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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 55.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193800006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19380000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19380000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 55.1938
-
- Ausgabe Nummer 1, 6. Januar 1938 1
- Ausgabe Nummer 2, 13. Januar 1938 1
- Ausgabe Nummer 3, 20. Januar 1938 1
- Ausgabe Nummer 4, 27. Januar 1938 1
- Ausgabe Nummer 5, 3. Februar 1938 1
- Ausgabe Nummer 6, 10. Februar 1938 1
- Ausgabe Nummer 7, 18. Februar 1938 1
- Ausgabe Nummer 8, 24. Februar 1938 1
- Ausgabe Nummer 9, 3. März 1938 1
- Ausgabe Nummer 10, 10. März 1938 1
- Ausgabe Nummer 11, 17. März 1938 1
- Ausgabe Nummer 12, 24. März 1938 1
- Ausgabe Nummer 13, 31. März 1938 1
- Ausgabe Nummer 14, 7. April 1938 1
- Ausgabe Nummer 15, 14. April 1938 1
- Ausgabe Nummer 16, 21. April 1938 1
- Ausgabe Nummer 17, 28. April 1938 1
- Ausgabe Nummer 18, 5. Mai 1938 1
- Ausgabe Nummer 19, 12. Mai 1938 1
- Ausgabe Nummer 20, 19. Mai 1938 -
- Ausgabe Nummer 21, 26. Mai 1938 1
- Ausgabe Nummer 22, 2. Juni 1938 1
- Ausgabe Nummer 23, 9. Juni 1938 1
- Ausgabe Nummer 24, 16. Juni 1938 1
- Ausgabe Nummer 25, 23. Juni 1938 1
- Ausgabe Nummer 26, 30. Juni 1938 1
- Ausgabe Nummer 27, 7. Juli 1938 1
- Ausgabe Nummer 28, 14. Juli 1938 1
- Ausgabe Nummer 29, 21. Juli 1938 1
- Ausgabe Nummer 30, 28. Juli 1938 1
- Ausgabe Nummer 31, 4. August 1938 1
- Ausgabe Nummer 32, 11. August 1938 1
- Ausgabe Nummer 33, 18. August 1938 1
- Ausgabe Nummer 34, 25. August 1938 1
- Ausgabe Nummer 35, 1. September 1938 1
- Ausgabe Nummer 36, 8. September 1938 1
- Ausgabe Nummer 37, 15. September 1938 1
- Ausgabe Nummer 38, 22. September 1938 1
- Ausgabe Nummer 39, 29. September 1938 1
- Ausgabe Nummer 40, 6. Oktober 1938 1
- Ausgabe Nummer 41, 13. Oktober 1938 1
- Ausgabe Nummer 42, 20. Oktober 1938 1
- Ausgabe Nummer 43, 27. Oktober 1938 1
- Ausgabe Nummer 44, 3. November 1938 1
- Ausgabe Nummer 45, 10. November 1938 1
- Ausgabe Nummer 46, 17. November 1938 1
- Ausgabe Nummer 47, 24. November 1938 1
- Ausgabe Nummer 48, 1. Dezember 1938 1
- Ausgabe Nummer 49, 8. Dezember 1938 1
- Ausgabe Nummer 50, 15. Dezember 1938 1
- Ausgabe Nummer 51, 22. Dezember 1938 1
- Ausgabe Nummer 52, 29. Dezember 1938 1
-
Band
Band 55.1938
-
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- Gartenbauwirtschaft
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Vereintier 1938 55. 3ain-gang — Kununer 5V c/s§ k5Nä/)5UN955/'c/l65VN9 c/S5 c/6v/5c/?6N Vo/^65 Entwtcklungsmöglichketten im Gemüsebau Klein- und Mittelbetriebe erzeugen höchste Nährwertmengen bei größter Arbeits- und Kapitalintensität Von Diplomgärtner Knauer, Breslau, Geschäftsführer des Gartenbauwirtschaftsverbandes Schlesien Die Erzeugungsschlacht hat den gesamten Gartenbau vor große Ausgaben gestellt. In diesem Rahmen fällt dem Gemüsebau eine besonders wichtige Rolle zu. Es ist deshalb von besonderer Bedeutung, daß gerade jetzt eins Arbeit*) erscheint, die feststem, wie groß der Beitrag des Gemüsebaus zu der Ernährung des deutschen Volkes ist, wie weit sich seine Betricbsorganisation zur Erfüllung der Aufgaben eignet und welche Nahrungsrcserven er noch in sich birgt. Die Beantwortung dieser Fragen wurde durch Auswertung des vorhandenen Schrifttums und durch Ver wendung von Material vorgenommen, das aus einer Studienreise durch die einzelnen Anbaugebiete gesammelt wurde. Der erste Teil d'er Arbeit behandelt die Bedeutung des Gemüsebaues für die Volks- und Ernährungswirtschaft, wobei auch der Nährwerterzeugung durch den Gemüsebau entsprechende Beachtung geschenkt wird. Im zweiten Teil wird der Stand des Gemüsebaues im gärtnerischen und bäuerlichen Betrieb untersucht. Hier sinden die einzelnen Anbaugebiete sowie die natürlichen und wirtschaftlichen Voraussetzungen des Gemüsebaues eine eingehende Würdigung. Der Betrachtung der Betriebs- und Anbauverhältnisse liegt besonders das Material aus den eigenen Untersuchungen des Versassers zugrunde. Einwandfreies Zahlenmaterial ergibt hierbei die Richtigkeit mancher bisher nur allgemein angegebenen Verhältnisse. Als zusammensassende Dar stellung gewährt die Untersuchung damit allen an der Agrarpolitik im weitesten Sinne, d. h. an der Volksernährung, an der Erzeugungsschlacht, sowie am Zweiten Vierjahresplan beteiligten Kreisen eine gedrängte Uebersicht über die Versorgung Deutschlands mit Produkten des Gemüsebaues aus eigener Scholle. Nachsoigenden Artikel entnehmen wir dieser Arbeit mit Erlaubnis des Herausgebers. Der hohe gesundheitliche Wert des Gemüses hat dazu geführt, daß — wenn auch langsam — der Gemüseverbrauch in Deutschland im Steigen be griffen ist. Diese Entwicklung, die zahlenmäßig allerdings schwer festzustellen ist, ergibt sich aus der Flüssigkeit der Absatzlage. Sie ist unbedingt zu begrüßen und verdient jede erdenkliche Förde rung. Der erhöhte Gemüseverbrauch bedeutet gleichzeitig einen Rückgang des Fleischverzehrs und ist infolgedessen einerseits vom Standpunkt der Volksgesundheit erwünscht. Zum andern abersehen wir darin auch Ansätze zu einer Umstellung in der Ernährung, die aus ernährungspolitischen Grün den zu begrüßen ist. Es ist bekannt, daß die Nahrungsfreiheit Deutschlands wesentlich von der Versorgung mit Brotgetreide abhängig ist. Wir müssen bemüht sein, den Verbrauch hierin einzuschränken. Dem steht jedoch die Entwicklung der Ernährung — vor allem bei der Großstadtbevölkerung — entgegen. Die berufstätigen Menschen sind hier weitgehend darauf angewiesen, sich von Brot zu ernähren, weil sie erst am Abend nach der Rückkehr aus Fabrik und Büro in der Lage sind, eine warme Mahl zeit einzunchmen. Die Bestrebungen, wenigstens in den größeren Betrieben Kantinen einzurichtcn und damit die Möglichkeit zu einem warmen Mit tagessen zu schaffen, haben zwar einen gewissen Erfolg gezeitigt. Die technischen Schwierigkeiten werden jedoch einer stärkeren Durchführung dieses Plaues im Wege stehen. Aber auch dann, wenn dieses Ziel erreicht ist, muß danach gestrebt wer den, die Abendmahlzeit vom Brotverzehr auf warme Gerichte nmzustellen. Es wird sich dabei wesentlich um solche Speisen handeln, die leicht zu- zubercitcn sind und sich durch leichte Verdaulichkeit auszeichnen. Hier wird besonders Fisch, für dessen Verbrauch bereits eine starke Werbung betrieben wird, in Betracht kommen. Daneben gibt es aber auch eine ganze Anzahl von Gemüscärten, deren Zubereitung keinen allzu hohen Arbeitsaufwand erfordert und die außerdem sehr bekömmlich sind. Sie können auch am Abend sowohl als Hmwt- gericht wie als Beigabe, auch in Form von Sa- jaten, Verwendung sinden. Trotz der mannig fachen Bedenken, die hier seitens der Hausfrauen zunächst wegen des Arbeitsaufwandes usw. be stehen, müßte durch entsprechende Aufklärung auch aus dem Wege über die warme Abendmahlzeit eine Ausweitung des Gcmüseverbrauchs möglich sein, nm dadurch einmal die hohen gesundheitlichen Werte des Gemüses starker nutzbar zu machen, zum andern aber auch dieses in ausreichendem Maße zur Verfügung stehende Nahrungsmittel znm Teil an die Stelle derjenigen Produkte zu setzen, die uns nicht unbegrenzt zur Verfügung stehen. Insgesamt dürfte durch den an sich stärkeren Verbrauch von Gemüse und durch den stärkeren Bedarf infolge der warmen Abendmahlzeiten und für Werkskantiuen im Laufe der nächsten Jahre mit einer Verbrauchsstcigerung von mindestens 20—30 A> zu rechnen sein. Die Möglichkeiten, die sich damit nnd für die Zukunft für den deutschen Gemüseban ergeben, sind groß und verdienen recht zeitige Beachtung. Prüft man die Frage, wie weit der Gemüsebau in der Lage ist, auch einen erhöhten Bedarf zu befriedigen, so sind in erster Linie die Produktions verhältnisse zu beachten. Fragen des Umfanges der Erzeugung nnd der Betriebsverhültnisse, unter denen die Produktion vor sich geht, sind von Be deutung. Daneben aber erscheint es wichtig, sich auch niit den Erzeugnissen selbst zu befassen und zu prüfen, ob die angebauten Gemüseartcn den Erfordernissen der Ernährungswirtschaft gerecht werden. Es ergeben sich daraus drei Fragen, die hier in erster Linie geprüft werden müssen: 1. Genügt der Umfang der Gemüseanbauflächen den zn erwartenden Ansprüchen oder ist eine Erweiterung notwendig? 2. Ist die gegenwärtige betriebswirtschaftliche Struktur des deutschen Gemüsebaues für die Erfüllung der zu erwartenden Aufgaben als zweckmäßig anzusehen oder bedarf sie einer Aenderung? 3. Erscheint es empfehlenswert, den Gemüsever brauch hinsichtlich der angebauten Gemüse arten in bestimmte Bahnen zu lenken? Notwendiger Umfang der Gemüwanbaufiächen Zu 1. Die oben angegebene, im Laufe der Zeit zn erwartende Steigerung des Gemüseverbrauchs wird nicht von heute auf morgen eintreten, son dern voraussichtlich nur langsam. Ehe sich eine derartig folgenschwere Umstellung vollzieht, bedarf es erfahrungsgemäß einer gewissen Zeit. Es wird eine sehr intensive Aufklärung der Hausfrauen not wendig sein, und die neue Ernährungsart muß in ihrer Zweckmäßigkeit erst erwiesen sein, bevor eine nennenswerte Ausweitung des Verbrauchs zu ver zeichnen sein wird. Außerdem ist aber festzustellen, daß der deutsche Gemüsebau sein Prodnktionsvcrmögen gegen wärtig noch nicht voll ausnutzt. Die hier vor handenen Reserven ermöglichen eine Ertragssteige rung in einer Höhe, die einstweilen noch erheblich die Äufnahmefähigkeit der Märkte übersteigt. — Im Nahmen der Erzeugungsschlacht ist für den Ge müsebau die Parole nusgegeben worden, daß es weniger auf eine mengen- als vielmehr auf eine aütcmäßige Steigerung der Produktion ankommt. Infolgedessen sind auch die Betriebe in erster Linie dazu übergegangen, auf bessere Qualität zu achten nnd nicht so sehr auf eine Erhöhung der Ernten. Zweifellos hat die Gütestcigerung mittel bar auch eine Ertragssteigerung zur Folge, da sich der geringere Verderb auch mengenmäßig nus wirkt' Aber der hierdurch erzielte Mehrertrag steht Zu 2. Eine tätige Mitarbeit des Gemüsebaues an der Ernährunassicherung setzt allerdings vor aus, daß er betriebswirtschaftlich zweckmäßig orga nisiert ist, d. h. daß er nuler bestmöglicher Aus nutzung der vorhandenen Kräfte nnd Mittel ans kleiner Fläche eine möglichst große nnd hochwertige Ernte billigst zu erzeugen vermag. Um die Frage beantworten zn können, ob die Voraussetzungen hierfür gegeben sind, genügt es, daß wir »ns die Erkenntnisse kurz vor Augen führen, die wir in unserer Untersuchung hinsichtlich der verschiedenen Betriebsgrößen gewonnen haben. — Einzelne Punkte scheinen uns hier besonders erwähnenswert. »> Die Arbeitsintensität innerhalb des Gemüse baues ist in den Kleinbetrieben nm höchsten. So wohl der Arbeitsaufwand je Flächeneinheit als auch die Arbeitsleistung je Arbeitskraft sind weit höher als beim Großanbau. Dieser hohe Arbeits aufwand hat eine intensivere Kultur, eine stärkere Beachtung der Einzelpflanze nnd damit eine Qua litätsverbesserung zur Folge. b> Auch die Kapitalintensität des Kleinbetriebes ist höher als in den anderen Betriebsgrößen. Die Aufwendungen für die Flächeneinheit sind äußerst hoch, machen sich aber durch entsprechende Erträge wieder bezahlt. <-) Dank der hohen Arbeits- und Kapitalinten sität kann und muß der Kleinbetrieb mehr Nähr werte von der Flächeneinheit erzeugen, größere Ernten und Gelderträge erzielen als der Groß betrieb. Der darin zum Ausdruck kommende hohe Jntensitätsgrad ist eines der wichtigsten Momente, die den Wert des Kleinbetriebes und kleinbäuer lichen Betriebes ausmachen. Es kommt hinzu, daß hinter dem bei planmäßiger Ertragssteigerung er zielbaren doch erheblich zurück. Die Gemüsebaubetriebe sind jedoch durchaus in der Lage, durch erhöhten Aufwand an Betriebs mitteln eine größere Ernte hervorzubringen. Plan mäßige Düngung, verbesserte Anzuchtmethoden, stärkere Anwendung künstlicher Bewässerung und dgl. vermögen noch eine wesentliche Ertragssteige rung zu erzielen. Auch kann durch eine gewisse Anbauverlagerung und Aenderung in der Be triebsorganisation, auf die noch näher eingegangen werden soll, eine weitere Produktionserhöhung ein treten. Die Möglichkeiten, die sich hier bieten, dürften für die erste Zeit auch bei gesteigertem Be darf ausreichen. Es könnte dann geprüft werden, ob und in welchem Umfange eine Ausdehnung der Anbaufläche erforderlich ist. Vorläufig besteht hier keinerlei Veranlassung, da der Verbrauch in Deutschland noch wesentlich hinter dem anderer Länder zurücksteht. Der Verbrauch je Kopf der Bevölkerung, der sich 1934 auf 49,5 KZ beließ hat auch inzwischen trotz des im ganzen gestiegenen Verbrauches noch keine nennenswerte Ausweitung erfahren. Eine Ausbauausdehnung ist im Augenblick nm so weniger notwendig, als neben der deutschen Pro duktion auch die ausländische voraussichtlich unver mindert in Erscheinung treten wird. Je mehr sich der deutsche Außenhandel belebt, desto mehr wer den diejenigen unserer Abnehmer, die keine De visen, sondern nur Gartenbauerzeugnisse als Zah lungsmittel zur Verfügung stellen können, Forde rungen auf Gemüsccinsnhr nach Deutschland stel len. Eine unübersehbare Gefahr, wie früher, stellen diese Einfuhren für den deutschen Gemüse bau nicht dar. Sie sind aber vorhanden und müssen deshalb entsprechend herangezogen wer den. — Die Erweiterung des Gemüsebaues in Deutschland kann daher erst bei wesentlich steigen dem Bedarf in Frage kommen. äs die kleineren Betriebe durchweg als „Fami lienbetriebe" anznsprechen sind. Unter der hohen Zahl der Arbeitskräfte je Flächeneinheit über wiegen bei ihnen fast stets die Familienangehöri gen. Sie haben dadurch einmal relativ billige Ar beitskräfte zur Verfügung und werden außerdem nicht so stark durch etwaiges Fehlen von Arbeits kräften beeinflußt wie der mittlere und Groß betrieb, für den das Vorhandensein samilicnfrcm- der Arbeitskräfte eine Existenzfrage ist. es Im übrigen können die zahlreichen Klein betriebe eine andere Produktionsrichtung als den Gemüsebau gar nicht wühlen. Will man die große Anzahl der Kleinbetriebe leistungsfähig erhalten, so gilt es, ihnen den Gemüsebau lohnend zu gestalten. Diese und noch andere Gesichtspunkte, die hier im einzelnen nicht nochmals aufgesührl zu werden brauchen, ergeben daß die unteren Betriebsgrößen den Großbetrieben grundsätzlich vorzuzichen sind. Sie sind ihnen fast in jeder Beziehung überlegen, so daß die Großbetriebe unseres Erachtens im Gemüsebau nur noch dort existcnzberechtigt sind, wo sie sich mit dem Anbau einzelner „Massen gemüse" befaßen, die für den Frischmarkt oder sür die Konservierung mit geringsten Unkosten und in großen Mengen erzeugt werden müssen. Im übrigen aber ist die Entwicklung des Gemüsebaues bewußt in die Richtung zum kleinbäuerlichen und Kleinbetrieb zu lenken. Nur diese Betriebsart, die von Natur aus auf den Gemüsebau als die inten sivste und ertragreichste Form der Bodennutzung angewiesen ist, vermag, wie aus unseren Unter suchungen hervorgeht, die Sicherstellung der Ge müseversorgung zu gewährleisten. Diese Betriebe sind in der Lage, von kleinsten Flächen große Nähr Die betriebswirtschaftliche Struktur, die der Erfüllung der Aufgaben gerecht wird wertmengen zu erzeugen und so die Flächen der Großbetriebe frei zu machen für die landwirtschaft lichen Kulturen, für die sie eigentlich bestimmt sind. Bei der Durchführung dieser Aufgaben sind zwei Dinge zu beachten: die Schaffung geschlossener An baugebiete dort, wo Boden und Klima einen Er folg versprechen, und die Arrondierung der un zähligen Splitterbetriebe, vor allem im Westen und Südwesten des Reiches. — Es wird im allgemeinen nicht notwendig sein, völlig neue Gemüseanbau gebiete zu schaffen. Man kann sich durchaus auf bereits vorhandene Gebiete stützen und dabei die Entwicklung so lenken, daß nur dort der Gemüse bau eine Unterstützung erfährt, wo die natürlichen Vorbedingungen besonders gut sind. Diese Frage ist zur Zeit Gegenstand eingehender Untersuchungen des Forfchungsdienstes. — So wird es auch möglich sein, den Str'euanban, der sich sowohl im Absatz wie in der Beratung in Anbaufragen als sehr unzweck mäßig erweist, von der Förderung auszunehmen und langsam einzuschränken. Geschlossene, ein heitlich arbeitende Anbaugebiete, in denen durch Beratung und Aufklärung der Anbau einheitlicher Ware in marktgängigen Sorten gefördert wird, stellen das erstrebenswerte Ziel dar. Eine Grund lage hierfür bieten u. a. jene Gebiete mit Klein besitz, deren Existenzfähigkeit bisher durch Besitz zersplitterung in Frage gestellt wurde. Sobald hier durch Zusammenlegung 'die Struktur der einzelnen Betriebe verbessert ist, werden sie wieder wertvolle, lebensfähige Glieder des Gemüsebaues darstellsn. Boden und Klima sind dort zumeist gut; es wäre den Betrieben sonst gar nicht möglich gewesen, sich bisher zu halten. Schaffung der finanziellen Sicherung Zu 3. Unsere Ausführungen im 1. Teil dieser Arbeit befaßten sich auch mit der Bedeutung des Gemüses sür die menschliche Ernährung. Wir konn ten dabei nicht nur feststellen, daß das Gemüse schlechthin einen Faktor darstellt, der für die Er nährung von ausschlaggebender Bedeutung ist und bisher leider nicht die gebührende Beachtung ge funden hat, sondern wir wiesen bereits darauf hin, daß im Interesse der Ernährungssicherung der An bau bestimmter Gemüsearten zu fördern ist. — Wir sind uns dessen bewußt, daß der Hauptwert des Ge müses für die menschliche Ernährung nicht in seinem Kaloriengehalt zn suchen ist, sondern in seinem Ge halt an Vitaminen und Mincralstoffen. Trotzdem wäre es aber verfehlt, den Nährwert des Gemüses für gänzlich bedeutungslos zu halten, eine Auf- sasiung, die des öfteren vertreten wird. Gewiß be steht das Gemüse zu einem hohen Prozentsatz aus Wasser und steht infolgedessen an Nährwert hinter anderen Nahrungsmitteln zurück. Es konnte aber trotzdem nachgewiesen werden, daß im Gemüsebau die Kaloricnerzcngung von der Flächeneinheit größer ist als bei landwirtschaftlichen Kulturen. Die Frage des Nährwertes ist daher auch beim Ge müse vou Bedeutung. Wir stellten im Mittel der einzelnen Gemüseartcn eine Erzeugung von 8,5 Mill. Kalorien je Hektar fest. Unter Berücksich tigung der Tatsache, daß im Gemüsebau oft zwei und mehr Kulturen in einem Jahr auf derselben Fläche gezogen werden, ergab sich eine erhebliche Ueberlegenheit des Gemüsebaues gegenüber dem Ackerbau, dessen Kaloricnerzcngung nach Henkel mann im Intensivanbau des Getreide-, Zuckcr- rübeugcbictes 7,1 Mill, je Hektar beträgt. Diese Ueberlegenheit, die bereits bei einer normalen Kulturfolge vorhanden ist, läßt sich steigern durch Bevorzugung, derjenigen Kemüsearten, die beson ders reich an Kalorien sind. Die Notwendigkeit hierfür ergibt sich aus der Tatsache, daß a) der Ge müseverbrauch au sich zu fördern ist, b) trotz des verhältnismäßig geringen Gehaltes des Gemüses an Kalorien eine ausreichende Menge von Nähr werten auch durch das Gemüse für den Ver braucher zur Verfügung gestellt werden soll, und c) eine Ausdehnung der Gemüfeanbauflächen trotz der zu erwartenden Ausweitung des Verbrauches mög lichst vermieden werden muß, nm nicht die für den Faserpslanzenanbau und andere wichtige Kulturen notwendigen Flüchen dadurch cinzuschränken. (Fortsetzung Seite 2) Der Beitrag des Gemüsebaues zu der Ernährung des deutsche» Balkes. Bon Diol.-Gärtner W. Ummer, Hamburg. Mil einem Borwort oon Pros. Dr. I. Rein bold, Pillnitz. Mit 65 Abbildungen nnd einer Karte. (Berichte über Landwirtschaft. Hcrausgcgcbcu im Rcichs- mlnisterinm sür Ernährung und Landwirtschaft. 141. Sonderheft.! Verlag non Paul Pare» in Berlin SW. 11, Hcdemaunstrafic 28-2». RM. in,NU — Ans der Reichs- arbcitsgcmeinfchast „Agrarpolitik und Betriebslehre" des irorschungsdieustes. - Arbeit ans der Staatlichen Vcr- jnchs nnd ,rorschnngsanstalt für Gartenbau zu Pillnitz (Elbe). Direktor: Professor Dr. I. Reinhold.
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