Suche löschen...
Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 1931
- Erscheinungsdatum
- 1931
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193100009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19310000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19310000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 1931
1
- Ausgabe Nr. 1, 1.1.1931 1
- Ausgabe Nr. 2, 8.1.1931 1
- Ausgabe Nr. 3, 15.1.1931 1
- Ausgabe Nr. 4, 22.1.1931 1
- Ausgabe Nr. 5, 29.1.1931 1
- Ausgabe Nr. 6, 5.2.1931 -
- Ausgabe Nr. 7, 12.2.1931 -
- Ausgabe Nr. 8, 19.2.1931 -
- Ausgabe Nr. 9, 25.2.1931 -
- Ausgabe Nr. 10, 5.3.1931 -
- Ausgabe Nr. 11, 12.3.1931 -
- Ausgabe Nr. 12,19.3.1931 -
- Ausgabe Nr. 13, 26.3.1931 -
- Ausgabe Nr. 14, 2.4.1931 -
- Ausgabe Nr. 15, 9.4.1931 -
- Ausgabe Nr. 16, 16.4.1931 -
- Ausgabe Nr. 17, 23.4.1931 -
- Ausgabe Nr. 18, 30.4.1931 -
- Ausgabe Nr. 19, 7.5.1931 -
- Ausgabe Nr. 20, 14.5.1931 -
- Ausgabe Nr. 21, 21.5.1931 -
- Ausgabe Nr. 22, 28.5.1931 -
- Ausgabe Nr. 23, 4.6.1931 -
- Ausgabe Nr. 24, 11.6.1931 -
- Ausgabe Nr. 25, 18.6.1931 -
- Ausgabe Nr. 26, 25.6.1931 -
- Ausgabe Nr. 27, 2.7.1931 -
- Ausgabe Nr. 28, 9.7.1931 -
- Ausgabe Nr. 29, 16.7.1931 -
- Ausgabe Nr. 30, 23.7.1931 -
- Ausgabe Nr. 31, 30.7.1931 -
- Ausgabe Nr. 32, 6.8.1931 -
- Ausgabe Nr. 33, 13.8.1931 -
- Ausgabe Nr. 34, 20.8.1931 -
- Ausgabe Nr. 35, 27.8.1931 -
- Ausgabe Nr. 36, 3.9.1931 -
- Ausgabe Nr. 37, 10.9.1931 -
- Ausgabe Nr. 38, 17.9.1931 -
- Ausgabe Nr. 39, 24.9.1931 -
- Ausgabe Nr. 40, 1.10.1931 -
- Ausgabe Nr. 41, 8.10.1931 -
- Ausgabe Nr. 42, 15.10.1931 -
- Ausgabe Nr. 43, 22.10.1931 -
- Ausgabe Nr. 44, 29.10.1931 -
- Ausgabe Nr. 45, 5.11.1931 -
- Ausgabe Nr. 46, 12.11.1931 -
- Ausgabe Nr. 47, 19.11.1931 -
- Ausgabe Nr. 48, 26.11.1931 -
- Ausgabe Nr. 49, 3.12.1931 -
- Ausgabe Nr. 50, 10.12.1931 -
- Ausgabe Nr. 51, 17.12.1931 -
- Ausgabe Nr. 52, 24.12.1931 -
- Ausgabe Nr. 53, 31.12.1931 -
-
Band
Band 1931
1
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Wir bitten, uns von den ta den Tageszeittingen erschienenen »l-PVOrtikeln stets ein Beleg exemplar einlenden zu wollen 'o?i> warum so käufiq Mhersolg mil Samen uud Vflauzeu Wenn auch oer vierjährige März sich von seinen Borgängern der letzten Jahr«. besonders in der ersten Hälfte^ gan^ unvorteilhaft ab gehoben und durch seine Winterlälte das Säen und Pflanzen unmöglich gemacht hat bzw. hin ausschob, so hoffen doch alle Pflanzen freunde und Gartenbesitzer mil un. so größerer Sehnsucht auf den Frühling. Wie freut man Fich wieder auf die Gartenarbeit, die seelisch und körperlich so befriedigt! — Jedes Samenkorn und jeder Obst baum und andere Lieblingsgewächse werden mit viel Idealismus und Optimismus der Mutter Erde anvertraut. Mit gemischten Gefühlen denken wir dabei auch an die guten und schlech ten Ernten des vergangenen Jahres, halten noch mals Rückschau und entdecken dabei, dah un seren Gartengewächsen die Hitze im Juni, das naßkalte Wetter im Juli bis August, da und dort auch die Erdflöh«, Läuse, Schnecken, der Mehltau und andere tierische oder pilzliche Schädlinge geschadet und das Ernteergebnis weienllich geschmälert haben. Vergessen dürfen wir daoel aber nicht, daß wir vielleicht auch Kulturfehler gemacht haben, indem wir zu früh oder zu spät, zu eng oder zu weit pflanzten, nicht richtig gedüngt und bewässert oder zu wenig gehackt haben. Oder wurde zu flach und zu spät umgegraben, so daß der Boden nicht tief genug durchsricren konnte? Diese Unterlassungssünde kann und soll künftig vermieden werden, indem man, bei einigermaßen günstigem Wetter, noch vor dem Winter den Gartenboden tief umgrübt und in rauher Scholle liegen läßt; das ist zinstragende Vorarbeit für das Frühjahr, das manchmal doch plötzlicher kommen kann, als man denkt und wünscht. Alle diese Möglichkeiten werden uns zur Ent deckung der Ursachen eines etwaigen. Mißerfolges behilflich sein; aber eine Ursache wird, besonders in der jetzigen wirtschaftlichen Notzeit, so gern übersehen, nämlich das Saat- und Pflanzgut, von dem viel abhängt. Viel« Gartenbesitzer säen z. B. nur Reste ihrer im Vorjahr oder noch früher gekauften Sämereien aus, ohne zu be denken, daß die Keimkraft der meisten Säme reien von Jahr zu Jahr nachläßt. Andere wieder kaufen Samen und Pflanzen möglichst billig bei Händlern, die gar nicht imstande sind, für Echtheit und Keimfähigkeit der Sorten zu bür gen. Die Folgen davon sind Aerger und Ver druß und Verlust an Geld, Zeit und Land. Hätten Sie ihr Samen, und Pflanzmaterial in Fachgeschäften gekauft, dann würden sie weniger Enttäuschung, dafür aber um io mebr^ende erleben. Man kauft doch auch nicht Schuhe beim Bücker, Semmeln beim Fleischer oder Kleider im Kolonialwarengeschäft! Auch manche unlerer Warenhäuser sind nicht zuverlässig und bieten Samen und Pflanzen derart billig an, daß man sich unwillkürlich sagt, daß dafür nicht beste Qualität zu liefern ist. Wir sollten aber unseren Garten nur mit solchen Sämereien und Pflanzen bestellen, die Vollernten verbürgen. Das sind wir unserem Vaterland und unserem Volksvermögen schuldig; denn es ist nicht einerlei, ob man 10 oder 20 Pfund Bohnen, Kohl, Tomaten, Aepfel oder Birnen usw. auf der gleichen Flächeneinheit ernten kann. Der Einkauf von Sämereien ist — mehr als es sonst der Fall ist — Vertrauenssache. Deshalb darf man sie nur in Fachgeschäften kaufen, wo die Gewähr für gute keimfähige Saat und sachkunvigc Abfertigung und Beratung gegeben ist. Die schrankenlose Einfuhr ausländischer Gemüse und Früchte zwingt uns ebenfalls dazu, in unserem Garten Bollernten zu erzielen. Beim Einkauf von Samen und Pflanzen zu sparen, rächt sich aber bestimmt und — normale Samen- und Pflanzen- preüe bringen mich normal« Ernten. P. 8. Unseren Lesern ist Gelegenheit gegeben, im „Meinungsaustausch" zu wichtigen Fragen des Berufes und der Wirtschaft Stellung zu nehmen. — Wir bitten um Wortmeldungen. Zur Zollfrage Zu den Ausführungen des Vorsitzen den des Landesverbandes Pommern, Lange, Swinemünde, die wir in Nr 7 der „Gartenbauwirtschaft" unter dieser Ucberschrist abdruckten, schreibt der Ver band Deutscher Blumengejchäslsinhaber E. B. folgendes: 1. Herr Lange, Swinemünde, schreibt, etwa 50gz der Mitglieder des V. D. B. seien Erwerbs- gärtber mit Blumengeschäft. Diese Zahl ist auch nicht annähernd richtig. 2 Es ist durchaus nicht so, daß all« Gärtner für Zollerhöhung eintretcn. Der Hauptwider- stand gegen den Zoll bzw. gegen dl« Zoll-rhö- hung kommt gerade aus den Orten, in denen Blumengeschäftsinhaber und Gärtner identisch sind. Z. Wenn also selbst Gärtner sich schon gegen Zölle ausspr«chen, so kann man doch den Blumen, geschästsinhabern keinen Vorwurf daraus machen, wenn sie das gleiche tun. 4. Wie die Aussprache in der VerbandSzei- tuyg erweist, sind auch durchaus nicht alle Blu- mlugeschäftsinhaber für Zollfrciheit, sondern die Meinungen sind hier ebenso wenig einheitlich wit innerhalb der Gärtnerschaft. Es gibt zahl reiche Blumcngeschüftsinhaber, die jur «inen Zoll sprechen. 5. Aus diesem Grunde hat die DerbandSzei- tung des B. D. B. allen interessierten Kreisen — auch den Gärtnern — Gelegenheit gegeben, ihre Meinung zum Ausdruck zu bringen. Sogar die Geschäftsleilung des Rcichsverbandes des deutschen Gartenbaues e. V. ist mehrfach zu einer Meinungsäußerung in der Verbandszeitung auf gefordert worden. Objektiver kann man doch wohl wirklich nicht sein. S. Infolgedessen ist es bedauerlich, wenn Herr Lange, Swinemünde, in Nr. 7 der „Garteubau- wirtschaft" für die Klärung der Zollfrage keinen anderen Weg kennt als die Aufforderung, aus dem V. D. B. auszuschciden — doppelt bedauer lich, weil Herr Lange Vorsitzender des Landes verbandes Pommern im Reichsverband des deutschen Gartenbaues e. V. ist, seine Ausfüh rungen also einen offiziellen Anstrich haben. Daran ändert auch nichts die Tatsache, daß die Bezeichnung als Vorsitzender des Landesverban des Pommern in der Zuschrift an die „Garten bauwirtschaft" fortgclassen wurde (während sie in der Zuschrift an die Verbandszeitung enthal ten ist). 7. Auch vom Standpunkt der Gärtner wäre ein Austritt aus dem B. D. B. unklug, denn wenn die Blumengeschäftsinhaber „unter sich" sind, dann besteht ja die Möglichkeit, daß in der Zollfrage Beschlüße gefaßt werden, die den Wün schen der Gürtner nicht ganz entsprechen. Gerade' unter dem jetzigen Zustande haben die Gärtner dagegen doch die beste Gelegenheit, ihre Wünsch« zum Ausdruck zu bringen. 8. Alles in allem sind die Ausführungen des Herrn Lange nur geeignet, ein Zusammengehen zwischen den Gärtnern und Blumengeschästsin- habern auf das empfindlichste zu stören. Die Möglichkeit eines derartigen Zusammengehens besteht, wie wir heute bereits seststellen können, denn es heben sich inzwischen Lösungsmöglichkei ten heraus, die den Wünschen der Gärtner durch aus gerecht werden. Notwendiger Pflanzenschutz im Treibgemüsebau Bei dem jetzigen sonnigen Wetter ist es nötig, übermäßig hohe Temperaturen durch rechtzeitiges Lüften zu vermeiden. Nur in Treibgurlcnkulturcn vermeidet man das Lüsten, weil die entstehende trocken« Luft das Auftreten und die Vermehrung der Roten Spinne begünstigt. Ist sie einmal da und kann sie durch Entfernen ein zelner Blätter nicht mehr beseitigt werden, dann sind regelmäßige Solbarspritzungcn nötig. Hierbei muß man aber vorsichtig zu Werke gehen. Jung« Pflanzen find noch zu zart und oertragen selbst einprozentige Brühen nicht. ES genügt aber auch eine Konzentration von 14 bis X Prozent, wenn man öfters spritzt. Die Spritzung muß in den Nachmittagsstunden geschehen, keinesfalls an sonnigen Tagen vormittags. Aeltere und härtere Pflanzen spritzt man mit stärkeren Brühen und prüft, wenn nötig, erst an einer Pflanze die richtige Konzentration. Besser ist es, durch ständig feuchte Luft, also öfteres Besprengen der Wege und Heizrohre, die Entwicklung der Spinn milben zu hemmen. Bei trockener Luft und hohen Wärmegraden stellen sich leicht auch Blattläuse ein,' na mentlich bei Kohlrabi und Kopfsalat. Man spritze mit einprozentigen Tabakextraktbrühen oder räuchere mit nikotinartiaen Mitteln (Niko tinräucherkerzen, Parasitol, Exodindocht usw.). Ebenso ist gegen Thrips vorzugehen. Nebernmgig große Luftfeuchtigkeit schädigt Kopfsalat und Kohlrabi. Bei vielem stellen sich, namentlich in GurkentreibhSusern, Blatt- gewebe-Wuchcrungen („I ntumeszenze n"), d. s. HLqelartig«, erst im Alter sich bräunende Erhabenheiten auf den Blättern und Blatt stielen ein, bei jenem zeigen sich Verbren nung s e r s ch e i n u n g e n an Blattründern und im Kopf, sobald bestes Wetter herrscht. Erstere Erscheinungen bei Kohlrabi sind harm loser Natur. Man beseitige die Ursachen. Mt der Stickstoffdüngung halte man bei Tomaten zurück bis zum Fruchcansatz. Saunt di« >om Vorjahre her reichlich norhnnvrnen Sporen son Botrytis und Sclerotium wenig Angrifss- möglichkeiten finden. Außerdem vermeid« man Temperaturschwankungen, di« bei Wetterumjchlag leicht eintreten können. Johs. Gleisberg, Straelen. Rechtzeitig erstklassigen Kopfsalat auf den Markt zu bringen, ist die erste und wich tigste Voraussetzung für die Einträglichkeit auch dieser Kultur. Es ist also notwendig, mit der richtigen Anzuchtmethod« vertraut zu sein; aber auch die Bodenreaktion, das Alter des Kultur landes und sein augenblicklicher Zustand, das Freisein von Krankheitserregern und Schädlin gen, spielen gerade bei der Salatkultur eine nicht zu unterschätzende Rolle. Die notwendigen Hin weise und Aufklärungen über dies« wichtigen Fragen geben erfahrene Praktiker und Wissen schaftler in ihren Arbeiten: „Wie man früh zeitig erstklassigen Kopfsalat erzielt; Salatwuchs und Bodenreaktion; Adco-Edclkompost und Sa latkultur; Salatfüule", veröffentlicht in dem kürzlich erschienenen Heft 2/I93I „Der Obst- und Gemüsebau . Vorgenannte Arbeiten, aber auch Arbeiten wie: „Wodurch wird das Durchschießen von Spinat, Kohlrabi und Rettich begünstigt? Erfahrungen beim Beizen von Tomatcnsamen mit Uspulun", zu denen maßgebliche Kreise d«r Praxis und Wissenschaft eingehend Stellung nahmen, sowi« die sehr interessante Beschreibung des Freiland- und Treibgemüsebaubelriebes der Firma Otto Nette in Berlin-Buchholz beweisen, daß ein fortschrittlicher Freiland- und Treib- gcmüse-Anbauer nicht ohne diese Zeitschrift, die ständig über die wichtigsten und zcitgemäßesten. fachlichen Fragen berichtet, anskommen kann. Sollten Sie diese Zeitschrift noch nicht kennen oder richt regelmäßig erhalten, so fordern Sie noch heute bei der Hauptgeschäftsstelle unseres Reichsverbandes Probehefte an oder geben Sie Ihre Bestellung bei Ihrem Briefträger oder dem zuständigen Postamt auf. Der bescheidene Preis van RM 1,50 für das Vierteljahr ge staltet auch dem tleiusteu Betriebe das Halten ! üieser wichtigen sachlechnischen Zeitschrift. * Soll es zu einem Existenzkampf zwischen Konserven- industrie und Obst- und Gemüsebau kommen? Im allgemeinen ist es ja so, daß Notzeiten Notgemeinschaften erzeugen Ein Konkurrenz kampf bis zum Aeußerstcn Hal selten zum Ziele geführt, sondern viel eher eine gemeinschaftliche Verständigung. Rohstosferzeuger und verarbeitende Industrie sind kein« Konkurrenz im Sinne dieses Wortes, denn eine zwangsläufige Gemeinschaft hebt die sen Begriff auf. Aus der zwangsläufigen Ge meinschaft des Aufeinanderangewiesenseins sollte in der heutigen Notzeit und überhaupt eine frei willige Gemeinschaft gebildet werden, die eine Grundlage zu gedeihlicher Arbeit im beidersei tigen Interesse abgcbcn sollte. Zwischen der deutschen Konserven-Jndustrie und dem deutschen Obst- und Gemüsebau und seinen Vertretungen scheint die kaum begonnene Gemeinschaftsarbeit in einen gegenseitigen Kampf auszuarten. Einen Kampf, von welchem keiner der Beteiligten etwas gewinnen kann. Gewinnen werden nur die aus ländischen Fabriken und auch der ausländische Obst, und Gemüsebau. Es gibt auch deutsche Konservenfabrikanten einerseits, und Obst- und Gemüsebauer anderer seits, die längst erkannt haben, daß sie mitein ander verbunden sind, und denen diese Erkennt nis bisher zum Besten gediehen ist. Trotzdem werden auch diese Parteien die Folgen davon zu spüren bekommen, wenn wei ter zwischen Konserven-Jndustrie und Obst- und Gemüsebau von Zeitungsschreibern gehetzt wird, wie es z. B. in Nr. 51 des Jahrganges 1930 und Nr. 2 des Jahrganges 1931 in der Zeit schrift „Die Konserven-Jndustrie" geschieht. Durch derartig« Ausführungen wird die kaum begon nene Gemeinschaftsarbeit, di« auch Herr Dr. Gebel als Vertreter der Obstkonservcnfabrikanten in einem Artikel der Zeitschrift „Die Konserven- Jndustrie" anerkennt, indem er von einer „Außerordentlich verständnisvollen Zusammen arbeit des „Reichsverbandes des deutschen Gar tenbaues e. B. mit der Konserven-Jndustrie" spricht, unmöglich gemacht. Leider hat die Kon serven-Jndustrie im vergangenen Sommer die Notlage des Obstbaues in einer kurzsichtig schar fen Weise ausgenntzt, ohne sich der Gefahr be wußt zu sein, daß sie damit ihre Rohstoffliefe ranten vernichtet. Die Folgen dieses Verhaltens machen sich schon jetzt bemerkbar. Es werden in diesem Jahre Neupflanzungen derjenigen Obstarten bevorzugt, die für den Frischv.'rkauf geeignet sind, während all« Anpflanzungen von Weichobst für die Verwertungsmoustrie unter bleiben. — Ich kann mic nicht denken, was mit den Ausführungen in den genannten Nummern der „Konserven-Jndustrie" beabsichtigt ist. Be stimmt wird nicht damit erreicht werden, daß die Obst- und Gemüsebauer sich von ihrer Orga nisation abdrängen lasten, sondern im Gegen teil: Diejenigen, di« noch beiseite stehen, werden daraus und aus den ganzen Verhältnisten des letzten Jahres ersehen, was man mit ihnen macht, wenn sie sich nicht fest zuchmmenschließen. Nun noch einige Worte zur Frage: Obstbau- und Konserven-Jndustrie. In dem Jahresbe richt der deutschen Konserven-Jndustrie äußert Herr Dr. Gebel sein« Wohlbefriedigung dar über, daß im vergangenen Jahre keine Phan tasiepreise für Rohmaterial gezahlt worden wä ren und daß die gezahlten Preise durchaus an- gemesten seien. Man weiß nicht, was man zu derartigen Aeußerungen sagen soll. Man kann nicht annehmen, daß Herr Dr. Gebel die wirt schaftlichen Verhältnisse so einseitig mit der Brille des Vertreters der Konservenfabrikation betrachtet, daß er den Hohn, der aus diesen Wor ten heransklingt, nicht selbst verstanden hätte. Er weiß nur allzu gut. dast der deutsche Obst bau di« vorjährigen Preise nicht noch einmal vertragen kann und daß er dabei, besonders der Weichobstban, gezwungen wird, sich von der Bindung mit der deutschen Konserven-Jndustrie freizumachen und eigene Wege bezüglich des Ab satzes zu gehen. Ich weiß nicht, ob e» richtig ist. wenn Herr Dr. Gebel feine Industrie so über angemessene Preise berät, daß er den Anbau zwingt, sich von der Industrie abzuwendcn. Die Konserven-Jndustrie hat es durchaus nicht leicht. Der ALsatz geht immer mehr zu rück und es kann der Industrie nicht daran liegen, sich zu ihren vielen Feinden noch neue hinzu zu gesellen. Der schon erwähnte Herr Dr. Gebel gibt selbst zu, daß z. B. die Ernäh rungswissenschaft nicht immer auf Seiten der Industrie steht und sagt: „Es ist zweifellos ein Unding, wenn beispielsweise ein nahmhaster Forscher einerseits vom Genuß von Obst- und Gemüsekonserven abrät, andererseits aber den Genuß von im Haushalt eingemachten Obst für seine Tuberkulosekranken freigibr". Es gibt für den Obstbau die Möglichkeit, den Frischobstabsatz noch gewaltig zu steigern. Wenn das aber geschehen soll, so ist es aller höchste Zeit, die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen. Diese bestehen nach meiner Ansicht darin, daß man erst nochmals versucht, mit der Industrie, den Obstweinkeltereien und Frucht saftpressereien zu irgendwelchen, aper bindenden Abmachungen zu kommen, oder, wenn diese un möglich sind, sofort die notwendig« Propaganda für den Frischobstverbrauch und die häusliche Obstverwertung macht. Di« deutsche Konserven industrie gibt selbst zu, daß sie das Krisenjahr 1930 verhältnismäßig gut überstanden hat. Nach meiner Ansicht muß sie sogar, wenigstens die Fruchtsafthersteller, gut verdienen, denn diese kauften das Obst meist unter Vorkriegsvreisen, verkaufen aber ihre Erzeugnisse zu „angemesse- non" Preisen. Ich bringe nur ein Beispiel und kann diese? noch mit vielen anderen erweitern: Nach den Berichten der Fruchtsafthersteller sind für Grün berger Himbeeren anfangs RM 35.— gezahlt worden, dann RM 25,—, zuletzt nur noch NM 18,—. Im Glatzer Gebirge war der An fangspreis RM 22,—, fiel aber auf RM 15,—. Im Bayerischen Walde, der die minderwertig- stcn Frücht« liefert (es wäre gut, wenn die Haus frau, die den sogenannten Waldhimbsersaft kauft; sich einmal betrachten würde, was dazu alles verarbeitet wird), war der Anfangspreis RM 21.— und ist auf RM 14.-- gesunken. Unseren Obstbau interessiert nur der Preis der Grünberger Himbeeren,' und wir sel^n, daß hier der Preis von RM 35.--7 auf RM 18.—, also fast nm 50A heraog'" . ' , zr" - Nun müßten wir annehmen, '^io vor allen Dingen, der deutsch? Verbraucher wird daS an nehmen, daß entsprechend auch der Preis für den Himbeer muttcrsaft zurückgegangen wäre. Eine ganz kurze Zeit machte sich eine kleine Senkung von RM 85— für 100 kg aul RM 75.— bemerk- bar, stieg aber dann wieder auf den alten Satz. Für den Konsumenten dürfte es weiterhin wich tig sein, daß für 100 kg Rehsaft 130 kg Früchts benötigt werden. Daran kann man sich errech nen, was bei einem Preise von RM 18.—, oder sagen wir von RM 25—. der Saft kosten dürfte. Ich denke, daß dieses Beispiel schon genügt, um auch der Industrie zu zeigen, daß eS so nicht weiter gehen kann und daß auch die Industrie von einem Bruderkrieg zwischen Obst- und Ge müsebau einerseits und ihr andererseits nichts zu erwarten hat. Wenn die Industrie bei der Reichsregierung Zollschutz für ihr Fertigfabri, kate verlangt, dann kann sie davon nicht trennen die Halbfabrikate und das Frischobst. Sie muß einsehen, daß sie in allererster Linie nur dann gedeihen kann, wenn sie in Verbindung mit dem deutschen Obstbau arbeitet, sich frei macht von aller unnützen Auslandseinfuhr und mit diesem Erzeugerkreis zusammentritt um mit ihm dann gemeinsam auch den notwendigen Zollschutz zu erwirken. Oswald Macheranch, Beerenobstzüchter, Legefeld (Weimar-Land). Achtung! Der erst« Nachtrag zur Liste v Nr. S ist er- schienen. Ein Bezieher schreibt uns: „...Die Lifte v hat mir in kurzer Zeit wertvolle Dienste geleistet..." Di« täglich bei uns eingehenden Bestellungen, insbesondere von denjenigen Fir men, die bereits d!« Liste 0 Nr. 2 bezogen haben, liefern uns den Beweis, daß die Liste ein für die Praxi? unentbehrliche? Kreditschntzmittel ist. Hüten auch Sie sich durch sofortige Bestellung an die Hauptgeschäftsstelle vor Schaden. Der Preis von RM 5.— zuzüglich M Pfg. Versandport» bei Voreinsendung de? Betrage? oder unter Nach nahme wird in kurzer Zett durch den Nutze» aufgewogen. lVütteilungen 6ei' Ltefbekssse 1. »m s. HISrr 1931 ist kl«» HMgllsck 6«r Starbest«»»«, prso Astbnrin» 6 r«nn, gab. Vlncker», Aoklaokeick, lm Alter von 83 ckakrvn verstorben. Vs» Stsrbegetck wurcke laut 8 11 «ler Satrung »irr /tusrablung gebrsvbL 10S. Sterdetsll. 2. Am 18. !A3rr 1931 Ist cks» sttitgNsck cker Sterbest«»»«, prsn -tugvst» 81«/, Stoostelrckork bsl kilbvost, im /Kilar von 61 ckabran verstorben. Vs» Sterbsgel«! rvurcke isot § 11 6er Sstrung rur -tusrablung gvbrsokt. 109. Sterbekakl. 3. -m 18. ütsrr 1931 Ist 6«, IMtglleck «lsr Starbest«»»«, k^rrm Pkw». kckmunck Kronenberg, Krakelck, im Alter von 71 ckskren verstorben. Vs» Sterbsgelck -""ckc» spul § 11 ckor Satrung rur /tusrsklung gsdrsokt. 119. Sterkstsll. v«d«r»I<kt 0i»«v <>l« StsrdokSIIo In» I»l»v« 1SS0 e« I n von: n——'Nis n : >- -zojcn —05 psenon 1 I I I ' j I '-'eo «6 -70I71 - 7517K-80 l ü bec!w II j 12 j 8 j I
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)