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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 55.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193800006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19380000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19380000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 55.1938
-
- Ausgabe Nummer 1, 6. Januar 1938 1
- Ausgabe Nummer 2, 13. Januar 1938 1
- Ausgabe Nummer 3, 20. Januar 1938 1
- Ausgabe Nummer 4, 27. Januar 1938 1
- Ausgabe Nummer 5, 3. Februar 1938 1
- Ausgabe Nummer 6, 10. Februar 1938 1
- Ausgabe Nummer 7, 18. Februar 1938 1
- Ausgabe Nummer 8, 24. Februar 1938 1
- Ausgabe Nummer 9, 3. März 1938 1
- Ausgabe Nummer 10, 10. März 1938 1
- Ausgabe Nummer 11, 17. März 1938 1
- Ausgabe Nummer 12, 24. März 1938 1
- Ausgabe Nummer 13, 31. März 1938 1
- Ausgabe Nummer 14, 7. April 1938 1
- Ausgabe Nummer 15, 14. April 1938 1
- Ausgabe Nummer 16, 21. April 1938 1
- Ausgabe Nummer 17, 28. April 1938 1
- Ausgabe Nummer 18, 5. Mai 1938 1
- Ausgabe Nummer 19, 12. Mai 1938 1
- Ausgabe Nummer 20, 19. Mai 1938 -
- Ausgabe Nummer 21, 26. Mai 1938 1
- Ausgabe Nummer 22, 2. Juni 1938 1
- Ausgabe Nummer 23, 9. Juni 1938 1
- Ausgabe Nummer 24, 16. Juni 1938 1
- Ausgabe Nummer 25, 23. Juni 1938 1
- Ausgabe Nummer 26, 30. Juni 1938 1
- Ausgabe Nummer 27, 7. Juli 1938 1
- Ausgabe Nummer 28, 14. Juli 1938 1
- Ausgabe Nummer 29, 21. Juli 1938 1
- Ausgabe Nummer 30, 28. Juli 1938 1
- Ausgabe Nummer 31, 4. August 1938 1
- Ausgabe Nummer 32, 11. August 1938 1
- Ausgabe Nummer 33, 18. August 1938 1
- Ausgabe Nummer 34, 25. August 1938 1
- Ausgabe Nummer 35, 1. September 1938 1
- Ausgabe Nummer 36, 8. September 1938 1
- Ausgabe Nummer 37, 15. September 1938 1
- Ausgabe Nummer 38, 22. September 1938 1
- Ausgabe Nummer 39, 29. September 1938 1
- Ausgabe Nummer 40, 6. Oktober 1938 1
- Ausgabe Nummer 41, 13. Oktober 1938 1
- Ausgabe Nummer 42, 20. Oktober 1938 1
- Ausgabe Nummer 43, 27. Oktober 1938 1
- Ausgabe Nummer 44, 3. November 1938 1
- Ausgabe Nummer 45, 10. November 1938 1
- Ausgabe Nummer 46, 17. November 1938 1
- Ausgabe Nummer 47, 24. November 1938 1
- Ausgabe Nummer 48, 1. Dezember 1938 1
- Ausgabe Nummer 49, 8. Dezember 1938 1
- Ausgabe Nummer 50, 15. Dezember 1938 1
- Ausgabe Nummer 51, 22. Dezember 1938 1
- Ausgabe Nummer 52, 29. Dezember 1938 1
-
Band
Band 55.1938
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- Gartenbauwirtschaft
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OartenbMwiMiM oku^8c«ckrirwcir88Q^ir^ri>i8/vu vkiruoicir crxir^cir-»ok8kL ^Lrtlckaftszeitun§ des deutlckmGartmbaues Lintlioli« Leitung kür 6eo Sartevdau im keiokZnälirstallck un6 diitteiiungs- Klatt 6er Hauptvereinixung 6er 6eut8viren Oartendau virtsokski ^.n2ei§enx>reL8: 46 mm breite MUimeterrelle 17 ?k§., l'extanrel^eQ mm-prelZ 50 ?kZ. 2ur 2eit i8i ^llLei^enpl-kis^te k^r. 8 v. 4. ^.ugu8t 1987 ^nrei^enannakmeSekIuö: Vien8t»^ ki°ük ^nrei^ens»nskme: brsnkkui-i (Oäer), Ocjer8ir. 21. I^errii-. 2721. P08t8ekeokk.: kerlin 620 N, LrküIIun^80i-t k'rankkurt (O). Lr8eke!nt vvöedentüek. monaU. 4i>l 1.—. ^.U8^ake (nu,- küi- ^litAlleder äe8 He1ek8näki'8t»nk1e8) vierteljLkrl. 0.75 rurüAl. P08tde8tel!86kn^i» postverlatzsort k^rsnkkurt (O^er) « -VusZade 8 öerlin, Donnerslaß, 8. Dezember 1938 193^ vv/sc^ /o5t5c/?5/ft//c/i6 knfv//c^/ungf /n Osu/Lc^/crnc/ Die gartenbauliche Pflanzenzucht Von Waldemar Heinemann, Erfurt, stellv. Vorsitzender des Reichsvcrbandes gartenbaulicher Pflanzenzüchter. nicht aber ihre Leistungen in anderen Teilen des Reiches bzw. im Reichsdurchschnitt kennt. Die Reichssortenliste bedeutet im übrigen nichts Un abänderliches. Am besten können Sortenwünsche be- Es scheint hier nicht erforderlich, lange Aus führungen über den Stand der gartenbaulichen Pflanzenzucht bis 1933 zu machen. Andererseits ist es hier, wie auch bei vielen anderen Dingen im Leben, so, daß die Zeit überstandene Not und Kampf aus dem Gedächtnis löscht und dabei allzu leicht der Abstand verloren geht, um in Abwägung von Einst und Jetzt den gerechten Maßstab an das Erreichte anlegen zu können. Bis 1934 herrschte unter dem Einfluß des ver lorenen Krieges, der Inflation nnd der liberali- stischen Wirtschaftsauffassung auch auf dem Gebiet der gartenbaulichen Pflanzenzucht und Saatgut- erzeugung ein Kampf aller gegen alle. Die Preise stiegen und fielen, znm Teil in einer für unsere Begriffe ganz außerordentlichen Kurve. Eine un gehemmte Einfuhr aus preislich günstiger liegen den Produktionsgebieten fand statt. Der Wett bewerb der Pflanzenzüchter konnte auf allen mög lichen Wegen, aber kaum mehr auf dem der Qualität stattfinden. „Neue" Sorten kamen und gingen. Wirkliche Zuchtärbeit verlohnte kaum. 1934 wurde der Reichsverband garten baulicher Pflanzenzüchter gegründet nnd vom Reichsnährstand beauftragt, die Neuord nung auf dem Gebiet der gärtnerischen Pflanzen zucht durchzuführen. Sämtliche Züchter wurden in diesem Verband zwangsweise zusammengeschlossm. Im Lauf der Jahre hat plan die Anforderungen, die an einen wirklichen Züchter zu stellen sind, fest umrissen, weil sich in den letzten Jahren allzuviele gefunden hatten, die „eine Zucht ausgenommen hatten", weil sie glaubten, das sei modern und ge höre zum Zug der Zeit; nicht zu allerletzt ver schaffe es gewisse Vorteile, zu deren Erlangung man auch einmal ein Paar Mark in die Zucht hinein stecken müsse. Die erstebten Vorteile waren vor allen Dingen die Erlangung eines Züchter-Austausch- rabättes und die Möglichkeit der billigeren Einfuhr. Der Austauschrabatt, der anders und richtiger ge meint war, als er sich leider entwickelt Hatte, wird, wie bekannt ist, beseitigt werden. Das wird sicher gewiße „Anzuchten" unrentabel machen und die f,Spreu vom Weizen scheiden". Die Ueberwachung, die durch die Landesbauernschaftcn mit der An erkennung geschieht, muß so wirkungsvoll sein, daß in jedem Fall Gewähr für wirkliche Zuchtarbeit ge geben ist. Anderenfalls entsteht nur volkswirtschaft lich unnützer, ja schädlicher Kostenaufwand. Vor aussetzung ist, daß die Landesbauernschaften bzw. deren Sachbearbeiter in der Lage und gewillt sind, ein wirklich kritisches Urteil zu fällen. 1935 wurde der Ausschuß für Samen und Saaten ins Leben gerufen, der insbesondere die Schleusung der immer noch notwendigen Ein fuhr von Saatgut durchzuführen hat. Aus einer planlosen, zum Teil zu großen Einfuhr, die nur hier und da durch Mangel an Devisen für ein zelne Länder gedrosselt war, ist eine sinnvolle Len kung im Sinne zusätzlicher Bedarfsdeckung ge worden. Durch Schaffung von statistischen Unter lagen ist man zu einer genauen Uebersicht über den Bedarf an Sorten, Mengen und Qualitätsanspruch gekommen. Wir können uns gegen ausländische Sämereien nicht abschließen; denn wir haben han delsvertragliche Verpflichtungen einerseits und andererseits gibt es immer Arten und Sorten, die bei uns nie auch nur mit annähernd 100A>iger Sicherheit jedes Jahr erzeugt werden können. Äon diesen Arten nnd Sorten muß ein Vcrmehrungs- anbau im Ausland unterhalten werden. Dem Vcr- mehrungsanbau aus unserer eigenen Zucht ist aber ans landeskulturellem Interesse gegenüber dem Kauf fremder Erzeugnisse, besondere Förderung an gedeihen zu lassen. Vorbedingung ist aber, daß "wirk lich echter Vermehrungsanbau stattfindet und daß die ausländische Firma die Aussaat nicht nur be kommt, um sie auszuschütten statt auszusäen. Kontrolle der Saakgukerzeugung Die Kontrolle der Saatgnterzeugnng geht über die Anerkennung. Ans der freiwilligen An erkennung wurde die Zwangsanerkennung. Sie wurde aber verfeinert, indem inan von der bloßen Feldbcsichtigung zur Prüfung der Eliten überging. Hier ist der Punkt, an dem sich die Geister scheiden, der gute Züchter von dem schlechten, der scharfe Anerkenner von dem — sagen wir — wohlwollen den. Die Grundlage für die Anerkennung war die Bereinigung des Sortenwescns. Es wird wohl niemand mehr geben, der gerade hierbei den« früheren Zustand nachtrauert. Die Vorteile, die sich jetzt schon zeigen, liegen klar auf der Hand. Die Sortenregisterkommission hat schon ein großes Stück Arbeit geleistet. In Kürze werden die Ergeb nisse der Prüfung einer Reche von Gemüsearten veröffentlicht werden können, und es bleibt dann nur noch ein Bruchteil der Gcmüsearten zu bereini gen. Nicht jeder wird ans Grund seiner eigenen Beurteilung der Sorten hundertprozentig mit den herausgestelltcn Reichssorten einverstanden sein, weil er viele Sorten nur als bewährte Lokalsorten, friedigt werden durch die Zulassung nach strengstem Maßstab geprüfter Neuzüchtungen. Bei den Fragen der Sortenbereinigung, der Anerkennung und über haupt bei allen unseren Sektor betreffenden Fragen haben sich die beteiligten Verantwortlichen stets vor Augen gehalten, daß es sich um gartenbauliche Dinge handelt, um Dinge, die für die Bedürf nisse und Geschmäcker von Menschen geschaffen werden. Der Züchter muß dafür ein gutes Fingerspitzengefühl haben, und die vom Reichsnähr stand verfügten Maßnahmen sollen ihm hierin nicht hinderlich sein, sondern ihn fördern. Daß die Sor tenbereinigung, die Anerkennung und damit der Wegfall des wilden Anbaues das allgemeine Niveau der Gemüsefa-menzucht wesentlich gehoben haben, kann wohl nicht bestritten werden. Notwendigerweise ist auch das Problem der An erkennung des ausländischen Ver mehrung sanbaues an uns herangetreten. Das dieses Problem nicht sofort in einem nach jeder Richtung hin befriedigenden Sinn zu lösen war, liegt wohl auf der Hand- Mit verschiedenen Ländern kommt man aber jetzt nach Ueberwindung von Kinderkrankheiten zu einer brauchbaren Rege lung. Länder, die aus mangelnder Einsicht oder wegen fehlender Organisation hier nicht Schritt halten können, schalten sich bei der Einfuhr nach Deutschland selbst aus. Maßnahmen zur Förderung der Saakgukerzeugung Die Erkenntnis der Bedeutung der Saatguterzeu gung für Ernährung und Volkswirtschaft führte aber nicht nur zu den angeführten Maßnahmen zur qualitätsmäßigen Förderung der Erzeugung, son dern auch zu einer quantitativen Steigerung. In den vergangenen Jahren sind ebenso "viele "Maß nahmen darauf abgestellt gewesen, all das Saat gut, das ans klimatischen Gründen im Inland gut erzeugt werden kann, auf unserem Grund und Im Blumen- und Zierpflanzcnbau ist auf dem Gebiet der Absatzregelung und Preisgestaltung in den letzten Jahren vieles erreicht worden. Man brachte früher jede Qualität für jeden Preis in den Verkehr. Die Folge davon war, daß die kurz sichtige Politik der Anbauer, um jeden Preis Geld zu erzielen, bald zusammenbrach. Denn die Er zeugungsstätten selbst wurden durch den einseitigen Ausbeutungsstandpunkt natürlich nicht besser; die Güte der Pflanzen wurde immer schlechter und der Absatz ging zurück. Die inzwischen ergangenen marktordnenden Maßnahmen ergaben sich als drin gende Notwendigkeiten. Um aber die Leistungen des Gartenbaues in die sem Spezialzweig allgemein zu fördern und auf einen höheren Stand als bisher zu bringen, sind nach den Vorschlägen der berufsständischen Ver tretungen unter Dkitwirkung namentlich auch des Verwaltungsamtes des Rcichsbauernführers Güte bestimmungen für gärtnerische Marktpflanzen aus gearbeitet worden und örtlich im Gebiet des Gartenbauwirtschaftsverbandes Schleswig-Holstein (Anordnung Nr. 12) mit Zustimmung des Reichs- Ministers für Ernährung und Landwirtschaft und der Hauptvereinigung der Deutschen Gartenbau wirtschaft am 23."April 1937 in Kraft getreten. Als gärtnerische Marktpflanzcn gelten Blumen-, Zier- und Gemüsepflanzen, die auf Märkten oder in gärtnerischen Betrieben in der Regel an Privat verbrancher, häufig auch an Landwirte und Ge müsebauer, zur Weiterkultur abgesetzt werden. In dieser Anordnung wird zwischen allgemeinen und besonderen Bestimmungen unterschieden. Allgemein müssen die Pflanzen von frischem, gesundem Aus sehen und frei von Ungeziefer und Krankheiten sein. Pflanzen, denen man an sehen kann, daß sie infolge zu engen Standes oder infolge falscher Behandlung geil geworden sind, gelten als vcrkaufsunwürdig. Dasselbe gilt auch für überständige Pflanzen, die z. B. durch langes Verbleiben im Saat- oder Pikierbeet usw. Erscheinungen ungenügender Er nährung zeigen; Gelbwerden der Blätter und Ver härtung der Triebe find typische Merkmale. Die Bewurzelung muß der Entwicklung der Pflanzen entsprechend" reichlich frisch und gesund sein. Topf ballen müßen durchwurzelt, dürfen aber nicht stark verfilzt sein. Pflanzen, die im Gewächshaus oder Boden zu erzeugen. Für eine Reihe von Gemüse arten ist das auch fast vollkommen gelungen. Bei einigen Arten, bei denen es technisch möglich sein sollte, den Saatgutbedarf aus inländischem Anbau zu decken, haben eine Reihe aufeinanderfolgender schlechter Ernten, wie bei Erbsen, die erwünschte völlige Eigenversorgung noch nicht erreichen laßen. In hohem Grad wünschenswert ist es, daß einer evtl. Minderernte vorausschauend immer Rechnung getragen wird durch eine angemessene Lagerhaltung des Erzeugers im Rahmen betriebseigener Mittel. Soweit ungenügende Erzeugerpreise der Auswei tung der Saatguterzsugung im Wege stehen, wird man bestrebt sein, diese Hindernisse zu beseitigen. Außer bei Erbsen ist eine Steigerung des Samen anbaues bei Möhren und allen Kopfkohlarten not wendig. „Neuzüchkung" — eine Auszeichnung Eine weitere Zukunftsaufgabe besteht in der Schaffung neuer, den alten Sorten überlegener Neuzüchtungen. Dem Saatgut jeder vom Reichsnährstand" zugelaßenen Neuzüchtung einer bereinigten Gemüfeart wird das Prädikat „Hoch zuchtsaatgut" zuerkannt. Die Neuzüchtunaen ge nießen ganz besondere Vorrechte, wie sie Züchtun gen bis jetzt in keinem Land der Erde eingeräumt wurden und auch nicht eingeräumt werden können, wenn für den Samenbau nicht mindestens ähnliche Voraussetzungen, wie bei uns — nämlich Sorten register, Sortenbcschränkung, Pflichtanetkemrung usw. — geschaffen werden. Der Züchter bekommt neben seinen Rechten aber auch Pflichten auferlegt. Zugelassen sind bis jetzt nur zwei Gemüseneuzüchtungen. In Prüfung befinden sich allerdings seit 1934" schon eine große Anzahl. Die Stellung einer Neuzüchtung ist, wie schon gesagt, so bevorrechtigt, daß die Ausstellung dieses Prädikats eine große Verantwortung in sich trägt und nur nach sehr sorgfältigen, einwandfreien und unangreifbaren Prüfungen zugesprochen wer den kann. Diese Prüfungen müssen qanz objektiv gleichzeitig an vielen neutralen Stelten, selbstver- Frühbeet angezogen wurden und zum Umpflanzen ins Freiland oder zur Balkonbepflanzung bestimmt sind, müssen durch reichliches Lüften so "abgehärtet fein, daß sie, normale Witterung vorausgesetzt, ohne Schaden den Standort wechseln können. Besonderen Bestimmungen unterliegen folgende Gemüse- und Blnmcnpflanzen: Kohlpflanzen, To matenpflanzen, Sellerie, Kopfsalat, Begonien, Lo belien, Zinnien, Tagetes und Petunien. Bei Kohl gelten als Musterpflanzen 3 gut entwickelte und 2 in der Entwicklung befindliche Blätter. Der Durchmesser des Stengels mn Wurzelhals muß 2 mm, die Länge der Pflanze ohne Wurzelballen 10 cm und der Querdurchmesser des Wurzelballens 1 cm betragen. Mindestens müssen aber 2 gut ent wickelte Blätter und 1 in der Entwicklung" befind liches Blatt vorhanden sein und die Lange der Pflanze ohne Wurzelballen muß mindestens 8 cm, höchstens 12 cm betragen. Aehnlichc Maßstäbe wer den auch für die übrigen Pflanzen angelegt. Frostempfindliche Pflanzen, wie Tomaten, Sel lerie, Gurken, Kürbis, Zinnien, Lobelien und Ta getes dürfen nicht verkauft werden, ehe die Frost gefahr vorüber ist. Der Zeitpunkt, zu dem diese Pflanzen freigegebcn werden, ist vom Gartenbau- wirtschaftsvevba'nd Schleswig-Holstein unabänder lich auf den 15. Mai festgesetzt worden. Diese beson dere Maßnahme erfolgte gleichermaßen sowohl zum Schutz des Erzeugers als auch des Verbrauchers. Dieser Schutz wird aber im hiesigen Wirtschafts gebiet dadurch noch gefördert und gesichert, daß durch die auf sämtlichen Wochenmärkten des Ge bietes ernannten Marktsachverständigen in Gemein schaftsarbeit des Verbandes und der Marktpolizei bislang die besten Erfolge erzielt worden sind. Der Verkauf nach Dutzend, Mandeln oder Schock wird abgeschafft. An seine Stelle tritt der Verkauf von 10 oder einem Vielfachen von 10 Stück. Aus drücklich ist vorgesehen, daß die Zählung genau zu erfolgen hat und Zugaben nach der Notverordnung zum Schutz der Wirtschaft vom 9. März 1932, ge ändert durch das Gesetz über das Zugabewesen vom 12. Mai 1933 (RGBl. 1932 I S. 121, 1933 IS. 264) gemäß 8 1, Abs. 1 verboten sind. Alle Pflanzen haben mit deutlich lesbarem Sortennamen versehen zu sein. Lediglich blühende Wanzen sind misge- (Fortsetzung auf Seite 2.), 55. 6skrzanA — wummer IS stündlich unter Abschluß gegen jede fremde Neu gier, mit ausreichenden Vergleichen den bestehenden Sorten gegenüber, durchgeführt werden. Im Reichs- Verband der gartenbaulichen Pflanzenzüchter besteht eine Anerkennungskommission, die die Sorten registerstellen bei der Sortenbereinigung berät. Es wäre wohl angebracht, in ähnlicher Weise auch Fach leute im letzten Stadium einer Neuzuchtprüfung heranzuziehen. Jede Möglichkeit, einen Fehlent scheid zu vermeiden, sollte man ausschopfen. Die Auswirkungen der Anerkennung und des Kampfes der Züchter um die beste Qualität werden die Reichssorten bestimmt auf ein Qualitätsniveau bringen, das in vielen Fällen auch durch Neuzuch ten npr schwer übertroffen werden kann. Die Ent scheidung darüber, ob eine Neuzucht eine bestehende Sorte wirklich übertrifft, so daß man alte ausschal ten kann, wird dann manchmal allerdings schwie rig sein. Die Preisgestaltung Die Preisschwankungen früherer Jahre sind be seitigt und Festpreise geschaffen worden, die ebenfalls dazu beitragen sollen, eine dauernde Zuchtarbeit zu fördern. Die Festpreise werden sich aber erst dann voll und ganz auswirken können, wenn es trotz Preisstopverordnung gelungen sein wird, noch bestehende Unebenheiten bei der Preis gestaltung auszugleichen. Andererseits haben die Festpreise ihre richtige Festigkeit erst bekommen, wenn der unangebrachte Austauschrabatt be seitigt ist. Künftige Zuchtziele Es soll hier nochmals die Gelegenheit benutzt werden, auf einige Zuchtziele hinzuweisen, bei deren Erreichung man" dann bestimmt und einwandfrei über das bestehende Beste hinausgekommen ist. Bei Buschbohnen fehlt noch immer eine in jeder Hinsicht Verbraucher und Industrie befriedigende Sorte, die ertragstreu und widerstandsfähig gegen Fett- und Brennfleckenkrankheit ist. Bei Erbsen sucht man eine Markerbse mit guter Ausbeute und hoher Ertragssicherheit. Bei Gurken fehlt ein« wirklich krätzewiderstandsfähige Sorte, bei Spi nat eine Sorte mit brauchbarem Blatt und der Winterfestigkcit wie „M ü n st e r l ä n d e r". Bei Tomaten ist es noch nicht gelungen, eine Sorte zu züchten, die eine unseren Ansprüchen genügende Frncht hat, und zwar möglichst Platzfest ist und sich widerstandsfähig erweist gegen die immer mehr auftretenden Tomatenlrankheiten. Bei Kopf kohl, bei dem ja vielleicht noch die meiste Zucht arbeit zu leisten ist, ist als Zuchtziel die Schaffung von Hauerkohlsorten mit möglichst geringem Lagerschwund bei Einlagerung in betriebseigenen Räumen erstrebenswert. Andererseits sind solche Sorten zur Deckung des Frühjahrsbedarfes er wünscht, die in halbfertigem Zustand in den Win ter gehen, durch Wintereinflüste weniger leiden und im zeitigen Frühjahr vom Feld aus dem Be darf zugeführt werden können. Der Blumensamenbau Auf dem Gebiet des Blumensamenbaus, das naturgemäß hinter dem vordringlichen des Gemüsesamenbaus zurücktreten muß, sind erst An fänge in Lenkuirg, Steuerung und Beaufsichtigung von feiten des Reichsnährstandes vorhanden. Das Gebiet ist, wertmäßig gesehen, viel kleiner, an Zahl der Arten und Sorten aber viel größer, wo durch leicht ein Mißverhältnis zwischen" dem Wert des Objektes der Anerkennung und den dadurch entstehenden Kosten entstehen kann. Die unbedingt nötigen Grundlagen für die Sortenregisterarbeiten sind erst in den Anfängen und müssen unbedingt wcitergcsördert werden, wenn man die Anerken nung "richtig und den Nenheitenschutz wirkungsvoll durchführen will. Erreicht ist bisher ein gewißer Neuheitenschutz und eine Abdrosselung der Neu- heiten-„Fabrikation" bei einigen vegetativ zu ver mehrenden Blumen, wie Dahlien und Rosen. Wer die Verhältnisse des Auslandes kennt, muß zu der Ueberzeugung gelangen, daß unsere deutsche Blu mensamen- und Blumenpflanzcnzucht wohl auf der Höhe ist und sich nicht hinter der ausländischen zu verstecken braucht. Sie hat trotz mancher Nöte Fortschritte gemacht. Deutsche Blumensamen sind immer noch ein Exportartikel. Sie könnten es in noch größerem Maße sein, wenn nicht unser hohes Preisniveau und die künstlich niedrigen Valuten der meisten Länder, die für den Export in Frage kommen, oder derjenigen, die auf dem Weltmarkt als stärkste Konkurrenz auftreten, die Dinge sehr erschwerten. Eine Exportförderung, die, darüber herrscht wohl kein Zweifel, nicht einfach hinzu- stellen wäre, würde den Blumensamenbau entschei dend heben können. An die Fortschritte der gartenbaulichen Pflan zenzucht in den letzten Jahren läßt sich ein sicht barer Maßstab nicht anlegen. Es kann auch nicht mit einer Statistik aufgcwartet werden, die zeigt, um wieviel bester der 1938 geerntete Gemüfe- snmen ist, gegenüber dem von 1934. Aber daß wir den schwierigen Anfang eines steinigen und steilen Weges schon zurückgelegt haben, ist wohl ;edem Samenzüchter klar, ebenso daß es noch mancher Arbeit bedarf, bis das gesteckte Ziel er reicht ist. M i t z u a r b e i t e n und sich nicht nur mitziehen zu lasten, ist höchste Aufgabe eines jeden gartenbaulichen Pflanzenzüchters, zu der alle drin gend ausgerusen werden. Oor Ls/rpis/ c/s§ Geordneter Marktpflanzen-Absatz
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