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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 1931
- Erscheinungsdatum
- 1931
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193100009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19310000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19310000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 1931
1
- Ausgabe Nr. 1, 1.1.1931 1
- Ausgabe Nr. 2, 8.1.1931 1
- Ausgabe Nr. 3, 15.1.1931 1
- Ausgabe Nr. 4, 22.1.1931 1
- Ausgabe Nr. 5, 29.1.1931 1
- Ausgabe Nr. 6, 5.2.1931 -
- Ausgabe Nr. 7, 12.2.1931 -
- Ausgabe Nr. 8, 19.2.1931 -
- Ausgabe Nr. 9, 25.2.1931 -
- Ausgabe Nr. 10, 5.3.1931 -
- Ausgabe Nr. 11, 12.3.1931 -
- Ausgabe Nr. 12,19.3.1931 -
- Ausgabe Nr. 13, 26.3.1931 -
- Ausgabe Nr. 14, 2.4.1931 -
- Ausgabe Nr. 15, 9.4.1931 -
- Ausgabe Nr. 16, 16.4.1931 -
- Ausgabe Nr. 17, 23.4.1931 -
- Ausgabe Nr. 18, 30.4.1931 -
- Ausgabe Nr. 19, 7.5.1931 -
- Ausgabe Nr. 20, 14.5.1931 -
- Ausgabe Nr. 21, 21.5.1931 -
- Ausgabe Nr. 22, 28.5.1931 -
- Ausgabe Nr. 23, 4.6.1931 -
- Ausgabe Nr. 24, 11.6.1931 -
- Ausgabe Nr. 25, 18.6.1931 -
- Ausgabe Nr. 26, 25.6.1931 -
- Ausgabe Nr. 27, 2.7.1931 -
- Ausgabe Nr. 28, 9.7.1931 -
- Ausgabe Nr. 29, 16.7.1931 -
- Ausgabe Nr. 30, 23.7.1931 -
- Ausgabe Nr. 31, 30.7.1931 -
- Ausgabe Nr. 32, 6.8.1931 -
- Ausgabe Nr. 33, 13.8.1931 -
- Ausgabe Nr. 34, 20.8.1931 -
- Ausgabe Nr. 35, 27.8.1931 -
- Ausgabe Nr. 36, 3.9.1931 -
- Ausgabe Nr. 37, 10.9.1931 -
- Ausgabe Nr. 38, 17.9.1931 -
- Ausgabe Nr. 39, 24.9.1931 -
- Ausgabe Nr. 40, 1.10.1931 -
- Ausgabe Nr. 41, 8.10.1931 -
- Ausgabe Nr. 42, 15.10.1931 -
- Ausgabe Nr. 43, 22.10.1931 -
- Ausgabe Nr. 44, 29.10.1931 -
- Ausgabe Nr. 45, 5.11.1931 -
- Ausgabe Nr. 46, 12.11.1931 -
- Ausgabe Nr. 47, 19.11.1931 -
- Ausgabe Nr. 48, 26.11.1931 -
- Ausgabe Nr. 49, 3.12.1931 -
- Ausgabe Nr. 50, 10.12.1931 -
- Ausgabe Nr. 51, 17.12.1931 -
- Ausgabe Nr. 52, 24.12.1931 -
- Ausgabe Nr. 53, 31.12.1931 -
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Band 1931
1
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Die GartenVavwkrtsLaft Nr. 11. 12. 3. 1631 stand setzen sollen, die Konkurrenz de? Auslände? auszuholten, indem danach gestrebt wird, Stan- darüware zu erzeugen. Die ganze deutsche Wirt schaft mutz sich heute auf Qualität einstellen, um auch nur den eigenen Markt zu Hollen Das gilt nicht nur für die Industrie und für das Gewerbe, sondern auch für die Landwirtschaft in allen ihren Zweigen. Aus dem Gebiete des Obst- und Ge müsebaues, der Gartenkultur, der Blumenkultur ist schon erfolgversprechende Arbeit geleistet wor den. Es erscheint aber notwendig, daß die in größerer Menge anfallenden Sstaren gleicher Art und gleicher Güte, also diese Standardwarcn, die an bestimmte» Punkten zvsammengrsaht werden müssen, io der Fracht mindestens so günstig ge stellt sind wie die ausländischen Waren, die mit ihnen in Wettbewerb treten, und die mit Hilfe des Neexpeditionsverkehrs und ungenügenden Zollschutzes autzerordentlich billig aus die großen Absatzmärkte der Großstädte Norddeutschlands usw. gelangen. ES ist also zu wünschen und zu fordern, datz auch hier ein Sondertarif zur För derung dieser Bestrebungen der Selbsthilfe ein gerichtet wird. Nun kommt noch in Betracht, daß z. B. bei Obst die anfallende g r'nge Ware, die am Ort nicht mehr verbraucht werden kann, die in dustriell weiter verarbeitet und verwertet wer den muß, ncht zu s ki m't Frach t belastet w rd, dir sie wegen ihres genügen Wertes keine hohen Frachten mehr tragen kann. Auch dies« sollte durch einen Sondertarif die Möglichkeit erhal ten, ohne allzu große Frachtkosten zu den Vsr- arbsitungsorten gebracht zu werden. Sonst wäre nämlich diese Ware dem Verderben ausgesetzt, und wir sollten doch unter den heutigen wirt schaftlichen Verhältnissen in Deutschland danach trachten, alle Werte irgendwelcher Art zu er halten und volkswirtschaftlich nutzbar zu machen. Nun haben wir Winzer, wir Weingärtner, «ms im vorigen Jahre darüber gefreut, daß sich eine Verwerfung unseres Natürerzeugnistes in Förm von Trauben mehr und mehr 'Bahn ge brochen hat. Das gleiche gilt für das Weichöbst, für das Sommerobst, da? in einzelnen Gebieten, wo der Weinbau weithin verlassen worden ist und wo eine Umstellung auf diese Sverialkulturen erfolgt ist, in großen Mengen anfällt und die Notwendigkeit ergibt, diese Waren möglichst rasch und möglichst unverdorben an den Verbraucher in den Großstädten und Industriezentren heran- zubrinaen. Bezüglich der Trauben ist die Gefahr des Ver derbens nicht mehr so groß, weil unsere Trau ben !m allgemeinen zu einer Zeit anfallen, wo die Witterung für diese Frachten schon etwas günstiger ist. Aber das eigentliche Sommerobst, insbesondere das Wetchobst, Erdbeeren, Him beeren usw., sind häufig in gewitterreicher Zeit oder bei großer Hitze in Gefahr, in einer Nacht zu verderben. Es gibt Möglichkeiten, diese Schädigungen durch Einbau von Entlüflungs- anlagcn in den bcirefsenden Waggons hintan zuhalten. Sie können mit verhältnismäßig ge ¬ ringen Kosten eingerichtet werden. Wir möch ten anregen, daß die Verbuche, die in dieser Rich tung angestellt worden sind und die gezeigt haben, daß hier Möglichkeiten ^ur Förderung dieser Spezialkulturen der Kleinlandwirtschaft im früheren Weinbaugebiet bestehen, forlgeführt werden. Insbesondere komm» hier Badei», die Bühler Gegend usw. in Betracht. Sie wissen, daß wir in den nächsten Jahren — es beginnt Heuer schon —, um den eigentlichen Edelweinbau zu schützen, vor die Notwendigkeit gestellt sind, den HybriSenanbau zurückzudammen. Nun ist nur für einen Teil dieser seitherigen Hybriden anlagen die Möglichkeit der Nmstellung auf Edel- welnvau gegeben. Die große Maste des Gelän des, das jetzt noch mit Hybriden bestanden ist, muß auf andere Kulturarten umgestellt werden. Wenn auf den Flächen, die auch parzelliertes Gebiet sind, dis auch Einzelwirtschaften in Fami lienbetrieben sind, sich eine Familie halten soll, so kommt nur Umstellung aus intensivst« Land wirtschaft in Gartenbau in Betracht, oder Obst bau, insbesondere Beerenobstbau. Auch aus die sem Grunde ist es notwendig, diese Möglichkeiten der Verfrachtung selbst in gewitterreicher Zeit im Sommer durch Einbau der vorhin angereg ten Cntlüftungsanlagen zu schaffen. Nun wurde heute schon mehrfach von der Lufthansa geredet. Wir begrüßen ihr« Entwick lung. Wir misten allerdings, daß sic uns gerade in den arbeitsintensivsten Zweigen der Land wirtschaft, des Gemüsebaues, der Blumenkultur und auch der Beerenkultur durch rasche und sichere Heranbringung gesunden hochwertigen Obstes. Gemüses und von Blumen aus dem Aus land etwas gefährlich werde» kann. Aber schließ lich bestehen auch noch Möglichkeiten für uns. Wir haben für unsere Erzeugnisse höchstwertigen Obstes, höchstwertigen Gemüses und höchstwerti ger Blumen einen Absatz in den Gebieten der nordischen Staaten und des Ostens, und hier könnte uns die Lufthansa, die uns sonst be ruflich nicht immer" sehr angenehm ist, auch eine gewiße Unterstützung leihen Ich möchte die Anregung geben, daß die Lufthansa veranlaßt wird, einmal danach zu sehen, ob sie nicht auch dem deutschen Obst-, Gemme- und Blumenbau dienen kann, mindestens ebensogut wie dem aus ländischen. — Wenn daS ausgedehnt wird — und die Möglichkeiten dazu sind vorhanden —, so würde uns das außerordentlich freuen. Dir haben, wie Ihnen sicher auch bekannt ist, in den Gebieten, die klimatisch für eine Kultur dieser Art günstig liegen, wie ich eingangs erwähnte, gerade auch mit Unterstützung durch Reichsmikte! eine ganz gewaltige Ausdehnung dieser Art intensivster Landwirtschaft erreicht Bei der heute schrumpfenden Wirtschaft erscheint 's uns drin gend notwendig, alle Möglichkeiten der Ausdeh nung und d«S Aufbaues unserer Wirtschaft sich zunutze zu machen. Tas ist möglich, wenn auch die Verkehrsmittel, auf dis das Reich doch einen gewissen Einfluß hat, dieser Aufbauarbeit nutz bar gemacht werden." Deutsche Mukerblumenschau vom 8. bis 15. März in Berlin Die diesjährige Winterblumanschau, die von der Deutschen Gartenbaugesellschaft in Gemein schaft mit der Ortsgruppe Gr--Berlm des Verbandes Deutscher Blumengeschästsinhaber veranstaltet wurde, fand unter Leitung des rührigen Herrn Ernst Dageiörde in den Auto- «uSstel'nngsrSnmen von Schapiro, Unter den Linden, statt. Di« Lage des Ausstellungs lokales an einer der verkehrsreichsten Straßen deS Zentrums war ohne Zweifel günstig, zumal auch die vier Schaufenster der Werbung dienst bar gemacht wurden und die Vorübergehenden zum Besuch aufforderten. Leider wirkten die zahlreichen Säulen in der Hall« aus die Ein- Herrlichkeit des Ausstellungsbildes recht störend. Der Besucher wurde dafür aber durch di« vor züglichen Aulturleistungen voll entschädigt, die Zeugnis von den Fortschritten der deutschen Blumengärtner ablegten. DaS erkannte eben falls fast die gesamte Berliner Tage spross«, die in Wort und Bild dir Großstadtbevölkerung aus die Schau aufmerksam macht«. Auch diesmal beschränkte sich der AuSsteller- kreis nicht nur auf Berlin und dis nähere Um gebung; aus Hannover, Holstein, Freistaat und Provinz Sachsen, ja selbst aus Schlesien waren Firmen herbeigekommen. Bedauerlicherweise hatten zum Teil die Pflanzen der auswärtigen Aussteller durch die starken Nachtfröste er- HMcch gelitten. Der untere Stock der Ausstellungshalle war den Gärtnern Vorbehalten, während im oberen Stock auf einer kleineren Fläche die Ortsgruppe Groß-Berlin deS B. d.B. durch eine Kollektiv ausstellung vertreten war. Die Ueberlegenhsit der deutschen Treib- tösen, nicht nur durch Haltbarkeit, sondern auch in der Schönheit, bewiesen die Sorti mente von unseren rühmlichst bekannten Nosen- fpezialisten G- ClaS, Berlin-Zehlendorf, und August Noack, Berlin-Mariendorf. Von d«n Sorten seien erwähnt: „Mrs. F. N. Pierson", „Mepr. C. A. van Rossem", „Modin. Butter fly", „Etoile de Hollande", „Briarclisf", ,„Rose- landia", „Lord Charlemoni", „Rose Premier", „Templar", „Souvenir de Claude Pernell', „MrS. Henry Winnct"; weniger bekannt dürsten „Talisman" und „Präs. Herbert Hoover" gewesen sein. .Flieder wurde in ausgezeichneter Beschaffen heit von Fritz Gabbert jr., Friedrichsfelde, und Noack in folgenden Sorten ausgestellt: „Charles X", „Andenken an L. Späth", „Perle von Teltow", „Marie Legrem", „Sinai". Die Ausstellung gibt uns erneut Veranlassung, dar auf hinzuweisen, daß wir es aus vielen Ge bieten der Schnittblumenkultur ohne weiteres mit der holländischen Konkurrenz aufnehmen können. Nach Rosen, wie sie hier gezeigt wurden, und besonders auch nach Flieder, wie ihn Fritz Gabbert ausgestellt hatte, wird man unter der aus Holland kommenden Ware ver geblich juchen. Viel bewundert wurden besonders von Fach leuten die Cyclamen von E. Binnewies, Alfeld, der in vorbildlicher Keife dir Hauptsarbsn nebeneinander aufgestellt hatte, und so dem Beschauer einen guten Ueberblick über seine wertvollen Hochzuchten gab. In letzter Zeit wurde die Nachfrage nach Rokokosorten großer, auch hiervon konnte man ein Sortiment in allen Farbtönen sehen. Reichblühende und kräftig entwickelte Cyclamen in allen Sorten zeigte C Stoldt, Wandsbek, dessen ausgezeichnet« Züchtungen gleichfalls jedem Fachmann bekannt sind. Auffallend war die Größe der Blüten, mußte man doch dabei bedenken, daß sie von zwei jährigen Pflanzen stammten. Auch F«rd. Blume, Berlin-Buchholz, stellte Cyclamen — meist „Blutroll' — aus, die recht beachtenswert waren. Prächtige blaugefärbte Hortensien in bestem Kulturzustande konnte man bei Otto Platz, Charlottenburg, bewundern; es war die ältere Sorte „Vicomtesie de Vibray", di« ihre hervor ragende Eignung zur frühen Blaufärbung be wies. Ein Sortiment Hortcnsien-Einsticler stellte — außer seiner beachtenswerten Bc- gonien-Neuheit „Konkurrent" gräcilis" — Ri chard Besser, Halberstadt, zur Schau. In diesem r Jahre waren auch Cinerarisn in bester Beschaffenheit zu sehen. Von den Wcißenseern war Paul Curio anwesend, aus Berlin-Hohenschönhausen Albert Julius Gensler und Paul Gabriel aus Hünern. Selten schön waren, wie kaum anders zu erwarten, die Amaryllis-Hybriden von Ernst Winter, Mahlow, in rot, gestreift und reinnwiß. Eben falls sehr anziehend wirkte die Gruppe der riesen blumigen Calla aethiopica von A. Prütz, Zehlendorf. Calla grandisiora „Nicolai" und Calla „Childsiana" brachte die Gartcnbanab- teilung der Gutsvcrwaltnng Zehlendorf. Ganz besonders erwähnenswert waren zwei ge mischte Schaugruppsn, die dem Pflanzenfreund und Fachmann viele Anregungen geben konnten. Aus der Fülle des Gebotenen sei mir einiges genannt: aus dem Mittclbeet von Adolf Grill«, Wcißensee: Chtisus racemosus, Cytisus Dossi, intensiv leuchtende Clivia miniata, Anthurium Andreanum, Diccntra spectabflis, Azaleen und anderes; aus dem seitlich angeordnctcn Beet von Paul Curio: PrunuS triloba, Wistaria chinsnsis, das kirschrotblühende Rhododendron „Gerda" (deutsche Züchtung), di« großblumig« roiasarbene Erica hiemalis, Erica persoluta alba und anderes. In der Nähe des Einganges batte Richard Günter, Friedrichsfelde, ein Frühlingsbild entstehen lassen. Auf einer natürlichen Rasenfläche standen blühende Pirns Scheideckcri und Funkien, aus dem grünen Rasen crschienen überall blühende Crocuss«. Noch reizvoller wäre die tuffweis« Pflanzung der Crocusse gewesen. Den älteren Fachleuten war sicber noch die jetzt fast seit SO Jahren auS den Kulturen vcrschwnndgne Brnnfelsia syn. Fränciscea bekannt. Daran schuld war die schwierige Anzucht aus Stecklingen uitd Samen. Vom internationalen Wertzeugnis Bon Friedrich Werner, Beu«! a. Rh. Sowohl in Wien vor drei Jahren als auch in London 1930 wurde die Frage deS internationalen Wertzeugnisses behandelt. Der- treten waren Deutschland, Oesterreich, Ungarn, Holland, Schweiz, England und Frankreich. Es ist verständlich, daß die Lösung nicht einfach ist. Sie ist abhängig von der Frage: „Was ist schön?" — also vom Geschmack des einzelnen Landes. Demnach kann eine neu« Pflanze, sagen wir für Deutschland ein« hohe Bewertung bekommen, ohne sie in Eng land oder Holland zu finden. M. E. wird dies aber eher zur Ausnahme als zur Regel gehören. Was soll von anderen Ländern z. B. eingcw endet werden gegen ein« Errungenschaft der Gladiolenzucht deS einen Landes? Höch stens die Tatsache, daß di« Neuheit überhaupt keine wesentliche Verbesserung vorhandener Sorten davstellt. Gleiches gilt ohn« Zweifel auch von krautartigen Pflanzen, z. B. Pelar gonien, Heliotrop usw. Höchstens di« klimati schen Verhältnisse könnten hier Unsicherheit in die Beirrtcilung bringen, wie z. B. viele oder wenige Niederschläge, hohe Sommer wärme, starker Sonnenbrand gegenüber mari timem Klima. Allgemein gefordert wurde die Prüfung von Neuheiten in Verfuchsgärten. Wir sind in Deutschland hierin aus dem besten Wege und erkennen z. B. kein« Prüfung an für „ab- geschiiittene Blumen", was anderswo noch möglich ist. Allseitig klang der Wunsch nach Schaffung oder besser nach Festsetzung von Standard- sorten heraus. In Wirklichkeit sind solche längst vorhanden, nur die Benennung hat noch zu erfolgen- Hier eröffnet sich ein Ar beitsfeld für alle Sonderziichtervereinigungcn. Di« Arbeit kann bei gutem Willen :m Lauf« dieses Jahres erledigt sein. Jetzt hat tu« Praxis zu entscheiden. Bei Austausch dieser Standardsort«» mit anderen Ländern wird sich zeigen, wir Welt wir voneinander entfernt sind, ich glaube aller dings eher, wie nahe »vir uns stehen. Daß in den Verfuchsgärten aller Länder neben den Neuheiten die älteren Sorten (muß in Zukunft heißen: Siandardfortcn) zum Ver gleich angepflanzt werden, ist als selbstver ständlich zu begrüßen. Für Deutfchland haben wir als Zentral stelle schon in Wien den Neichsverband des deutschen Gartenbaues e. V. benannt und in London bestätigt. Warum? Weil derselbe seit Jahren in seiner Abteilung für Züchtung und Anerkennung dies« Frag« mit Erfolg be arbeitet. ES wird nicht daran gedacht, dies i» enger Form zu tun» wir begrüßen jede Mitarbeit, ja mehr sogar: wir wünschen st« dringend, weil wir sie brauche». Manche dieser Fragen wurden auch wieder holt im Fachausschuß sür Blumen- und Pflan zenbau besprochen. Di« reg« Aussprache be wies immer das vielseitig« Interesse und di« Wichtigkeit, solche Arbeiten für d«n deutschen Gartenbau — »richt nur Erwerbsgartenbau — durchzuführen. Als deutsche Gärtner haben wir als erste und wichtigst« Aufgabe, deutsche Pflan- zensortünente zu sichten und deutsche Neu heiten zu prüfen und zu bewerte,». Darüber hinaus aber unsere deutschen Erfolg« dem Ausland zu zeigen und umgekehrt Neues, Fremdes mit dem unsrigen zu vergleichen. Deshalb wird von der Abteilung für Züch- tung und Anerkennung alles auf diesem Ge biet genau beobachtet, und in Deutschland bewertete Neuheiten werden dem Ausland über mittelt. Teilweise fehlt dort die Sammelstelle, er klärte doch der Vertreter Frankreichs,' daß man in seiner Heimat „nur" ein Dutzend Stellen besitze, di« sich nnt diesen Arbeiten befassen. Das braucht kein Fehler zu sein für das Endresultat, aber «S drängen sich die Mr Kollege Lekrön-Dresden ssgt: Tu mslnsr grüötsn Sskrisciigung sinct csis Versuaks mit lsirsm iiolr- impräsmvrungsmittsl susgstsUsn . . . lat» ksbs sabon vsrsvsiisctvns iiotrkonssrvivrungs- mlttsl sngswsnclst, ksbs sdsr kslnss so lslvbt in «tsr Ssbsncllung unü so ssubve b»I etoe V«r»ven6ung bokun- clsn als vis» UrtoN vinss bsksnntvn ^sosimsnnvs muö Sis vsrsniassvn, sofort ssldst sinsn Versuch mit „Klurslssi" ru msobvn, Ss- stsllon Sis sm peods-XUo Xristsii» mit <-sdrsuokssnwvisung «tured «ins üsr nsesi- stsksn^sn Elnksutsorgsnlsstlonvn Mrs* Ssrukssl In blorctclsutsOkIsncl: vsnsndsil ttstlksis a. o„ vifNa e r. in SUctclsutsolllsnct: mmvo. osnnsk genorssnrriisn e. S. m. d. L. Ü8MS. In Wsstctsutsotsisnü: mrliMkens ospienüsu-ronliAis a. s„ ilsigisia. KUr Eommsrn, Srsnrmsrk: imsnrvinksis fommskn» m kinsnst«- SkrsiMlrzg s. g. m. v. »„ Asm». Wir fllsiron siis Ssctsrtsartsicsl vis ^sseklnsn, SsrSts, vvngsmittsk, Insstcta, Krllkdsvtksnstsr, Elas, itorns lndustrls-XIN, Xultursrüsn, 0eok«n, KlurslsH unO Anstrlokmlttsl ua«. Xurr: Hiles, ws s 6sr bllsuekti Fragen auf: ,Kird hier nicht zu sehr neben einander gearbeitet?" Wie saßt man die Ar beit zusammen, wie vereinfacht man sie? Da für müssen die Länder selbst sorgen. Wir hoffen, daß eS bald geschieht. Bei Austausch der Länderlisten wird sich ohne Zweifel «in Weg sür zukünstige ersprieß liche Arbert zeigen. Hier bewertete Blumen sollen in den anderen Ländern und umgekehrt in den jeweiligen Versuchsfeldern beobachtet und geprüft werden. Dann erst kann das internationale Wcrtzeugnis herauskommen. Ob eS so duvchgesührt werden wird, muß die Zu kunst zeigen. So erscheint der Weg vom Züchter bis zum internationalen Wertzeugnis weit, und es taucht die Frage auf: „Was ist der Prak« tische Wert dieses Zeugnisses?" Der geld liche Gewinn wird »richt groß sein, denn die Neuheit ist längst im Handel, zumal dann, wenn sis erstklassig ist, und dann ist di« klin gende Münze auch schon in der Tasche des Züchters. Aber es bleibt doch übrig: der Wettbewerb zwischen den Pslanzcnzüchtcrn der verschiedenen Länder. Und wie jedes Land, so will auch Deutschland in diesem Bestreben, Neues und Bestes zu züchten, nicht nur der eigenen Heimat, sondern der weiten Allgemein heit dienen. Und wenn dann „nur" die Ehre bleiben sollte, daß dieses oder jenes Land, besser, daß die Züchter in dem einzelnen Lande Hervorragendes hrrausbrachtc» und das inter nationale Wcrtzeugnis erhielten, — dann wäre auch dies der Mühe und Arbeit wert. Aber neue Möglichkeiten eröffnen sich, wenn der „Patentschutz" auf Pflanzca-Nc«» hctte», wie er in Nordamerika und Frankreich beschlossen und eingeführt ist, praktisch durch führbar ist und übertragen werden könnte auf alle Länder . . . Das würde jeder jedem Züchter gönnen. Erst I. F. Schneider, Crimmitschau, gelang es, aus ernigen Kreuzungen keimfähige Samen zu gewinnen. In anschaulicher Weis« gab Schnei der dadurch einen Begriff von der schnellen Wüchsig leit der Brnnfelsia, daß er Sämlinge im Saatbeet, nach zwei, drei und fünf Mona ten verstopfte Sämlinge und mehrjährig« Pflanzen nebeneinander zeigte. Im Blatt hat das interessante Gehölz Aehirlichksit mit dein von Rhododendron, währeird die Blüte di« Zugehörigkeit zu den Nachtschattengewächsen verrät. Die Farbenpracht und di« eigenartige Wuchk- socm der Orchideensammlungen von Kruyff. Neubabelsberg, und Rene Gaveaux, Lichten, »nrde, verfehlt«» ihre Wirkung aus den Blumen freund nicht. Immer wieder sah mau inter- cssicrtc Gruppe»» vor diesen» Stand. Auch Elas zeigte Cypripedium insigne-Hybriden aus seinen bekannten Schnittblumenkulturen. Einen DüngimgSversuch mit der Sorte Primula chincnsis „Karfunkelsteil»" hatte Georg Gallsug, Garzau, angestellt. Er sollte diese Sorte in drei Staffeln, nngcdüngt, mit Volldüngung und ohne Kali aus. Bei der Staffel „Dolldüngung" konnte der Beschauer kräftigen Wuchs und reichen Blütenansatz beobachten. Stark duftende deutsche Veilchen (Königin Charlotte) von Julius Dehmelt, Seehof, riefen das Ent zücken vieler Besucher hervor. Ausfallcndcrweise waren auch diesmal die Kakteenzüchter nur in geringer Anzahl erschienen. Johann George, Schlachtens«, brachte «ine kleine interessante Sukkulsntensammluttg. C. A. Krause, Gom- mern, stellte Begonia sempcrflorcns „Winten- Märchen" zur Schau, eine Neuheit von 1930/31. Voi» de« GamciMndlern ivaven vertreten Mbert Treppens, Berlin, mit Primula mala- coides, niedrig und halbhoch, und mit nclken« blütigen Prunula chiuensis, ferner G. Mame- row, Berlin-Steglitz, mit einigen Sukkulenten und Myosotis. Im oberen Stock wurde dem Besucher in der gemeinsamen Schau der Ortsgruppe Groß- Berlin des V.d.B. Gelegenheit gegeben, die Verwendung der Blumen im Heim kennenzu- lcrnen. Kaffeetafeln mit deutschen Maiblumen, die überhaupt das Feld beherrschten, andere Tafel»» mit Anthurium, Tische für kleinere Festessen, gleichfalls mit deutschen Maiblumen und sür größere Gesellschaften mit Orchideen und geschmackvoll zusammcngcstellt« Bindereien zeugten von dem hohen Stand der modernen Blumenbinde kunfi. Zahlreiche Preise in Form von PreiS- münzen, Ehrenurkunden nnd Geldpreisen wur den für die besten Leistungen verliehen. Leider ist es infolge deS Platzmangels nicht möglich, die Namen der einzelnen Preisträger bekannt- zugeben. Wenn nur ein Teil der Großstadtbevölkrung durch diese Schau zur Erkenntnis gekommen ist, daß deutsche Wintcrblumen die schönsten nnd haltbarsten sind, und aus dieser Er kenntnis die notwendigen Folgerungen zieht, dann ist der Zweck dieser Ausstellung erfüllt. Ko. Von der Werbung Der Präsident der Vereinigt«» Staaten äußerte über die Bedeutung der Werbung sür die Bekämpfung der Wirtschaftskrise ,,«r hab« seincr iin November 1930 ausgesprochenen Mahnung, der wirtschaftlichen Depression durch daS vitale Organ des gesamten wirtscheft- lichen und sozialen Systems: die Werbung, Herr zu werden, nichts hinzuzusügen. DeS Inserat erzeug« einen Wunsch, daraus werd« in vi« le» Mflen Kauflust.
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