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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 1931
- Erscheinungsdatum
- 1931
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193100009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19310000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19310000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 1931
1
- Ausgabe Nr. 1, 1.1.1931 1
- Ausgabe Nr. 2, 8.1.1931 1
- Ausgabe Nr. 3, 15.1.1931 1
- Ausgabe Nr. 4, 22.1.1931 1
- Ausgabe Nr. 5, 29.1.1931 1
- Ausgabe Nr. 6, 5.2.1931 -
- Ausgabe Nr. 7, 12.2.1931 -
- Ausgabe Nr. 8, 19.2.1931 -
- Ausgabe Nr. 9, 25.2.1931 -
- Ausgabe Nr. 10, 5.3.1931 -
- Ausgabe Nr. 11, 12.3.1931 -
- Ausgabe Nr. 12,19.3.1931 -
- Ausgabe Nr. 13, 26.3.1931 -
- Ausgabe Nr. 14, 2.4.1931 -
- Ausgabe Nr. 15, 9.4.1931 -
- Ausgabe Nr. 16, 16.4.1931 -
- Ausgabe Nr. 17, 23.4.1931 -
- Ausgabe Nr. 18, 30.4.1931 -
- Ausgabe Nr. 19, 7.5.1931 -
- Ausgabe Nr. 20, 14.5.1931 -
- Ausgabe Nr. 21, 21.5.1931 -
- Ausgabe Nr. 22, 28.5.1931 -
- Ausgabe Nr. 23, 4.6.1931 -
- Ausgabe Nr. 24, 11.6.1931 -
- Ausgabe Nr. 25, 18.6.1931 -
- Ausgabe Nr. 26, 25.6.1931 -
- Ausgabe Nr. 27, 2.7.1931 -
- Ausgabe Nr. 28, 9.7.1931 -
- Ausgabe Nr. 29, 16.7.1931 -
- Ausgabe Nr. 30, 23.7.1931 -
- Ausgabe Nr. 31, 30.7.1931 -
- Ausgabe Nr. 32, 6.8.1931 -
- Ausgabe Nr. 33, 13.8.1931 -
- Ausgabe Nr. 34, 20.8.1931 -
- Ausgabe Nr. 35, 27.8.1931 -
- Ausgabe Nr. 36, 3.9.1931 -
- Ausgabe Nr. 37, 10.9.1931 -
- Ausgabe Nr. 38, 17.9.1931 -
- Ausgabe Nr. 39, 24.9.1931 -
- Ausgabe Nr. 40, 1.10.1931 -
- Ausgabe Nr. 41, 8.10.1931 -
- Ausgabe Nr. 42, 15.10.1931 -
- Ausgabe Nr. 43, 22.10.1931 -
- Ausgabe Nr. 44, 29.10.1931 -
- Ausgabe Nr. 45, 5.11.1931 -
- Ausgabe Nr. 46, 12.11.1931 -
- Ausgabe Nr. 47, 19.11.1931 -
- Ausgabe Nr. 48, 26.11.1931 -
- Ausgabe Nr. 49, 3.12.1931 -
- Ausgabe Nr. 50, 10.12.1931 -
- Ausgabe Nr. 51, 17.12.1931 -
- Ausgabe Nr. 52, 24.12.1931 -
- Ausgabe Nr. 53, 31.12.1931 -
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Band 1931
1
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- Gartenbauwirtschaft
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Gemüse- und NslOchler in gemeinsamer Arbeit Wie siehk es mit der Verlängerung der Reichskredile aus? — Was kann uns die Zollunion bringen? Nach den am Vormittag des 8. Juni stattgssunden«» geschlossenen Sitzungen derflach- ausschüss« für Gemüse- und Obstbau vereinigten sich am Nachmittag um 3 Uhr die Obst- mrd Gemüsezüchter zu einer gut besuchten gemein« schaftluhrn Sitzung der beiden Fachausschüsse. Der Vorsitzende des Fachausschusses für Ge müsebau, Tenhaeff-Berlin, der den Vor fitz dieser Versammlung übernahm, schilderte in seiner Eröffnungsrede die augenblickliche Lage des Berufsstandes und gab die durch die Neuwahl des Präsidiums des Reichsverbandes erfolgten Aenderungen bekannt, bei denen der Obst- und Gemüsebau nicht zu kurz gekommen sei. Nach den Ausführungen von Ministerial direktor Streik anläßlich der Kundgebung seien dem deutschen Obst- und Gemüsebau wenig Aussichten auf eine Besserung auf zoll politischem Gebiet zu machen. Selbstverständlich würde aber der Reichsverband den Kampf um einen angemessenen Zollschutz mit aller Energie fortsetzen. Nicht hohe, sondern di« Erreichung angemessener Preise seien das Ziel, die nach Abzug aller Aufwendungen und Leistungen gefordert werden müßten. Die Frage Ler Ab satzorganisation in bezug auf das) HandelS- klassengesetz, die Sortenvereinheitlichung und Qualitätsverbesserung seien von größter Wich tigkeit. Es wüßten alle Kräfte dafür einge setzt werden, daß die Absichten und Pläne, die gemeinsam vom Reichsverband des deutschen Gartenbaues e. V. und Reichsverband der deut schen landwirtschaftlichen Genossenschaften — Raiffeisen — ausgestellt sind, jo schnell wie möglich in die Tat umgeseht lverden. Eine durch die rheinischen Versteigerungen bereits gesichert« Bereitstellung eines Beitrages von 1°/o„ des Umsatzes an «ine besondere Kasse bei der Obst- und Gemüsestelle des Reichs- verbandeS der deutschen landwirtschaftlichen Genossenschaften sollte auch durch die übrigen Erzeugerorganisationen erfolgen. Er gibt der Hoffnung Ausdruck, daß jeder bereit sein wird, für die Fortsetzung der begonnenen Arbeiten im Lande zu wirken, lieber die Verwendung der Mittel soll« ein von beiden Reichs verbänden zusammengesetzter Ausschuß beschließen. Nur durch festen Zusammenschluß der Obst- und Gemüsezüchter könne die Grundlage zur er folgreichen Arbeit geschaffen werden. lieber di« Einführung einer Verlade kontrolle für Kernobst in Süd deutschland sprach Treukle-Mün- ch en. Der Redner führte aus, daß Lie große Einfuhr standardisierten ausländischen Obstes Gegenmaßnahmen zum Schutze des deutschen Obstbaues erforderlich mache. Zu diesem Zweck plane nran in Süddeutschland in diesem Herbst eine Verlade kontrolle bei Waggonladungen ein- znsllhren. Dazu seien einheitliche Kontroll vorschriften aufgestellt und den Mitgliedern der Fachausschüsse zugestellt worden. Die eiuzel- nen Obstbaugebiete werden in Kontrollbezirke eingeteilt, die Oberkontrolleuren (in der Regel die Bezirksfachberater) und Verladekontrolleu ren, die nach Bedarf ausgebildet werden sollen, unterstehen. Die Verladekontrokle kann von Absatzvereimgungen, Einzelbetrieben und vom Auskaujhandel beantragt werden. Hierfür find genaue Sortierungs« und Qualitätsbestimmlm- gen nach den vom Reichsverband des deutschen Gartenbaues e. B. gegebenen Richtlinien auf- gestellt. Die Verladekontrolle soll sich zu nächst auf lose verladenes Obst erstrecken. Die anschließend« rege Aussprache ergibt, daß es zur Behauptung deutschen Obstes aus deutschen Märkten notwendig sei, zu dieser Maßnahme zu kommen, und es wird beschlossen, die Erfahrungen, die in Süddeutschland gemacht werden, in der nächsten Frühjahrssitzung zur Beratung zu stellen. Einen eingehenden Bericht über den Stand der Frag« der Frühgemüse- baukredite gibt Dr. Reischl«. Bezüg lich einer Verlängerung des Reichskvedites I aus 1926 und einer Aussetzung der Amorti sation für die demnächst fällig werdende erste Rate des Reichskredites II seien bei den zu ständigen Stellen seit längerer Zeit Ver handlungen eingeleitet. Beim Neichskredit l sei erreicht worden, daß im Rahmen des Osthilsegcsetzes eine generelle Verlängerung der Laufzeit des Gesamtkredites um weitere 10 Jahre möglich ist. Gewünscht werde aber, daß die Amortifationsbeträge so rasch wie Möglich, spätestens bis zum 30. 6. 1934, zurückgezahlt würden, um sie erneut denselben Zwecken zusühren zu können. Vom Haupt ausschuß sei der Gegenvorschlag gemacht wor den, die rückständigen Beträge in fünf gleichen Jahresraten, und zwar für all« Kreditnehmer gleichmäßig zu amortisieren. Es sei nun dahin entschieden worden, daß im Einzelfalle auf Antrag des Kreditnehmers an die Deutsch« Gartenbau-Kredit A.-G. die Amor tisationsregelung erfolgen soll«. Auch die 'Amor tisation des Reichskredites II soll nach dem vorläufigen Entscheid der zuständigen Stellen aus Antrag der Kreditnehmer unter Darlegung der finanziellen Verhältnisse von Fall zu Fall festgesetzt werden. Eine endgültige Antwort der Landesregierungen steht aber hier noch aus. — In dem zu diesem Punkt gefaßten Beschluß des Fachausschusses kommt zum Ausdruck, daß der Fachausschuß empfiehlt, von Fall zu Fall «ine Schonzeit zu beantragen und die rück- flüssigen Mittel in kleineren Beträgen in der Regel zur Förderung der Frühbeetwirtschast auszugeben. Ueber die Rückwirkung der Zoll union mit Oesterreich auf dem Ge- biet des Obst- und Gemüsebaues berichtet Trenkle-München in ein«m ausführlichen Referat. Er wägt die Vor- und Nachteile ab, die Deutschland auf dem Gebiet des Gemüse- und Obstbaues bei der Verwirk lichung der Zollunion haben wird. Zu be fürchten sei, daß die Einfuhr von Kernobst und Obstbäumen fich vermehren wird, daß Deutschland andererseits eine verstärkte Ausfuhr von Zierpflanzen und Gemüse nach Oesterreich vornehmen kann. Berücksichtigt werden müsse aber« daß die Verwirklichung der Zollunion dem österreichischen Anbau einen starken Anreiz zur Erhöhung und Verbesserung seiner eigenen Produktion geben wird. Einen Schutz sür die deutsche Produktion könne die Erhebung von Zwischenzöllen ergeben. Es sei aber frag lich, ob diese zu erreichen seien. Ein großer Nachteil der Zollunion würde ferner dis größere Komplizierung in der praktischen Durchführung des ganzen Zolltarifwefens sein, weil nicht ern einheitlicher Zolltarif geschaffen wird, sondern nur eine Angleichung stattfindcn soll. Werin die Zollunion Wirklichkeit werden sollte, müsse damit gerechnet werden, daß sich Italien nur dann mit der Union einverstanden erklären wird, wenn weitgehende Zugeständ nisse, die bestimmt auf dem Gebiet der Land- ! Wirtschaft bzw. des Gartenbaues liegen, ge- MuLht werden. Eine Zollunion könne vom Standpunkt des deutschen Obst- und Gemüse baues nur dann wünschenswert und tragbar sein, wenn dadurch keinerlei Verschlechterung, sondern vielmehr sine Verbesserung der deut schen Zollsätze sür Obst- und Gartenbau ein tritt, wenn Zwischenzölle vorgesehen werden, wenn keine Ausdehnung der Union auf andere Länder erfolgt, da sonst die Union eine Gefahr bedeuten würde, die für den deutschen Obst- und Gemüsebau nicht abzusehen ist. — Diesen Ausführungen folgt« «ine sehr lebhafte Aus sprache, die einmütig dahin ging, daß die deutschen Obst- und Gemüsezüchter schon jetzt die Forderung an die Regierung stellen müssen, daß durch die Zollunion eine weitere Verschlech terung der an sich schon äußerst gefährdeten Lage des deutschen Obst-- und Gemüsebaues nicht eintreten dürfe. Bezüglich der Verhandlung«» mit der K o n s, e r v e n i n d u st r ic führte Dr. Ebert-Berlin aus, daß die bisherigen Verhandlungen nicht zu Ende geführt werden konnten, weil die Gemüse-Konserven-Jndustrie Forderungen stellte, die vom Anbau nicht er füllt werden konnten. Damit seien jedoch die Beziehungen zur Konservcnindustrie nicht völlig abgebrochen. Auf Wunsch der Spargelanbaucr- schäft und der Industrie beistehe vielmehr die Absicht, daß auch der Reichsverband sich an der endgültigen Festsetzung der Spargelpreisc, die in diesem Jahre erstmalig aus gleitender Basis erfolge, End« Juni mit der Industrie beteiligen wird. Es wird von den Anwesenden zum Aus druck gebracht, daß in der starren Preisfest, setzung sür Anbau und Industrie Nachteil« liegen, während bei der gleitenden Preisbafis, wenn sie in ehrlicher Weise erfolge, der tat sächlichen Marktlage entsprechende brauchbare Richtpreise festgesetzt werden könnten. Von der Aabauerschaft wird gewünscht, daß der Reichs verband auch in Zukunft Verhandlungen so wohl mit der Gemüse- als auch Obstverwer- tungSindustrie weiterführt. Ferner sei es wün schenswert, daß die Anbauer auf Grund von Preisbericht«» die allgemeinen EvnteauSsichten im ganzen Rech erfahren, damit sie dein Handel bei Bieten ungenügender Preis« ent- gegcntreten können. In diesem Zusammenhang wurden die Arbeiten der Preisberichtsstelle beim Deutschen LandwirtjchajtSrat auf diesem Gebiet besonders begrüßt. Unter „Verschiedenes" ist beim Reichsver band der Antrag gestellt worden, für die Kennzeichnung von Kühlware, die beim Ausladen in großer Hitze leicht verdirbt, einzutreten. Unterlagen werden dem Fachaus ¬ schuß von der Hauptgeschäftsstelle zu feiner nächsten Sitzung vorgelegt werde». Um 19 Uhr schloß der Vorsitzende di« Sitzung und sprach den Anwesenden seine» Dank für die reg« Mitarbeit aus. Dr. E. Deutscher landwirlschaWcher Genoffenschaslslug Unter großer Beteiligung maßgebender Per sönlichkeiten aus Wirtschaft und Politik hielt der Reichsverband der deutschen landwirtschaft lichen Genossenschaften — Raiffeisen — vom 19. bis 20. Juni in Swincmünde ferne dies jährige Tagung ab. Präsident Reichsminister a. D. Hermes gab in seiner Eröffnungs ansprache ein Bild von der allgemeinen Lage der deutschen Wirtschaft und der deutsche» Landwirtschaft im besoirdcren. Seinen Hin weis darauf, daß die Nettokaujkraft der Land wirtschaft ui» etwa Vi Milliarde gesunken fei, und daß in der Landwirtschaft noch «in« gewaltig« Reserve für die Industrie läge, schloß er mit folgenden Ausführung«» über das Ziel der Wirtschaftspolitik: „Das Ziel muß jeden- falls fein, die ausländische Nahrungsmittel- «infuhr nicht noch weiter zu steigern, sondern aus ein unseren wirtschaftlichen und finan ziellen Verhältnissen entsprechendes Maß zu beschränken. Dazu ist vor allem ein ange messener Schutz der Vieh- und Michwirtjchaft der Geflügelzucht, des Gemüse- nn d O bst- bau es und der wirtschaftlichen Sonderlulturen erforderlich. Mehr denn je bedarf es der Einsicht auch der großen Masse der Verbraucher, daß die ver- schicdenen Wirtschaftszweige unseres Landes solidarisch sind und daß insbesondere eine Preisgabe unserer Landwirtschaft di« städtische und gewerblich« Bevölkerung selbst auss stärkst« schädigen würde. Auch die nichtlandwirtschast- liche Bevölkerung muß begreifen, daß die letzt, geforderten Agrarzölle nicht Schutz, zöll« im gewöhnlichen Sinne und daß sie auch nicht «ine Steigerung der Kosten der Lebenshaltung be deuten, sondern daß es sich darum handelt, einen Damm zu errichten gegen eins Heber- schwemmung mit Auslandslebeirsmitteln." Sein Hinweis auf dis Gefahren für die Veredlungs- Wirtschaft, bei denen es sich um euren Gesamt produktionswert von 6 Milliarden handele, während der Wert der Getreideproduktion un gefähr 2 Milliarden ausmache, endete mit der Forderung, daß es allerhöchste Zeit fei, mit der Verwirklichung des von der Regierung selbst als notwendig anerkannten Schutzes der Vered- lungs Wirt schäft zu beginne«, um diese vor verhängnisvollen Ueberraschungen zu bewahren und zugleich eine sichere Grundlage sür die erfolgreiche Betätigung der wirtschaft lichen Selbsthilfe zu schaffen. Der Gartenbau kann dixs« Forderung in vollem Umfange zu den eigenen machen, ebenso wie der Gartenbau es begrüßen würde, wenn die in den Ausführungen des Herrn Reichs ministers für Ernährung und Landwirtschaft, Dr. Schiele, enthaltenen auch auf den Garten bau Anwendung finden würden. Seither besteht allerdings wenig Aussicht. Reichsminister Dr. Schiele betonte die Notwendigkeit eines stär keren Schutzes der Veredlungswirtschaft. Auf dem Weg« einer klaren und systematisch durch- geführten Agrarpolitik liege der zur Rettung aus deutscher Wirtschastsnot, und die sen Weg müsse man deshalb auch ungesäumt für das Gebiet der Veredlungs- Wirtschaft gehen, di« ja nicht allein dem Werte ihrer Produktion nach, sondern auch hinsichtlich der Meng« der in ihr liegenden Ar beitsleistung (das gilt vor allen Dingen vom Gartenbau!! D. Schrstltg.) noch weit größer« Erfolge verspreche als bei der Getreidewirtschaft. Hier könnte» wir,' wenn nur der nötige Schutz heimischer Produktion > gesichert fei, große Werte an Einfuhr sparen / und damit unser« gesamt« Volkswirtschaft in einem entscheidenden Ausmaße entlasten. Wenn wir aber mit diesem einen Satz aus den Ausführungen des Reichsernährnngsministers auch die Notwendigkeit einer fystcmatischen Förderung des Gartenbaues begründen, jo wollen wir dabei auch die andere Forderung des Ministers nicht fehlen lassen, ,chaß diese Ausgabe wohl nur von einer Landwirtschaft gelöst werden könne, die in allen ihren Organisationen einig fei, von denen jede in ihrer besonderen Art und Wirkungs möglichkeit an dem großen Ziel« arbeiten müsse. Nach dem Bericht des Generalanwalts Gennes, der im Rahmen einer Darstellung der Aufgaben dec bei dem Genossenschafts- Verband eingerichteten Spezialabteilungen auch die gemeinsam mit dem Reichsverband des deut schen Gartenbaues e. B. durchgeführte Organi- sation des Spargelabsatzes erwähnte, und einem Vortrags von Berbandsdirektor Berg in Darmstadt sprach Landrat a. D- Freiherr von Wilmowski - Marienthal über die Zusammenarbeit von Erzeugern und Ver- brauchcrn bei der Lösung landwirtschaftlicher Absatzfragen. Das Thema ist auch für uns nicht ohne Interesse, so daß wir uns .Vorbehalten, darauf gesondert zurückzukommen. Sv. Erweiterung des gartenbaulichen Pressedienstes Nachdem der Reichsverband seit einiger Zeit mit der „Pressestelle für den deutschen Garten" bestrebt ist, die Idee des Garten lebens zu fördern und damit den Verbrauch gärtnerischer Erzeugnisse zu beleben, ist es jetzt gelungen, auch di« Versorgung der Tages preise mit Artikeln wirtschaftspolitischen In halts durch eine anerkannte Korrespondenz zu sichern. Die „Landwirtschaftlich« Wochen schau" hat sich entschlossen, unter ihrer eigenen Verantwortlichkeit und Schriftleitung" all- wöchentlich einmal den „Gartenbaudienst" her- auIzubringen. In diesem Gartenbaudienst wer den alle Tagessrag«» der Gartenbauwirtschaft vom Standpunkt des Berufsstandes und der allgemeinen Wirtschaftspolitik behandelt. Die Schriftleitung liegt selbstverständlich bei dem Herausgeber. Doch ist uns seitens der Schrift leitung bereitwilligst jede Möglichkeit zur Mit arbeit zugesagt worden. — Im Nahmen feiner Korrespondenz „Für deutsche Arbeit" (Schriftleitung Deutscher Landwirtschaftsrat), hat der Volkswirtschaftliche Aufklärungsdienst bereits die Werbung für deutsch« gartenbau lich« Erzeugnisse aufgenommen. Auch diese Korrespondenz steht uns jederzeit zur Ver- fügung. Sie wird von uiis sür alle gartenbau lichen Erzeugnisse genützt werden. Sv. Der Sleuerfiskus im Dienste -es Auslandes Ucbcrall findet man jetzt die aus aus ländischen Rohstoffen hcrgestclltcn Oran geaden als „steuerfrei, daher beson ders billig" «»gepriesen. In der Tat sind sie außer dem Brunnen- und LcitungSwasscr, dem Apsclsüßmost und der Milch (und natür lich dem Wein- und Traubenmost), die einzige» Getränke, welche die Steuerkunst steuerfrei ge lassen hat. Unsere, den Orangeade» genau ent sprechenden, aber aus deutschem Obst hergc» stellten Obst-Dicksäsic dagegen tragen, und zwar seltsamerweise als „ko »zentrierte Kunstlimo nade" <!) 1 RM Steuer aus das Liter, d. h, 70—149 v. H. ihres Eigenwertes! Kei» Wun der, daß sie so gut wie unverkäuflich sind. Wir sind als» auch hier aus dem besten Wege: Die Auslandsware bleibt steuerfrei, di« Inlandsware wird durch sinnlos hohe Besteuerung zum Untergang verurteilt. Dr. P. Zunehmender Bezug deuischer Waren durch die Werkskonsumanstalten In der» Jahresbericht Les Vereins für die bergbaulichen Interessen sür das Jahr 1930 ist folgende Notiz über den Bezug deut scher Waren durch die Werkskonsumanstalten enthalten: (Seite 132.) „In unserem letzten Bericht machten wir darauf aufmerksam, daß deutsche landwirt schaftliche Produkte bei den Konsumanstaltcn immer mehr Eingang finden. Di«se Entwick lung hat erfreulicherweise angehalten, so daß dis Konsumanstaltcn des Reviers ihren Be darf in Butter, Eier», Kartoffeln usw. zur Zeit fast restlos von deutschen Erzeugern beziehen." vor nsuo »8Msm stoittingsr" Vli. ?. Ist aut ä. Uartet srsekisnsn. Lesls nur 180 dl. VollstSackix neues L^stsm. vnüdortr. voistuox. ZVoit übsr 200 vSumo in äsr Llunäv. Ilocb-tämme u. Xvvrgbäum«. L>ur uvei, bev. «in blau» linäiouun^. Vvrl. Lis ditto austüdrl krosp. mit Lutaolüon u. Vobrauods- an». vossu Lio aued clsn Artikel von Lorrn vartsniasp. Us^sr-Vuäuuzsdalon in äios. Kum mer. ^Iloindsrstsllunx unck Vortrieb: L «LK80I.0 «sieisMsrg, MMlE 2—10. 0. k. ?. s. u. O. k. V. di. mit 6-?8.-d!otor ist dis desto ckeutscbe Uasokins rum U-xLeu, lläukolu, kklügeu usv., sis mäht, treibt dlasokinen, riebt ^nbän>;owaN0n, pumpt, »pritrt usv. Vor U»l<j«r-Iralltor ist Lnäsrsn LbnUoben diasvkinsv bsclsutsnck üborlexsu unci trotrckem billiger "io äiess. stau Vorlands auskükrliedo 0rucb«. 70 p. uucl kustsnloss Vorlüdruug. Uasodinookabrilc (MW.) M rvrEigdvror G«us «sollst. 2». 227». Gur noeb Uer vom lrolebs- verdsnck« vmpfoMvno KMMll-WoÄsnks'SSSr LS cisr 8lMÜSll s.m.ü.»., NolSMkg s. f., Ssr. «S888I
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