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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 1931
- Erscheinungsdatum
- 1931
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193100009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19310000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19310000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 1931
1
- Ausgabe Nr. 1, 1.1.1931 1
- Ausgabe Nr. 2, 8.1.1931 1
- Ausgabe Nr. 3, 15.1.1931 1
- Ausgabe Nr. 4, 22.1.1931 1
- Ausgabe Nr. 5, 29.1.1931 1
- Ausgabe Nr. 6, 5.2.1931 -
- Ausgabe Nr. 7, 12.2.1931 -
- Ausgabe Nr. 8, 19.2.1931 -
- Ausgabe Nr. 9, 25.2.1931 -
- Ausgabe Nr. 10, 5.3.1931 -
- Ausgabe Nr. 11, 12.3.1931 -
- Ausgabe Nr. 12,19.3.1931 -
- Ausgabe Nr. 13, 26.3.1931 -
- Ausgabe Nr. 14, 2.4.1931 -
- Ausgabe Nr. 15, 9.4.1931 -
- Ausgabe Nr. 16, 16.4.1931 -
- Ausgabe Nr. 17, 23.4.1931 -
- Ausgabe Nr. 18, 30.4.1931 -
- Ausgabe Nr. 19, 7.5.1931 -
- Ausgabe Nr. 20, 14.5.1931 -
- Ausgabe Nr. 21, 21.5.1931 -
- Ausgabe Nr. 22, 28.5.1931 -
- Ausgabe Nr. 23, 4.6.1931 -
- Ausgabe Nr. 24, 11.6.1931 -
- Ausgabe Nr. 25, 18.6.1931 -
- Ausgabe Nr. 26, 25.6.1931 -
- Ausgabe Nr. 27, 2.7.1931 -
- Ausgabe Nr. 28, 9.7.1931 -
- Ausgabe Nr. 29, 16.7.1931 -
- Ausgabe Nr. 30, 23.7.1931 -
- Ausgabe Nr. 31, 30.7.1931 -
- Ausgabe Nr. 32, 6.8.1931 -
- Ausgabe Nr. 33, 13.8.1931 -
- Ausgabe Nr. 34, 20.8.1931 -
- Ausgabe Nr. 35, 27.8.1931 -
- Ausgabe Nr. 36, 3.9.1931 -
- Ausgabe Nr. 37, 10.9.1931 -
- Ausgabe Nr. 38, 17.9.1931 -
- Ausgabe Nr. 39, 24.9.1931 -
- Ausgabe Nr. 40, 1.10.1931 -
- Ausgabe Nr. 41, 8.10.1931 -
- Ausgabe Nr. 42, 15.10.1931 -
- Ausgabe Nr. 43, 22.10.1931 -
- Ausgabe Nr. 44, 29.10.1931 -
- Ausgabe Nr. 45, 5.11.1931 -
- Ausgabe Nr. 46, 12.11.1931 -
- Ausgabe Nr. 47, 19.11.1931 -
- Ausgabe Nr. 48, 26.11.1931 -
- Ausgabe Nr. 49, 3.12.1931 -
- Ausgabe Nr. 50, 10.12.1931 -
- Ausgabe Nr. 51, 17.12.1931 -
- Ausgabe Nr. 52, 24.12.1931 -
- Ausgabe Nr. 53, 31.12.1931 -
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Band 1931
1
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- Gartenbauwirtschaft
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Persönliche Messungen Es sind verstorben: Ernst Bimberg, Flöha, Bez.-Gr. Oberes Zscho pautal. Joses Schmidt, Markllssa, Bez.-Gr. Isergebirge. Wilhelm Sommrrmeycr, Neu-Schwant«, Bez.- Gr. Schwante u. Umg. Paul Böhnisch, Bad Freienwalde, Vez.-Gr. Oberbarnim, Uckermark. Frau Ww. E. Kronenberg, Krefeld, Bez.-Gr. Niederrhein. Fron Auguste Bley, Stockelsdorf, Bez.-Gr. Lübeck. A. Braun, Kohlscheid, Bez.-Gr. Aachen. I. Wilmes, Soest, Bez.-Gr. Westfalen Südost. Gartenbaudirektor Dr. h. e. Fritz EnSe s Vor kaum einen Monat konnten wir erst die freudige Mitteilung bringen, daß Gartenbaudi rektor Fritz Encke aus Anlaß des 50jährigen Jubiläums der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin wegen „hervorragender Leistungen auf dem Gebiete der Gartenlunst" zum Ehrendoktor ernannt worden lei. Und nun ist dieser Mann, den der deutsche Gartenbau mit Stolz zu den Seinen zählen durfte, schon nicht mehr unter den Lebenden. Fast 70 Jahre alt, ist er vor einigen Tugen an einem schweren, inneren Lei den verstorben. Wir haben in Nr. 7 der „Gartenbaumirt- schaft" seine verdienstvolle Tätigkeit im einzelnen daraestellt, haben darauf hingewiesen, wie be fruchtend auf die Ausgestaltung der öffentlichen Parkanlagen nicht nur in seinem eigensten Ar beitsgebiet der Stadt Köln, sondern für alle städtischen Anlagen der letzten Jahrzehnte über- doupt sein Wirken sich bemerkbar gemacht hat. Nun bleibt uns nichts übrig, als ihm diesen Lorbecrkranz ehrendster Anerkennung aus das Grab zu legen mit dem schmerzlichen Bedauern, daß wir einen der Besten und Bedeutendsten un seres Berufes verloren haben. Für sein Gedenken werden feine Taten zeu gen, und wenn einmal die Geschichte der moder nen Gartenkunst geschrieben wird, dann wird sein Name darin mit unter den Ersten genannt werden. Am 4. März starb nach langem, schweren Krankenlager, im Alter von 62 Jahren, unser treues Vorstandsmitglied, der Mitbegründer un serer Bezirksgruppe, Joh. Hasemann, Oborgärt- ner Ser Schloßgürtnerei Tricglasf. Wir verlieren in ihm ein sehr reges Mitglied und einen be liebten Kollegen. Welche Wertschätzung ihm aus ollen Kreisen zuteil wurde, zeigte die starke Be teiligung an seiner Beerdigung. Er hat dem Beruf und dem Verbände bis zuletzt treu und redlich gedient: sein Andenken wird bei uns stets in Ehren gehalten werden. Bez.-Ar. Greifenberg n. Umg. Dc> Vorstand Ernst «mberg, Flöha k. Sa. f Am 8. März wurde unser langjähriger Ob mann und Mitbegründer unserer Bczirksgruppe, Ernst Bimberg, Flöha, im Alter von 58 Jahren zur ewigen Ruhe gebettet. 33 Jahre hat er in seinem Betrieb geschafft und 23 Jahre führte er unsere Gruppe durch gute und schlechte Zeiten. Er fand immer Zeit, sich einer guten Sache zu widmen und war ein Obmann, der seine Kolle gen zusammenhiclt, um ein Großes und Ganzes zu schaffen. Durch seine Liebe zum Beruf und zur Bczirksgruppe, ferner durch seine Offenheit und sein humorvolles Wesen hat er sich die Wertschätzung seiner Gruppenmitglieder erwor ben. Dies bezeugten in dankbarer Gesinnung die zahlreich erschienenen Kollegen bei seinem Heimgänge. Romer legte im Auftrage des Lan desverbandes mit ehrenden Worten einen wert vollen Kranz nieder. Nicht nur die Bezirks gruppe, sondern auch zahlreiche Ortsvereine, in denen der Verstorbene ehrenamtlich tätig gewe sen ist, brachten die letzten Blumengrüße mit tiefer Trauer um den für uns viel zu früh Da- hiugeschiedenen. Solange die BezirlSgruppe be steht, wird der Name Ernst Bimberg in Ehren gehalten werden. Für die Bez.-Gr. Ob. Zschopautal Gerhard Lange, Schriftf. Henry Lübben, der Direktor der provinzial- sächsischen Gärtncrlehranstalt Freyburg a. d. II., ist im Februar verstorben. Als Sohn eines Gärt- nereibesitzers besuchte er die höhere Schule, er lernte praktisch den Gürtnerberuf uud war dann mehrere Jahre als Gehilfe tätig Nach einem Studium auf der höheren Lehranstalt für Wein-, Obst- und Gartenbau in Geisenheim a. Rh. wurde er bereits mit 23 Jahren Direktor der Obstbauschule in Nork im Alten Lande. Hier wirkte er 8 Jahre und wurde dann als Abtei lungsleiter an die Landwirtschaftskammer nach Posen berufen. Im Jahre 1021 übernahm er die Leitung der Gärtnerlehranstalt Freyburg a. d. U. Diese war damals noch in ihren Anfängen und zählte einen Fachlehrer und kaum 8 Schüler. Wenn man bedenkt, daß tu der Lehranstalt heute an Lehrern, Schülern und Angestellten 100 Köpfe wirken, dann kann man di« Leistung des Ver storbenen erst voll ermessen. Bei dem Eintritt von Direktor Lübven war nichts vorhanden als das Hauptgebäude und der Garten von 5 Morgen. Heute sind 20 Morgen Weinberge und zirka 20 Morgen Obst- und tzwmüseland vorhanden. Ein großer Gewächs hausblock ist in den letzten Jahren erbaut wor den. Das neue Schulgebäude, in dem jetzt zwei Klassen unterrichtet werden, ist unterkellert. Die großen Kellereien mit einer modernen Süßmost- nnlagc sind ebenfalls unter Lübbens Leitung ent standen. Ein aufrichtiges Andenken der deutschen Fach welt und seiner ehemaligen und jetzigen Schüler ist dem Verstorbenen gewiß. P. Schmidt, Erfurt. Der laufende Berg Von Ludwig Ganghofer Copyright bei Adolf Bonz L Co., Stuttgart kl. Fortsetzung „Ja! A Jammer! Und mein schöner Wald schaut aus, daß mir's Herz bluten möcht. A paar hundert Stämm hat's mir schon gworfen. Und wann ich net !m Frühjahr noch mehr verlie ren will, muß man den ganzen Wald im Win ter abtreiben. Drum hab ich Ihnen kommen lassen. Wissen S' mir kein' Holzhändler, der dö ganze Gschicht bei Butz und Stingel übernimmt und 's Geld auf'n Tisch zahlt? Sechzgtauscnd Mark kann einer leicht geben für so an Pracht wald. Die schlagt er aussi ohne Müh und hat noch sein' fetten Profit dabei. Also? Wissen S' mir net so an Kerl? Fünf Perzent kriegen S' Provision." Rufe! schwieg. „No also? Reden S'!" „Zwei Perzent bin ich gewöhnt bei en ehr lichen Vermittlungsgeschäft. Nu wollen Se mir geben fünfte. Hätt ich dreitausend Mark von der Sach! Wär e schöns Geld für den alten Rufel. Nur schadl Die Sach wird sich nix machen lassen." Purtscheller schien nach diesem Einwand das höfliche ,Sie' für überflüssig zu halten. „Du aller Narr du! Warum denn net?" „Alt bin ich," sagte Rufel in Ruhe, „aber tri; e Narr, sondern e vernünftiger Mcirsch, der Augen im Kopf hat und weiß, was e Geschäft is/ „No also, warum soll sich denn so a Gschäft Net machen lassen?" „Weil sich nir e Holzhändler wird finden, her für e so en Wald sechzigtaulend Mark gibt." „Nh, was d' net lagst!" Lachend leerte Purtscheller das Glas und füllte cs wieder. „Da bin ich neugierig! Also? Wie viel meinst, daß einer geben möcht?" „Für e funfzehntausend trau ich mir das Ge schäft zu machen? Purtscheller wollte aufbrausen. Da kam die Magd mit der Bratenschüssel. Und bei der Musterung des duftenden Gerichtes verrauchte Purtscheller? Nerger. Als die Magd wieder ge gangen war, sagte er lachend: „Weißt, mein Jieber, da red ich gleich gar nimmer weiter. Wann du dös Gschäft net machst, so macht's an andrer." „Gott soll Ihnen so en andern finden helfen!" „Und net au Knopf laß ich nach. Meine sechstausend Mark muß ich haben. Ich brauch „Sechzigtausend brauchen Se? fragte Rufel halb lächelnd und halb erschrocken. „Hab ich doch geglaubt, Se brauchen nur achtunüvierzig?" Purtscheller wurde rot über das ganze Ge sicht; doch er spielte den Verwunderten. Wieso?" „Nu! Weil Se doch müssen löschen an Neu jahr die Hypothek vom Schloßbrüu." „Ja Herrgottsakra!" Purtscheller warf Gabel und Messer vor sich hin, daß von 'einem Teller die Bratensauce über das Tischtuch spritzte. „Hat er sein' Bubenstreich schon austrommelt in der ganzen Gegend? In Verruf möcht er mich vielleicht auch noch bringen? Nach der Bosheit, die er mir antan hat ans lauter Wut, weil mein Brüunl sein' Schimmel gschlagcn hat." „Regen Se sich nix auf, Herr Purtscheller! Und reden Se, bitt ich, nix so laut! Ihre gute Frau da drunt und die Dienstleut brauchen nix zu hören, was für e Dischkurs wir haben. Und betrachten Se gefälligst, bitt ich, die Sach mit en ruhigen Nug. Der Schloßbräu hat Ih nen die Hypothek nix gekündigt aus Bosheit. Er Hal se gekündigt aus Angst, weil er sein Geld zu verlieren sürcht." „Angst? Ah, da schau! Dös wär ja noch schöner!" Purtscheller schien sich wirklich nicht mehr aufzuregen. Er setzte Gabel, Messer und Zahne wieder in Bewegung und sagte mit Ge mütsruhe: „Geh, zieh dein Schmierkappl aus'm Sack und fahr ab! Wir zwei haben ausgredt." Rufel lächelte und blieb sitzen. Nach einer stummen Weile sagte er mit seiner sanftesten Stimme: „Die Hypothek müssen Se löschen an Neujahr. Also müssen Se das Geld auftreiben. Und wenn Se von mir gefälligst anhören wol len e gut gemeintes Wortl, o veyprech ich Ihnen, daß ich das Geld bejcha fen will." > ISS Jahr« Samenhandlung Eduard Monhanpt der Nettere, Breslau Im Anfang dieses Jahres konnte di« alt bekannte Samenhandlung Eduard Monhaupt der Aeltere, Breslau, auf ihr I25jähriges Bestehen zurückblicken. Gegründet wurde das Geschäft im Jahre 1806 von Carl Christian Monhaupt, der in der heu tigen Gartenstr. 3—7 am Sonnenplatz in Breslau eine ErwcrbSgärtnerei errichtete. Seine Gewächs häuser waren weithin bekannt; sem bedeutend stes Werk ist die Schaffung der Breslauer Pro menade. 1840 ging die Gärtnerei in den Besitz seines ältesten Sohnes, Carl Eduard Monhaupt über, der bis dahin Obergärtncr beim Grafen Prajchma in Falkenberg O/S. gewesen war. Zum Unter schiede von einem seiner ebenfalls als Erwerbs gärtner in Breslau tätigen Brüder nannte er seine Firma „Eduard Monhaupt der Aeltere". Die Gärtnerei wurde im Sinne und Geiste des Vaters fortgeführt, jedoch befaßte sich Eduard Monhaupt neben der Gemüse- und Blumenzucht auch mit dem Handel selbst geernteter Säme reien, und schließlich wurde der Betrieb ganz auf den reinen Samenhandel umgestelll. Als er sich 1864 vom Geschäft zurückzog, über gab er seinem Sohne Hugo Monhanpt (geb. 30. 12. 1837) eine schon damals weithin als zuverlässig bekannte Samenhandlung. Die Ver größerung des Geschäftes und die Ausdehnung der Stadt Breslau machten die Verlegung der Firma nach Gartenstraße 54 notwendig. Am 1. Dezember 1007 ging die Firma durch Kauf in den Besitz seines Schwiegersohnes Wilhelm Hempel (geb 2. 12. 1866) und dessen Vetter, Ernst Tiesscn (geb. 20. 5. 1871) über. Unter dieser neuen Leitung wurde der Kundenkreis im Stadt- und Versandgeschäft bedeutend erweitert. Bald waren die Räume Gartenstraße 54 zu klein, so daß größere im Gebäude der Markthalle II, Gartenstrabe 27/29, im Oktober 1910 bezogen werden mußten. ' , Am 8. September 1924 starb Wilhelm Hempel und an seine Stelle trat sein Sohn Rudolf Hem pel (geb. 9. 5. 1894); gleichzeitig mit ihm trat der Sohn Ernst Tiessens, Johannes Liessen (geb. 2. 5. 1896) als Mitinhaber in die Firma ein, der als jetziger Pressewart der Bezirksgruppe Breslau im Verbandslebcn eifrig mitorbeitet. Durch zielbewusste Arbeit, Modernisierung des immer umfangreicher werdenden Betriebe? und durch Unterstützung seitens eines zahlreichen, gut- geschulten Mitarbeiterstabes wurde das Geschäft auf seine jetzige Höhe gebracht. Unter fachmännischer Kontrolle werden alle eingehenden Lieferungen einer genauen Prüfung unterzogen und die Keimfähigkeit und Sorten echtheit der Sämereien sestgestellt. Das zähe Festhalten an dem Grundsatz, den Kunden nur daS Beste vom Besten zii liefern, hat der Firma einen großen, treuen Kundcnstamm gesichert. Dieser Dienst am Kunden, der für den Erwerbs- gärtncr von so schwerwiegender Bedeutung ist, „Aaah! Pfeifst setzt aus an andern Klari- nettl? Weil d' merkst, daß deine Schreckschuß net verfangen bei mir? Also! Red!" „Sie brauchen zum Löschen, die Kosten ein gerechnet, fnnfzigtauscnd Mark. Warum also wollen Se sechzig? Noch zehne auf den Hof laden?" „Weil ich Verbesserungen eiuführen will in der Wirtschaft." Purtscheller schwang die Gabel mit großer Armbewegung durch die Luft. „Mein Hof kunnt um d' Hälfte mehr tragen, als die letzten Jahr!" „Da haben Se recht." „Der alte Schlendrian muß aufhören." „Da haben Se wieder recht. Freut mich, daß Se das einsehen." „Wann der Bauer net den Fortschritt mit macht, is er gliefert. Er muß sich halt auch a bißl nach der neuen Zeit richten." Rufel sah den Großsprecher mit enttäuschten Augen an. „Ach so? Hab gedacht daß Se das schöne Wörtl vom Schlendrian anders meinen." Er schnitt eine schmerzliche Grimasse. „Und lassen Se mich, bitt ich mit der neuen Zeit In Ruh! Wirtschaften Se lieber, wie Ihr Vater, Gott soll ihn selig haben, gewirtschaftet hat, und alles wird gut kein!" „Mein Vater? So? Wer hat denn die Hy pothek aussidruckt auf'n Hof?" Kaum hatte Purtscheller daS gesagt, als er zu merken schien, daß er mit diesem Wort an die falsche Adresse geraten war. Er brummle was vor sich hin und nahm ein Stück Braten aus der Schüssel. Daun hob er verlegen die Augen. Was der stumme Blick des alten Mannes zu ihm redete, trieb ihm das Blut ins Gesicht „No ja!" Er stieß den Teller von sich, als wäre ihm der Ap petit vergangen. „Reden wir lieber vom Gschäft." „Gut! Reden wir vom Geschäft. Und lassen Se mich jetzt in Ruh e bißl sagen, wie ich es mein'!" „No also, reden S' halt'" Purtscheller er hob sich, grub die Hände in die Hosentaschen, trat zu einem der Fenster und starrte verdrieß lich durch die von rotem Weinlaub umzittcrten Scheiben hinaus. „Das Geld brauchen Se! Aber denken Se dabei nix an den armen Wald da droben! Für den kriegen Se, wie heut die Sachen stehn, kein« zwanzig Tausend mehr." „Daß ich net lach!" „Wer den Wald heut kaufen soll, schaut sich nur zur Hälft ben Wald, zur anderen Hälft den mcjchuggcnen Berg an. Was heut noch steht? gibt für die Verwirklichung unseres Wunsches daß auch in Zukunft dem Geschäfte und 'einen Inhabern Erfolg beschiedcn sein möge, die beste Gewähr. Herzlichen Glückwunsch! — Aus Anlaß des Jubiläums hat die Firma einen besonders gut auLgestattetcn Katalog her- auSgcbracht, dessen Reichhaltigkeit und gute Illu strierung von der Leistungsfähigkeit der Firma „Eduard Monhaupt der Aeltere" das beste Zeug nis ablegen. * Jubiläum der Firma Wilhelm Strenger Der Inhaber der Firma W. Strenger in Bln.- Steglitz, Hans Strenger, konnte am 15. Februar den Tag seiern, an dem vor 60 Jahren die Firma gegründet wurde. Der Begründer Wilhelm Strenger war an fangs in Berlin tätig und kaufte dann ein Grundstück in dem damals noch dörflichen Steglitz. Zunächst wurden Rosen, Maiblumen, verschie dene Topfpflanzen, dann aber auch Spargel und Obst gezogen. Aus kleinen Anfängen heraus verstand cs der Begründer, seinen Betrieb vor wärts zu bringen. Sein Ziel war, seinen beiden Söhnen, die beide den Beruf des Vaters wählten, eine Existenz zu schaffen. Neben der Gärtnerei entwickelte sich bald die landschaftsgärtnerische Tätigkeit. Die Firma kann mit Stolz sagen, daß sie zu den ältesten landschaftsgärtnerischen Betrieben Berlins gehört. Unterstützt von den Sohlten schuf Wilhelin Strenger eine große Zahl privater und auch öffentlicher Gartcnanlagsn. Sein« Leistungen wurden mehrfach auf Ausstel lungen durch Preise anerkannt. Nach dem Tode von Wilhelm Strenger führ ten die beiden Söhne zunächst gemeinsam das Geschäft weiter. Später schied einer der Brüder, und zivar Alfred Strenger, aus dem Betriebe aus. Er ist heute Garlenbaudirektor bei der Laudwirtschaftslammer in Pommern, während Hans Strenger den Betrieb im Sinne des VaterS weitersührte. Die fortschrei tende Bautätigkeit in Steglitz macht« eine weitere Ausdehnung des gärtnerischen Betriebes unmög lich, und so hat sich der jetzige Inhaber fast ausschließlich auf seine Tätigkeit als Garten architekt und Landschaftsgärtner beschränkt. Der Begründer Wilhilm M'-E" -'"«s her eifrigsten Mitglieder des Verbandes der Han- dclsgartncr uud ebenso später ein gutes Mit glied unseres ReichsverbandeS, dem auch der jetzige Inhaber als Mitglied angehört. Beson ders stolz kann die Firma darauf sein, daß ihr Kunden durch mehrere Generationen hindurch treu geblieben sind. Zahlreiche Telegramme, Schreiben und Blumenspenden gaben der all gemeinen Wertschätzung und Achtung, deren sich auch der jetzige Inhaber erfreut, Ausdruck. Wh. kortsot/aax! cker «persönlichen ölitteiiun- xen» 7. n»ck 4. Spalte cker nächsten Seite. Wer sagt ihm. daß es morgen noch stehen wird? Vor dem Winter, eh nix der Boden gefroren is, kann er nix ansangen zu schlagen. Bis zum Frühjahr kann er oas ganze Holz nix herunter- bringen ins Tal. Und da liegt nu das ge schlagene Holz auf dem laufenden Boden. Wo steht'S geschrieben und protokolliert, daß im Frühjahr, wenn, Gott behüt, de großen Wasser kommen, der laufende Boden nix einschluckt die schönen Stämm und die fertigen Klaftern?" Purtscheller drehte sich vom Fenster und warf die Jacke von der Brust zurück, als wäre ihm heiß geworden. „Jetzt hab ich's ober gnug! Möchtest mir den Wald gern abdrucken um an Pappenstiel? Da brennen S' Ihnen, mein verehrter Herr Jud! Ich brauch kein' Holz- Handler nimmer. Jetzt treib ich deu Wald sel ber ab. Bloß daß ich beweisen kann, wieviel einer aus dem Wald noch aussibringt." Stolpernde Schritte kamen über die Treppe herauf. In die Stube trat ein alter Knecht, atemlos, das Gesicht mit Schweiß bedeckt. „Herr Purtscheller!" „Um Goileswillen, was is denn?" „Im Wald bin ich droben gwesen. D' Frau hat mich gschickt, a bißl nachschauen Und schlecht schaut'S aus. Schlecht, Herr! A paar Tagwerk Holz sind ins Laufen kommen. Ich schätz auf tausend Klafter, was der Boden nn Nachrulschen zudeckt hat." Fahle Blässe rann über Purtscheller? Gesicht. So stand er ein paar Sekunden ratlos. Dann schoß ihm das Blut in die Stirn, nnd mit auf brausendem Zorn, als wäre der Bote an dem Unglück schuld, fuhr er auf den Knecht los und schrie ihn an: „Du Täpp, d» aottverlorener! Wie kannst mir denn jetzt grad mS HauS fal len? Mit so einer Nachricht!" „Aber Herr?" „Rans, lag ich! Mein' Fried will ich haben!" Und als der Knecht erschrocken über die Schwelle zurückwich, packte Purtscheller oie Tür und warf sie ins Schloß. „Alles kommt über mich! Alles! Alles!" Da war ihm nun plötzlich daS Weinen näher als das Schelten. Zitternd an allen Gliedern ging er zn einem Lehnstuhl und ließ sich in die Polster fallen. Rufel halte sich erhoben Zögernd schlich ec gegen den Lehnstuhl unv räusperte sich. Purtscheller blickte auf. „Du? So? Du bist noch allweil da?" „E harter Schlag, mein lieber Herr Purt scheller, der Sie da getroffen hat! Aber er soll
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