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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 1931
- Erscheinungsdatum
- 1931
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193100009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19310000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19310000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 1931
1
- Ausgabe Nr. 1, 1.1.1931 1
- Ausgabe Nr. 2, 8.1.1931 1
- Ausgabe Nr. 3, 15.1.1931 1
- Ausgabe Nr. 4, 22.1.1931 1
- Ausgabe Nr. 5, 29.1.1931 1
- Ausgabe Nr. 6, 5.2.1931 -
- Ausgabe Nr. 7, 12.2.1931 -
- Ausgabe Nr. 8, 19.2.1931 -
- Ausgabe Nr. 9, 25.2.1931 -
- Ausgabe Nr. 10, 5.3.1931 -
- Ausgabe Nr. 11, 12.3.1931 -
- Ausgabe Nr. 12,19.3.1931 -
- Ausgabe Nr. 13, 26.3.1931 -
- Ausgabe Nr. 14, 2.4.1931 -
- Ausgabe Nr. 15, 9.4.1931 -
- Ausgabe Nr. 16, 16.4.1931 -
- Ausgabe Nr. 17, 23.4.1931 -
- Ausgabe Nr. 18, 30.4.1931 -
- Ausgabe Nr. 19, 7.5.1931 -
- Ausgabe Nr. 20, 14.5.1931 -
- Ausgabe Nr. 21, 21.5.1931 -
- Ausgabe Nr. 22, 28.5.1931 -
- Ausgabe Nr. 23, 4.6.1931 -
- Ausgabe Nr. 24, 11.6.1931 -
- Ausgabe Nr. 25, 18.6.1931 -
- Ausgabe Nr. 26, 25.6.1931 -
- Ausgabe Nr. 27, 2.7.1931 -
- Ausgabe Nr. 28, 9.7.1931 -
- Ausgabe Nr. 29, 16.7.1931 -
- Ausgabe Nr. 30, 23.7.1931 -
- Ausgabe Nr. 31, 30.7.1931 -
- Ausgabe Nr. 32, 6.8.1931 -
- Ausgabe Nr. 33, 13.8.1931 -
- Ausgabe Nr. 34, 20.8.1931 -
- Ausgabe Nr. 35, 27.8.1931 -
- Ausgabe Nr. 36, 3.9.1931 -
- Ausgabe Nr. 37, 10.9.1931 -
- Ausgabe Nr. 38, 17.9.1931 -
- Ausgabe Nr. 39, 24.9.1931 -
- Ausgabe Nr. 40, 1.10.1931 -
- Ausgabe Nr. 41, 8.10.1931 -
- Ausgabe Nr. 42, 15.10.1931 -
- Ausgabe Nr. 43, 22.10.1931 -
- Ausgabe Nr. 44, 29.10.1931 -
- Ausgabe Nr. 45, 5.11.1931 -
- Ausgabe Nr. 46, 12.11.1931 -
- Ausgabe Nr. 47, 19.11.1931 -
- Ausgabe Nr. 48, 26.11.1931 -
- Ausgabe Nr. 49, 3.12.1931 -
- Ausgabe Nr. 50, 10.12.1931 -
- Ausgabe Nr. 51, 17.12.1931 -
- Ausgabe Nr. 52, 24.12.1931 -
- Ausgabe Nr. 53, 31.12.1931 -
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Band 1931
1
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- Gartenbauwirtschaft
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»Billige Kredite" Die Kreditfrage ist in diesen schweren Zei ten stark in den Vordergrund getreten, teils hofft man auf neue ,,billige" Kredite, teils plagt man sich mit den alten ab und kann seine» Vcrpslichtungen nicht nachkommen. Bei diesen Erörterungen vermisse ich einen Punkt auf den ich besonders aufmerksam machen möchte. Als seinerzeit die Reichskredite gegeben wurden, warnte man zwar vor unüberlegter Inanspruchnahme derselben, der Gedanke als solcher aber, mit Hilfe von billigen Krediten der Auslandseinfuhr entgegenzutreten, wurde für gut erklärt und die Unternehmungslust ermutigt. Wer die Sache richtig anfing, nahm den Rechenstift zur Hand, zählte aus der einen Seite die Unkosten, als da sind Zinsen, Ab zahlung, Spesen, Provision, nochmals Pro vision, Abnutzung, Löhne, Dung usw. zusam men, setzte auf die andere Seite vorsichtig die Einnahmen, besonders vorsichtig, wenn er mit den betreffenden Kulturen nicht ganz vertraut war und nahm als Grundlage die Durch schnittspreise der betreffenden Kulturen. Kam bann ein Ueberschuß heraus, so konnte er es wagen und baute einen Kreditblock. Heute hat diese Rechnung ein Loch, denn inzwischen haben wir einen behördlich angeord neten, von allen maßgebenden Stellen (auch denen vom Reichsverband) für richtig befun denen Preisabbau gehabt, der wenigstens im Gartenbau so weit gediehen ist, daß mau sagen kann: Operation gelungen, Patient tot. Ich habe seinerzeit in einem Artikel „Ge- müseblock und Preisabbau", „Gartcnbauwirt- schast" Nr. 33 vom 13. 8. 1927, aus die Ge fahren hingewiesen, die den Kreditnehmern durch einen Preisabbau drohen, leider aber keine Beachtung gefunden. Der Punkt auf den ich besonders Hin weisen will ist folgender: Die Preise für unsere Erzeugnisse im Früh- gemüsebau, Salat, Gurken, Tomaten usw. sind zirka um die Hälfte gesunken. Zinsen und Ab zahlung sind dieselben geblieben, die übrigen Unkosten nur wenig gesunken. Wie ich damals schrieb, haben wir diese Zahlungen nicht in Salat und Tomaten, sondern in Geld zu lei sten, müssen nun also die doppelte Menge ver kaufen, um dieselbe Summe abzahlen zu können, und auch die Schuldsumme selbst hat sich ver doppelt, an den Erzeugnissen gemessen. Alles trotz der niedrigen Zinsen. Sind solche Kredite nun „billig". Recht und billig. Im gewöhnlichen Leben nennt man es Hals abschneiderei, jemand durch scheinbar günstige Bedingungen zur Annahme eines Kredites zu ermutigen, dann aber seine Lage so ungünstig beeinflussen, daß er zahlungsunfähig wird. Man hat seinerzeit die Inflation für ein Naturereignis ausgeschrieen, wer aber das Buch von Helfferich über Geldwesen, das vor der Inflation erschienen ist, gelesen hat, wird an derer Meinung sein. Bei dem planmäßigen Preisabbau kann von einem Naturereignis wirk lich keine Rede sein, als einzige Entschuldigung können alle die, die für ihn eingctreten sind nur geltend machen, das es die amtlich an erkannte Weisheit ist. Ich wiederhole den Schluß meines Artikels vom Jal,re 1927. Es ist daher nach meiner Meinung die Aufgabe aller Verbände der Arbeitenden gegen den Preisabbau Stellung zu neh men und für feste Preise, für einen stabilen Index einzutreten. Wie die maßgebenden Stellen in unserm Reichsverband zu dieser Frage eingestellt sind, weiß ich nicht, doch wäre es ganz interessant es zu wissen. Eine Antwort habe ich damals nicht be kommen, wohl aber kam der Preisabbau mit allen vorausgesagten schlimmen Folgen. Führer im wahren Sinne des Wortes sind unsere Vertreter also nicht gewesen! Was wir aber mit Recht als zahlende Mitglieder erwar ten können ist, daß sie aus den Ereignissen lernen, zumal das Lehrgeld ja die andern zahlen müssen. Zu jeder Auskunft, wie man es richtig machen soll gern bereit. A. Poepke, Oranienburg-Edens. Die Meinung des Herrn Polten ist an sich richtig, Hände weg von allen Krediten in einer Zeit, wo die Zinssätze nicht stabilisiert sind. Aber wie sieht es aus bei den Pionieren des deutschen Frühgemüsebaues? Die Kollegen, die überzeugt den heimischen Anbau vorwärts halsen, Reichskredite in Anspruch nahmen, sich auf Grund von Rentabilitätsberechnungen der Gewächshaussirmen Häuser und auch Heizun gen bauen ließen, mußten sehr üble Erfahrun gen machen, da diese Berechnungen in der eigenen Praxis restlos versagten. Dazu kam das Abgleiten der Wirtschaft mit dem Sinken der Preise und Steigen der Unkosten. Alle Anstrengungen, den nun einmal eingegangenen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen, scheiter ten immer wieder an den immer spärlicher wer denden Einnahmen, so daß trotz aller Ein schränkung doch der Gerichtsvollzieher seinen Einzug hielt. Sicher wäre dieses von sehr vielen Kollegen vermieden worden, wenn man Gelegenheit gehabt hätte, einen größeren Kredit bei mäßigen Zinsfuß aufzunehmen, um zu nächst einmal Ordnung in die Finanzen zu bringen. Unser aller Krebsschaden ist doch der, daß wir zuviel in der Lust hängende Zahlnngs- verpslichtungen eingingen, die anch prompt er ledigt wurden, wenn wir den wirtschaftlichen Stand von 1928 wenigstens behalten hätten. Früher wurde viel unnötiges Geld gepumpt — ein angenehmes Leben hat sich auch mancher damit gemacht, mancher — nicht alle. Die aber, welche emsig arbeiteten und das Regierungspro gramm hinsichtlich Förderung des heimischen Frühgemüsebaues vorwärtsbrachten und durch das unvorhergesehene Versacken der Wirtschaft in Schwierigkeiten geraten sind, und trotz aller Härten den Mut nicht verlieren, haben einen Anspruch darauf, unterstützt zu werden. Ich be grüße es daher, daß man bemüht ist, billige Kredite zu beschaffen, damit vielen Betrieben Gelegenheit gegeben wird, ihre Finanzen in Ordnung zu bringen, zu wünschen wäre nur, daß diese auch dorthin geleitet werden, wo sie angebracht sind. Wir brauchen genau wie der Osten die Umschuldung. Im Interesse der Treibgemüsebauer liegt es, dieses schnellstens möglich zu machen, damit die Lust an der Weiterarbeit erhalten bleibt. Verlieren wir das Interesse am Frühgemüsebau — gewinnt das Ausland. Deshalb noch einmal — wer seine Finanzen mit billigen Krediten ordnen kann und glaubt dadurch bestimmt Erleichterung zu erhalten, soll nicht kurzsichtig sein. Her mit billigen Krediten, auf das wir Ord nung schaffen können! Paul Kühn, Frühgemüsebau, Langensalza. Zu dem Artikel „Billige Kredite" 'n Nr. 33 kann ich folgendes äußern: Alle Kredite, die jetzt ein Gärtner aufnimmt, nm sich noch einmal ein oder ein halbes Jahr zu halten, sind zwecklos. Herr Kollegs P. hat ganz recht, wenn er sagt, daß die Verzinsung viel zu teuer ist. Die Höchstgrenze sür Zinsen für den Gartenbau sind 4o/o und kein r/z°/<> mehr. Sie wissen doch, liebe Kollegen, wie die Handelsverträge mit Italien, Frankreich und Spanien aussehen! Unumschränkte Einfuhr sür alles und möglichst sür immer! Und meinen Sie wirktich, daß wir im nächsten Frühjahr noch viel Gartcnbautreibende haben, wenn Kohlen und Koks hey jetzigen Preis beibehalten? Wir wollen uns vor Augen halten, daß wir für unsere Produkte VorkricgsPreise erhalten; und welch große Not jetzt schon unter den Gnrten- bautreibtnden herrscht, auch unter Großbetrie ben, wissen Sie alle zur Genüge. Es bricht alles zwangsläufig in kurzer Zeit zusammen, was sich nach Abschluß der Herbstvcrkäufe deutlich zeigen wird. Meine Meinung ist die, der deutsche Markt ist für den deutschen Gärtner restlos an das Ausland „verkauft" worden. Deutscher Gärtner, du kannst Prolet werden! Alfred Pieplow, Gartcnmeister, Meißen. In Nr. 31 der „Gartenbauwirtschaft" emp fiehlt Herr Dr. L. den Gärtnern, die billigen Kredite der Deutschen Rentenbank-Kreditanstalt durch Vermittlung der Deutschen Gartenbau- Kredit A. G. in Anspruch zu nehmen. Gleich voraus sei gesagt, daß beide Kreditanstalten auch nur bestehen können, wenn Gärtnerei und Landwirtschaft pumpt; daß aber totsicher jeder Kreditnehmer bei den jetzigen Zinssätzen und der schwachen Kaufkraft und Kauflust der Blumenliebhaber kaput gehen muß, scheint Herr Dr. L. nicht vorausgesehen zu haben, er hätte sonst seinen Rat nicht gegeben. Wer bekommt nun durch oder von oben genanten Kreditunternehmungen überhaupt einen Kredit? Doch nur derjenige, der noch kreditwürdig ist; wer dieses aber noch ist, be kommt auch von seiner örtlichen Sparkasse einen Kredit. Bei seiner Sparkasse oder Bank ist der Kreditsucher bekannt, bei oben genann ten nicht, es müssen erst Zeit und Geld kostende Nachfragen erfolgen. Auch ist der Kredit nehmer in der Lage, von seiner Sparkasse den jeweilig notwendigen Kredit in An spruch zu nehmen bzw. abzuheben; er verzinst nur das Geld, welches er dringend nötig ge braucht. Anders bei Aufnahme eines Leih kapitals für die Dauer von sieben Jahren. Gesetzt den Fall, jemand hat das Glück, von der Deutschen Rentcnbank-Kreditanstalt die Summe von 3000 RM aus die Dauer von sie ben Jahren geliehen zu bekommen; er braucht davon sofort 1500 RM zum Kokseinkanf und zur Ueberbrückung der einnahmeschwachen Zeit (wie Herr Dr. L. so schön sagt), so wird er die restlichen 1500 RM nach seiner Bank tragen und erhält von dieser 4—5»/<>. Dieser jemand handelt noch anscheinend vernünftig, ist er aber leichtsinnig und verpulvert gleich das ganze Geld, z. B. er kauft mehr Koks, als er während der ersten Monate gebraucht, oder er repariert Mistbeetkästen, kauft Deck- material, Töpfe, Dünger, was noch uit ganz notwendig war, so wird er, ehe er es denkt, vor der wirklichen Pleite stehen, denn aus laufenden Einnahmen wird er Rücklagen jetzt erst recht nicht machen können, muß er doch neben seinen alten Verbindlichkeiten, doch auch nun die 3000 RM verzinsen, vorläufig bis 31. Dezember mit 7'/z0/o. Aber wie hoch dann der Zinsfuß sein wird, das wissen nicht mal die Götter, nur die Börsenjobber wissen es, aber die sagen es noch nicht, die können ab warten. Nein, Herr Dr. L., Sie mögen es gut und ehrlich gemeint haben, aber aus dem prakti schen Lehen heraus, ist Ihr Rat nicht. Sie teilen auch nicht die Befürchtungen des Herr P., daß in der siebenjährigen.Laufzeit des Kre dites, der Zinsfuß bis auf 15 »/o steigen kann; nun wir werden noch weit Schlimmeres er leben, war doch schon der Reichsbankdiskont aus 15»/o. Einen Zinssatz von 4—5°/o halten Sie selbst ja nicht für möglich bei der heutigen Lage des Kapitalmarktes. Daß sür die von Ihnen empfohlenen Kredite schon in den letz ten Tagen zirka 100 Anfragen eingegangen sind, ist wohl ein Beweis, daß Bedarf an Betriebskapital vorhanden ist, aber kein Be weis, daß auch den Kreditnehmern damit ge holfen wird, das Gegenteil ist eher auzunehmeu. Herr K. P. in H. hat sich in Nr. 33 schon, sehr richtig dazu geäußert, ich unterstreiche seinen Rat: „Nach der Decke strecken, eventuell den Winterbetrieb auf das äußerste e i n s ch r ü n k e n." Ich gehe noch weiter und rate, rücksichtslos alle minder wertigen und schwachen Kulturpflanzen auf den Komposthaufen zu werfen, denn leider ist in jedem Betrieb viel mehr Ware, wie sach gemäßerweise zum Winter in den Häusern untergebracht werden kann; alle weniger guten Pflanzen, die doch nicht oder nicht zu ange messenen Preisen verkauft werden können, kosten Tag sür Tag jetzt schon und bis zum Ein- ränmen Geld in Form von Arbeitslöhnen, im Winter beengen sie die gute Ware den Platz oder müssen unter den Stellagen stehen. Dann, so Peinlich es auch sein mag, man muß von seinem Personal entlassen, so viel nur irgend angängig, der Selbsterhaltungstrieb zwingt dazu; dann ist es vielleicht möglich, über diese schlechte Zeit hinweg zu kommen. Wer sich nicht selbst hilft oder zu helfen weiß, dem kann auch von Geldverleiheru nicht-ge holfen werden, diesen geht es gut, wenn es andern schlecht geht, denn sie sind die Drohnen, die von den Schassenden miternährt werden. Sinngemäß sind nicht wir auf das Kapital angewiesen, sondern das Kapital ist. auf die Schaffenskraft des Volkes angewiesen, die Herren der Hochfinanz würden verhungern und erfrieren, wenn andere nicht schaffen würden. Leider sehen es die Deutschen und die andern Völker noch nicht ein, aber bald, eines Tages werden sie sehend werden, hoffentlich ist es dann nicht schon zu spät, sie werden er kennen, daß sie von einem Volke, das sich anmaßt, das Auserwählte zu sein, geknechtet und betrogen wurden. Mancher lieber Kollege wird in seinem von Kindheit an durch Sugge stion verblödetem Gemüt, meinen Worten keinen Glauben schenken wollen, aber denke er in seinen wenigen und kurzen Mußestunden mal darüber nach, wo denn Wohl der Fehler liegen mag. Was mag die Ursache sein, daß alle Völker in großer Not sind; halte man sich vor Augen, daß in den betreffenden Produk- tionsländern der Weizen und der Kaffee zum Heizen der Dampfkessel benutzt wird; ja schon in das Meer geschüttet ist, daß Baumwolle und Schafswolle weit über den Bedarf vor handen ist, daß Kohlen und Koks kaum Platz auf den Halden finden, daß Erdöl in undenk lichen Mengen vorhanden ist, aber jetzt erst in diesen Tagen, ist in Texas das Standrecht er klärt, zum Schutze des Kapitals, die Bohr türme wurden mit Militär besetzt, es sollte weniger Erdöl geworben werden, um zu ver hindern, daß der Oelpreis sinkt. Muß da hinter nicht eine unsichtbare Macht stecken? Uebcr solches nachzudenken, ist jetzt das Wich tigste, weit wichtiger als kleinliche Vereins meierei-Politik zu treiben. Erkennen aber erst die Völker, daß sie und ihre Fübrer genas- sührt sind, die wirklichen Führer unsichtbar arbeiten, dann ist alle künstliche Not behoben D. k. ?. n. u. D. k. 6. Ick. mit 6-?8.-Uotor ist ckis dssts ckeutscke Llnsokins rum Backen, Uäukeln, kklügen usw., sis inätit, treibt zinsodinsu, riebt LnbüUMWNFSll, pumpt, »pritrt usw. Dsr Boläer-Irabtor ist uncksrsu itbnlteben Uaseinnsn bscksutsnck IlbsrlsßM um! trolrckew billiger wie ckisss. Ickan vsrlunZb uuskükrlletw Drucks. 70 k. uuä kostsuloss Vc-rlükruux. Qebf. l-lolcler- IckssotrinsukLbrik IMilMN lMNM'W IlMM II. »ei' WMM ein Bestimmung»- unck kiacbscblsgeducb kür Biologen, Bklauren- ärrte, Partner unck Lartenkreuncke von Bez.-Kat Dr. Kerl klacks an cker banckesanstalt kür kklanrenbau unck kklanrenscbutr in Icküncken. kreis bt 23,— in Lanrleineu gvbuncken. Dieses soeben srsebisosns Werk lullt eins seit ckabe- redntsn besleüsmts Dileks in cker OartsnbLuUteiatue aus uuck gekört tu Zecken Eartendnubstrieb. Ls rsiednet sieb vor allem ckuieb ckis ^.rt cker alpiiadstiseksn 6I!scksrunz naeb kklaursogattunxen unck ckureb sein 8tieüwörtsr- verreioknis aus. Das Duek ist in Kummer 35 cker »Dartenbautvirtsodakt" dssproeben. 2u belieben ckureb ckie MlNMMk v8I'Iag8v88Lj«8Mll E, SMiN W 48 und künstlich ist die Not gemacht, auch die sogenannte Arbeitsnot, denn wenn die haupt sächlichsten und notwendigsten Naturprodukte überreichlich vorhanden sind, und es dabei dem Volke an Wohnung, Kleidung und Nahrung fehlt, daun kann kein Arbeitsmangel sein, nach dem gesunden Menschenverstand doch nicht. Eine wirkliche Not kann wohl durch Natur- gewaltcn entstehen, dann auch nur auf be schränktem Raum und zeitbegrenzt, niemals sich über die ganze Erde erstrecken, tut sie es doch trotz Ueberfluß in Allem, so ist es ver brecherisches Menschenwerk. Uns wird vorge schwindelt, es fehlt an Geld; nein auch das ist reichlich vorhanden, unser heutiges geltendes. Geld, das Gold, liegt nutzlos in den bomben sicheren Kcllergewölben. Jedoch wir brauche» dieses Goldgeld (vielleicht könnte es richtiger goldsicheres Papiergeld heißen) gar nicht. Gelb ist doch nur ein Mittel zur Erleichterung des. Tauschvcrkehrs; es gibt bessere Sicherheiten für unser Papiergeld als das Gold, das wir nur bis zu höchstens 40°/o zur Deckung haben. Warum führt die Regierung die Rentenmark nicht wieder ein? Ist sie doch berechtigt bis zu 16 Milliarden für den Jnlandgeldverkehr herauszugeben. 1923, wie wir mit Billionen rechneten und aus dem Volksvermögen nichts mehr herauszuholen war, da kam die schon Jahre vorher gekannte Rentenmark, aber es wurde diese nur in Höhe von 3,5 Milliarden aus-gegeben und dann viel zu früh wieder ein gezogen. Das größte finanztechnische (richtiger sinanzteuslische) Wunder geschah, die Industrie und Landwirtschaft stellten mit ihrem Eigen tum die Sicherheit, aber sie mußten das Geld verzinsen, welches dann die Reichs bank umsonst bekam, diese lieh es an andere Geldinstitute zu 10»/<> weiter und von hier konnte die Volkswirtschaft es zu 15—20—120°/o geliehen bekommen. Daß sich das deutsche Volk solches gcsallen ließ, war nur dadurch möglich, weil es von seinen eigenen Führern, auch deutschblütigen, verraten wurde und noch heute verraten wird. Franz Schün s e n., Kronshagen b. Kiel, Die Garlenbau-Kredil A. G. nimmt hierzu folgendermaßen Stellung Die Einsender haben durchaus Recht, wenn sie sich auf den Standpunkt stellen, daß bei der heutigen Wirtschaftslage jeder Betriebsin haber bestrebt sein muß, mit einem Mindestmaß an Kredit anszukommen und zum mindesten keine neuen Verpflichtungen einzugehen. Der Zweck der aus Mitteln der Deutschen Renten- bank-Kreditanstalt stammenden Kredite soll ja auch nicht sein, eine neue Verschuldung der Darlehnsnehmer herbeizusühren, sondern diese Kredite dienen in erster Linie dazu, kurzfristige Verbindlichkeiten zu konsoldieren. — Es liegt doch auf der Hand, daß ein Kredit mit einer siebenjährigen Laufzeit und einer Zinsenlast von nur 71/2«/» leichter zu amortisieren und auch zu verzinsen ist, als ein kurzfristiger Konto- Korrent oder Wechselkredit, der bei der heuti gen Lage aus dem Geldmarkt vielleicht 15°/» erfordert. Diese Kredite sollen weiter Hilfe bieten bei Kündigung bereits in Anspruch ge nommener Kredite sowie bei Ablösung von Auf- wertungsverpslichtungen zu einem tragbaren Zinssatz. — Aus einer ganzen Reihe von Zu schriften sowie Anträgen entnehmen wir, daß zur Zeit gerade kleinere Banken aus Liquidi-- tätsgrüuden Herangehen müssen, lausende Kre dite zu kündigen, die bei der augenblicklichen Lage des Geldmarktes anderweitig kaum unter zubringen wären. Es ist klar, daß ein an sich gut fundierter Betrieb durch eine derartige Kreditkündigung insolvent werden kann. — Auch der Zinssatz der kurzfristigen Bankkredite ist zur Zeit derart hoch, daß eine Umschuldung in einen Kredit mit niedrigerem Zinssatz trotz der damit verbundenen Umstände und Un kosten in allen den Fällen angebracht ist, wo der Betriebsinhaber nicht in der Lage ist, die Abdeckung aus den Betriebseinnahmen in kurzer Zeit durchzusühren. — Es wäre natürlich un wirtschaftlich, nur weil der Kredit billig ist, mehr davon in Anspruch zu nehmen, als drin gend gebraucht wird. Ein Eventualbedarf an Geld soll also hierdurch nicht gedeckt wer den. Wenn auch der zur Zeit geltende Zins satz von 7'/2«/o vorläufig nur bis Ende dieses Jahres festgesetzt ist, so ist doch damit zu rechnen, daß die Deutsche Rentenbank-Kredit anstalt auch nach diesem Termin eine Erhöhung des Satzes nicht eintreten lassen wird, wobei besonders auf die Tatsache hingewiesen sei, daß sie im Gegensatz zu allen übrigen Banken bei der Heraussetzung des Reichsbankdiskonts aus 15«/o nicht erhöht hat. — Es kommt eben immer wieder zum Ausdruck, daß die Deutsche Rentenbank-Kreditanstalt bestrebt ist, der Landwirtschaft und dem Gartenbau zu Helsen. — Die Befürchtung eines Einsenders, bezüglich Heraufsetzung der Zinssätze, vermögen wir also nicht zu teilen. — Es ist auch falsch, wenn behauptet wird, für die Inanspruchnahme dieser Kredite würde Propaganda gemacht. Die zur Verfügung stehenden Mittel sind vor läufig noch so beschränkt, daß bei weitem nicht sämtliche Aufträge, die eingegangen sind, be rücksichtigt werden können. Der Artikel in der „Gartenbauwirtschaft" hatte lediglich den Zweck, die Mitglieder des Reichsverbandes auf die Um- schuldnngsmöglichkeit aufmerksam zu machen. Der Hinweis auf die Existenzmöglichkeiten der Deutschen Rentenbank-Kreditanstalt und der Deutschen Gartenbau-Kredit Aktiengesellschaft trägt den tatsächlichen Verhältnissen in keiner Weise Rechnung. Der Einsender scheint sich nicht darüber klar zu sein, welche Dienste die beiden genannten Banken dem Erwerbsgarten- bau bereits geleistet haben. — Wir leben eben heute nicht mehr im Urzustände der Wirtschaft, sondern unter einer kapitalistischen WirtschastS- ordnung, deren Erfordernissen Rechnung ge tragen werden muß, es kann daher nur an- erkannt werden, wenn Kredite bcreitgestellt werden, deren Bedingungen tragbarer sind aU die sonstiger Bankkrcdch-
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