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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 1931
- Erscheinungsdatum
- 1931
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193100009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19310000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19310000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 1931
1
- Ausgabe Nr. 1, 1.1.1931 1
- Ausgabe Nr. 2, 8.1.1931 1
- Ausgabe Nr. 3, 15.1.1931 1
- Ausgabe Nr. 4, 22.1.1931 1
- Ausgabe Nr. 5, 29.1.1931 1
- Ausgabe Nr. 6, 5.2.1931 -
- Ausgabe Nr. 7, 12.2.1931 -
- Ausgabe Nr. 8, 19.2.1931 -
- Ausgabe Nr. 9, 25.2.1931 -
- Ausgabe Nr. 10, 5.3.1931 -
- Ausgabe Nr. 11, 12.3.1931 -
- Ausgabe Nr. 12,19.3.1931 -
- Ausgabe Nr. 13, 26.3.1931 -
- Ausgabe Nr. 14, 2.4.1931 -
- Ausgabe Nr. 15, 9.4.1931 -
- Ausgabe Nr. 16, 16.4.1931 -
- Ausgabe Nr. 17, 23.4.1931 -
- Ausgabe Nr. 18, 30.4.1931 -
- Ausgabe Nr. 19, 7.5.1931 -
- Ausgabe Nr. 20, 14.5.1931 -
- Ausgabe Nr. 21, 21.5.1931 -
- Ausgabe Nr. 22, 28.5.1931 -
- Ausgabe Nr. 23, 4.6.1931 -
- Ausgabe Nr. 24, 11.6.1931 -
- Ausgabe Nr. 25, 18.6.1931 -
- Ausgabe Nr. 26, 25.6.1931 -
- Ausgabe Nr. 27, 2.7.1931 -
- Ausgabe Nr. 28, 9.7.1931 -
- Ausgabe Nr. 29, 16.7.1931 -
- Ausgabe Nr. 30, 23.7.1931 -
- Ausgabe Nr. 31, 30.7.1931 -
- Ausgabe Nr. 32, 6.8.1931 -
- Ausgabe Nr. 33, 13.8.1931 -
- Ausgabe Nr. 34, 20.8.1931 -
- Ausgabe Nr. 35, 27.8.1931 -
- Ausgabe Nr. 36, 3.9.1931 -
- Ausgabe Nr. 37, 10.9.1931 -
- Ausgabe Nr. 38, 17.9.1931 -
- Ausgabe Nr. 39, 24.9.1931 -
- Ausgabe Nr. 40, 1.10.1931 -
- Ausgabe Nr. 41, 8.10.1931 -
- Ausgabe Nr. 42, 15.10.1931 -
- Ausgabe Nr. 43, 22.10.1931 -
- Ausgabe Nr. 44, 29.10.1931 -
- Ausgabe Nr. 45, 5.11.1931 -
- Ausgabe Nr. 46, 12.11.1931 -
- Ausgabe Nr. 47, 19.11.1931 -
- Ausgabe Nr. 48, 26.11.1931 -
- Ausgabe Nr. 49, 3.12.1931 -
- Ausgabe Nr. 50, 10.12.1931 -
- Ausgabe Nr. 51, 17.12.1931 -
- Ausgabe Nr. 52, 24.12.1931 -
- Ausgabe Nr. 53, 31.12.1931 -
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Band 1931
1
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- Gartenbauwirtschaft
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Düngung im Gemüsebau Dou Gemüsebautechrriker Weichert in Breslau Bek Beginn der Frühjahrsbestellung im Ge- müsebau tritt die Frage an uns heran, wie sollen wir düngen. Gerade diese Frage muß in der heutigen so schweren Notzeit ganz besonders unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten erwogen werden. Ueber den Einfluß der künstlichen Düngung auf Entwicklung und Qualität der einzelnen Ge müsearten find leider vielfach irrig« Ansichten verbreitet. In vielen städtischen Kreisen besteht dis Meinung, der Kunstdünger beeinträchtige die Güte der Gemüse, und doch ist es einwandfrei festgestellt worden, daß düÄ nur bei unsachge mäßer, einseitiger Düngung zutrifst. Starker Ueberiluß oder besonderer Mangel an dem einen oder dem anderen Düngemittel, kurz, unrichtige Nährstoffzuführung für die Pflanzen, können un günstig auf die Güt« und Haltbarkeit des Ge müses wrrken. Ich möchte nicht mit wissenschaftlichen Thesen und Tabellen über den jeweiligen Bedarf der einzelnen Gemüsearten und über die Bestandteile und Mengenuntcrschicde der Erträge aufwarten, sondern einzig und allein anhand zweier Dün- aungsversuche im hiesigen Gemüsebauoersuchsriltg berichten. Derjenige Kunstdünger, der im Gartenbau immer größere Bedeutung erlangt und verdient, ist der Nitrophoskadüngcr, mit seinen drei ver schiedenen Kombinationen, die als I, II und UI bezeichnet werden. Alle drei Kombinationen ent halten Stickstoff, Phosphorsäure und Kali in verschieden hoher Zusam mensetzung und Konzentration, größtenteils In leichtlöslicher Form. Die Zwei Versuche, von denen berichtet wer den soll, sind: Nr. 17. Versuch mit steigenden Nitro- phosiagaben zu Rosenkohl und Rotkohl Und Rr. 18. Versuch mit steigenden Nitro- phoskagabeu zu Rotkohl. Die Versuche sollen, da erst ein einjähriges Ergebnis aufzuweisen ist, nur skizziert, d. h. es sollen nur die am deutlichsten ins Auge fallenden Vorteile bekanntge geben werden. Versuch Nr. 17 mit steigenden Nitrophoska- gabcn zu Rosenkohl und Rotkohl wurde am 4. Juni 1930 -n Hünern, Kreis Trebnitz, ange legt. Die Parzeüengröße betrug 50 qm, hie hieraus verabfolgte Düngung: Parzelle l 4,968 KZ Nitrophoska III „ II ungedüngt „ III 3,726 KZ Nitrophoska III „ IV 1,486 KZ Chlorkali 3,361 KZ Superphosphat ohne Stickstoff „ V 2,484 KZ Nitrophoska III Lie Nitrophoskamenge wurde in zwei Gaben gestreut, dis erste Gabe bei Anlage des Versuchs und die zweit« Gabe am 17. 7. 1930. Der Versuch kam in drei Versuchsreihen (Wieder holungen) zur Anlage. An Sorten waren bei Rosenkohl »Fest und Biel" und bei Rotkohl, als Zwischenfrucht „Langendijker" ge pflanzt. Die Bepflanzung der einzelnen Par zellen erfolgte Ende Mai, die Ernte begann am 3. September und war am 11. November be endet. Nachstehend die Ernte-DurchschnittSergebnisse von den 50-qm-Parzellen: Parz. Rosenkohl Rotkohl I 4,968 KZ Nitroph. III 41,166 KZ 78ch8S KZ II ungedüngt 27,736 KZ 44P3O KZ III 3,726 KZ Nitroph. IN 36,262 KZ »1,766 KZ IV Kali-Phosphorsaure ohne Stickstoff 31,166 KZ 52^10 KZ V 2,434 KZ Nitroph. III 36,165 KZ 43,606 KZ Unter Berücksichtigung der Trockenheit im letzten Jahr sind die durch die Bolldüngung mit Nitrophoska erzielten Steigerungen als sehr zufriedenstellend zu bezeichnen. Die Parzellen 2 (ungedüngt) und 4 (KP) bliä- ben während der ganzen Kulturperiode im Wachs tum zurück. Daß die Qualität durch richtige Düngung nicht ungünstig beeinflußt wird, be weist folgendes Ergebnis: Die Parzelle I mit der höchsten Nikrophoska- gabe brachte 27,533 KZ Rosenkohl l. Qualität, dis Parzelle II ohne jegliche Düngung dagegen nur 18,533 KZ I. Qualität. Der Versuch Nr. 18 wurde mit einer steigen den Gabe Nitrophoska zu Rotkohl am 13. Mai 1930 in Simsdorf, Kreis Trebnitz, angelegt. Parzelle I erhielt die hohe Gabe Nitrophoska wie bei Versuch Nr. 17 angeführt. Nitrophoska kam in zwei Gaben zur Verteilung, di« erste Gabe bei Anlage des Versuches, dis zweite Gabe am 14. Juli 1930. Die Pflanzung erfolgte am 13. Mai 1930. Erntebsginn am 22. August und Ernteschluß am 10. November 1930. Ilm die Randwirkung ausznschalten, wurden nur 25 qm geerntet. Die Erträge der 25-qm- Parzellen waren: Parzelle I 66,250 KZ Rotkohl, „ II ungedüngt 54,293 KZ Rotkohl. Auch in diesem Versuch befriedigt die Er tragssteigerung durch die Nitrophoskadüngung. Die Veriuche sollen in derselben Art und Weise, wie geschildert, drei Jahre vurchgeführt werden und kommen dann in systematischer Uebersicht zur Veröffentlichung. Wenn man die vorgenannten Düngergaben auf einen Morgen umrechnet, so sind auf Par zelle I rund 5 Zentner Nitrophoska III, auf Par zelle 5 rund 2,5 Zentner Nitrophoska III verab folgt worden. Erstere Menge würde als starke Gabe, letztere als schwache Gabe zu bezeichnen sein. Da Nitrophoska billig im Transport, infolge der hohen Nährstoffzusammensetzung und praktisch in der Anwendung, da eine einseitige Düngung vermieden wird, ist, kann es als Umverialdünger im Gemüsebau betrachtet werden. Bei richtiger Anwendung wird der Erfolg selbst in so anor mal trockenen Jahren, wie das Jahr 1930, nicht ausblciben, wie es dis durchgsführten Versuche beweisen. Pflanzenschuhliche Maßnahme? Aeilandgemüsebau - Im April werden viele Saatbeete im Freien angelegt.. Um das Wegholcn des Samens durch körnerfressende Vögel zu verhindern, ist derselbe vor der Aussaat mit Mennige rot zu färben. Auch ein viertelstündiges Petroleumbad soll sich bewährt haben. Sehr bald stellen sich aber die Vögel wieder ein und zwar mährend der Kei mung. Durch Aufhängen von Spiegelscheiben und Weißblcchscheiben an schräg in die Erde ge steckte Stäbe lassen sie sich verscheuchen. Bei klei nen Flächen kann das Ueverstreuen der Beets mit Sand empfohlen werden; diese Sandschicht muß etwa >4 om stark sein. Aus Scheuchen und Abschießen machen sich di« Vögel gewöhnlich nichts. Um das Auftreten der Kohlmaden beim Frühlohl zu verhindern, müssen zunächst die Saatbeete behandelt werden, da die Kohlsliege ihre Eier schon auf diese ablegen kann. Man begießt die Saatbeete das erstmal etwa 8—10 Tage nnd das zweitemal 2 Tage vor dem Aus setzen der Pflanzen durchdringend mit einer '/rosigen Sletzsublimatlösung (1 Z auf 1 Liter Wasser), oder mit einer )4 Aigen Ujpulunlösung (214 Z auf 1 Liter Wasser). Das Aetzsublimat ist in Glas-, Ton- oder Holzgefüßen mit warmem Wasser aufzulösen; bei diesem Mittel ist große Vorsicht am Platze, da es das stärkste Gift ist. Nach dem Auspflanzen sind sofort Kohlkragen um dis Setzlinge zu legen. Bei größeren Flächen ist die Verwendung von mit Kreolin getränktem Sand anzuraten. Man verwendet 6—7 Eßlöffel Kreolin auf 12 Liter Wasser und durchtränkt mit dieser Lösung feinen Manersand, der dann um dis Pflanzen gelegt wird, so daß es aussieht, als hätte inan die Pflanzen in den Sand ge setzt. Dieser Sand verkrustet bei trockenem Wet ter etwas, so daß die Eiablage dnrch die Kohl- fliegs verhindert wird. Bei R^genwetter hört zwar die Verkrustung aus, dafür stinkt aber dann der Sand, und schreckt somit die Fliegen ab Auch ist die Fluglntigkeit bet Regenwetler nicht sehr groß. An Stelle des Sandes kann man auch Sügsjpüuc verwenden. Eine Arbeiterin fsmn am Tag- 1—1)4 Morgen belegen, so daß sich die Unkosten je >4 Im auf etwa 3,50 RM be- zijsern. Gegen dis Kohlhernie gibt -s leider kein Nadi ^akmittel. Zunächst kommt oas Entwuchs» der Anzuchtsbeete in Frage, wie es in Nr. 9 der „Gartenbauwirtschaft" angegeben wurde, ferner sind dis Wurzeln beim Auspflanzen in einen Lehmbrsi zu tauchen, der aber nicht mit Wasser, sondern mit einer K^igen Uspulunlösung ange- rührt wird, und schließlich ist als Stickstoffdünge mittel möglichst Kalkstickstoff zu verwenden, da dieser bei seiner Umsetzung zeitweise ätzend wirkt, wodurch der Erreger bis zu einem gewissen Grade abgetötet wird. Nm bas Austreten der Vrennsleckenkrankheit bei den Buschbohnen zu erschweren, ist die Saat in einer A Aigen Uspulunlösung eine Stünde lang im Tauchverfahren zu beizen. Auch kön nen die Trockenbeizmittel Tillantin R und Cere- san empfohlen werden. Stark fleckige Bohnen sind nach Möglichkeit von der Anssaat auszu schließen, und dies um so mehr, als die Bohnen saat in diesem Jahre außerordentlich billig ist. Reichelt- Poppenburg. Den gleichen Stellnngskampf wie unsere Gartenbaubetriebe, den Kampf nm die Erkenntnis, daß Gartenbau landwirtschast. licher und nicht gewerblicher Natur ist, kämpfen auch die deutschen Geflügelzüchter. So faßte auch der Klub deutscher Geflügelzüchter in seiner Zücktertagsitzung eine an die Gesetzgebung ge. richtete Entschließung, in der es u. a. heißt: „Wir kämpfen feit Jahren um die steuerliche Anerkennung als Landwirtschaft. . . . Wir bitten daher, die Geflügelzucht genau wie dir Landwirtschaft und die Viehzucht als nicht gewcrbksteuerpflichtig bezeichnen zu wollen." Und weiter: „PUr bitten um eine ägefremng der tleincn und mittleren Betriebe von der Umsatzbestenerung des Eigenverbrauches . . „Wir bitten um einen Einfuhrzoll . . „Wir bitten wiederholt uno bringend darum, daß endlich die Anslandsware ansreichend gekenn zeichnet Werve" (durch Stempelung oder Fär bung). Wie wärs, wenn wir Schmerzensbrnder uns zusammentäten und mit vereinten Kräften das Ohr des Gesetzgebers suchten? Jatob Schlaumeier. erbung zum Muttertag Bim Albert Dobler m Frankfurt a. Mai» Wir bringen nachsteheird einen Bericht über di« Werdcmaßnahmen der Bezirksgruppe Frank- surt am Main anläßlich des vorjährigen Mutter tages. Wenn alle Bezirks- und Ortsgruppen in gleich taktvoller und energischer Weise in ihrem örtlichen Bezirk werben, dann kann der Erfolg nicht ausbleiben. Es s«i aber immer wieder mit Nachdruck darauf hingewiesen, daß etwaige Maßnahmen keineswegs den Eindruck erwecken dürfen, der Muttertag sei eine geschäftliche Angelegenheit, denn naturgemäß muß jeder feiner empfindende Mensch dadurch vor de» Kopf gestoßen werden, wenn er sieht, daß mit Gemütswerten spekuliert wird. Dieser Hinweis erscheint uns, obwohl er Selbstverständliches ausspricht, durchaus notwen dig, hat doch sogar eine gärtnerische Fachzeitung in ihrem vorjährigen Muttertagartikel iu unver zeihlicher Weise bei der Erörterung, ob der für den Muttertag gewählte Termin günstig sei, den Ausspruch getan: "... wenn jedermann erst Blumen im eigenen Garten hat, kann der Mut tertag für den Erwerbsgürtner kein großes In teresse mehr haben". Wenn das am grüne» Holz passiert,... dann find wohl Warnungen berechtigt. Die Schriftleitung. Unsere vorjährig« Werbung zum Muttertag wurde dadurch eingeleitet, daß unsere Bezirks gruppe Frankfurt am Main mit der Ortsgruppe des Verbandes Deutscher Blumongeschästsinhaber eine „Arbeitsgemeinschaft der Gärt ner und Blumengeschäftsinhaber" gründete. Die so vereinten Kräfte konnten natur gemäß durch zielbewußte und einheitliche Füh rung doppelt pusgcwertet werden. Nachstehend will ich versuchen, unsere Werbearbeit zu schildern, um zu zeigen,, welche Fülle vo» Möglichkeiten offenstsht, wen»..,, ja wenn das notwendige Geld beschafft werden kann, was leider bei uns noch nickt der Fall war. Die Finanzierung der Werbung. Die Blumengefchäftsinhaber erheben pro Mitglied einen Sondcrbeitrag von RM 10, die Bezirks- gruope Ffm. legte in der April-Versammlung eine Liste auf, die den Betrag von RM 350 ergab. Weitere Zeichnungen und eine besondere Samm lung in der Blumenmarkthalls brachten weitere Mittel. Zuviel Geld kam nicht zusammen; es hätte bei einigermaßen besserem Opfersinn der doppelte Betrag sein können. Die Werbung selbst wurde, so gut wie es ging, unter neutraler Flagge ausgezo gen; jeder Eindruck des Geschäftlichen wurde ver mieden. We Anregungen zur Heranziehung der für die Werbung besonders wichtigen Kreise'wur den unter meiner Privatanschrift weitergegcbcn. So wurde zunächst der „Frankfurter H a u s f r n u e n v e r c i n" gewonnen, der unS seine in 7000 EremplLren erscheinende Monats schrift zur Verfügung stellte. Gemäß unseren Vor schlägen wurde die Numme vorn 1. Mai, im Zei chen der „Ankündigung des Mutter tages" herausgebracht. Die Titelseite brachte ein schönes Muttorbildnis und im Textteil stand ein ausgezeichneter Artikel einer bewährten Vor standsdame. Nette Gedichte gaben weitere Hinweise. Beinahe wäre es noch möglich gewesen, eine vom Haussrauenverein ab 15. Mai veranstaltete Ausstellung „Vom Kind — zur Frau", in den Dienst des Muttertages zu stellen. Leider war bei unserer ersten Fühlungnahme der Termin der Ausstellung schon festgesetzt. Auch in diesem Jahr will der tzaussrauenverein sich ganz besonders dem Muttertag widmen. Der zweite Schritt war die Fühlungnahme mit dem Verband des Einzelhandels, der sich bereit erklärte, eine sinngemäße Schau fensterdekoration durchzuführen. Dieser Plan kam leider nicht zur Ausführung, weil das gewünschte Plakat nicht zur Verfügung stand, und wir den verschiedenen Branchen nicht zumuten konnten, das Plakat „Schenkt Blumen" zu ver wenden. Nach dieser Erfahrung ist es notwendig, neben einem allgemeinen, von uns verwandten Werbeplakat ein Svezialplakal herauszugeben, das in anderen Geschäften ebenfalls zu Dekora tionszwecken verwandt werden kann. Immerhin gelang es, zwei große Geschäfte aus der Haupt straße von Frankfurt für eine Schaufensterdeko- ration zu gewinnen. Als besonders wichtig betrachteten wir die Werbung in den Schulen. Zu diesem Zweck verteilten wir an die vier unteren Klaffen sämtlicher Frankfurter Schulen (über 100) ins gesamt 30 000 Bildeckarten mit einem Hinweis, der Mutter Blumen zu bringen. Die Straßenbahn stellten wir ebenfalls in den Dienst der Werbung, indem 100 Wagen für eine Laufzeit von eincw Woche mit einem Werbeplakat versehen wurden. Das vom Reichs verband heransgegebens Werbeplakat ließen wir an 200 Litfaßsäulen in der Woche vor dem Muttertag nnschlngen. Auch die Gasthäuser und CafäS der Innenstadt gewannen wir; in über 100 Lokalen wurden Werbeplakale zum Aushang gebracht. Den Tageszeitungen ließen wir durch Mittelspersonen Artikel zum Muttertag zugehen, und in den drei größte» Zeitungen erschien das Werbcinserat, das von der Bezirksgruppe Berlin herausgegeben wurde. Den R u n d f» n k d i e n st und die Rundfunkzeitung versorgten wir ebenfalls mit Material, u. E. ein besonders wertvolles Wer- bemomcnt Die B l u m e n g e s ch ä s t e führten eine Schaufensterdekornlion dnrch, die allgemein den besuch Eindruck machte. Endlich wurden noch sämtliche Lieserwagen der Gärtnereien nnd Blumengeschäfte mit dem Werbeplakat versehen. Nun möchte ich noch kurz schildern, was noch geplant mar, jedoch wegen Geldmangels nicht durchgeführt werden konnte: I. Wir wollten in den verkehrsreichen Ge schäftsstraßen an sämtlichen Kandelabern das Werbeplakat nnbnngen. Die Dm-ckfübrnno I scheuerte neben dem Gelüman^el oaruu„ üaZ oas t Plakat tn der vorgeschriebene» Höh« vo» 4,26 m nicht wirkte. 2. Die vorgesehene „Lichtreklame" am Haupt bahnhof mußte wegen der Kosten unterbleiben. 3. An der Hauptwache (Hauptverkehrsknotcn- Punkt) sollte eine Riesen-Litfaßsäule Aufstellung finden. Die Kosten hierfür hätten 3660—4000 Reichsmark betragen. 4. Sämtliche Straßenbahnwartehallen sollten mit dem Werbeplakat versehen werden. Geld mangel verhinderte die Durchführung. Eine ganz besonders wertvolle Werbung, die sich über das ganze Reich erstreckt hätte, kam leider nicht zur Durchführung, da mir der Ge danke hierzu zu spät kam. Ich hatte die Schrift leitung der „Berliner Illustrierten Zeitung" ge beten, di« vor dem MiUtertag erscheinende Nummer diesen Gedanken durch Bild und Tert zu widmen. Die Schriftleitung konnte sich aus tschmscken Gründen — bei der Millionenauflags verständlich — nicht mehr umstellen, erklärte sich aber bereit, 1931 dem Gedanken näherzutreten. Der ganz erhebliche Werl einer solchen Werbung ist unbestritten, und möchte ich die Anregung geben, daß man versucht, für den diesjährigen Muttertag sämtliche Illustrierte Zeitungen zu gewinnen. Durch eine sotcke Werbung wird der Gedanke des Muttertages mlt einem Hieb im wahrsten Sinne des Wortes, Allgemeingut der breiten Massen, und daraus kommt es a n. Es zeigt sich aber immer wieder, daß wirk lich große Erfolg« in jeder Sache nur dann zu erzielen sind,, wenn Großzügigkeit mit Einheit lichkeit gepaart dis Bahn für den Siegeslauf einer Idee verbreite» und ebnen. 1U!I!!I!»!IU!!!!!MIIIMM!!!^!!M!1I!^ Die Liste 0 Nr. 3 kostet mrr b RM. und gibt Auskunft über, rund 2200 insolvente Firmen des Gartenbaues, Handels und der Verwertungsindustrie. Ver sendung erfolgt gegen Voreinsendung des Be trages von 5,60 NM. oder durch Nachnahme.. Die Hauptgeschäftsstelle. Wir bitten, uns von den in den Tageszeitungen, erschienene» *6tz>0-Artileln stets ein Beleg exemplar einjenden zu wollen 6?v Ansler- Md LailiMtzepslMMgey Es riecht nach Erde, es riecht nach Frühling, die Fenster auf, die Herzen aus! Tuch die Türen auf, vor allem oi« Balkontüren. Lange genug hat der gestrenge Herr Winter davo:ge sessen und alles Leben in seinem Bann gehalten. Wie herrlich, daß seine Herrschaft nun vorbei ist. Nasch die Balkonküsten her, dis vorjährige Erde mit Hornjpänen, Kunstdünger oder getrock netem Rinderdünger oder auch IT neuer Blumen erde vermengt und die Kästen damit gefüllt, Dann geht es ans Bepflanzen. — Stiefmütter chen, Tausendschönchen, Vergißmeinnicht, in halbschattiger oder schattiger Lags auch Primeln und Aurikeln, füllen die ersten, z. T. noch nacht- kalten Frühlingswochen, denn erst ab Mitte Mai, wenn die „gestrengen Herren" vorbei sind, kann die eigentliche Sommerbepflanzung srsolgen. Je nach Lage der Fenster oder des Ballons mutz die Bepflanzung verschieden gewählt iverüen. In sonniger Lage gedeihen Pelargonien und Pe tunien, eine seit Jahren beliebte Zusammenstel lung. Neuerdings lieht man noch viele andere, sehr schöne Bepflanzungen, wie z. B.: Weiß« Mar- auerilen mit lila Heliotrop oder mit lila oder roten Verbenen oder roten Salvien zur Bepflanzung, und zum Behang je nach Farbenwahl der Zwil lingsblume lilafarbene Petunien oder silbergrans Gundelrebe oder rote Hedwigsnelken, so daß die Farbenzusammenstellung rot-weiß-rvt oder lila weiß-lila entsteht. Reizend wirkt die Bepflan zung mil der rosafarbenen, niedrigen Petunie „tzimmelsröschen". Von Somm-erblumen eig nen sich noch für Südlagen Astern, Löwenmaul, Studentenblumen, Godetien, Eschscholtzien, Core- opsis in Zwergformen zur Bepflanzung und Cam- panula (—Glockenblumen), Gebirgshängenelken, Wicken und Cobasa scandens (—Krallenwinde j zum Behang bzw. zur Berankung, wenn ein un schöner Blick verdeckt oder dem Nachbarn die Sicht genommen werden soll. — In halblchat- tigsr öüer schattiger Lage können die pracht vollen, großblumigen Knollenbegonien, einfarbig oder verschiedenfarbig, dazu blauweiße Hängefuch sien ausgepflanzt werden, oder Kapuzinerkresse, entweder rankend einfarbig oder gemischt, zu sammen mit Marguerite», oder nicht rankende gelbfarbige Zwergkresse mit einer blauen rankenden Pflanze, wie z. B. Lobelien. Für schattige Lagen können weiterhin noch Fuchsten in allen Farben und Formen, Hortensien, Pelargonien, Petunien und Nelken verwandt werden. — Für große Balkons die aufwärts berankt werden, eignen sich außer Cobaea scandens alle Rankpflanzen di- lange, kräftige Triebe entwickeln wie: Wilder Wein, bunter Hopfen, Trichter- und Prunkwinde, Zierkürbisse und die sehr dankbare mehrjährige Clematis (— Waldrebe). Die Pflege beschränkt sick auf regelmäßiges, allabendliches, durchdringendes Gießen, das in Südlagen an sonnenheißen Tagen außerdem noch tagsüber ausgeführt werden muß, und Entfernen von gelben Blättern sowie abgeülühleu Blüten, da sonst zur Frucht- entwicklung auf Kosten des Blütenreichtnms un nötig viel Kraft verbraucht wird. Wöchentliche Dunggüsse mit „Hakaphos" (Harnstoff, Kali, Phosphor) tragen zur schönen Blatt- und Blü tenentwicklung bei. Z. G. Mr bitten, die mit *6KV aczelchnetrn Artikel durch die Prefsew-in- Taues,«nomgen »yzusteltrn
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