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Viläer aus äer Teit. Die russische Stadt Smolensk, die in diesen Lagen rauschende Feste feierte, zum Gedenken an die hundertjährige Wiederkehr des Tages, da auf russischer Erde Napoleons Zusammen bruch begann, veranstaltet diesmal ihre all jährliche „Heiratslotterie" bereits im Herbst und nicht wie sonst um die Weihnachtszeit. — Ein Komitee von 21 Herren sucht eine junge Dame aus, die den Gewinn der eigenartigen Lotterie bildet. Sie muß dann zehn Tage lang die Besuche aller Loskäufer empfangen. Es werden 5000 Lose verkauft, die etwas über einen Rubel (2 Mark) kosten. Sind alle Lose- verkauft, beginnt sofort die Ziehung. Der Ge winner hat das Recht, die junge Dame zu heiraten, die aus dem Ertrage der Lotterie K000 Rubel Mitgift erhält. Schlägt die „Ge wonnene" aber die Ehe aus, so muß sie die Mitgift mit dem glücklichen Gewinner teilen. Seit Errichtung der merkwürdigen Lotterie im Jahre 1784 sind noch keine solche Teilungen mitgenommen, als eS sich der Insel näherte, und ein Schleppdampfer erbot sich, es bis in den Hafen ins Tau zu nehmen. Die vier Engländer nahmen den Vorschlag an. Bei ihrer Ankunft im Hafen wurde ihnen eine Rechnung von dreitausend Mark vorgelegt, die sie nicht be zahlen konnten. Sie erklärten, sie hätten ge glaubt, es könne sich höchstens um ein Bergegeld von 200 Mk. handeln. Die Berge-Gesellschaft, der der Schleppdampfer gehört, ließ daraufhin den „Silbernen Halbmond" mit Beschlag belegen. — Das stürmische Wetter hat den vier „Spionen" arg zugesetzt. Tagelang kamen sie nicht aus den Gummimänteln heraus und konnten nur dann und wann eine Stunde un unterbrochenen Schlafes genießen. Die wilde Taschendiebe unter der 15000 Personen zählenden Menge der Wallfahrer eine große Panik, indem sie plötzlich an verschiedenen Stellen „Auto! Auto!" riefen. In dem furchtbaren Gedränge erlitten fünf Personen Nervenchoks und vierzig Personen wurden bewußtlos, während die Diebe eine M^enge Uhren, Ketten und Geldbörsen er beuteten. Don Miguels Spielglück. Aus Trouville wird gemeldet, daß das Glück während der großen Woche von Trouville den Prinzen Don Miguel von Braganza auffallend begünstigt hat. Er hat im Laufe einer Woche nahezu eine halbe Million gewonnen. 4VV0V Mark-Spende des Papstes. Der päpstliche Nunzius in Madrid hat im vom Besuch des sranzösischenWmsterpräsidenten poincare in Rußland. Von links: Admiral Lubnow, Ministerpräsident Poincars, Grigorowitsch, russischer Marineminister, Louis, französischer Botschafter in Petersburg. Das Diner an Bord der Jacht „Newa" auf der Reede von Kronstadt. vorgekommen. * -- * Die alte Klage, daß man im Theater auf vielen Plätzen sehr schlecht sieht, die in Berlin zu einem (widerrufenen) Verbot der großen Damenhüte geführt hat, ist auch in Konstan tinopel Gegenstand polizeilicher Erwägungen ge wesen. Dort aber hat man die heikle Frage echt orientalisch gelöst. Durch einen Anschlag wurde in einem Theater bekannt gemacht: .Damit alle Besucher der Vorstellung gut zu folgen vermögen, hat die Theaterdirektion be stimmt, daß die Besucher der ersten drei Reihen sich hinlegen, die Besucher der folgenden drei Reihen knien und alle andern stehen. Auf diese Weise kann jedermann das Schauspiel ge nießen." — Aber noch in andrer Weise hat dieselbe Direktion Vorsorge getroffen, damit jeder Besucher zu seinem Kunstgenuß komme. Sie hat angeordnet, daß das Publikum bei Strafe der Entfernung sich jeder Beifalls- oder Mißfallens äußerung unbedingt zu enthalten habe. In diesem Theater kann also so leicht kein Mime ausgepfiffen werden. * . * Wohin die Marotte, aus ihren Kindern Wunderkinder zu machen, führen kann, zeigt «in Hospital, das kürzlich in Sydney (Austra- Len) eröffnet worden ist und nur solche Kinder aufnimmt, deren Nerven durch „frühzeitige Überanstrengung auf dem Gebiete geistiger Ar beit" gelitten haben. Seit nämlich der jugend liche Kubaner Capablanca 1910 im Schachwett kampf zu Sydney gegen erstklassige Meister gewann, sind viele australische Ellern von dem Tick befallen worden, ihre Sprößlinge zu Wunder kindern zu machen. So findet man in dem neuen eigenartigen Krankenhause Kinder, denen man mit nicht ganz vier Jahren schon musi kalische Leistungen abverlangte, ein Dreijähriger malt fortwährend Lokomotiven, ein Achtjähriger rechnet in schlaflosen Nächten schwierige Schach- «üge durch und ein Knirps von fünf Jahren übt sich fleißig in Ölfarbe. Nach Aussage der Ärzte sind von den 163 Insassen des Kranken hauses nur wenige heilbar — ein trauriges Zeichen unsrer Zeit, die auf allen Gebieten ins Maßlose strebt. N. O. Von und fern. Die Sicherheit der Ozeanpassagiere. Auf die deutsche Anregung hin haben sich jetzt alle in Frage kommenden Mächte bereit erklärt, eine Konferenz in London oder Haag zu be schicken, die Maßregeln zur größeren Sicherung des Verkehrs auf den Ozeanstraßen erwägen soll. — Deutschland schlug eine solche Konferenz gleich nach der „Litanic"-Kataflrophe vor. Die Abenteuer der Eckernsörder „Spione". Die Irrfahrt des „Silbernen Halbmondes", der Jacht der fünf Engländer, die kürzlich in Eckernförde verhaftet und dann wieder frei gelassen wurden und mit ihrer Jacht «ach England fahren wollten, hat in Terschelling an der holländischen Küste vorläufig ein Ende gefunden. Das Fahrzeug war vom Wetter sehr Der französische Ministerpräsident Poincarö ist, wie man hört, unter anderm zu dem Zweck nach Rußland gereist, um ein Marine-Abkommen zwischen der Republik und dem Zarenreich zustande zu bringen. Kein Wunder also, das Poincarös An wesenheit auch von den russischen Marinebehörden gefeiert wurde. Gleich nach der Ankunft des fran zösischen Panzerkreuzers „Condä", der Poincarö nach Kronstadt brachte, fand an Bord der Jacht des ruisucken Marineministers ein Diner statt. AIS Poincarö aus der Rückreise wieder Kronstadt passierte, gab er seinen, russischen Gastfreunden von der Marine an Bord der „Condö" ein Frühstück, an dem auch der russische Minister des Auswärtigen teilnahm. Sowohl bei dem ersten als auch bei dem zweiten Festmahl in Kronstadt wurden die herz lichsten Trinlsprüche auf die beiden verbündeten Reiche und deren Flotten gewechselt, deren nähere Verbindung einer der Zwecke des französischen Ministerbesuches in Stutzland war. See machte das Kochen fast unmöglich. Das in Kiel eingenommene Schwarzbrot schmeckte bald so schlecht, daß Schiffszwieback vorgezogen wurde. Vier oder fünf Meilen von dem Leuchtturm von Terschelling entfernt, lief der „Silberne Halbmond" auf einer Sandbank auf, und nun gaben die erschöpften Engländer, die versucht hatten, den Hafen ohne Lotsen zu erreichen, die Weiterfahrt auf und warfen Anker. Hier fand sie der Schleppdampfer. Einer von ihnen holt nun von London das Lösegeld, um ihrer an Abenteuern reichen „Spionierfahrt" ein Ende zu machen. Fünf Personen im Post-Auto ver unglückt. Bei Großbous (Reg.-Bez. Trier) versagte die Steuerung eines besetzten Post- Autoomnibusses, der gegen einen Baum rannte und zertrümmert wurde. Fünf Personen wur den verletzt. Vier Personen an giftigen Pilzen ge storben. In Dobergast bei Weißenfels er krankte die Familie eines Molkereibesitzers infolge Genusses giftiger Pilze. Der Mann und drei seiner Kinder sind gestorben, die Ehefrau und das vierte Kind liegen schwer danieder. Schreckensszenen unter Wallfahrern. Im Wallfahrtsort Maria Eich bei München, der sein 200jähriges Jubiläum feiert, verursachten m. —. » Namen des Papstes eine Spende von 40 000 Mark für die Hinterbliebenen der bei dem letzten Sturm im Golf von Biscaya verunglückten spanischen Fischer übergeben. Die Sammlung hat jetzt im ganzen die Höhe von einer halben Million Mart erreicht. l-uMcbiffakrr. — Die Kaiserliche Marine erhält zum 1. Oktober ihr erstes Zeppelin-Luftschiff, das demnächst seiner Vollendung entgegensieht. Dem vorläufigen Aufenthalt dieses Luftschiffes in Johannisrhal-Adlershof dürste seine dauernde Stationierung in Kiel folgen, dessen Flugplatz eine große Ballonhalle besitzt. Das zweite Marine-Lustschiff wird jedenfalls Wilhelms haven als Standort erhalten, wo jedoch eine Ballonhalle noch nicht vorhanden ist. — Auf dem Eulerflugplatz bei Frankfurt a. M. wurden in den letzten Tagen zehn Euler flugzeuge von der preußischen Heeresverwaltung abgenommen, nachdem die vorschriftsmäßigen Prüfungsbedingungen erfüllt worden waren. Die Flugzeuge blieben alle länger als eine Stunde in der Luft, mit einem Passagier an Bord, und erreichten die vorgeschriebene Höhe von 500 Meter innerhalb der verlangten 15 Mi nuten ; 'ein Flugzeug sogar in 4 Minute» 45 Sekunden. SS-SS-SSS'"" ' «'m — »* Vie Leiden einer Motorsahrt über den Ozean. K Mit stürmischem Jubel wurde in Queens town von einer schaulustigen Menge die An kunft des gebrechlichen kleinen, kaum 11 Meter langen Motorbootes „Detroit" begrüßt, mit dem Kapitän Day mit einer Besatzung von nur drei Mann auf seiner verwegenen Fahrt von New Jork nach St. Petersburg den Atlantischen Ozean überquert hat. Vertreter der Stadt Queenstown empfingen die unerschrockenen Männer und feierten das glückliche Gelingen des Wagnisses. Einem Mitarbeiter des ,Daily Mirror' erzählte dann Kapitän Day einige Einzelheiten von der Überfahrt, die allem An schein nach an Abenteuern, Entbehrungen und Leiden nur allzu reich gewesen ist. „Wir atmeten wie erlöst auf, als wir um 8 Uhr morgens endlich Land vor uns sahen: 15 Meilen voraus im Norden Küstenstreifen! Genau 21 Tage und 16 Stunden haben wir mit unsrem Boote gebraucht, um den Abstand von Land zu Land zu überwinden. Die ersten drei Tage war der Wettergott uns günstig, aber am 20. Juli kam ein schwerer Nordwest auf, dazu ein Maschinendefekt, wir mußten die ganze Nacht über still liegen, die Maschinisten waren seekrank, daß sie die Reparatur nicht ausführen und ihr Amt nicht versehen konnten. Dabei mußten wir entdecken, daß das Trinkwasser in den Tanks schlecht war, die Behälter waren nicht gereinigt worden und noch voller Farbe. Die Qualen, die dieser Mangel an Ruhe und Wasser uns auferlegte, sind in Worten schwer auszudrücken. Wir atmeten auf, als wir dem Dampfer „Vola" begegneten und baten um eine Kiste Jngwerbier. Aber bei dem starken See gang war es unmöglich, längsseits zu kommen, und aufs Haar wäre unser kleines Boot an der Schiffswand der „Vola" zertrümmert worden. Am 24. Juli mußte dann der Ingenieur seinen Posten verlassen, er war so seekrank, daß jede Weiterarbeit ein Unding blieb; dabei rollte daS Boot schlimm in dem hohen Seegang und nahm Wasser über. Und so verstrichen die Tage; nur hin und wieder unterbrach etwas günstiaere Witterung die Kette der Anstrengungen. Wir kamen buchstäblich nicht zum Schlafen. Am 31. Juli sprachen wir mit der „Amerika" und baten um eine Flasche Wasser; aber es war unmöglich, uns verständlich zu machen; wir erhielten nichts. Die letzen drei Tage brachten den Gipfel des Jammers. Die Mannschaft war durch den Mangel an Schlaf vollkommen er- schöst, das Boot begann schwer zu lecken und wir mußien unausgesetzt an den Pumpen arbeiten, um flott zu bleiben. Ich kann die Zähigkeit und die Tapferkeit meiner Gefährten nicht hoch genug rühmen, aber der beste Augen blick unsrer ganzen Fahrt war doch jener Morgen, an dem endlich Irlands Hügel aus dem Meere emporstiegen . . ." Gemeinnütziges. * Zur Vertilgung der Fliegen, die, abgesehen von ihrer sonstigen Lästigkeit, nach- gewiesenermaßen ansteckende Krankheitskeime verbreiten, seien hier die Mittel zusammen- gefaßt. Wenn der Ruf „Fliegenstöcke" erschallt, so kaufe man solche, denn diese Art von Fliegen fallen ist sehr wirksam. Wo keine solchen an geboten werden, stellt man sie selbst her, und zwar aus zwei Teilen Rüböl und einem Teil geschmolzenem Kolophonium. Man bestreicht damil dünne Stäbchen und . stellt diese in Blumentöpfe oder wo sie sich sonst anbringen lassen. In England hat M. Rafford, Mitglied der Londoner Gesellschaft für Gartenzucht, die Beobachtung gemacht, daß, als in einem Zimmer sich eine Kastoroelpflanze (Rizinus) befand, die Fliegen wie durch Zauber verschwunden waren. Bei näherem Zusehen fanden sie sich tot unter halb der Blätter der Pflanze. *** Blattläuse von Zimmerpflanze» vertreibt man, indem man die Pflanzen öfter mit Rußwasser begießt. Straße entlang. Wieder Feuer, scharfes, sicheres! Pferd stürzt auf Pferd, und zwei der wackeren Reiter hingen, durchbohrt von tödlichem Blei, zu Boden. Vorwärts! Weiter! — . Schon sind sie in der Nähe der Stadt. Ein mächtiges Hurra erschallt aus den Kehlen der Mutigen, ein Hurra, das das Echo der Berge weckt und der Feinde Herzen bewegt. Schon oft hatte man die Wirkung dieses Hurras kennen gelernt und auch heute verfehlte es dieselbe nichr. In dem Augenblicke, da eine neue Gefahr, eine Schwadron französischer Kürassiere wie ein rasselndes Ungewitter herandrängt, wenden sich die Jäger vor der Stadt zur Mucht und, den Kürassieren gerade entgegenstürmend, hemmen sie dieselben im Vordringen. Inzwischen sind die Ulanen zur Stadt hineingejagt. In rasender Este durchfliegen sie die Hauptstraße, wenden sich dann links ad, in dem sie, um die Ecke biegend, den Lauf der Pferde etwas hemmen und jagen dann zum andern Tor hinaus. Dies war das Werk einiger Minuten. Ehe sich die Franzosen von ihrer Überraschung über den tollkühnen Überfall erholt hatten, waren die Manen schon über alle Berge. Ml einigen Blicken hatte Walden die Situation überschaut. Die Umgegend war von Infanterie stark besetz!. Lou den Höhen sah eine Batterie drohend Hemieder. Kavallerieregimenrer bildeten die Deckung. Nun ging es im vollen Galopp um die Stadt hemm; bald war die Straße wieder «rreicht und pfeilschnell, wie sie gekommen > waren, jagten die Ulanen zum Regimente zurück. Jetzt erst schienen die Franzosen zur Be sinnung zu kommen. Die Kürassiere rüsteten sich zur Verfolgung, heftiges Gewehrfeuer wurde den Flüchtigen nachgeschickt. Noch einmal fielen zwei Pferde unter den feindlichen Ge schossen, dann aber waren die Ulanen gerettet. Die Rekognoszierung war geglückt. Dampfend kamen Rosse und Retter beim Regiment an. - Leutnant Walden musterte die Reihen seiner Getreuen. So manches bekannte und liebe Gesicht sah er nicht wieder. Und vor allem, wo war Karl Wilde? „Er ist gestürzt," sagte einer der Kameraden. „Aber ich habe'ihn noch hinter mir gesehen, als wir die Stadt verließen," entgegnete der" Leutnant. „Er oder sein Pferd wurde von den letzten Kugeln getroffen. Er stürzte an meiner Seite." „Gott sei allen gnädig," sagte Leutnant Walden düster. „Es war eine gefährliche Arbeit." Da plötzlich erscholl hinter ihnen ein lautes und fröhliches Hurra, und als sie sich um- wandten, sahen sie einen Retter in rasendem Galopp heranjagen. „Das ist er!" riefen die Ulanen. „Karl! Wilde I Der wilde Karl! Er reitet ein sran- s zösischeL Kürassierpfrrd. Hurra!" Jubelnd wurde Karl begrüßt. Er war bei dem Sturz seines Pferdes! mit eins: leichten Quetschung daoonge- ! kommen Kaum hatte er sich wieder, aufgemU. als er einen französischen SLkssstrr« < offizier, der im Eifer der Verfolgung auf seinem guten Nenner der Schwadron weit oorausgeeilt war, auf sich zueilen sah. Karl war in Ge fahr, gefangen genommen zu werden. Schnell entschlossen schoß er auf den Offizier, der mit einem grimmigen Fluch vom Pferde sank. Schon jagten racheschnaubend die Kürassiere heran. Da riß Karl den Offizier vollends herab, ichwang sich auf dessen Pferd und jagte davon. Wie durch ein Wunder war er von Ge fangenschaft und Tod errettet. Als Trophäe brachte er den langen, wallenden Haarbusch mit, den er noch im letzten Augenblick von dem Tzapka des Offiziers gerissen hatte. Am Abend dieses Tages empfing Karl den Besuch Kurts von Wildseck. „Ich muß mich aus jeden Fall von Ihnen verabschieden," sagte dieser. „Bei der nächsten günstigen Gelegenheit werde ich vom Ober kommando nach Deujschland befördert werden. Und nun bitte ich Sie, lassen Sie uns als Brüder scheiden! Durch den Dienst, den Sie mir heute geleistet haben, sowie durch Ihre Beziehungen zu meinen Verwandten sind Sie meinem Herzen lieb und wert geworden. Ich möchte das Recht erwerben, Sie, wenn Sie wieder glücklich nach dem Vaterland« zurück- kehren, mit dem traulichen „Du" begrüßen zu dürfen," Kari reichte ihm die Hand. „Mo aus du und du! Und nur möchte ich dich um einen Gegendienst bitten. Ich habe deiner Cousine versprochen, ihr alle meine Erfolge zu weihen. Nimm ihr diesen Heimbusch mit! Ich habe ihn heute einem französischen Kürassieroffizier abge nommen. Sage ihr, ich denke täglich an sie und finde in ihrem Anoenken Mut und Trost in Entbehrung und Gefahr." Kun drückte dem jungen Ulanen warm di« Hand. Er verstand, was dessen Brust bewegte. „Ich werde alles treu besorgen," sagte er. „Und nun leb'wohl! Auf fröhliches Wiederschenk" Kurt umarmte Karl, drückte den Ulanen, die bei seiner Rettung beteiligt gewesen waren, herzlich die Hand, verabschiedete sich insbesondere vom Leutnant Walden und ging. 6. Am nächsten Tage mußte Leutnant Walde« mit seiner Schwadron eine sehr gefährliche Feld wache beziehen. Regen und Wind waren ihre Gefährten. Die Ulanen lagen im spitzen Winkel in die feindliche Aufstellung hinein; des Leut nants Wache bildete die äußerste Spitze. Menschen und Tiere litten wieder großen Hunger, da sämtliche Lebensmittel verzehrt waren. Regen und Wind setzten ihnen gewaltig zu. Als Walden in kurzer Entfernung eine Farm gewahrte, kam ihm der Gedanke, ob daraus nicht etwas, wenigstens für die Pferde, zu holen wäre. Er berechnete die Entfernung dis zum Feinde, dessen Bewegungen man genau beobachten konnte. Ein sicherer Posten konnte durch jein Signal, wenn der Feind sich nahen sollte, die in der Farm weilenden Mannschaften herbeirufen, noch ehe derselbe vollständig heran gerückt war. Eine Gefahr war also mit einem Besuche in der Farm nicht verknüpft. «r e Feryei-'/ig leim.