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Allgemeiner Anzeiger. Amtsblatt für die OrtsbehSrde und den Gemeinderat M Bretnig. Lokal-Artiger iür die Ortschaften Bretnig, GrogMr«ors. Haoswalde, Frankenthal und Umgegend Ter Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend l onnementsprei« inkl. de» allwöchentlich beigegebenen .Illustrierten Unterhaltung»blattes" rierteljäbrlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten in« Hau« 1 Mark SO Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Jmserate, die 4 gespaltene Korpuszeile 10 Psg., sowie Bestellungen auf den All gemeinen Anzeiger nebmen außer unserer Expedition auch unsere sämtliche Zeitungsbote» jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähren wir Rabatt nach Uebereinkunft. Inserat« bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi« Di«n«tag vormittag ^/,1> Uhr, für die Sonnabend-Nummer bi« Freitag vormittag ^,11 Uhr einzusenden. Lckrifileilung, Druck unö Verlag von N. Lchurig, Drelnig. Nr 71. Mittwoch, deo 4. September 1912. 22. Jahrgang. Oertttche» und «Lckstsch-» Bretnig. Am Lonnaben) feiert« im Gasthofe zum ^Deutschen Hause" der Verein .Zephyr" unter zahlreicher Beteiligung der Mitglieder und deren Gäste sein 40. Stif- tungefest. Der Vorsitzende Herr Arth. Gebler bewillkommnete im Laufe de« Lbend« die Anwesenden und hielt dann ein« Rückchau auf den verwichenen Zeitraum. Der Verein wurde am 23. Junr 1872 im .Deutschen Hause" von 19 Mitgliedern gegründet, wo von noch 5, und zwar dte Herren Friedrich Richter, Emanuel Weickert. Ferdinand Schöne, Gustav Schön« und Wilhelm Schön«, dem Vereine angehören, während die übrigen da« kühle Grab deckt. Am 30. Juni desselben Jahre« vermehrte sich die Mitgliederzahl um SO, von denen lS verstorben find und nur noch 1 Mitglied, Herr Gotthold O«wald, am Leben ist. Zurzeit zählt der V rein 201 Mitglieder, einschließlich 18 Frauen. Durch Tod verlor er 83 Männer und 85 Frauen. An Krankengeld gelangten 20793 Mk. 24 Pf. zur Au«,ahlung. Nach dem höchst in lenffanten Berichte kam der Tanz, an dem sich auch 7Sjährig« beteiligten, wiederum zu seinem Rechte. Angenehm unterbrochen wurde er durch hübsche Einzelgrsänge und komisch- Vorträge, aber auch ein Festlied würzte den Abend. Zur Zufriedenheit aller verlief da« F-st. Bretnig. Mit Rücksicht auf die noch sehr im Rückstände begriffene Ernte hat der Kirchenvorstand beschlossen, da« ursprünglich für den 8. September in Aussicht genommene Erntedankfest nunmehr unwiderruflich für den 15. September festzusetzen. Bretnig. Am Freitag nachmittag suchte sich ein junger Mensch au» Pulsnitz M, S. auf der sogenannten Grüudelwiese hier zu vergiften. Ec wurde noch lebend auf gefunden und von hiesigen Sanitätern nach dem Krankenhaus« zu Großröhrsdorf mittels Tragbahre gebracht. LiebeSgram dürfte der Grund zu diesem Schritte gewesen sein. Bretnig. Line Kreuzotter, in deren Innern sich 19 Junge befanden, wurde am Sonntag vormittag von einem hiesigen Ein wohner im HauSwalder Walde vorgefunden und sofort getötet. Die Länge der jungen, ausgebildeten Tiere betrug je 14—15 em. — Landeslotterie. Die Ziehung der 4. Klaffe der 162. König!. Sachs. Landealottecie findet am 4. und 5. September statt. — Der Komet de« nächsten Jahre« wird der Tutlesche Komet sein, der eine Umlauss- zett von 13,7 Jahren hat und bald sich bar wird. Seine größte Sonnennähe fällt zu An fang de« Jahre« 1913. Man wird ihn mehrere Monate gut beobachten können, wi- da« in den Jahren 1871, 1885 und 1898 der Fall war. Entdeckt wurde der Komet 1790. — Da« deutsche Braugewerbe hat bekannt lich immer noch sehr unter der Konkurrenz der ausländischen, insbesondere der sogenannten .echten" Pilsner Biere zu leiden, obwohl es längst anerkannt ist, daß unsere deutschen Biere mindesten» auf derselben Höhe bezüglich de» Extraktgehalte» und der Bekömmlichkeil stehen. Die .Deutsche Brauerzeitung" macht angesichts dieser Tatsache auf die Mitteilung aufmerksam, daß der kürzlich verstoroene Generaldirektor de» Bürgerlichen Brauhauses der Stabt Pilsen 1 Million Kronen fite Armenzwecke unter ausdrücklichen Ausschluß deutscher Ärmer sowie 200 000 Kronen für tschech,sch-nationale Zwecke vermacht habe. Das erwähnt« Fachblatt bemerkt hierzu sehr richtig: .Wen» die» auf Wahrheit beruht, wenigst««» in dieser aufreizend deutsch-feindlichen Form, so kann man nicht begreifen, wie diese Brauerei immer wieder ihre rein deutsche Eigenschaft heroorzuheben bestrebt ist. Dir deutschen K rise haben durch solche an Pro vokation grenzende Vorgänge naturgemäßen Anlaß, ihre Landsleute immer wieder vor »em Konsum oo« Bier zu warnen, da« au« so deutsch-feindlicher Umgebung seinen Ursprung nimmt. — Die neue« Kohlenfeloer de« sächsischen Staat-«. 3'/, Millionen Mark Kaufgelder find in diesen Tagen an mehrere Grundstück»!»«» fitzerm Türchau bei Leipzig von der sächfi- j scheu Staat«regierung au«gezahll worden, dte bekanntlich do t »ie bedeutenden Bcaunkohlen- lager angekauft hat. Die Auezahlung erfolgt in neuen Fünkhundertmai kscheinen. Der An kauf der Kohlenfeloer ist in der letzten Lans- tag«seffion beschlossen worden. H a u « w a l d e. Bei dec hiesigen Spar- kiffe wurden im Monat August 1912 in 54 Posten 9059 Mark etnge,ahlt, dagegen er folgten 15 Rückzahlungen mit 3629 Mark 48 Pfg. Er wurden 3 neue Bücher ausgestellt und 1 Buch abgetan. Großröhrsdorf. Dem hiesigen Turnvereine wurde von seinem Mitbegründer und Ehrenmitglied« Herrn Fabrikbesitzer Her mann Schöne ein Sprungtisch zum Geschenk gemacht. — Am 2. September abend» ^7 Uhr sand in Großröhrsdorf eine Alarmübung der dortigen freiwilligen Feuerwehr statt. Großröhrsdorf. Ohne Haufierscheine wurden vorige Woche hierorts drei Hausierer angetroffen. Zwei davon dolen aa« Speck stein gepreßte Figuren zu hohem Preise an, während der dritte mit Uhren und Ketten handelte, obwohl da» Hausieren mit Uhren und Goldwaren ausdrücklich verboten ist. Pulsnitz. Am Sonntag wurde im hiesigen Schützenhiuse der 11. Oberm-istertag abgeyalten. Herr Reiche-Bautzen, Vorsitzender der Gewerbekammer Zittau, eröffnete die Tagung Mit Bsgrüßungsworten an die Er schienenen. Herr Dr. Gebhardt, Syndikus der Gewerbekammer, erstattete hierauf Bericht über die Tätigkeit der Handwerk»- und Ge werbekammer Zittau auf oa« Jahr 1911/12. Herr Obermeister Klahre-Bautzen verbreitete sich in längeren Ausführungen üoer dis vom Sächsischen Jnnung«verbande in» Leben gs- cusene Älter-rentenkaffe für denselben ange- qehörenoe Hanowe ker, den Beitritt jeoemMsister warm empfehlend, während Herr Ober meister P ch-N^edercunner-dorf einen Vortrag über Kalkulation im Handwerk hielt, und auch Herr Schuldirektor Schnalz-Pulsnitz richtete in dieser Beziehung einige erläuternde Worte an die Anwesenden. Unter Verschie dene» wurde srhc über die ben Gewerbe treibenden schädigenden Wanderlager, über da« Haufierunwesen und die Veranstaltung ungesetzlicher Ausverkäufe geklagt und mancher guter Fingerzeig zu deren Bekämpfung gegeben. »/,6 Uhr war die Versammlung zu Ende. Ohorn. (Vorsicht vor Kreuzottern.) Von Psirsuchern wurden dieser Tage abermal« ir h> sigen Waldungen zwei Kreuzottern gefangen. Nach O-ffnen der einen Otter fand man 14 fast auSgevildete Junge vor. Schmiedefeld, 30. Lug. Kreuzotter. Herr Bahnwärter Lißks erlegte heute wieder eine Kreuzotter in nächster Nähe der Bahn strecke am Rande der Massen y, die 3. in diese« Jahre fast an derselben Stelle. Beim O ffnen de» weiblichen Tiere« fanden sich 15 voll entwickelte Zunge vor. Dieselben waren 14—16 Zentimeter lang, hatten an der stäik- sten Stelle di« Dicke eine« Bleistifte« und wiesen alle schon die charakteristisch- Zeichnung der Kreuzotter, die dunkle Zickzacklinie mit den Punkten, aus. Im Magen de« Reptil« befand sich ein fast verdauter Fro'ch und eine eben hinadgewü--gte Mau«. Bautzen. Ein Bermächmi« von 50000 Mark hat der am 30. Juni d. I. verstorbene Fabrikbesitzer, Zladlrat und Kommerzienrat Eduard W iqang der P nfion»!-ffe der Firm« Gebrüder Weigang testamentarisch zukomme« lassen. Bautzen, 31. Aug. Dec Obermeister und Vorsitzende dec Nezstscp'üiun »kommission der Kceisha ivtm rnnscha't Bautzen für Uhr macher, der 70 Jahre alte llhrmichermeister Johann Gw g Schneider, hier muco« am Sonnabend von der 1 Fe-ienst a'kammer de« hiesigen Landgericht« wegen schweren Sittlich- ksiitoerbrechen», begangen an einem 5jährtge« Mädchen, zu 1 Jrhr 8 Monaten Gefängnis und 3 I ihren G irenrechtsoerlust verurteilt. Radeberg. Jg der R idebecger Export- biervrauerei kam am Freitag der 200 000. Hektoliter in diesem Jihre zum Autstoß. Au» diesem Anlaß hat d e Brauerei Frstschmuck angelegt. Der Umsatz der Brauerei betrug un Jahre 1902: 99 000, 1904: 110 000, 1907: 155 000, 1909: 170 000 und im Jahre 1911: 191 000 Hektoliter. In diesem Jahre glaubt man, nach dem bisherigen Er gebnis aus einen Gesamtumsatz von 225 000 Hektolitern rechnen zu können, Radeberg. Nächsten Sonntag veran staltet die Gruppe Radeberg vom Sächsischen Elbgau-Sängecbunde hierselbst ein Gruppen- Konzert. — Der Feldmarschall Frhr. v. d. Goltz ist in Schandau zum Kurgebcauche eingetroffen. Dresden. König Friedrich August übertrug den Vorsitz im sächsischen Gesamt ministerium, welcher Posten durch da« Ab leben seine« bisherigen Inhaber«, de- Justiz ministers Dr. 0. Otto, zur Erledigung ge langt war, dem Krieg-Minister Freiherrn v. Hausen. Dresden, 2. Sept. Einen Vergiftungs oersuch mit Schwefel und Bilterkleesalz unter nahm ein auf der Stollestraße in einem Restaurant bedienstete« 18 Jahre alte« Haus mädchen. Eine Dieb«stah!«sache und die da mit zusammenhängende emgeleitete Untersuch ung ist der Grund zur unseligen Tat. Bereit« vor einigen Tagen unternahm da« Mädchen im Hühnerstalle einen Selvstmordoersuch. Den Ellern in Pirna hat die Unglückliche in einem Briese ihre Absicht mitgeteilt, sich Sa» Leben zu nehmen. Da« Mädchen wurde der Heil- und Pfl-geanstalt zugeführt. Dresden. Ueber 55 Millionen Mark sächsische Staatspapiere sollen am 11. Sepl. >m staatlichen Fernher,werk hier öffentlich ver brannt werden. Ei handelt sich um eingelüste StaatSschuld-nkoffenscheine, in Staat«schald- »uchfordecungen umgewandelte Renlenpapieie oder sonst wertlos gewordene ZtaatSpaprere, deren Vecvrennung jedermann, soweit der filotz die« zuläßi, beiwohnen üars. Großenhain, 2. September. Der Manöoerschauplatz ist in dte nächste Umgebung unserer Stadt gelegt, denn seil Sonnabend haben die Bctgademanöoer begonnen. Während die 43. Jnf.-Bcigad« in dem Gelände »wische» Radeburg, Königsbrück, Otterschütz, Rohna, Ortrand, Linz, Thiendorf und die «4. Inf.« Bctq. »wischen Rostig, Kalkreuth, Freit«l»borf, Nieder- und Oberridern, Bärwald», Steinbach, Marschau,« «endorf, Altleis, Göhra«aaöver» ierte, traten sich di, zur 45. Jnf.-Brtgabe gehörende« Truppen im Gelände Glaubitz, Koselttz, Frauenhai«, Zabeltitz, Äroßraschütz, Verschätz, Weißig b. Sk. gegenüber. Be» sonder» au»ge»richnet wurde der Tag durch dte Anwesenheit Sr. Kgl. Hoheit de« Kron prinzen von Sachsen, der dem Manöver der 45. Jnf.-Brtgad» in Begleitung de« Herr« Gtneralmojor» von Earlowttz und Leutnant Graf »u Münker beiwohnte. — Vom Raubmörder Trenkler. Der Raubmörder Trenkler, der in Berlin den Juwelirr Schulze, dessen Gattin und Tochter ermordete und später in Zittau verhaftet wurde, ist linmer noch nicht verhandlungsfähig. E» konnte darum die neue Hauptverhanslung noch nicht festgesetzt werden. Burgstädt, 31. Lug. (Liedeübrama.) Wie dem »Burgk. Anzzr." au« Wiltgensoorf berichtet wird, wurde am Sonnabend abend gegen 11 llhr in der Nühe de« Gebüsche» bei Mittelwittgensdorf die 16 jährige Hau«tochter de« Lehrer« Eoelmann von dem 20 jährigen Gymnastiken Vogel au« Ehemn tz durch drei Messerstiche tödlich verletzt. Vogel hat sich ebenfalls durch einen Dolchstich verletzt, jedoch ntcht tödlich. Er rannte selbst nach der Wohnung der Eltern der Edelmann und meldete ihnen, daß er die Tal verübt habe. Der Gymnasiast wurde in« Krankenhau« ge bracht, wo er sich noch befindet. Der Grund zur Tat ist LiebeSgram. Plauen i. V., 2. Sept. Am Sonn tagabend gegen 9 Uhr hat sich dec 13 Jahre alte Sohn Eduard be« Gastwirt» Piantzsch vor einen Eisenbahnzug geworfen uno über- kahren lassen. Der Grund zur Tat liegt darin, daß der Knabe 5 Mark veruntreute und Strafe zu gewärtigen hatte. Dem Knaben wurde der Kops vom Rumpfe getrennt, sorafi der Tod sofort eintrat. — Billige Seefischmäikte werden von jetzt ab allwöchentlich Donnerstag in Lhemnltz durch den dortigen Fischhändleroerein im Bunde mit den Inhabern ver früheren städtischen Verkaufsstellen, dte sich zu einer Genossen schaft zusammenschlossen, abgehalten werden. Der Markl untersteht der städtischen Kontrolle. Cunnersdorf bei Zwickau. An Pilz vergiftung find hier zwei Kinder, 6 unv S Jahre alt, der Familie Reißmann gestoiben. Lie Mutter liegt schwer trank darnieder. — Unfall bei der Glockniweihe. Die am Sonntag stattgefunveneWeihe ve: neuenGlocken in Fürstenau sand insofern ern unvorherge sehenes vorzeitiges Ende, al» beim Aufziehen der großen Glocke da» Seil riß una die Glocke au« einer Höhe von 20 Metern abstüizle. Glücklicherweise hat die Glocke keinen Schaven erlitten und nur der Wagen, auf den sie wie- oer fiel, wurde zerbrochen. Am Mittwoch ist nun die Glocke endgültig aa ihren Platz ge bracht worden, sodaß da« neue Geläute nun mehr in Dienst gestellt werden kannte. Auerbach, 30. Äug. D>' K-Hle durch schnitten hat sich hier die 63 jährige Fran Finqeis. Die bevauernswerte .Frau, die in- olge längerer Krankheit an Schwermut litt, verstarb nach kurzer Zeit an ben schweren Verletzungen.