemanden damit beauftragen, eine Anzeige zu entwerfen, der gar keine Ahnung davon hat. Was man selbst nicht kann, dafür soll man sich einen Spezialisten heranziehen und diesen die Arbeit machen lassen. Nur Vorsicht viele sind berufen, aber nur wenige auserwählt für solche Arbeiten. Fragen Sie Leute in diesen Sachen um Rat, die persönlich uninteressiert sind. Leute, die ebenfalls ein Interesse daran haben, daß sie Umsätze machen, daß sie verdienen, daß es ihnen gut > gcht. Fragen Sie Ihre leistungs fähigsten Lieferanten, wenn Ihnen deren Art und Weise der Werbung gefällt. Diese Leute haben gar kein Interesse daran, daß Sie sich unnötige Un kosten machen, für wirkungslose Propaganda Geld auszugeben, in Blättern zu inserieren, wo man sich von vornherein auf Grund jahrelanger Erfah rungen sagen muß, daß ist zwecklos. Diese Leute haben nur Interesse daran, daß es Ihnen gut geht, daß Sie auch Erfolg haben. Nur dadurch können ja auch Ihre Lieferanten verdienen. Die Zeiten sind vorbei, wo man glaubt, mit dem Verkauf seiner Ware nur das Geschäft abgeschlossen zu haben. Sie müssen auch Ihre Waren wieder verkaufen können. Die niedrigsten Preise nützen Ihnen gar nichts, wenn Sie die Waren nicht los werden, und sich Ladenhüter hinzulcgen, dazu sind die Mittel heule zu knapp. Auch Sie dürfen Ihrer Kundschaft nicht nur Ihre Pflanzen verkaufen. Sie müssen den Kunden auch jagen, wie sie die meiste Freude daran haben. Sie müssen Ihrer Kundschaft sagen, was sie braucht. Wie sie sich durch B amen und Pflanzen mehr Freude für weniger Geld schaffen können. Wenn ich Landschaftsgärtner wäre, würde ich z B. meine Kunden folgendermaßen bearbeiten: — , Fortsetzungfolgtl genommen.) Einzelheiten werden von den be treffenden Kartellen und Syndikaten bekannt- gegeben werde». Im 4, Teil der Notverordnung wird die Rcichs- regierung ermächtigt, mit Zustimmung des Reichs- rarcs einzelne Vorschriften des Teiles IV der Ge werbeordnung durch neue Vorschriften zu ergänzen. Es ist damit zu rechnen, daß unsere zu diesem Teil der Gewerbeordnung bctr. der Abänderung des 8 66 über den Verkauf von Banmschulcrzcugniffen auf dem Wochenmarkte vorliegenden Anträge zur Durchführung gelangen werde». Näheres hierüber erfolgt »ach Bekanntgabe der Abänderungsvor- schriste» zur Gewerbeordnung. Oer Hauptausschuß zur Lage des Gartenbaues Der Hauptausschuß befaßte sich auf seiner Sitzung am 10. Dezember 1931 mit der Lage des Berufsstandes und beschloß, in dem nachfolgenden Telegramm an den Herrn Reichskanzler erneut auf die katastrophale Entwicklung hinzuweifen: „Heute im Reichswirtschaftsrat unter Teilnahme von Vertretern aus dem gan zen Reich tagender Hauptausschuß des Neichsverbandes des deutschen Gartenbaues bittet Reichsregierung dringend, wirt schaftlichen Zusammenbruch des Berufes durch Beschränkung der gartenbaulichen Einfuhr zu verhüten." Der deutsche Gartenbau ist in allen seinen Zweigen am Ende seiner wirtschaftlichen Kraft. Ter finanzielle Ertrag des Wirt schaftsjahres 1931 ist noch weit mehr als der der früheren Jahre hinter dem zurückge blieben, was zur Deckung der notwendigen Betriebskosten und zur Sicherung eines be scheidenen Lebensunterhaltes des Betriebs inhabers erforderlich ist. Tausende von kleinen und kleinsten Existenzen, woraus der Gartenbau seiner Natur nach zum größten Teil besteht, leiden bitterste Not. — Eine ordnungsmäßige Betriebswirtschaft zur Siche rung der nächstjährigen Ernte ist infolge Fehlens aller Betriebsmittel unmöglich. Be sonders hart betroffen sind diejenigen Berufs angehörigen, welche sich mit Krediten zum Bau von Treibhäusern und Ueberwintcrungs- räumen belastet haben. Die zu leistenden Zins- und Rückzahlungen sind vollkommen unmöglich, da heute jede Rentabilität auch dieses Wirtschaftszweiges fehlt. Tie Ursachen, die zu der trostlosen Lage der Gesamtverhält nisse des deutschen Gartenbaues geführt haben, sind außer in dem starken Rückgang der Kaufkraft unseres Volkes hauptsächlich in der gerade hierdurch volks wirtschaftlich so unverantwort lichen Einfuhr von Auslands erzeugnissen zu erblicken. Das Aus land wirft Massen der Erzeugnisse seines Gartenbaues zur Entlastung seines Binnen marktes auf den deutschen Markt. Es sichert seiner Produktion damit eine lohnende Ver wertung für die im Lande verbleibenden Teile seiner Ernte neben einer aus dem Wert der Ausfuhr sich ergebenden Zuschußrente. Demgegenüber muß der deutsche Gartenbau eine schrankenlose Einfuhr aus allen Ländern der Welt, die letzten Endes zu jedem Preis M ii« «MMreMin mit besten neuen Lortsn ist erscbisnen unck «rück suf ^nkcsxs sofort unck kostenlos ru^ssunckt. s». Ksilkolr, LsmvnrucM ausrIUndurg s. S. Lsx-rünUet 1822
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