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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 55.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193800006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19380000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19380000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 55.1938
-
- Ausgabe Nummer 1, 6. Januar 1938 1
- Ausgabe Nummer 2, 13. Januar 1938 1
- Ausgabe Nummer 3, 20. Januar 1938 1
- Ausgabe Nummer 4, 27. Januar 1938 1
- Ausgabe Nummer 5, 3. Februar 1938 1
- Ausgabe Nummer 6, 10. Februar 1938 1
- Ausgabe Nummer 7, 18. Februar 1938 1
- Ausgabe Nummer 8, 24. Februar 1938 1
- Ausgabe Nummer 9, 3. März 1938 1
- Ausgabe Nummer 10, 10. März 1938 1
- Ausgabe Nummer 11, 17. März 1938 1
- Ausgabe Nummer 12, 24. März 1938 1
- Ausgabe Nummer 13, 31. März 1938 1
- Ausgabe Nummer 14, 7. April 1938 1
- Ausgabe Nummer 15, 14. April 1938 1
- Ausgabe Nummer 16, 21. April 1938 1
- Ausgabe Nummer 17, 28. April 1938 1
- Ausgabe Nummer 18, 5. Mai 1938 1
- Ausgabe Nummer 19, 12. Mai 1938 1
- Ausgabe Nummer 20, 19. Mai 1938 -
- Ausgabe Nummer 21, 26. Mai 1938 1
- Ausgabe Nummer 22, 2. Juni 1938 1
- Ausgabe Nummer 23, 9. Juni 1938 1
- Ausgabe Nummer 24, 16. Juni 1938 1
- Ausgabe Nummer 25, 23. Juni 1938 1
- Ausgabe Nummer 26, 30. Juni 1938 1
- Ausgabe Nummer 27, 7. Juli 1938 1
- Ausgabe Nummer 28, 14. Juli 1938 1
- Ausgabe Nummer 29, 21. Juli 1938 1
- Ausgabe Nummer 30, 28. Juli 1938 1
- Ausgabe Nummer 31, 4. August 1938 1
- Ausgabe Nummer 32, 11. August 1938 1
- Ausgabe Nummer 33, 18. August 1938 1
- Ausgabe Nummer 34, 25. August 1938 1
- Ausgabe Nummer 35, 1. September 1938 1
- Ausgabe Nummer 36, 8. September 1938 1
- Ausgabe Nummer 37, 15. September 1938 1
- Ausgabe Nummer 38, 22. September 1938 1
- Ausgabe Nummer 39, 29. September 1938 1
- Ausgabe Nummer 40, 6. Oktober 1938 1
- Ausgabe Nummer 41, 13. Oktober 1938 1
- Ausgabe Nummer 42, 20. Oktober 1938 1
- Ausgabe Nummer 43, 27. Oktober 1938 1
- Ausgabe Nummer 44, 3. November 1938 1
- Ausgabe Nummer 45, 10. November 1938 1
- Ausgabe Nummer 46, 17. November 1938 1
- Ausgabe Nummer 47, 24. November 1938 1
- Ausgabe Nummer 48, 1. Dezember 1938 1
- Ausgabe Nummer 49, 8. Dezember 1938 1
- Ausgabe Nummer 50, 15. Dezember 1938 1
- Ausgabe Nummer 51, 22. Dezember 1938 1
- Ausgabe Nummer 52, 29. Dezember 1938 1
-
Band
Band 55.1938
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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ftorckstraße 71, Fernruf 66, 4406 Amtliche Zeitung für den Gartenbau im Reichsnährstand und Mitteilungen der Hauptvereinigung der deutschen Gartenbauwirtschajt tlmÄmKMwirWM Wirtschaftszeitung des deutschen Gartenbaues 55. Jahrgang Berlin, Donnerstag, den 6. Januar 1938 §Onc/srn /.6lL/un955/6/§sS5vN9 /'s Ein neues Jahr großer Aufgaben Von s 0 b. voettaer, Vorsitzender der Hauptvereinigung der deutschen Gartenbauwirtschast Nummer 1 Der Gartenbau unterscheidet sich hinsichtlich der Bodennutzung von der allgemeinen Landwirtschaft durch eine wesentlich höhere Intensität des Arbeits aufwandes je Flächeninhalt. Diese Tatsache wird besonders klar, wenn man die bei der Boden nutzungserhebung 1936 erfaßte Fläche für Gemüse und gärtnerischen Obstbau in Höhe von nur 229 387 bs der gesamten landwirtschaftlich bewirt schafteten Ackerfläche in Höhe von 19 525 726 ka gegenüberstellt. Einem flächenmäßig verschwindend klein erscheinenden Anteil von nur 1,17 v. H. steht ein überaus hoher Erzeugungswert von 965 Mil lionen Ml oder 20,6 v. H. der gesamten Pflanz lichen landwirtschaftlichen Erzeugung (4 678 000 000 !Kll, einschließlich Selbstverbrauch des Erzeugers) gegenüber. Es wird also rein wertmäßig auf der gleichen Fläche bei obst- und gemüsebaulicher Boden nutzung nicht ganz das Zwanzigfache von dem er zeugt, das bei landwirtschaftlicher Nutzung im Durchschnitt möglich ist. Hierzu ist naturgemäß auch eine entsprechend hohe Beschäftigungsziffer je Flächeneinheit notwendig. Das bestätigt eine vor mehreren Jahren in Preußen durchgeführte Er hebung, nach der die Zahl der in Gärtnereien Be schäftigten die der in der Landwirtschaft Beschäftig ten um ein Vielfaches überwiegt. Schließlich wird einem hohen tzundertsatz aller landwirtschaftlichen Betriebe — 2,2 Mill, von insgesamt 3,047 Mill. (Betriebszählung 1933) — erst durch Aufnahme gärtnerischer Kulturen die Existenzgrund lage geschaffen. Diese Tatsache tritt in einem dich ter besiedelten, meist kleinbäuerlichen Gebiet natur- gemäß-.besonders stark in Erscheinung- Im Wirt«» schaftsraum Baben entfielen B. nach einer Fest stellung des dortigen Gartenbauwirtschaftsverban des von insgesamt 168 507 landwirtschaftlichen Be trieben 152423 oder fast 90 v. H. auf Klein- und Kleinstbetriebe, die nur unter Zuhilfenahme gärt nerischer Kulturen und gärtnerischer Kulturmaß nahmen eine Ackernahrung darstcllen. Allein aus diesen Beispielen geht der volkswirt schaftliche Wert des deutschen Gartenbaues und die Notwendigkeit einer dem Ganzen dienenden Markt ordnung eindeutig hervor. Es wäre jedoch voll kommen falsch/ einer Anbauausweitung gartenbaulicher Kulturen das Wort zu reden. Im Gegenteil, ein „Volk ohne Naum" wie das deutsche kann sich auf Kosten der ernährungs wichtigsten Erzeugnisse, wie Brotgetreide, aber auch Oel- und Gespinstpflanzen, eine willkürliche Ver wendung des deutschen Bodens nicht leisten. Nur so ist auch die auf dem Anordnungswege im Früh jahr 1937 ausgesprochene Genehmigungs- Pflicht im Anbau von Gartenbauerzeugnissen — Vermeidung einer Anbauübersctzung bzw. die Nück- Mrung des Anbaues auf den Stand des Jahres 1934 — zu verstehen. Der Markkausgleich Die überreiche Apfelernte des Jahres 1937 stellte an die für einen reibungslosen Absatz ver antwortlichen Stellen große Aufgaben, zumal die Lagerfähigkeit des Dauerobstes nicht die Güte anderer Jahre aufweist, sich der Mehranfall gegen über früheren Ernten vornehmlich aus Württem berger Mostäpfeln zusammensetzte und einer rest losen Aufnahme dieses für alsbaldigen Verbrauch bestimmten Obstes in der Verwertungsindustrie die nur geringfügige Ausweitungsmöglichkeit einer höheren Verarbeitung gegenüberstand. Die zur Vermeidung von Verlusten eingeleitete „Kochobst aktion", d. h. die unter anderem mit Hilfe von Frachtverbilligungen und staatlichen Zuschüssen schlagartig einsetzende Ableitung des Ueberschusses von Industrieobst in den Kochtops der deutschen Hausfrauen, führte schon nach kurzer Zeit zu einer sichtbaren Entlastung der Erzeugergebiete und endete schließlich mit einem großen Erfolg des als wichtiges Mittel der Marktordnung geltenden Marktausgleichs. Die deutsche Obsterzeugung konnte in immer steigendem Maße herangezogen werden, die Reichsnährstands-Ausstellung 1938 abgesagt Nachdem wegen der Maul- und Klauenseuche bereits der diesjährige Reichsbauerntag in Goslar und die Grüne Woche 1938 abgesagt worden sind, ist nunmehr, wie der Zeitungsdienst des Reichs nährstandes erfährt, beschlossen worden, auch die Reichsnährstands-Ausstellung, die im Mai 1938 in Leipzig stattfinden sollte, nicht zu veranstalten, um einer weiteren Ausbreitung der Seuche nicht Vor schub zu leisten. Es handelt sich wie bei den übri gen Anordnungen auch hier um eine vorbeugende Maßnahme, die verhindern soll, daß durch das Zu sammentreffen tausender Bauern und Landwirte die Maul- und Klauenseuche auch in die bisher pichtbefallenen Gebiete des Reiches verschleppt wird. Fettlücke in der deutschen Versorgung schlie ßen zu helfen. Bedeutungsvoll ist hierbei im besonderen, daß Obstmengen, die früher oft dem Verderb anheimfielen oder nur unwirtschaftlich ver wertet wurden, vollwertig eingesetzt werden konn ten (Fallobstaktion). Die bereits im Wirtschaftsjahr 1934/35 erstmalig und dann alljährlich durchgeführte Marme ladenverbilligung wurde im Wirtschafts jahr 1936/37 erheblich ausgebaut. Waren es im Jahre 1934/35 nur rund 344 600 ckr verbilligte Brotaufstrichmittel (ohne Rübenkraut), die bereit gestellt werden konnten, so stieg diese Zahl über knapp 1 Mill, ckr im Wirtschaftsjahr 1935/36, auf 1 300 000 ckr im Wirtschaftsjahr 1936/37. Das Jahr 1937/38 sieht eine weitere Steigerung auf 1400 000 ckr ohne Einschluß von 175 000 ckr ver billigten Rübenkrautes vor. Die angestrebte Ent lastung des Marktes dürfte hiermit bereits in ein entscheidendes Stadium eingetreten sein. Der Erfolg marktordnender Maßnahmen hängt weitgehend von dem Aufbau und der Einsatzbereit schaft der zur Verfügung stehenden Organe ab. Nachdem von der Erzeugerseite her das System der Bezirksabgabestellen eine fortschreitende einheitliche Ausrichtung erfahren hat, ist man auch auf dem Berteilersektor dem Ziele einer allgemeinen Marktbereinigung schon wesentlich näher gekommen. Für die deutsche Gar tenbauwirtschaft war das Erbe der Systemzeit, die wirtschaftliche Hilflosigkeit der Betriebe, besonders drückend. Der völligen Unzulänglichkeit der Er zeugerpreise für Gemüse und Obst stayd, vielleicht nicht gan,, uuöeteingc, von Verteilern aller Größenordnungen gegenüber. Die Verbraucherpreise waren deshalb durchaus nicht niedrig. Dem Reichsnährstand und den Marktzusammenschlüssen erwuchs also die Aufgabe, die Hebung der Erzeugerpreise auf eine auskömm- Den nachfolgenden Vortrag entnehmen wir mit Genehmigung der Verfasser dem demnächst im Verlage der Gärtnerischen Verlagsgescllschaft er scheinenden Werk „Jahrbuch des deutschen Garten baues". Diese Darstellung gibt an Hand der dem Statistischen Reichsamt zur Verfügung stehenden Zahlen einen Ucbcrblick über das große Gebiet der von der Hauptvereinigung erfaßten und betreuten Betriebe. Wenn wir uns zunächst mit den im deutschen Gartenbau tätigen Menschen befassen wollen, so ist die genaue Ermittlung der hier in Frage kommenden Personen durchaus nicht leicht. Je nach der Abgrenzung der Betriebszweige und der Tätig keit der einzelnen erhalten wir hierbei ganz ver schiedene Zahlen. Am geringsten unter allen in Betracht kommenden Größen ist offenbar die Zahl der eigentlichen Gärtner, von denen wir im Deutschen Reich nicht ganz 180 000 zählen, darunter sogar nur 40 000 Gärtner in selbständiger Stellung. Nicht wesentlich größer ist die Zahl der ständig in eigentlichen Erwcrbsgartcnbaubetrieben beschäftig ten Personen (einschl. der Inhaber) mit fast 190 000, von denen fast 130 000 Personen Fa milienangehörige des Betriebinhabers (diesen mit gerechnet) sink/ Eine etwas andere Betrachtungs weise liefern nns die Erwerbspersonen im Wirt schaftszweig Gärtnerei und Gartenbau (nach der Berufszählung von 1933) mit rund 240000 Per sonen. Zu den beschäftigten Personen sind dann immer noch hinzuzurechnen die nicht tätigen Fa milienangehörigen, die im Wirtschaftszweig Gärt nerei und Gartenbau etwa 170 000 ausmachen. Den wirklichen Umfang des beruflich am Gar tenbau und an der gartenbaulichen Erzeugung interessierten Personenkreises geben aber die ge nannten Zahlen bei weitem nicht wieder. Denn einmal sind dabei noch nicht die in landwirt schaftlichen Betrieben mit gartenbaulicher Er zeugung tätigen Personen berücksichtigt, zum zwei ten nicht alle die Personen, die in Handels- und Verarbeitungsbetrieben wirken. Welcher Teil der landwirtschaftlichen Bevölkerung als im wesent lichen mit der Erzeugung von Gemüse, Obst und sonstigen Gartengewächsen beschäftigt anznsehen ist, läßt sich natürlich nur sehr schwer oder überhaupt nicht schätzen, geschweige denn einigermaßen sicher ermitteln. Nur als Anhaltspunkt sei daran er innert, daß es im Deutschen Reich mehr als 400 000 Betriebe über 14 tia mit Gemüse und Garten gewächsen aller Art in feldmäßigem Anbau und rund 1,6 Mill. Betriebe mit Gartenland einschl. Obstgärten gibt. Und schließlich ist noch an die liche Stufe zu gewährleisten, ohne allerdings die Verbraucherpreise über eine volkswirtschaftlich ge rechtfertigte Höhe hinaus ansteigen zu lassen. Hier aus ergab sich die Notwendigkeit einer Spannen einengung auf dem Wege vom Erzeuger zum Ver braucher,' die wiederum nur über eine Berufs bereinigung des Importeur- und Großverteiler- standes möglich ist. Es kommt vor allem darauf an, die einzelnen Verteilerstufen von den ihnen noch aus der Systemzeit anhaftenden Schlacken zu befreien und zu verantwortungsbewußten, stets einsatzbereiten Werkzeugen auszubauen. Daß auf diesem Gebiet der rechte Weg eingeschlagen wurde, beweisen eingehende Untersuchungen, wie sie unter anderem auch vom Institut für Konjunkturforschung angestellt sind, die bei vielen Gartenbauerzeugnissen seit 1932 eine unverkennbare Einengung der Span nen zeigen. Geordnete Einfuhr Schließlich ist noch zu betonen, daß eine Markt ordnung für Gartenbauerzeugnisse nicht vollständig ist oder gar zwecklos sein kann, solange nicht auch die Auslandsware den für deutsche Erzeug nisse geltenden Bestimmungen unterworfen ist nnd eine Zusammenfassung zeitlicher sowie örtlicher Lenkunqsmöglichkeit auch für die Einfuhrware be steht. Die Reichsstelle sür Garten- und Weinbau erzeugnisse hat, im letzten Jahre beginnend, in die sem Zusammenhänge eine gewisse Preisangleichung vorgenommen. Bedeutungsvoll ist, daß der Anteil der Auslandswaren ans den deutschen Märkten, uni! zwar uiu/t cmme'r aus Avisvrgu«Mtwtwrndig- keiten heraus, verhältnismäßig groß ist. Das ist auch der Grund für die Bedeutung der auf dem gartenbaulichen Sektor bestehenden gemischten deutsch-ausländischen Ausschüsse. Die Arbeiten die ser Sachverständigenausschüsse haben gerade im letz- aroße Zahl von Kleingärten und Kleinbetrieben bis zu höchstens 14 da Fläche zu denken, von denen rund 100 000 Gartenbauerzeugnisse verkaufen. Das Gemüse der landwirtschaftlichen Betriebe wird regelmäßig im Fruchtwechsel mit anderen Boden früchten angebaut, beansprucht also auf alle Fälle einen nennenswerten Teil der landwirtschaftlichen Arbeitskräfte. Vielleicht noch größer ist die Arbeit, die auf die Obstbänme verwendet wird — oder wohl besser verwendet werden sollte! —, wenn man bedenkt, daß es im Deutschen Reich mehr als 50 Mill. Apfelbäume, mehr als 20 Mill. Birn bäume, fast 15 Mill. Kirschbäume und fast 30 Mill. Pflaumen-, Zwetschgen- usw. Bäume gibt, von denen ein ganz erheblicher Teil in landwirtschaft lichen Betrieben steht. Gelangen die Gartenbauerzeugnisse in den Han - del, so ist wieder ein mehr oder minder großer Personenkreis ausschließlich (oder fast ausschließ lich) mit ihrem Vertrieb beschäftigt. Der Groß handel mit Obst und Gemüse verfügt allein über 16 700 Erwerbstätige, der Einzelhandel mit Obst und Gemüse über rund 104 000, der Einzelhandel mit Blumen über mehr als 26 OM. Hierzu kom men noch die Personen, die ununterscheidbar im allgemeinen Handel mit Nahrungsmitteln (Groß- nnd Kleinhandel) sowie im Aus- und Einfuhr handel mit Nahrungs- und Genußmitteln beschäf tigt sind. Eine nennenswerte Rolle spielen schließ lich noch die Personen, die in der Verarbeitung und Verwertung von Gartenbauerzeugnissen be schäftigt sind: 27 000 Personen in der nicht land wirtschaftlichen Gärtnerei, 14 700 Personen in der Herstellung von Obst- und Gemüsekonserven, 3M0 Personen in der Herstellung von Gurkenkonserven und Sauerkraut, 1700 Personen in der Herstellung von Marmelade, 1100 Personen in der Herstellung von Fruchtsirup, 50M Personen in der Obstbrenne rei, nicht mitgerechnet diejenigen Personen, die in den Verarbcitungszweigen untergebracht sind, in denen auch noch andere als gartenbauliche Erzeug nisse verarbeitet werden. Die im einzelnen nachweisbaren Beschäftigten aller Zweige machen rund 440 MO Personen aus, mit den nicht tätigen Angehörigen zusammen also vermutlich eine runde Million. Nimmt man die bereits erwähnten, mit Anbau und Pflege von Gemüse und Obst in der Landwirtschaft beschäftig ten Personen hinzu und rechnet sie gewissermaßen auf „gartenbauliche Vollpersonen" um, so wird man nicht fehlgehen, wenn man im Deutschen Reich die Gesamtzahl der erwerbsmäßig am Gartenbau Oer Oar/enbanau^e/rbancke/ im /Vovember /S37 l^ert cker 6arkenballprockll^k/on Oer Oe//- unck Oen-ürrp/lanrenanball 7937 Oie Oarkenballberll/LKenozLensc/ra/k Oeutscber §e/ckenbau scäre/tek voran öeKonien-/Veu/!eitenprll/llNA ZüMupinenaaban Ltanck cker OnterlaFenanerkennnnA M'/kel/uaZen aus ckem 8ortenre^wter Orebberemücke, ein OeMck cker ^obt- KemäcÜLe Ornncksä/Ärebes eur Oün^unx Gartenbau »nck ^rüe/k/ozenverskcbernnF OrxanrunF cker OuteL/aLsen /ur Saum- scbu/erreuFnlsse Forcen c/er Or/eck/io/Kärkner Or/ren/ic/ie^ unck Oner/reu/wbeL an/ ckem 6eb/et cker ^lar/cen/ä/ng/ceit ten Jahr auf verschiedenen Gebieten Beweise der sowohl für Deutschland als auch für das Ausland erfolgreichen Tätigkeit gebracht. Ein Beispiel für viele: Bei Blumenkohl traf das ausländische An gebot früher meist mit dem Hauptdruck aus deut scher Ernte zusammen, während heute eine Ver lagerung der Einfuhr auf diejenigen Monate fest zustellen ist, in denen kein wesentlicher Anfall aus deutscher Erzeugung vorliegt. Mit diesem Aus gleich des Warenanfalls ist aber auch gleichzeitig die allgemein angestrebte Beruhigung der Preis bewegung, also ein Doppelerfolg, zu verzeichnen Die vorliegende Betrachtung kann nicht geschlos sen werden, ohne richtungweisend die Aufgaben des Gartenbaues im Rahmen des Vierjahresplanes aufzuzeigen. Nicht An bauvergrößerung, sondern Leistungssteige rung je Flächeneinheit, wenn möglich'so gar in Zusammenhang mit von Fall zu Fall zu erwägender Anbaueinschränkung, ist das Gebot der Stunde. Während in der Landwirtschaft eine Ertragssteigerung je Flächeneinheit nunmehr in bejchränuem Möglich gl, p»o tm tr.iinge- bau z. B. noch wesentlich größere Leistungssteige rungen — bis zu 40 bis 50 v. H. — durchaus denk bar; Reserven, die im Interesse der Nahrungsfrei heit Deutschlands unter allen Umständen ausge- schöpft werden müssen. und an der gartenbaulichen Erzeugung interessier ten Menschen (Erwerbspersonen und deren Ange hörige) auf einige Millionen schätzt, jedenfalls mehr als eine Million. Außerhalb der Erwerbswirtschaft steht noch die große Zahl derer, die in Klein- und Schrebergärten sich ebenfalls einer oft recht inten siven Pflege von Obst und Gemüse widmen; die Obstbäume in Kleingärten allein machen bekannt lich beinahe die Hälfte aller Obstbäume aus. Kann man so aus den ermittelten und geschätz ten Zahlen der in Frage kommenden Beschäftigten und der von ihnen Ernährten auf eine immerhin recht beachtliche Bedeutung der deutschen garten baulichen Erzeugung schließen, so ist es, wie auch aus der bisherigen Darstellung hervorgeht, mit der eigentlichen Erzeugung selbst und deren Pro duktionsstätten erheblich schwieriger bestellt. Wo genaue Angaben vorliegen, wie über die Fläche der Gartengewächse (0,5 v. H. der gesamten land wirtschaftlichen Nutzfläche), da erscheinen diese im Vergleich mit den übrigen Angaben überaus niedrig. Auch die Anzahl der Betriebe selbst kann nicht hoch genannt werden: am geringsten ist die Zahl der eigentlichen Eewerbsgartenbaubetriebe mit weniger als 70 OM; mehr werden es schon, wenn wir alle Gartenbaubetriebe mit überwiegendem Verkauf der Erzeugnisse auszählen; davon gibt es im Reich rund 170 OM, unter denen aber beinahe 100 OM mit Landwirtfchast verbunden sind. Die bei weitem größeren Zahlen der Betriebe über 14 ba mit Ge müse und Gartengewächsen sowie mit Gartenland einschl. Obstgärten (4M0M und 1,6 Mill.) wurden bereits im Zusammenhang mit der Anzahl der Be schäftigten erwähnt. In der Verteilung finden wir rund 5300 Groß handelsbetriebe, über 62 MO Einzelhandelsbetriebe für Obst und Gemüse und 13 300 Einzelhandels betriebe mit Blumen, in der Verarbeitung (runde Zahlen) 96M Betriebe der nicht landwirtschaft lichen Gärtnerei, 400 Betriebe mit Herstellung von Obst- und Gemüsekonserven, 480 Betriebe mit Her stellung von Marmelade, 150 Betriebe mit Herstel lung von Fruchtstroh und 24M Obstbrennerei betriebe. Die Bedeutung aller genannten Betriebe liegt aber weniger in ihrer Anzahl, als in der Tatsache, daß sie in der Regel kleinere und kleinste Betrübe mit sehr viel Selbständigen, also vom sozialen Standpunkt zu schätzen sind; für die Betriebe mit Bodenfläche kommt hinzu, daß hier besonders wert volle und intensive Arbeit auf kleinstem Raum ge leistet wird, (Fortsetzung Seite 2) Bedeutung des deutschen Gartenbaus
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