Suche löschen...
Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 1931
- Erscheinungsdatum
- 1931
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193100009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19310000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19310000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 1931
1
- Ausgabe Nr. 1, 1.1.1931 1
- Ausgabe Nr. 2, 8.1.1931 1
- Ausgabe Nr. 3, 15.1.1931 1
- Ausgabe Nr. 4, 22.1.1931 1
- Ausgabe Nr. 5, 29.1.1931 1
- Ausgabe Nr. 6, 5.2.1931 -
- Ausgabe Nr. 7, 12.2.1931 -
- Ausgabe Nr. 8, 19.2.1931 -
- Ausgabe Nr. 9, 25.2.1931 -
- Ausgabe Nr. 10, 5.3.1931 -
- Ausgabe Nr. 11, 12.3.1931 -
- Ausgabe Nr. 12,19.3.1931 -
- Ausgabe Nr. 13, 26.3.1931 -
- Ausgabe Nr. 14, 2.4.1931 -
- Ausgabe Nr. 15, 9.4.1931 -
- Ausgabe Nr. 16, 16.4.1931 -
- Ausgabe Nr. 17, 23.4.1931 -
- Ausgabe Nr. 18, 30.4.1931 -
- Ausgabe Nr. 19, 7.5.1931 -
- Ausgabe Nr. 20, 14.5.1931 -
- Ausgabe Nr. 21, 21.5.1931 -
- Ausgabe Nr. 22, 28.5.1931 -
- Ausgabe Nr. 23, 4.6.1931 -
- Ausgabe Nr. 24, 11.6.1931 -
- Ausgabe Nr. 25, 18.6.1931 -
- Ausgabe Nr. 26, 25.6.1931 -
- Ausgabe Nr. 27, 2.7.1931 -
- Ausgabe Nr. 28, 9.7.1931 -
- Ausgabe Nr. 29, 16.7.1931 -
- Ausgabe Nr. 30, 23.7.1931 -
- Ausgabe Nr. 31, 30.7.1931 -
- Ausgabe Nr. 32, 6.8.1931 -
- Ausgabe Nr. 33, 13.8.1931 -
- Ausgabe Nr. 34, 20.8.1931 -
- Ausgabe Nr. 35, 27.8.1931 -
- Ausgabe Nr. 36, 3.9.1931 -
- Ausgabe Nr. 37, 10.9.1931 -
- Ausgabe Nr. 38, 17.9.1931 -
- Ausgabe Nr. 39, 24.9.1931 -
- Ausgabe Nr. 40, 1.10.1931 -
- Ausgabe Nr. 41, 8.10.1931 -
- Ausgabe Nr. 42, 15.10.1931 -
- Ausgabe Nr. 43, 22.10.1931 -
- Ausgabe Nr. 44, 29.10.1931 -
- Ausgabe Nr. 45, 5.11.1931 -
- Ausgabe Nr. 46, 12.11.1931 -
- Ausgabe Nr. 47, 19.11.1931 -
- Ausgabe Nr. 48, 26.11.1931 -
- Ausgabe Nr. 49, 3.12.1931 -
- Ausgabe Nr. 50, 10.12.1931 -
- Ausgabe Nr. 51, 17.12.1931 -
- Ausgabe Nr. 52, 24.12.1931 -
- Ausgabe Nr. 53, 31.12.1931 -
-
Band
Band 1931
1
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Leht notwendiger Pflanzenschutz im Treibgemüsebau Die Samenaufbcwahrungs-Räume und -Behälter müssen für die Aufnahme der neuen Sämereien vorbereitet werden, indem man sie einer gründlichen Reinigung und Desinfektion unterzieht. Lie Räume werden entweder ausgcschwefclt oder ihre Wände werden mit Formalmlösungen abgcwaschen oder ab gespritzt, wie dies in Nr. 44 dieser Zeitschrift für die Gnrkcntreibhänser beschrieben ist, oder es er folgt Anstrich mitKalkmilch, der man etw-nMarbol- säure beifügte. Auch Ve bis I ige Uspuünnlösungen sinh brauchbar, sie eignen sich vorzüglich zum Aus waschen der Samenschränke und zur Desinfektion der Samenbeutel, in die das frische Saatgut nach der Beizung gebracht werden soll. Bei dem Han tieren mit diesem giftigen, Quecksilber enthaltenden Mittel ist Borsicht geboten. Da Tomatcnkrcbz in diesem Jahre viel fach stark aufgetreten ist, mutz an die Erddesjnfek- tion der betr. TrcibrLnmc durch Anwendung von Schwefelkohlenstoff herangegangcn werden. Ent ¬ weder macht man etwa alle 50 cm ein Loch, in das SO rcm reiner Schwefelkohlenstoff.gegossen werden Mld das man hierauf durchZutreten verschließt,oder man stellt eine Mischung von Schwefelkohlenstoff und Sapikat her in dem Verhältnis 4:1 und nimmt hiervon für je 2 qm Bodenfläche 1s4 I in Mischung mit der fünffachen Menge Wasser zum Ueber- brausen der ganzen Fläche mit Gießkannen mit Flachverteilern. Näheres hierüber in „Obst und Gemüsebau" 1829 Heft, 11. Dieses Verfahren vernichtet auch Schnecken, Kellerasseln und Tausendfütze. Diese Schädlinge sind jetzt an fast allen Kulturen, na mentlich an Bohnen, zu finden. Absammeln in den frühen Morgenstunden oder Auslegen vergifteter Kleie (Schweinfurter- oder anderes Arsen-Grün, das zu etwa 4A> daruntergemischt und angefeuchtet lvird, sind weitere Mittels. Gegen Mäuse wer den Zeliokörner ausgelegt oder Fallen ausgestellt. Joh. Gleisberg, Straelen. Vermißter schwedischer Gärtner Seit Dienstag, Len 20. Oktober d, Js., wird der schwedische Gärtner Sture Lindskog, 28. 1. 08 in Schweden geboren, vermißt. Alle Ermittlungen nach seinem derzeitigen Aufenthalt sind ergebnislos verlaufen. Da Lindskog sich dahin ausgelassen hatte, dah er evtl, in einem Gärtnereibetrieb — gegebenenfalls unter falschem Namen — sich eine neue Arbeitsstelle suchen wollte, wird um gefl. Nach richt und Mitfahndung gebeten. LindDkog ist 1,75 Meter groß, von kräftiger Statur, bartlos, und hatte langes, schwarzes Haar, wodurch er als Schwede besonders auffallen dürfte. Bekleidet war er zuletzt mit einem blau gemusterten Anzug, dunkelgrau kariertem Ulster und weichem Hut. Für sachdienliche Angaben ist eine Lclohmms von 1000 Rm. ausgesetzt und werden Nachrichten an das Polizei präsidium (Kriminalinspektion I 6, Berlin 0 25) erbeten. Nochmals: Anerkannte Lehrbetriebe im Obstbau Wenn Herr Prof. Kemmer durch seinen Artikel in der „Gartenbauwirtschaft" vom 20. August d. Js. und seine Erwiderung auf die Ausführun gen des Herrn Prof. Dr. Ebert eine generelle Klärung her Lehrlingsausbildung in Obstbau betrieben anstrebt, so kann dieses nur begrüßt wer den, — und wenn Herr Prof. Ebert mit seinen Ausführungen eine Darstellung der Verhältnisse in de-c Provinz Brandenburg schildert, so ist sicherlich nicht anzunehmen, daß er hiermit ganz allgemein die Verhältnisse in Deutschland schildern wollte. Es hat den Anschein, daß Herrn Prof. Kemmer der Obstbau in der Provinz Brandenburg nicht genügend bekannt ist, sonst würde er nicht über die Bezeichnung „geschlossene Obstanlage", wie sie auch in den „Grundsätzen für die Anerkennung von Gartenbaulchrwirtschaften" nicdergelegt ist, im Zweifel sein. Unter einer geschlossenen Obst anlage verstehen wir im Sinne der „Grundsätze für die Anerkennung von Gartenbaulehrwirtschaf ten" eine Obstpflanzung von mindestens 1 Hektar Größe, die aber nicht auf mehrere getrennte Par zellen entfallen darf. Wenn die Grundsätze vor- sehcn, daß die Obstanlage die Durchführung von Unterkulturen aufweisen mutz, so ist dies darum geschehen, um den Gärtnerlchrlingen eine gröhere Ausbildungsmöglichkeit zu bieten. Hinzu kommt noch, dah es reine Obstbaubetriebe — mit einem Ausnahmefall — in der Provinz Brandenburg nicht gibt. Die Zusammenstellung von Herrn Prof. Kemmer in der ..Gartenbauwirtschaft" vom 20. 8. d. Js. führt für die Provinz Brandenburg nur zwei reine Obstbaubetriebe an. Scheinbar handelt es sich hierbei um einen Betrieb des Obstzüchters Willi Krause, Werder (Havel). Der zweite Be trieb ist nicht zu ermitteln. Der nicht ganz bedeu tungslose Obstbau in der Provinz Brandenburg wird in allen Fälle» in Verbindung mit Unter kulturen betrieben. Als solche kommen in Be tracht: Gemüse, Beerenobst, Blumen- und Zier pflanzen und hin und wieder auch Obst- und Zier gehölze und nicht letzten Endes Getreide oder son stige landwirtschaftliche Kulturpflanzen. Gras dürste nur in den allerseltensten Fällen in Frage kommen, da die klimatischen und Niederschlagsver hältnisse einen derartigen Unterbau nicht zulasten. Das Vorhandensein von Frühbeetkästen oder Ge wächshäusern, die nicht in Verbindung mit dem Obstbau stehen, dürste noch keine Gewähr dafür bieten, dah der Betrieb als Lehrwirtschaft an erkannt wird. Bei der Festsetzung der Grundsätze ging man von dem Standpunkt aus, den jungen Obstgärtnern eine möglichst gründliche Ausbildung zu geben, d. h. der Betrieb mühte eine gewisse Zielsicherheit in seinen wirtschaftlichen Maßnah men erkennen lassen. Hierzu gehört auch die ord nungsmäßige Aberntung des Obstes und Fertig- machung für den Versand bzw. den Absatz. Was Herr Prof. Kemmer im Absatz 1 auf Seite 2 seiner Erwiderung „anerkannte Lehrbe triebe im Obstbau" sagt, trifft nicht zu. Es ent spricht unbedingt den Tatsachen, dah Gärtner, die rein obstbaulich ausgebildet sind, als Gehilfen kaum eine Beschäftigung finden können, denn nach seiner Aufstellung selbst gibt es ja nur 1 oder 2 reine Obstbaubetiebe in der Provinz Brandenburg, die aber selbst OLstbaugehilfen nicht beschäftigen. Auch dürfte einem Landschaftsgärtner nicht gedient sein, der einen Gehilfen beschäftigen muß, der nur obstbaulich und nicht landschaftsgärtnerisch ausge bildet ist. Die Ausbildung muß mithin aus die sen Gründen eine etwas vielseitigere als nur rein obstbaulich sein. Professor Kemmer gibt für Deutschland nur 14 reine Obstbaubetriebe an, die sich mit der Ausbil dung von Lehrlingen beschäftigen. Es wäre trau rig um den deutschen Obstbau bestellt, wenn nur die reinen Obstbaubetriebe als Ausbildungsstätten für den obstbaulichen Nachwuchs in Betracht kom men müßten. Die Verhältnisse liegen ja in Wirk lichkeit viel günstiger. Die zahlreichen Guts- und Schlotzgärtncreien in Nord-, Ost- und Mittel- Deutschland beschäftigen sich ebenfalls mit er folgreichem Obstbau. Hier erhalten die vielen jungen Gärtner, die später als Guts-, Schlotz- und Privatgärtner tätig sind, ihre Ausbildung. Der Obstbau in solchen Betrieben ist natürlich nicht die Hauptsache, sondern steht mit Blumen- und Zierpflanzenbau im Freilande und unter Glas sowie Gemüsebau auf gleicher Stufe. Würde man nach den Vorschlägen von Herrn Prof. Kemmer einzig nur die obstbauliche Leistungsfähigkeit des Betriebes bei der Anerkennung zugrunde legen, so wäre es sehr zweifelhaft, ob diese Betriebe als Lehrwirtschaften anerkannt werden könnten. Die Folge davon würde sein, dah in der Provinz Brandenburg Junggärtner mit obstbaulichen Kennt nissen so gut wie gar nicht mehr ausgebildet wür den. Der von Herrn Prof. Kemmer vorgeschlagene Weg kann daher in der Provinz Brandenburg nicht eingeschlagen werden; denn er würde einen Rückschritt und keinen Fortschritt bedeuten. Die Landwirtschaftskammer würde selbstver ständlich gern Vorschläge für die Verbesserung des Anerkennungs- und Prüfungswesens im Obstbau entgegennehmen und, sofern für unsere Verhält nisse verwendbar, mich durchführen. Landwirtschaftsrat B. Kru g, Berlin. Wann entscheidet sich der deutsche Verbraucher? Herr Dr. Ettling hatte eine Abhandlung: „Wann entscheidet sich der deutsche Verbraucher", in Nr. 32 erscheinen lassen. Die Belieferer Deutschlands werden doch nicht so ohne weiteres dem zusagen, was ihnen nicht gefällt. Es ist doch ganz schön, wenn man ungehindert, ohne viel Zölle zahle» zu brauchen, ein SO-Millionen- Volk beliefern kann. Man mutz sich auch als deut scher Gärtner immer sein Volk vor Augen halten, und muh sich sagen: „Donnerwetter, ein 60-Mil- lionen-Volk muh einem doch lieb und wert sein, da mutzt du dir aber viel Mühe geben, damit kein anderer heran kann." So muß jeder deutsche Gartcnbauer denken. Das nennt man auf deutsch: Politik treiben. Wer keine Politik treibt, nun dann treiben eben „die Belieferer Deutschlands" Politik, lieber Michel. Nicht umsonst heiht es „Deutscher Michel". Als Miternährer des deutschen Volkes hat jeder deutsche Gärtner das Recht und die noch viel höhere Pflicht, Politik zu treiben. Er darf sich nicht von dem ins Volk gestreuten Gift: „Der Geschäftsmann darf keine Politik treiben" irre führen lassen. Nein! Politik treiben heißt: „sich um seine Scholle kümmern!", dazu gehören auch die Absatz- und Preisfragen. „Deutscher Gärtner" treibe Politik, damit Deine Lebcnsgrundlagen „wieder" gesetzlich verankert werden. Denn diese Lebensgrundlagen sind Dir, Iveil Du Dich nicht darum gekümmert hast, genommen worden, genommen durch die heutige Wirtschaftsordnung. „Treibe positive Politik, kämpfe um Deine Scholle!" Alfred Pieplow, Gartenmeister. Ein vorbildlicher Befehl In Nummer 40 der „Gartenbauwirtschaft" wird vorbildlich hingestellt, dah der Kommandant eines deutschen Kreuzers folgenden Tagesbefehl heransgcgeben hat: „Ich verbiete ausnahmslos den Verbrauch aller französischen Erzeugnisse." Jeder Deutsche mutz wissen, daß das deutsche Volk, verglichen mit anderen Völkern, außer ordentlich geringes volitisches Verständnis hat. Die geschichtlichen Beweise, auch aus den letzten Jahr zehnten liegen vor. Wenn nun noch jeder Deutsche in verantwortlicher Stellung auf eigene Faust Po litik treiben will, die günstig oder ungünstig aus das Ausland wirken kann, so rst das ein geradezu unmöglicher Zustand. Die. patriotische Gesinnung des Kommandanten in allen Ehren! Was sagt aber die vorgesetzte Behörde dazu? Was sagt derjenige, der die Reichspolitik zu verantworten hat, dazu, wenn solche Nachrichten vom Auslande aufgegrifsen und Gegenmaßnahmen getroffen wer den? Nehmen wir an, dah als Gegcnmaßregel auf sämtliche» französischen Schiffen irgendein deutsches Erzeugnis, das dort verbraucht wird, ver boten wird. Auf wessen Seite läge der Schaden? Oder, daß politisches Kapital aus derartigen Maß nahmen geschlagen wird? Jedenfalls ist es ge fährlich, in Zeitungsnotizen derartige Beschle zu bringen. Was nicht im Volk liegt, kann man nicht durch Befehle Hineinbringen. Nur durch gutes Bei spiel läßt sich etwas erreichen. Wird in einem Volk Propaganda gegen den Verbrauch auslän discher Erzeugnisse öffentlich gemacht, so wird das andere Volk stets die entsprechende Antwort erteilen. Das deutsche Volk ist dabei, da es mehr Ausfuhr wie Einfuhr hat, der leidtragende Teil. F. Ahrens, Hirschberg. Kranzspenden verbeten Vor kurzem bekam ich eine Tageszeitung einer vorwiegend katholischen Stadtgemcinde zu Gesicht, in der ich unter den Familiciinachrichten einen Nach ruf las, den eine Vereinigung ihrem langjährigen, verdienstvollen Mitgliede widmete. Am Schluffe derselben stand, daß man von einer Kranzspende absehcn wolle, dafür jedoch dem Verstorbenen eine heilige Messe lese» lasse» würde. Obwohl Nichtkatholik, achte ich doch als ernster Christ jede Religionsübung. Aber Auswüchse, die auf Kosten und Gefahr unseres schwer um seine Existenz kämpfenden Erwerbsstandes Vorkommen, verwerfe ich. Ich möchte meine katholischen Kollegen dringend bitten, sich in ihren Vereins- und sonstigen Freundeskreisen gegen eine derartige Verletzung ihrer Interessen aufzulehne». Wohin kommen wir, wenn wir uns auf diesem Wege weiter entwickeln? Ist das Wirtschaftsleben nicht ohnehin schon ge fährdet genug? Sollte, so frage ich, in diesem Falle nicht das in Frage kommende Pfarramt auf jegliche Zuwendung, die der Schwächung einer schwer um seinen Fortbestand ringenden Erwerbsgruppe gleich kommen, verzichten? Es kann doch der Kirche (ge meint sind alle Konfessionen) auch ganz gewiß nicht gleichgültig sein, was aus einem Stande, der sich in: Kampf für Kirche und Religion stets bewährt hat, letzten Endes wird. Nicht Bitterkeit und W- scitsstehen gegenüber solchen Auswüchsen der Pietät ist hier angebracht, sondern eine ernste Mahnung an die mehr oder minder verantwortlichen Träger deS Wirtschaftslebens, ehe es für immer zu spät ist. „Ter Wasscrkantenkrautcr", Sind Cyclamen und Primula chinensis Friedhofsblumen? Mir ist nicht bekannt, daß jemals Cyclamen und Primula chinensis als Strcnblumen, noch weniger als Grabschmuck in den Wintcrmonaten Verwen dung gefunden hätten. Allerdings soll damit nicht gesagt sein, daß man diese Blumen zu genannten Zwecken nicht verwenden könnte. Die Ausschmückung von Gräbern ist nicht klar zum Ausdruck gebracht. Handelt cs sich in diesem Falle um ein frisches Grab, das mit Tänncnreisig oder sonstigem frischen Grün ausgesteckt wird, oder um einen Grabhügel? Im ersten Falle lassen sich billigere, knrzsticlige Blumen wohl verwenden, obwohl hier diese Schmük- kung zu Ausnahmen gehört. Als Schmuck des Grabhügels dürften Cyclamen wie Primula chinen sis infolge ihrer geringen Haltbarkeit ganz unge eignet sein, besonders aber in den Wintcrmonaten, in denen Eriken und Zwiebeln, besonders Tulpen, Narzissen, zu bevorzugen sind. Soweit mir bekannt, befaßt sich die hiesige Friedhofsgärtnerei, die in nächster Nähe liegt, mit der Heranzucht beider Pflanzengattnngen nicht. P. Stöber, Jena, Fricdhofsgäriner. Nolheizung Infolge Platzmangel bin ich gezwungen, im Frühjahr in Pflanzennmmen vorgetriebene Früh- gcmüfcpflanzen aus einem kleinen Warmhaus in ein mit Fenstcrvcrbindcrn errichtetes Nothaus zu bringen. Es handelt sich um die Zeit der spülest zu erwartenden Fröste. Ist für die Stacht eine mäßige Temperierung des Hauses mit Hilfe eines Petroleumofcns empfehlenswert, oder entstehen da durch für die Pflanzen schädliche Ausdünstungen? W. R. in tt. In Nr. 46 der „Gartenbauwirtschaft" lese ich im Fragckastcn unter Notheizung die Antwort, daß ein Petroleumofen nicht schädlich sei. Da ich eben falls ein Haus aus Frühbeetfenstern und Verbindern habe, die ich zunächst mit einem Petroleumofen heizte, teile ich mit, daß die Ausdünstungen die jungen Tomatenpflanzen ruinierten. Ich habe jetzt einen Zimmcrofen aufgestellt mit einem ziemlich langen Rohr, Koksheizung. Bei vorsichtiger Be dienung stellt sich erstens die Heizung billiger, zweitens hält sie die Nacht über an, drittens ist sie unschädlich, wenn die Pflanzen dem Rohr nicht zu nahe kommen. E. S. i. K. Ausnutzung eines Kellerraumes Es steht uns ein fast zu ebener Erde gekegelter Kellcrraum von ca. 300 ym Bodenfläche billig zur Verfügung. Der Kellerboden ist zementiert, elek trisches Licht ist vorhanden. Für welche Zwecke wäre derselbe rentabel zu gestalten und welche K u l- 1 uren wären eventuell zu empfehlen? F. H. in G. An Kulturen kommen nur solche in Betracht, die kein Tageslicht bedürfen: Rhabarbertreiberei im Nachwinter und zwei Kampagnen Champignonzucht im späten Frühjahr (etwa von Mitte Mai ab mit schon vorher präpariertem Dung) und Herbst (etwa Anfang Oktober). Für Rhabarber müßte schon gut ertragsfähige Landkultur vorhanden sein, damit man Klumpen aus dem Freiland nehmen kann. Für Pilzkultur ist eine Quelle guten preiswerten Pferdedüngers von größter Bedeutung. Für beide Feingemüfe müßten gute Absatzgebiete in der Nähe sein. Wäh rend die Treiberei bzw. Bleicherei des Rhabarbers ziemlich einfach ist, gehört , zur Pilzzucht Erfah rung, um den Dung richtig gruppieren und die" Beete richtig anlegen zu können. Es ist zweck mäßig, bei der Bectanlage zunächst nur den Keller boden zur Hälfte mit flachen und zur Hälfte mit Hügelbeete» zu belegen; von kostspieligen Stellagen zunächst aber abzusehen. Eine, wenn auch einfache Heizanlage darf für beide Kulturen nicht fehlen. Der Keller kann auch abtcilweise zum Nach bleichen und Aufbewahren von Bleichsellerie und Endivien im Spätherbst und Winter ausgenutzt werden. Amelung, Bln. -Halensee. Anpflanzung auf salpeterhaltigem Boden Ans stark salpeterhaltigcm Boden soll eine KlcittMrtenkolonie entstehen. Zur Schaffung gün stiger Bodenverhältnisse für die Anpflanzung von Odstbäumcn will man Birten aupflnnzen. Ma» behauptet, daß Birken „den Salpeter absorbieren". Ich halte das für eine Art Aberglauben. Liegen wissenschaftliche Ergebnisse vor, die diese verbrri tcte Meinung bestätigen? P. R. in W. Boden, der salpetcrsaure Salze, wst Kalksal- pcter oder Kalisalpeter, enthält, kommt nur in Gegenden mit trockenen: Wüstenklima vor. Der sogenannte „Manersalpeter", der sich auf altcnr Mauerwerk der Viehställe zuweilen als Ausblühun gen bildet, ist ein Gemisch von Kalzium-Nitrat, Kalzium-Karbonat und -Silikat. Die in einigen Bodenarten, namentlich im Steppengebiet, bei ein- tretcnder Trockenheit vorkommeuden Ausblühun gen sind feste Ausscheidungen der in der Boden lösung vorhandenen Salze, die aus Kalzium-Kar bonat und -Sulfat mit mehr oder weniger Chlor natrium bestehen. Dieser Weitze Anflug lvird irr tümlicherweise vielfach mit Mauersalpcter verwech selt und läßt auf das Vorhandensein von größeren Mengen Kalksalzen in den: betreffenden Boden 'chliehei:. Das Vorhandensein dieser Ausblühun gen würde nur dann den Gebrauchswert des Bo dens beeinträchtigen, wenn der Gehalt an Gips ^Kalzium-Sulfat) überwiegt. Meist handelt cs sich um humusarme, auf Mergel lagernde Lehm böden, die an sich als fruchtbar gelten und auch für die Anpflanzungen von Obstbäumen durchaus geeignet sind. Ich empfehle, den Boden aus seine:: Kalkgehalt untersuchen zu lassen und danach fcst- zustellen, ob Kalkdüngung erforderlich ist. Eine weitere Untersuchung des Bodens auf Kali und Phosphorsäure sowohl in der Oberschicht bis zu 30 am Tiefe und in der tieferen Schicht von 50 bis 80 om Tiefe ist deshalb angezeigt, um danach die Düngung der Obstbäume cinzurichten. E. Lierke, Berlin-Südende. Geschäftliche Mitteilung Der bekannte Gartenbaubetrieb Max Richter, Kakteen-Spezialkulturen, hat den Hauptbetrieb seiner Firma ab 1. 11. 31 nach Wiederitzsch bei Leipzig verlegt. Die bisher von ihm betriebene Gärtnerei in Leipzig-Lindenau, Merseburger Straße 135/137, bleibt noch zwei Jahre in seinem Besitz als Zweigbetrieb. Die Firma Richter bittet, das ihr bisher cntgegengebrachte Vertrauen und Wohlwollen auch auf den neuen Betrieb übertra gen zu wollen. Wir verweisen an dieser Stelle auf die Anzeige in der heutigen Nummer. >
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)