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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 1931
- Erscheinungsdatum
- 1931
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193100009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19310000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19310000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 1931
1
- Ausgabe Nr. 1, 1.1.1931 1
- Ausgabe Nr. 2, 8.1.1931 1
- Ausgabe Nr. 3, 15.1.1931 1
- Ausgabe Nr. 4, 22.1.1931 1
- Ausgabe Nr. 5, 29.1.1931 1
- Ausgabe Nr. 6, 5.2.1931 -
- Ausgabe Nr. 7, 12.2.1931 -
- Ausgabe Nr. 8, 19.2.1931 -
- Ausgabe Nr. 9, 25.2.1931 -
- Ausgabe Nr. 10, 5.3.1931 -
- Ausgabe Nr. 11, 12.3.1931 -
- Ausgabe Nr. 12,19.3.1931 -
- Ausgabe Nr. 13, 26.3.1931 -
- Ausgabe Nr. 14, 2.4.1931 -
- Ausgabe Nr. 15, 9.4.1931 -
- Ausgabe Nr. 16, 16.4.1931 -
- Ausgabe Nr. 17, 23.4.1931 -
- Ausgabe Nr. 18, 30.4.1931 -
- Ausgabe Nr. 19, 7.5.1931 -
- Ausgabe Nr. 20, 14.5.1931 -
- Ausgabe Nr. 21, 21.5.1931 -
- Ausgabe Nr. 22, 28.5.1931 -
- Ausgabe Nr. 23, 4.6.1931 -
- Ausgabe Nr. 24, 11.6.1931 -
- Ausgabe Nr. 25, 18.6.1931 -
- Ausgabe Nr. 26, 25.6.1931 -
- Ausgabe Nr. 27, 2.7.1931 -
- Ausgabe Nr. 28, 9.7.1931 -
- Ausgabe Nr. 29, 16.7.1931 -
- Ausgabe Nr. 30, 23.7.1931 -
- Ausgabe Nr. 31, 30.7.1931 -
- Ausgabe Nr. 32, 6.8.1931 -
- Ausgabe Nr. 33, 13.8.1931 -
- Ausgabe Nr. 34, 20.8.1931 -
- Ausgabe Nr. 35, 27.8.1931 -
- Ausgabe Nr. 36, 3.9.1931 -
- Ausgabe Nr. 37, 10.9.1931 -
- Ausgabe Nr. 38, 17.9.1931 -
- Ausgabe Nr. 39, 24.9.1931 -
- Ausgabe Nr. 40, 1.10.1931 -
- Ausgabe Nr. 41, 8.10.1931 -
- Ausgabe Nr. 42, 15.10.1931 -
- Ausgabe Nr. 43, 22.10.1931 -
- Ausgabe Nr. 44, 29.10.1931 -
- Ausgabe Nr. 45, 5.11.1931 -
- Ausgabe Nr. 46, 12.11.1931 -
- Ausgabe Nr. 47, 19.11.1931 -
- Ausgabe Nr. 48, 26.11.1931 -
- Ausgabe Nr. 49, 3.12.1931 -
- Ausgabe Nr. 50, 10.12.1931 -
- Ausgabe Nr. 51, 17.12.1931 -
- Ausgabe Nr. 52, 24.12.1931 -
- Ausgabe Nr. 53, 31.12.1931 -
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Band 1931
1
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- Gartenbauwirtschaft
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persönliche MlNeüungea Es ist verstorben: Krau E!isabctl> Warnke, Hamburg, Bez.-Gu. Hamburg der Gartenausführenden. Am 1. August verschied Herr Ernst Glöß, Gärtnereibesitzer in KöthenSdorf, und wurde am 5. August unter zahlreicher Beteiligung von Bezirksgruppenmitgliedern in Taura bei gesetzt. Viel zu früh, im Alter von 57 Jahren, wurde er seiner Familie und der unterzeich neten Bezirksgrupps entrissen. Er war 27 Jakrc lang eins der treuesten Mitglieder, acht Jahre führte er gewissenhaft die Be- zirlsgrnppenkysse und gehörte einige Jahre dem GehilsenprüfungSausschuß an. Ein lieber guter Freund und Kollege ist von uns gegangen. Die Bezirksgruppe dankt ihm für seine stete freudige Arbeitsbereitschaft und wird sein Andenken hoch in Ehren halten. Bezirksgrupps Sachs- Erzgebirge Jehmerich, Obmann. * Emil Becker zu seinem 75. Geburtstage Als Sonntagskind erblickte Emil Becker am 10. August 185Ü im goldenen Mainz, der alten, ehrwürdigen Rheinstadt, al? Sohn eines Kauf mannes das Licht der Welt. Kein Wunder, daß dieses Sonntagskind getauft mit „Nhein- wasser", sich im goldenen Ätainz den fröhlichen Humor und das leichtere Wesen des Rhein länders beizeiten aneignen konnte, das ihn im späteren Leben in seinem Fprtkonimen wesent lich unterstützte. Nach seinem Schulbesuch er lernte Emil Becker die Gärtnerei in einer dreijährigen Lehrzeit bei dem bekannten Aza- leenziichter Schulz in Hanan. Zu seiner wei teren Ausbildung war Becker im botanischen Garteil in Karlsruhe sowie im Pauneygarleu in Frankfurt a. M. tätig, um alsdann die Stelle eines Obergärtners süiz Landschaft in der Firma Gebrüder Siesmager in Frank furt a. M. zu übernehmen. Hiex hatte er ein reiches Tätigkeitsfeld gefunden, u. a. wur den von ihm per Park von Schloß Hallüerg bet Saarbrücken sowie die Anlage der bekann ten Killa „Monrepos" in Geisenheim, ge schaffen. Später führten ihn einige Studien reisen nach dem Ausland, England und Frank reich waren sein Ziel. Bon dort zurückgekehrt, überallhin Emil Becker am 1. April 1881 die Rosselschc Gärtnerei im Dambachtal in Wiesbaden. Nus dem verhältnismässig kleinen Betrieb entwickelten sich durch die Zeitver hältnisse, durch Verlegungen und Vergrößerun gen die heutige Gärtnerei und das BlumeNge- schäst am Kranzpkatz. Nach der Geschäfts gründung verheiratete er sich und fand in einer Lebensgefährtin Hilfe und Unterstützung ür seine Bestrebungen« für das Geschäft und ür die Verbandsorganisation. Im Verbands- leben spielte Emil Becker eine führende Rolle. 1885 trat er in den damaligen Verband der Handelsgärtner ein, und 1895 übernahm er die Führung des Proviuzialverbandes Hessen- Nassau im Verband der Handelsgärtner. 1923 I Die ganze Tätigkeit kann nur dann frucht bar sein, wenn man eine hohe Achtung vor dem Beruf und seinen Berussaugehörige» hat, und wenn man die ernste Arbeit anderer beachtet und zu würdigen versteht. Dies ist das Bestreben von Emil Becker gewesen, cs möge ihm vergönnt sein, an diesem gesteckten Ziel auch weiterhin in voller Gesundheit und Rüstigkeit zn arbeiten zum Wohle unseres deutschen Gartenbaues. war er als Mitbegründer des Reichsverbandes des deutschen Gartenbaus in Ersurt tätig. Hier ist er besonders bestrebt gewesen, wie schon früher, einen Ausgleich zwischen Süd- und Norddcntschland herbeizuführen, weshalb man ihn auch vielfach als „Apostel der Süddeut schen" bezeichnete. 1913 war Becker Mitbe gründer der Gartenbau- und FeiedhossUu- fallderufsgenossenschast; von 1913 bis 1922 wirkte er als Vorstandsvorsitzender der Bernss- genossenschast, wo es ihm gelang, den Charak ter der Gartenbauberufsgenpsseuschast als laud- wirlschastliche Berufsgenpsseuschast mit Eizen- verwaltung aufrecht zu erhalten. 1913 wurde er in den Gärtnereiausschuß der Landwirt- schaftskammcr Wiesbaden gewährt. Lange Zeit ist er als Ausschussvorsitzender tätig gewesen. Seit 1922 gehört er ebenfalls der Obergärtuer- prüfnugskommission der Landwirtschaftskammer an. Im Stadtparlament kann Becker eben falls auf eine 22jährige Tätigkeit znrllckblicken. Als Stadtverordneter ist er eifrig bestrebt ge wesen, der Kur- und Badestadt Wiesbaden eine eigene Gartenverwaltung zu verschaffen, deren erster Gartendirektor Herr Zeininger damals gewesen ist. Der Volkspark „Unter den Eichen" ist unter seiner Initiative entstanden. 79. Geburtstag und äSfShrigeS BcrufSjubilSum Am 9. August 1931 feiert ein Pionier un seres Landesverbandes Thüringen, Victor Al- verdes, Bad Frankenhausen, seinen 70. Ge burtstag und sein 55jähriges Berussjnbiläum in voller körperlicher und geistiger Frische. In Nordhausen a. H. wurde unser B. Alverdes geboren. Er besuchte zunächst die dortige Realschule, um dann in den damals bedeutend sten Gartenbaubetrieb von Nordhausen bei Herrn Pressel als Lehrling einzutrcten. Nach seiner Lehrzeit arbeitete er zunächst als Ge hilfe in Ersurt, dann in Hannover und Naum burg, um hieraus seiner Militärzeit in Neu münster zu genügen. Von 1884 bis 1894 war er zuerst 1. Gehilfe, dann Obergärtner der Fa. I. Günther in NordHansen. Im Jahre 1894 machte er sich in Bad Frankenhansen am Kysshanser selbständig. Neben Maiblumen, den üblichen Marktpflanzen werden in grö ßerem Maße Epiphyllum kultiviert. Dem Ver- bandsleben hat der Jubilar stets größte? In teresse entgegengebracht, wenn er auch in den Versammlungen wegen seiner Schwerhörig keit nicht zuoft anzutreffen ist, Aber trotz dieses Leidens ist er auch heute noch von früh bis spät in dem Betriebe tätig, unterstützt in der Hauptsache von seinem ältesten Sohne Flitz- So beglückwünschen wir unserem Jubilar zum 70. Geburtstage, aber auch zum 55. Be- russjubiläum aus das Herzlichste. Möge es ihm beschieden sein, bei bester Gesundheit noch recht lange seinen ihm licbgewordenen Platz als Altmeister des Betriebes voll und ganz auszusllllen, wenn anch schwere Zeiten über jeden von uns hereingebrcchen sind. Koch, Saalfeld. Lehrbuch des Obstbaues auf physiologischer Grundlage. Von Dr. F. Kobel. 63 Ab bildungen. Preis geheftet 16 NM, gebunden 18,40 NM. Wer glaubt, hier eins der üblichen Lehr bücher für den Obstbau zu erhalten, irrt, denn das überaus interessante Buch beschäftigt sich nicht mit der Behandlung der Technik des Obstbaues, sondern mit dem Obstbäum. Hier bringt es uns aber eine Fülle wissenschaftlichen Materials, das vor allem auf alle Dinge, die mit der Blütenentwicklung, Fruchtausbildung und Züchtung zu tun haben, eingeht. Di« Durcharbeit dcS Buches (und um eine solche muß es sich handeln) setzt ein gewisses Maß botanischer Allgemeinkenntnisse voraus- Wir sind aber überzeugt, daß dieses Buch aus die künstliche Entwicklung der Obstbautechnil nicht ohne wesentlichen Einfluß bleiben wird. Dem Obstbaupraktiker, der sich theoretisch wciter- belehren will, und allen Fachlehrern fei das Buch bestens empfohlen. Pros. Dr. Ebert. Schnelttartei der Reichssteuergesetze. Ausgabe I 7,50 NM; Ausgabe II 5 RM; Ausgabe III 3,50 RM. Textausgaben der Reichssteuergesetze wurden bisher durch die vielen Wandlungen in der Reichssteuergesetzgebung sehr schnell unvoll ständig oder aber bei dem System der Deck blätter und Nachträge unübersichtlich. Die neue Textausgabe in Buchsorm, zweckmäßig und ge fällig ausgestattet, überwindet diese Nachteile durch das Loseblatisystcm und eine dem Ein band eingesügte sehr zweckmäßige und moderne Steckmechanik. Bei jeder Gesetzesänderung oder bei neuen Gesetzen erscheinen Ersatz- und Ergän zungsblätter, die am Kopfe die nötigen An gaben führen, nach denen sie in den Zusammen hang der Gesetzestexte einzuordnen sind. Der erste Nachtrag (NotBO v. 5. 6. 1931) liegt bereits vor. Die Gesetzestexte sind mit ge setztechnischen Anmerkungen versehen, die vor allem die Inkraftsetzung der einzelnen Be stimmungen anzeigen. Ein Schlagworiverzeich- nis erleichtert die Handhabung des sehr über sichtlich ausgebauten Werkes. Ausgabe I umsaßt alle Reichssteuergesetze, Ausgabe II umfaßt den Inhalt der Ausgabe I ohne Zölle und Ver brauchssteuern, Ausgabe III bringt die Zölle und Verbrauchssteuern und die RAO. Anerkennung verdient der Verlag noch für die zeitgemäße Preisstellung, die, gemessen an der Buch ausstattung, als äußerst mäßig bezeichnet wer den kann. Si. Konsulats» und Mustervorschrifte«, herausgegeben von der Handelskammer Hamburg Zu der von der Zollauskunstsabteilung der Handelskammer Hamburg bearbeiteten Zusam menstellung der „Konsulats, und Mustervor schriften" ist der 8. Nachtrag (2. Nachtragsfolge) nach dem Stands vom 1. Mai d. I. erschfluem, Der Preis des Nachtrages einschließlich der bereits erschienenen Nachträge beträgt 2 RM. Ein Stiefkind der Forschung: Der Gartenbau Bpn Prof. Dr. Ebert in Berlin 500 Mill. RM rollen alljährlich über die Grenzen und dienen dem Aufbau des aus ländischen Gartenbaues. 500 Mill. RM gehen also jährlich der deutschen Wirtschaft verloren, denn di- Gartsubauerzcugnisse, Hw wir mit diesem Geld« bezahlen, sind keine Rohstosse im Sinne der industriellen Rohstoffe, die über den im Inland einsetzenden Veredlungsprozcß neue Wert« schassen, sondern sie werden durch Berzehr und Verbrauch im volkswirtschaftlichen Sinne vernichtet. Der weitaus größte Teil dieser Summe könnt« aber sicher der Heimat erhalten bleiben, wenn nur ein Bruchteil der Mittel, die das Ausland sür Forschungen aus dem Gebiet des Gartenbaues auswendst, dem deutschen Gartenban für Forschungszwecke zur Verfügung stände. Im Gegensatz zum AuS, land haben wir in Deutschland bisher über haupt kein besonderes Forschungsinstitut sür gartenbauliche Fragen. Die mit den gärtneri schen Staatslehranstalten verbundenen Institute dienen in erster Linie Unterrichtszwecken, und ihre Lehrkräfte sind durch die Lehrtätigkeit ebenfalls so stark gebunden, daß selbst bei bestem eigenen Willen die Forschungsarbeit darunter leiden mutz, ganz abgesehen davon, daß die ersordexlichen Hsisskräst« und Einrich tungen für eine Vertiesung der Forschung fehlen. Das gilt auch sür die kürzlch geschasflne gärtnerische Abteilung der Landwirtschaftlichen Hochschule in Berlin. Di« außerordentliche Vielgestaltigkeit deS Gartenbaues, der sich in Obstbau, Gemüsebau, Blumen- und Zierpslanzenban gliedert, bietet überall Neuland sür die wissenschaftlich« For- schung. Das Pflanzenmaterlal stellt in seinen verschiedenen Gattungsformen, der einjährigen Blume oder dem einjährigen Gemüse, den Stauden, mehrjährigen Gemüseartcn, Sträu- ch-rn und schließlich dem langlebigen Obst- und Zierbanm die mannigfachsten Ansprüche an Boden, Klima und Behandlungsart. Anch aus dem Sondersebiet der Pjiaiezentreiöeroe unter Glas und bet beschränktem Standraum (Tops- kultur), wie bei allen Vorgängen, di« mit der vegetativen Vermehrung durch Stcckholz, Ableger u > Veredelung auf axtsremden Unter lagen ' nmenhängen, harren noch manche grundlegenden Problem« ihrex Losung. Wenn man verfolgt, was dis Landwirt schaft beispielsweise der Züchtungsforschnng ver- dankt, und feststellen muß, daß auf dem Gebiet der gartenbaulichen Züchtung bisher planmäßige wissenschaftliche Arbeit so gut wie ganz gefehlt hat, kann man ermessen, welche Werte hier noch gischafscn werden können. Die Fruchtbarkeits- flagen stellen im Obstbau noch eine Fülle von Rätseln dar. Schon eine geringe Steigerung der Durchschnitiserträge an Mengs und vor allem an Güte könnte die Grundlage der Marktversorgung mit heimischen Gartenhau erzeugnisfen verbreitern und die Wirtschaft lichkeit des vorwiegend auf kleinem und kleinstem Familienbetrieb ausgebauten deutschen Garten baues erhöhen. Das letztere bedeutet aber zu gleich auch einen günstigen Einfluß aus die Be schäftigung her Judnftric: denn der Gärtner ist von jeher bestrebt gewesen, alle verfügbaren Mittel zur Intensivierung seines Betriebes zu benutzen, sie also zum Ankauf von Geräten und Maschinen, zum Bau von Gewächshäusern und Frühbeetkästen zu verwenden. Allein der jähr liche Glasbedars für dies« wird aus 300 000 qm geschätzt- Zur Jahrhundertwende der Zellkernforschung Eine der den Gartenbau heute am meisten interessierenden Fragen ist die planmäßige Züch tung. Sie konnte einsctzcn, nachdem gewisse Regeln der Vcrerbnng bekannt und mehrfach nachgeprüft woren waren. Dies aber wäre alles nicht möglich gewesen, wenn nicht vorher dis Zelle und besonders der Zelllern eriorscht worden wären. Was in dieser Hinsicht bisher geleistet wurde, dringt leider selten in die Ge biete der praktischen Botanik (Gartenbau usw.) vor, da sür sie lediglich dis Auswertung der Untersuchuugscrgevuisic in Frage kommen. Dennoch ist es dec Mühe wert, sich an her Jahrhundertwende der Zolllcrnsocs^uvZ einen kurzen Ueüerbsick zu verschasfen. Im Jahre 1831 erkannte der englische Bo taniker Robert Brown als erster richtig Wesen und Bedeutung des Zellkerns. (Entdeckt ist er schou etyms früher, aber falsch gedeutet!) Seit jener Zeit ist viel über dieses nur mil lionstel Millimeter kleine Gebilde geschrieben wordenl in der Botanik schon über 4000 Originalarbciten! Die allein daraus ersichi- lichc Wichtigkeit beruht darauf, daß man den Kern, bzw. die sogenannten Kernschleifen (Chro mosomen) als Träger der Vererbung ansieht. In ihnen sind nach heutigem Stand der Wissenschaft alle Artmerkmale, alle Erbein heiten festgelegt, so daß notwendig aus der befruchteten Eizelle einer Tomate wieder eine Tomatenpslanze hervorgehen muß. Aber auch die Anzahl der Chromosomen wirkt entschei dend mit, denn die Riesenformen z. B. einer Tomate weisen die'doppelte Ebromosomeuzahlen der Stammform auf. Das bedeutet also, daß — soweit die Tatsachen wissenschaftlich erkannt sind — die Praxis bewußt eingrciscn kann, und durch Zusammsnbringen von Geschlechts zellen mit unterschiedlichen Chromosomen, bzw. Chromosomenzahlen abgeänderie Typen züchten kann. Das Wesentliche gegenüber früher ist der große Vorteil, nicht durch unzählige Ver suche zu irgendeinem, sondern durch be wußtes Arbeiten zu einem be stimmten Ziel gelangen zn können. Daß dies mir durch die genialen Untersuchungen und geistvollen Schlüsse der Zcllkerizforscher erreicht werden konnte, soll in desem Jubi läumsjahr der Kernforschung be sonders beachtet werden. Ein Seitenblick in die Werkstatt des For schers möge manchem Zweifler seine Skepsis nehmen. --- Jeder staunt, daß es m^lich sein soll, Chromosomen (bei Lilium candidum) von z. B. Mtausendstel Millimeter Länge, 3tansend- stel Millimeter Breite und Milligramm Gewicht ausmessen zn wollen. — In seiner „Pslanzenkaryologie" schildert Tischler auf 899 Seiten (davon 116 Seiten nur Literatur- augaben der Okigjualarbeiten!) uuter anderem die Methode der Messung etwa folgendermaßen: bei sehr starker Vergrößerung wird das Chro mosom mit einem bestimmten Zcicheuapparat naturgetreu abgebiidet und diese getreue Abbil dung mit einem anderen Apparat (Pantograph) noch vergrößert (etwa I7 000fachh jo daß alles genau ansgemessen werden kann. Man mißt also in Wirtlichkeit deutlich sichtbare Strecke» und teilt durch das bekannte Maß der an- gewendeten Vergrößerung. R. Z. Fachsprache — Frage und Antwort Dies Wort ist in heutiger Zeit ziemlich selten geworden, schon darum verdient jede Tatsache hervorgehobcn zu werden, die so be zeichnet werben muß. Es handelt sich um die sich mehrenden Ansragen nach Schreibung bestimmter Pflanzen namen oder sogar nach Begründung für be stimmte Schreibung, Betonung usw. — Wie sich langsam das richtig« Asparagus Sprengeri sür das salschs Asparagus Sprengeri einge bürgert hat, so hört man gelegentlich auch schou richtig Erica sagen statt fälschlich 6rica. Wenn man natürlich von Eriken spricht, dann muß man die deutsche Betonung mit Ton auf dem ersten si! beibehalten, sagt man aber den wissen schaftlichen Artnamen dazu, dann muß es eben Erica (mit langem betonten i) h«ißen, z. B. Erica gräcilis, Erica cärnea usw. Der ge lehrte Gärtner I. F. W. Bosse, der vor 100 Jahren ein „Vollständiges Handbuch der Blu- mengärtnere" schrieb, hat das schon damals betont, hat auch schon richtig Läthyrus (Statt falsch Lath^rus) gefordert. Andere haben sogar die Begründung angegeben, wie z. B. un. bei Erica zu bleiben, die Tatsache, baß das lateinische Erica aus dem Griechischen entlehnt ist. Dort heißt ereiko — ich breche (Die Pflanze hat brüchiges Holz). Da nun die beiden Selbst laute et zu einem Selbstlaut j geworden sind, hat ihn der Lateiner lang gesprochen, also Erica gesagt. — So ist es anch bei gigan- teus griechisch giganteios, während alle rein lateinischen Wörter aus eus (sprich e—ns) aus der drittletzten Silbe betont werden, wie z. B. purpüreus, lösens usw. Dr. R. Zander. Daß nach derartigen Dingen bereits oft angefragt wird, zeigt, daß das Interesse an der Hebung des Standes durch richtige Gärt nerfachsprache wieder wach geworden ist. Wir sind dahLr bereit, alle derartige Anfragen regelmäßig an dieser Stell« nnicr der Ueber- schrist „Fachsprache — Frage und Antwort" d. h. sofern gewünscht, nicht unter vollem Namen, sondern unter der in der Auflage gegebenen Chisfre kostenlos zn beantworten. — Für Antworten, die in Briefform erbeten werden, ist Rückporto beizufügen. — Zur schnei- len Erledigung werden die Fragen erbeten au die Schristleilung der „Gacteubauwirtschaft", Abteilung Garwnbausachsprachc. Die ScbrisileituuL
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