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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 1931
- Erscheinungsdatum
- 1931
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193100009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19310000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19310000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 1931
1
- Ausgabe Nr. 1, 1.1.1931 1
- Ausgabe Nr. 2, 8.1.1931 1
- Ausgabe Nr. 3, 15.1.1931 1
- Ausgabe Nr. 4, 22.1.1931 1
- Ausgabe Nr. 5, 29.1.1931 1
- Ausgabe Nr. 6, 5.2.1931 -
- Ausgabe Nr. 7, 12.2.1931 -
- Ausgabe Nr. 8, 19.2.1931 -
- Ausgabe Nr. 9, 25.2.1931 -
- Ausgabe Nr. 10, 5.3.1931 -
- Ausgabe Nr. 11, 12.3.1931 -
- Ausgabe Nr. 12,19.3.1931 -
- Ausgabe Nr. 13, 26.3.1931 -
- Ausgabe Nr. 14, 2.4.1931 -
- Ausgabe Nr. 15, 9.4.1931 -
- Ausgabe Nr. 16, 16.4.1931 -
- Ausgabe Nr. 17, 23.4.1931 -
- Ausgabe Nr. 18, 30.4.1931 -
- Ausgabe Nr. 19, 7.5.1931 -
- Ausgabe Nr. 20, 14.5.1931 -
- Ausgabe Nr. 21, 21.5.1931 -
- Ausgabe Nr. 22, 28.5.1931 -
- Ausgabe Nr. 23, 4.6.1931 -
- Ausgabe Nr. 24, 11.6.1931 -
- Ausgabe Nr. 25, 18.6.1931 -
- Ausgabe Nr. 26, 25.6.1931 -
- Ausgabe Nr. 27, 2.7.1931 -
- Ausgabe Nr. 28, 9.7.1931 -
- Ausgabe Nr. 29, 16.7.1931 -
- Ausgabe Nr. 30, 23.7.1931 -
- Ausgabe Nr. 31, 30.7.1931 -
- Ausgabe Nr. 32, 6.8.1931 -
- Ausgabe Nr. 33, 13.8.1931 -
- Ausgabe Nr. 34, 20.8.1931 -
- Ausgabe Nr. 35, 27.8.1931 -
- Ausgabe Nr. 36, 3.9.1931 -
- Ausgabe Nr. 37, 10.9.1931 -
- Ausgabe Nr. 38, 17.9.1931 -
- Ausgabe Nr. 39, 24.9.1931 -
- Ausgabe Nr. 40, 1.10.1931 -
- Ausgabe Nr. 41, 8.10.1931 -
- Ausgabe Nr. 42, 15.10.1931 -
- Ausgabe Nr. 43, 22.10.1931 -
- Ausgabe Nr. 44, 29.10.1931 -
- Ausgabe Nr. 45, 5.11.1931 -
- Ausgabe Nr. 46, 12.11.1931 -
- Ausgabe Nr. 47, 19.11.1931 -
- Ausgabe Nr. 48, 26.11.1931 -
- Ausgabe Nr. 49, 3.12.1931 -
- Ausgabe Nr. 50, 10.12.1931 -
- Ausgabe Nr. 51, 17.12.1931 -
- Ausgabe Nr. 52, 24.12.1931 -
- Ausgabe Nr. 53, 31.12.1931 -
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Band 1931
1
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- Gartenbauwirtschaft
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Persönliche Mitteilungen ES sind verstorben: Wilhelm Behring, Nienburg/W-, Bez.-Gr. Nienburg. Herbert Parplies, Rosenberg/Westpr., Bezt.-Gr. Elbing. Frau Emma Tolnick, Cöthen, Bez.-G«. Cöthen. Am 15. August starb der Rentier und frühere Gärtnereibesitzer Max Friedrich im 88. Lebensjahre, Er hat den Drossener Mai blumenkulturen Weltruf verschafft. Sein Vater brachte dis Maiblumen von einem befreundeten Kollegen in Berlin Ende der 70er Jahre noch Drossen Sein Sohn Max, der bald erkannte, welch wichtiger Ausfuhrartikel die Maiblumen werden würden, förderte ihre Kultur und Ver mehrung mit größter Energie. Schon Anfang der 80er Jahre konnte er größere Mengen nach Rußland exportieren. Sein Geschäftsfreund Eilers kam selbst nach Drossen zum Einkauf. Später setzte der Export nach England und Amerika in größten Umfange ein. Auch in der Treiberei war er führend. Während die Mai blumen zuerst nur in Töpfen getrieben wurden, brachte er als einer der ersten abgeschnittene Maiblumen in großen Mengen nach Berlin. Auf zahlreichen Ausstellungen holte er sich erste Preise. Drossen hat seinen Aufschwung zum großen Teil der Maiblumenkultur, die jetzt von über hundert Züchtern betrieben wird, zu verdanken. Max Friedrich hat das größte Ver dienst daran, was von der Einwohnerschaft auch stets dankbar anerkannt worden ist. Sein Sohn und Nachfolger starb vor einigen Jahrey, doch wird die Gärtnerei unverändert mit bestem Erfolg von seiner Frau weiter gesührt, bis sie der Enkel Max Friedrich übernehmen wird. P. Hr. i. Dr. Am 19. August verstarb Frau verw. Oekono- mierat Auguste Boettner in Frankfurt a. d. O. im fast vollendeten 67. Lebensjahre. Frau Boettner — die Mutter unseres Vizepräsidenten Johannes Boettner — war bis zu ihrem Tode Mitinhaberin der Firma Boettner, Frankfurt a. d. Oder. Elmas zum Nachdenken für Garlenaussührende und Steuerzahler Von Gartenarchitekt Moritz Womacka, Einsiedel, Vorsitzender der Bez.-Gr. Chemnitz der Gartenausjührenden Die Preisabgabe bei einer öffentlichen Aus schreibung gärtnerischer Arbeiten in Chemnitz, gibt mir Veranlassung zu nachstehenden Aus führungen: Es hatten sieben Bewerber Preise abge geben. Diese waren folgende: 1—11000, II— 10500, III—10 500, IV—8800, V—7700, VI— 6250, VII—6000 RM. Zwischen den Angeboten I und VII liegt eine Spanne von 5000 RM. Das sollte und dürfte auf keinen Fall Vor kommen, denn es läßt erkennen, daß die Kalkulation der Arbeit Fehler aufweist. Die Forderungen, die dem Angebot zugrunde lagen, ergeben sich aus der nachstehenden Kalkulation. Welches Angebot kommt den wirklichen Kosten am nächsten? Diese Frage wird durch die nachstehende Kalkulation beantwortet. Für die Berechnung der Arbeit gelten hier, als neutraler Maßstab, die Zeitleistungen fürGartenausführende, herausgegcben vom Fachausschuß für Gartenausführende im Reichsverbande des deutschen Gartenbaues e. B. Bei dem Material werden die ortsüblichen Nor malpreise in Ansatz gebracht. Wie hoch stellen sich nun die Selbst kosten: s) der Arbeit, b) der Materialien? s) Arbeit. Pos.1. 7800 qm Grünplatz- fläche planieren und 10 am hoch mit Mutter boden zu überziehen. Transport des Mutter boden 200 m. Das Gelände war zum Teil Baustelle, daher durch Wagen festgefahren, so daß Aus lockern nur mittels Hacke möglich ist. Ferner sind Höhenunterschiede vorhanden, die Ab grabungen und Aufschüttungen nötig machen. Es wird daher für das Planieren eine Arbeits zeit von mindestens 15 Minuten je Quadrat meter angenommen. Arbeits stunden 1. 7800.15' -- 1950 2. 780 cbm Bodenmassen lösen und aufladen je Kubikmeter 40 Mi nuten — 780.40' ----- 520 3. 780 cdm Bodcnmasseu 100 m weit verkarren je Kubikmeter 60 Minuten 780.60' 780 4. 7800 qm Fläche planieren, ab- rcchen und dergleichen je 100 Quadratmeter 150 Minuten — 78.150' --- 195 5. für 650 qm Böschung ein Zuschlag von 50°/» 143 Die Ausführung der Pos. 1 erfordert 3588 Pos. 2. 180 qm 50—60 cm tief rigolen, bzw. Holländern. Bei Bodenklasse 3: je Quadratmeter 25 Mi nuten — 75 Arbeitsstunden. Pos. 5. 1300 qm Wege, Trocken- und Spiel platzflächen anzulegen. Packsatz 8 cm, Grus- und Sandübcrzug 5 cm. 1. Ausschachten und Planieren der Sohle je Kubikmeter 100 Minuten. Angenommen, daß bei der Rohplanierung (Pos. 1) ein großer Teil ausgespart werden konnte, braucht nur die Hälfte im Ansatz gebracht werden. Die Tiefe der Ausschachtung beträgt 18 cm. (5 cm Kante, 13 cm Be festigung.) Acbeits- . log- 2. Einkarren und Einbauen des Be- fcstigungsmateriales, bei 30 m Entfernung 70 Minuten je Ku bikmeter 1300.0,08 . 70' -- 3. Feststampfen dieser Materialien je Quadratmeter 12 Minuten ---- 1300.12' 4. Ein- und Ausbringen der Stein-- grnsschicht bei 25 m Entfernung, 100 Minuten je Kubikmeter 1300.0,05.100' --- 5. Ein- und Aufbringen der Sand schichte, bei 25 m Entfernung 90 Minuten --- 1300.0,01 . 90' -- 6. Das Aufsetzen der Wegekanten kann nicht sestgestellt werden, da dem Versasser die Pläne nicht zur Verfügung stehen. Für diese Arbeit sei daher zumindest an genommen 100 Die Ausführung der Pos. 5 erfordert 806 stunden 195 122 260 109 20 Pos. 8. 6500 qm Rasenflächen sind anzulegen. 1. Bei mittlerem Boden für 50 qm 450 Minuten. 130 . 450' ----- 975 2. Für 650 qm Böschung ein Zu schlag von 50»/o. 13.225' — 48 Die Pos. 8 erfordert zur Ausführung 1023 P o s. 13. Für das Pflanzen, Baumpfähleein schlagen, Pflauzeutrausporte und derglei chen ein Pauschal von: Arbeits stunden 1. Die Länge der Ligusterheckcn ist dem Verfasser ebenfalls nicht bekannt, er nimmt an, daß 1500 Liguster 250 lsd. m Hecke ent- sprechen. Das Pflanzen von einem lsd. m Hecke, in angeführ ter Stärke, erfordert 10 Mi ¬ nuten Arbeitszeit. 250.10' — 42 2. Für die Pflanzung eines Baumes in der vorgeschriebenen Stärke pro Stück 60 Minuten — 15 3. Für Nebenarbeiten 9^ Die Ausführung der Pos. 13 erfordert 66 Pos. 14. Vollständige Instandhaltung der Anlage bis 1. November 1932. Arbeits stunden 1. Die Rasenflächen dürften im Ver laufe des Sommers 1932 minde stens fünfmal gemäht werden, aber auch im Jahre 1931 ist mindestens ein Schnitt nötig, zusammen sechsmal. Das Mähen von 50 qm Rasenfläche er fordert 50 Minuten Arbeits zeit, einschließlich Abrechen und Wegschafsen des Grases. 130. 6.50' ----- 650 2. Für das Reinhalten der Wege zumindest 100 3. Für das Reinhalten derPslanz- flächen, Stechen der Wege kanten und dergleichen zumindest 150 Die Ausführung der Pos. 14 ersordert 900 Die GesamtarbeitSleistung beträgt nach obi ger Aufstellung (3588 -!- 75 -s- 806 -f- 1023 -ft 66 -ft 900 —) 6458 Arbeitsstunden. Die Entlohnung eines Gehilfen beträgt gegenwärtig in Chemnitz 90 Nps., die eines Arbeiters 80 Nps. Als Mittel sei daher 85 Nps. angenommen. 6485.0,85-----5489,30 NM, dazu 7,5°/° So- ziallastcn----411,67 NM. GcsnmtarbcitSlohn demnach 5906,97 NM. t>) Material. Pos. 3. 10 cbm Dünger Dünger anzulicsern und einzubringen. NM 1. Eine zweispännige Fuhre Dün ger kostet in Chemnitz in der Regel 15 RM einschließlick) An- suhr. Die Fuhre enthält etwa 2>/r cbm, 10 cdm — 4 Fuhren je 15 RM --- 60,— 2. Das Einbringen ersordert pro Fuhre zumindest eine Arbeits stunde -- 4.0,914 (85 -j- 7,5°/°) 3,65 Selbstkostenpreis der Pos. 3 63,65 Pos. 4 Neun Ballen Torfmull anzuliefern und einzubrigen. Ein Ballen Torfmull kostet in Chemnitz im Detail einschließlich Anfuhr 5,50 RM. Das Einbringen sei nicht gerechnet. Selbstkostenpreis der Pos. 4 9.5,50 -- 49,50 Pos. 5. 1300 qm Wege, Trocken- und Spiel- Platzflächcu sind anzulegeu. Packsatz 8 cm, Grus- und Sandüberzug 5 cm. NM 1. Es kann angenommen werden, daß die Hälste des Packsatzes au Ort und Stelle gefunden wird. Die Hälfte wäre zu kaufen. Der Kubikmeter Packsatz kostet frei Baustelle9NM. —^8 9^ _ 2. 1 cdm Steingrus kostet frei Bau ¬ stelle 10 RM. 1300.0,05.10-- 650,— 3. 1 cbm Stciusand kostet srei Bau ¬ stelle 8 RM. 1300.0,01.8--- 104,— Selbstkostenpreis der Pos. 5 1222,— Pos. 6. Zwei Sandspielkästen 5x5 m groß, aus 8 cm starkem Holze anzuliefern. Laut Preisangebot einschlägiger Firmen kostet das Stück, einschließlich Ausstellung 300 RM, Selbstkostenpreis der Pos. 6 600,— Pos. 7. 18 cbm Spielsand anzuliefern und einzubringen. RM 1. 1 cbm Spielsand kostet frei Bau stelle 21 RM. 18 . 21 -- 378,— 2. Einbringen je Kubikmeter 36 Mi nuten. 18 . 36' — 11 Arbeits stunden je 0,914 — 10,50 Selbstkostenpreis der Pos. 7 388,50 Pos. 8. 6500 qm Rasenfläche anzusäen, ein schließlich Lieferung des Samens. RM 1. Bei 40 A Samen je Quadratmeter ergibt sich ein Bedarf von 260 Kilogramm. Mittelfeiner Gras- sameu kostet bei Engrosbezug 70 NM je 100 2,6.70---- 182,— 2. Fracht und Anfuhr 30,— Selbstkostenpreis der Pos. 8 212,— Pos. 9. 1500 Ligusterpflanzen, 50—80 cm hoch, 5—8triebig sind anzuliefern. RM 1. Das Tausend Ligusterpflanzen kostet laut Engropreisliste der Firma Teschendorfs 230 RM. 1,5 . 230 ----- 345,— 2. Verpackung und Anfuhr 35,— 3. Auspacken und Einschlagen zwei Arbeitsstunden je 0,91 RM ---- 1,82 Selbstkostenpreis der Pos. 9 381,82 Pos. 10. Zehn Silberahorn 14—16 cm Stammumfang anzuliefern. Diese kosten laut Engrospreisliste der Firma Teschendorfs 93 RM. Pos. 11. Fünf Birkenhochstämme 15—18 cm Stammumfang anzulicsern. Diese kosten laut Engrospreisliste der Firma Timm 45 RM. (Bemerkung! Fracht und sonstige Spesen sind bei den Pos. 10 und 11 nicht in Ansatz gebracht, da dies die Pos. 9 mitträgt,) Pos. 12. 15 Stück Baumpfähle 275 cm lang anzuliefern. Diese kosten frei Baustelle je Stück 0,90 --- 13,50 RM. Der Selbstkostenpreis der Materialien be trägt demnach: <63,65 -ft 49,50 -ft 1222, ft 600, ft 888,50 -s- 212, s- 381,82 -j- 93,— -st 45,- -st 13,50°--) 3668,97 NM. RM Der Gesamtkostenpreis beträgt an Arbeit 5 966,97 Material 3668,97 Selbstkosten: 8 969,94 Unkostenzuschlag zu mindestens 25°/» 2 242,25 Uuternehmerzewin 10«/° der Selbst ¬ kosten 896,96 Niedrigstes Preisangebot: 12 109,09 Diese angeführte Kalkulation, die nebenbei gesagt, sehr knapp gehalten ist, es fehlt z. B. die Einkalkulation eines Gefahrenzuschlages, unter dem die eventuelle Verzögerung der Arbeiten durch ungünstiges Wetter, ungeeig ¬ nete Arbeitskräfte und dergleichen zu ver stehen ist, zeigt, daß alle Angebote als Unterangebote bezeichnet werden können. Es könnten höchstens di eAngebote I, II und III die Möglichkeit bieten, die Arbeiten und Liefe- rungen ordnungsmäßig zur Ausführung zu bringen. Durch intensive Tätigkeit des Ge schäftsinhabers, durch billigen Einkauf und durch anhaltendes schönes Wetter, wäre es bei diesen Angeboten noch möglich, ohne Verlust abzuschneideu. Auf einen Gewinn wäre von vornherein zu verzichten. Die anderen Ange bote liegen alle unter dem Selbstkostenpreis. Dem Angebot VII zu 6000 NM ist der Zu schlag erteilt worden. Es steigt nun die Frage auf, wie kann die bet r. Firma für den Preis von 6000 RM eine Arbeit ausführen, deren reine Geste hungskosten rund 9000 RM betra gen? Selbst bei mangelhafter Ausfüh rung ist dies nicht möglich. Es bleiben nur zwei Wege offen. Entweder der Firma werden nachträglich noch Summen bewilligt, die den Ausfall ungefähr decken, dann widerspricht aber dies dem Geiste einer öffentlichen Ausschrei bung, oder der Unternehmer setzt bei dieser Arbeit eine schöne Stange Geld zu, — wenn er sie hat. Hat er sie nicht, kann er die Arbeit nicht zu Ende führen, so muß eine neue Vergebung stattfinden, und das lostet sicher mehr, als wenn die Arbeit, unter Be rücksichtigung der wirklichen Kosten vergeben worden wäre. Sind solche Zustände gesund? Nein! auf keinen Fall! Sie werfen ein grelles Licht auf das Submis sionswesen der Gegenwart und auf d i e K a l k u l a t i o n s s ä h i g k e it un serer Berufskreise. Aber sie beleuchten auch noch etwas anderes. Die Bauherrin dieser Anlage ist die Stadt Chemnitz, bzw. die WohnhauSbau - G. m. b. H. Chemnitz. Die Oberaufsicht führt das Hochbau ami der Stadt Chemnitz, die Bauleitung liegt in Händen der Landes-, Siedlungs- und Woh nungs-Fürsorge Gesellschaft m. b. H. „Sächsi sches Heim" in Dresden. Auch dies ist bezeich nend für die gegenwärtige Zeit. In Chemnitz gehen alteingesessene Architektenfirmen dem Ruin entgegen, weil sie keine Arbeit haben, junge, aufstrebende Architekten nagen am Hun gertuch, und da muß ausgerechnet einer orts fremden G. m b. H. die Bauobcrleitung über Millionenprojekte übertragen werden. Was dabei herauskommt zeigt das vorstehende Bei spiel, eine ganz geringfügige Sache, ein Tropfen im großen Meere. Wir haben in Deutschland keinen Mangel an Behörden, das wird wohl niemand bestreiten. Auch die Stadt Chemnitz leidet nicht an diesem Mangel, sie hat unter anderen auch ein Gartenamt, eine Gartenver- waltung mit einem Gartenbirektor an der Spitze. Warum wird diese Behörde bei Vev- gebung gärtnerischer Arbeiten nicht herange zogen? Warum überträgt man dies einem Amte, das dazu gar keine Fähigkeit besitzt? denn das Hochbauamt ist doch sicher nicht eine Behörde, die in Gartensragen zuständig ist. So werden heute ösfentliche Gelder ver waltet, und da braucht man sich nicht zu wun dern, wenn es mit dem deutschen Volke immer bergab geht. Darum lieber Steuerzahler, denke auch Du über das angeführte Exempel nach und merke es Dir, wenn Dich wiedereinmal Deine staatsbürgerlichen Pflichte» rufen. Gärtnerische Maschinen und Geräte aus der SLG.-Ausslellung in Hannover 1SZ1 Von Oberlandwirtschaftskammerat Dipl. Ing. Victor, Berlin Die DLG -Ausstellung in Hannover brachte in ihrer Maschinenschau auch für den Gärtner manches Interessante. Unter den zur Vorprüfung angemeldetcn Maschinen und Geräten ist be sonders eine Furchenzieh Maschine von Gerdes-Braunschweig zu erwähnen, die mit einem messerartigen Schar Furchen zieht und sie für das unmittelbar dahinter folgende Pflanzen dadurch geeignet macht, daß das Schar durch einen Kurbeltrieb hin- und herge-- trieben wird. Die Maschine ist zweireihig hergestellt und scheint besonders für sehr schwere Böden geeignet zu sein. Ihre Bewährung in der Praxis muß natürlich abgewartet wer den, zumal der Preis von 700 NM eine große Benutzungsdauer voraussetzt, um wirtschaftlich mit dem Gerät zu arbeiten. Ein weiteres Gerät unter den Neuheiten ist eine Pflan zensetzmaschine von Rethfeld-Misburg, die mit einem großen Pslanzrad arbeitet. Zwei teilige Pslanzbecher nehmen die Pflanzen aus und werden durch eine Kurvenführung so ge steuert, daß sie nach dem Eindrücken in das Erdreich sich öffnen und die Pflänzchen in dem Pflanzloch stehen lassen, das dann durch Druck rollen angedrückt wird. Mit Hilfe eines Was serbehälters kann das Anziehen der Pflanzen ermöglicht werden. Der Preis von 470 RM dürfte der Wirtschaftlichkeit in gärtnerischen Betrieben bald eine Grenze setzen, abgesehen davon, daß auch hier die technische Bewäh rung des Gerätes erst abgcwartct werden muß. Unter den Neuheiten befand sich ferner ein von H. Dreyer-Gaste hcrgestellter Ob st und Tomatensortierer. Die Maschine besteht aus einem hölzernen, gepolsterten, in einem Schüttellasten eingebauten Stusensieb, dem die Früchte durch ein Ausleseband zugefllhrt werden. Wenn die Maschine genügende Sor- tierschärse besitzt, dürste sie bei den Preis von 400 RM in Obst- und Tomatenanbaugebieten guten Absatz sinken. Aus der allgemeinen Schau sollen nur die jenigen Geräte erwähnt werden, die mehr neu zeitlichen Charakter haben. Dazu gehören in erster Linie die motorischen Bodenbcarbeitnngs- Lgeräte. Die Motorhacken waren durch die Busse- und die Holder-Hacke vertreten. Die durch den Ncichsverband des deutschen Garten baues e. V im Austrage der DLG. geprüfte Busse-Senior-Einradhack c war be reits in Köln zur Ausstellung gewesen und hat auf Grund der erwähnten Prüfung die bronzene Preismünze erhalten. Sie ist be sonders für engreihige Pslanzenkulturen und für Buschobstquartiere geeignet. Ihr Bau er möglicht hauptsächlich flache Bodenbearbeitung. Die aus dem Stand der Zschopauer Motoren werke ausgestellte Holder-Hacke befindet sich zur Zeit noch in Prüfung. Sie ist als Zweiradhacke gebaut und kann wegen ihres stärkeren 6- oder 8-?8OIiW-Motors auch zu schweren Arbeiten, z. B. zum Pflügen und Grubbern, benutzt werden. Auf dem gleichen Stande war auch die Gobiet-F r ä s e ausge stellt, die bei der Fräsenprüsung des Reichs verbandes des deutschen Gartenbaues e. B. gut abgeschnitten hatte. Unter den Handgeräten sei auf eineZieh- hacke „Im mersch ars" von Heinrich Frey tag-Neuenkirchen aufmerksam gemacht. Ein V- förmiger Bügel, dessen Schenkel verstellt wer den können, ist der Träger für ein endloses, straffgespanntes Stahlband, von dem man wegen seiner geringen Dicke ausgezeichnete Hackarbeit erwarten kann, ohne daß Nachschärfen statt finden muß. Ein Federstahlrechen dazu kann die Arbeit vervollständigen. Leider ist der Preis zur Zeit noch ziemlich hoch. Die Hacke wird in einer kleinen und einer großen Aus führung geliefert. Unter den Bewässcrungsgeräien sind be sonders zwei neue Regncrkonstruktioncn zu er wähnen. Die Siemcns-Schuckert-Werke habe» die bekannte Rcgenkanone, System Michaelis, erheblich umgebaut. Der große Vorratsbehälter ist durch einen Druckbehälter ersetzt worden, so daß das ganze Gerät ein gesälligeres Aussehen erhalten hat. Die An lage kann fahrbar und ortsfest geliefert werden. Sie war in einer größeren und einer kleineren Ausführung zur Schau gestellt. Lanningcr- Frankfurt a. M./Rödelsheim stellte einen Düsenflügelregner aus, dessen einzelne Rohre durch Kardangelenke gekuppelt waren. An dieser Stelle muß auch die Hawig- Schwim m pumpe besprochen werden. Sie besteht aus einem luftdicht abgeschlossenen Kessel, der aus dem Wasser schwimmt und in sich den Motor mit Pumpe birgt. Hierdurch fällt die Ansaugleitung weg und die Pumpe kann selbst auf den kleinsten Wasserflächen ohne jede weitere Montage, allein durch Anschluß an die Lichtleitung, Wasser sördern.
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