Suche löschen...
Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 55.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193800006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19380000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19380000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 55.1938
-
- Ausgabe Nummer 1, 6. Januar 1938 1
- Ausgabe Nummer 2, 13. Januar 1938 1
- Ausgabe Nummer 3, 20. Januar 1938 1
- Ausgabe Nummer 4, 27. Januar 1938 1
- Ausgabe Nummer 5, 3. Februar 1938 1
- Ausgabe Nummer 6, 10. Februar 1938 1
- Ausgabe Nummer 7, 18. Februar 1938 1
- Ausgabe Nummer 8, 24. Februar 1938 1
- Ausgabe Nummer 9, 3. März 1938 1
- Ausgabe Nummer 10, 10. März 1938 1
- Ausgabe Nummer 11, 17. März 1938 1
- Ausgabe Nummer 12, 24. März 1938 1
- Ausgabe Nummer 13, 31. März 1938 1
- Ausgabe Nummer 14, 7. April 1938 1
- Ausgabe Nummer 15, 14. April 1938 1
- Ausgabe Nummer 16, 21. April 1938 1
- Ausgabe Nummer 17, 28. April 1938 1
- Ausgabe Nummer 18, 5. Mai 1938 1
- Ausgabe Nummer 19, 12. Mai 1938 1
- Ausgabe Nummer 20, 19. Mai 1938 -
- Ausgabe Nummer 21, 26. Mai 1938 1
- Ausgabe Nummer 22, 2. Juni 1938 1
- Ausgabe Nummer 23, 9. Juni 1938 1
- Ausgabe Nummer 24, 16. Juni 1938 1
- Ausgabe Nummer 25, 23. Juni 1938 1
- Ausgabe Nummer 26, 30. Juni 1938 1
- Ausgabe Nummer 27, 7. Juli 1938 1
- Ausgabe Nummer 28, 14. Juli 1938 1
- Ausgabe Nummer 29, 21. Juli 1938 1
- Ausgabe Nummer 30, 28. Juli 1938 1
- Ausgabe Nummer 31, 4. August 1938 1
- Ausgabe Nummer 32, 11. August 1938 1
- Ausgabe Nummer 33, 18. August 1938 1
- Ausgabe Nummer 34, 25. August 1938 1
- Ausgabe Nummer 35, 1. September 1938 1
- Ausgabe Nummer 36, 8. September 1938 1
- Ausgabe Nummer 37, 15. September 1938 1
- Ausgabe Nummer 38, 22. September 1938 1
- Ausgabe Nummer 39, 29. September 1938 1
- Ausgabe Nummer 40, 6. Oktober 1938 1
- Ausgabe Nummer 41, 13. Oktober 1938 1
- Ausgabe Nummer 42, 20. Oktober 1938 1
- Ausgabe Nummer 43, 27. Oktober 1938 1
- Ausgabe Nummer 44, 3. November 1938 1
- Ausgabe Nummer 45, 10. November 1938 1
- Ausgabe Nummer 46, 17. November 1938 1
- Ausgabe Nummer 47, 24. November 1938 1
- Ausgabe Nummer 48, 1. Dezember 1938 1
- Ausgabe Nummer 49, 8. Dezember 1938 1
- Ausgabe Nummer 50, 15. Dezember 1938 1
- Ausgabe Nummer 51, 22. Dezember 1938 1
- Ausgabe Nummer 52, 29. Dezember 1938 1
-
Band
Band 55.1938
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Lari El Zu scher 5 schäft jene f namig Südnn betend' und b Allvat niste u nete L Wirt außero begünsi Weinbl Da anher Städte komme düng r Grenzz Seit < Tschech der Lr nähme engen Art ve Als durch Wein- Ufern ! der Lil und zr Grenze hat, sir Begrüi alten emsige, scs M, feinen zügige reich c einer < beit je wie de der Pi Es I ßigen < jahrhu chen, N Bäum« den ve den un L riesen 2^ M Der chend, stauder niferer seither freund wertvo wachse, samme und di des Ji Jahrhi lung i vorhm krieg ü währei rial sc litt. Ä übrige Pflanz Auh anlage Plastik den, l Gartei Baum schaftli ganzes queller anlage Obster licher 1,5 M sandt der Bl des O Gemü 8eit n Vertil 3. November I9ZS Seilage zu „Vie Gartenbauwirtschaft" Nr. 44 Nummer 14 Richt krampfhaft am Alten sesshaften Beispiele neuzeitlicher Arbeitsweise Pr Zunehmende Technisierung bedingt Umstellung H. Lleeloubacü, Stuttgart. weisen, 3. Richtige Wahl und Verteilung der Kulturen. 4. Richtiger und richtig bemessener Arbeitseinsatz. 6. Richtiger Kapitaleinsatz. Sind nun — und das dürste Wohl die Kernfrage nicht nur meiner heutigen Erörterungen, sondern auch der Gesamtgartenbauberatungen sein — diese betriebswirtschaftlichen Voraussetzungen zur Siche rung der Leistungsfähigkeit und -steigerung unserer Betriebe überall vorhanden und wie und auf welchen Wegen wäre im Fall der Verneinung dieser Frage Abhilfe zu schaffen? Diese Frage muh sich nicht nur jeder Betriebsinhaber, Betriebssichrer und jeder Berufskamerad schlechthin selbst stellen, sondern sie mutz auch einmal in einer öffentlichen Versammlung behandelt und klar beantwortet wer den, weil diese Frage nicht mehr, wie vielleicht früher einmal, Privatangelegenheit des einzelnen Betriebsführers sein kann und darf, sondern weil sie heute eine Frage unserer Erzeugungsschlacht, unserer Volkswirtschaft und damit eine Frage unseres ganzen Volkes ist. Erfüllen also nun erstens unsere Grundstücke, auf denen wir unsere Gärtnercibetriebe betreiben, zweitens unsere darauf befindlichen Anlagen und technischen Einrichtungen, drittensdie Aus wahl und Reihenfolge unserer Kulturen und Sor ten, sowie viertens unsere täglichen Arbeits methoden, unser Arbcits- und Kapitalseinsatz sowie unser Versicherungsschutz Lie Anforderungen, die eine moderne Betriebs- und Volkswirtschaft an uns zu stellen gezwungen sind, oder nicht? Diese Fragen stellen, heißt sie leider nicht überall bejahen. Die fünf genannten Voraussetzungen sind bei einem großen Teil unserer Betriebe gar nicht oder nicht so vorhanden, wie es die Sicherung der Leistungssteigerung von uns fordert. Sie sind beim größten Teil unserer älteren Betriebe schon deshalb nicht vorhanden, weil die Betriebe unter ganz an deren Zeitvoraussetzungen gegründet und aufgebaut wurden, als wir sie heute und in Zukunft voraus sichtlich brauchen. Die meisten unserer Betriebe sind gegründet und aufgebaut worden, als Schubkarren und Handwagen, günstigstenfalls im größeren Be trieb das Pferdefuhrwerk, Lie einzigen Beför derungsmittel zum möglichst nahen Markt und Ab satzgebiet waren. Diese primitiven Beförderungs mittel für unsere Materialien und Erzeugnisse be dingten Grundstücke in allernächster Nähe der Stadt, also Ler Absatzgebiete. Oft hasten Lie Grund stücke nur Liesen einzigen Vorzug, daß sie möglichst nahe der Stadt oder in der Stadt selbst lagen. Der Boden ivar vielfach gänzlich ungeeignet oder doch nur nach gründlicher Verbesserung verwendbar. Diesen Nachteil, so Lachte man damals, wird man mit der Zeit schon beheben. Man hatte ja Trag bahren und Butten, um auf Lem Rücken wohlfeilen Dung, der in genügenden Mengen überall zu haben war, zu transportieren, und Arbeitskräfte gab es in jeder Auswahl. Der Arbeitstag fing zu- Es geht, um es anders zu sagen, mit dem größten Teil unserer ganzen Gärtnercibetriebe, wie es unseren schönen Dörfern und Kleinstädten, wie es unseren Großstädten mit ihrem alten, engen Stadtkern geht; so wie diese von der Motorisierung unseres modernen Verkehrswesens und der dadurch bedingten Aufhebung aller Grenzen und Entfernungen be troffen wurden, sind unsere veralteten Gärtnereien von den modernen Zeit-und Arbeit spa renden Arbeitsgeräten überholt und werden, wenn sich die Besitzer nicht schnellstens auf raffen und Anschluß suchen, einfach umgangen. Durch größere Städte und Großstädte baut man heute kurz entschlossen Nord-Süd-Achsen, man baut Ost-West-Durchgangsstraßcn und weit außen Ver kehrsringe und Autobahnen. Man hat sich endlich zu dem Mut durchgerungcn, nach heute nicht mehr ausreichenden Spar-, Flick- und Kleisterversuchen Lem Verkehrsproblem gründlich zu Leibe zu rücken und ihm wcitschauend in die fernste Zukunft Rech nung zu tragen. Daß auch für unseren Beruf eine ganz neue Zeit im Auf bruch begriffen ist, das kam manchem von uns erst vor etwa zehn Jahren zum Bewußtsein, nämlich als wir auf einmal ab und zu einzeln und nach und nach immer mehr fremde Konkurren ten von weit her auf ihren eigenen Lastkraftwagen morgens auf „unseren" Marktplätzen erscheinen sahen. Konkurrenten mit Erzeugnissen, die unter offenbar viel günstigeren Verhältnissen produziert wurden; denn sie waren den unseren nicht nur ebenbürtig, sondern sogar oft noch besser und halt barer. Das Eigenartigste und für uns Wichtigste war für uns jedoch die Tatsache, daß diese Erzeug nisse auch noch billiger waren. Und das alles auf „unseren" Marktplätzen, die seither unsere ureigene Domäne darstellten! Das fanden und finden auch heute noch viele unserer Berufskameraden einfach unerhört! Gegen eine solche Entwicklung sollte be hördlich eingeschritten werden, das zu tun wäre selbstverständliche Pflicht einer Berufsvertretung. Derartige Aeußerungen konnte man vielerorts Hörem Nur einem verschwindend kleinen Teil in unseren Reihen ging und geht immer mehr ein Licht auf, was die Stunde geschlagen hat. Sie haben erkannt, daß: die Motorisierung aller Verkehrsmittel und der meisten Arbeits geräte, sowie des gesamten volkswirtschaftlichen Verkehrs gerade für den seither ortsgebunden erzeugenden Erwerbsgartenbau, Umwälzungen von Ausmaßen mit sich bringt, Lie in ihrem MiM wie heute. Die Technik war auch noch nicht so auf der Höhe. Bodenfräsen, Motorhackpflügs waren noch nicht da, also brauchte man bei der Anlage Ler Gärtnereien auch darauf keine Rücksicht zu nehmen. Der Konkurrenz durch Auswärtige waren Lurch das Fehlen betriebseigener Verkehrs- und Beförderungs mittel genügend Riegel vorgeschoben. Die Gewächs hausanlagen wurden mit Absicht nach dem Prinzip der warmen Keller gebaut. Tief in die wärmende, schützende Erde wurden sie vergraben und erschweren heute noch nach 40, 80 Jahren oft jeden Versuch, den Betrieb zu verbessern. Man läßt es deshalb vielfach beim alten und jammert über die Nöte der neuen Zeit. Wer auch unsere Arbeitsmethoden, die ja gewiß nicht in dem Matz an Zeit und Ort ge bunden sind wie Grundstückswahl und Betriebs einrichtung alten Maßstabs, bedürfen einer ernst haften Ueberprüfung. Umfang noch gar nicht abzusehen, sondern nur zu ahnen sind. Diese wenigen BerufskameraLen im Land gehen auch bereits schon seit Jahren mit dem einzig möglichen Beispiel voran, wie dieser Sach lage begegnet werden kann. Sie haben die Pflicht, die anderen Berufsangehörigen aufzurütteln, die die wahren Ursachen ihrer wirtschaftlichen Nöte noch nicht erkannt haben. Diesen Teil unserer Berufs kameraden, die die Zeichen der Zeit noch nicht erfaßt haben und die immer noch alle Hilfe ausschließlich von behördlichen und berufsständischen Schutzmaß nahmen erwarten. Ihnen muß je früher, desto besser, zum Bewußtsein gebracht werden, daß die Motori sierung unseres ganzen Verkehrswesens und unserer Arbeitsvorgänge sogar erst im Anfangsstadium steckt und daß die damit verbundene Zusammen schrumpfung von Raum und Zeit gerade für den Gartenbau Umwälzungen mit sich bringt, die nicht nur nicht aufzuhalten sind, sondern die man auch gar nicht aufzuhalten gewillt ist, die vielmehr be wußt heute von allen Seiten gefördert werden (siehe Autobahnen und Volkswagen). Wir sind ge zwungen, uns ganz einfach der neuen Sachlage an zupassen, und dann werden wir bei näherer Be trachtung bald selbst feststellen, daß die Lurch die Motorisierung uns gestellten neuen Probleme gar nicht so unüberwindlich sind, Wie sie uns im ersten Schrecken erscheinen, sondern Latz sie sogar große ungeahnte Vorteile auch für uns mit sich bringen können! Wir müssen nur den Mut aufbringen, uns ebenfalls, wie wir vorhin bei den städtischen und dörflichen Maßnahmen gesehen haben, zu solch grundlegenden und durchgreifenden Neuerungen durchzuringen. Grundstückswahl und BetriebsaufteUung Wir müssen den Mut haben, auch einmal ganz neue Gedanken aufzugreifen, auch wenn sie uns auf Len ersten Anhieb oft zu gewagt erscheinen, um sie öffentlich auszusprechen. Und auch wenn sie nicht gleich überall zu verwirklichen sind. Wir müssen, so abwegig es im ersten Moment mich scheinen will, Loch langsam lernen, ein wenig kolonial politisch zu denken! Kolonialpolitisch zu Lenken auch im kleinen, im kleinsten betriebseigenen Maßstab; L. h. wenn es uns in den eigenen Grenzen unserer bisher örtlich gebundenen Betriebe zu eng wird, und wir von der auswärtigen billiger produzierenden Konkurrenz immer mehr an die Wand gedrückt werden, dann müssen wir fluch die Mütterberatungsstelle!» der NSV. förderst du durch deinen Milvliedobeltra» lurNSV.k den Mut aufbringen, auch unsere eigene Erzeugung so bald wie möglich weiter hinaus, ins flache Land, in günsti gere Erzeugungsbedingungen, zu verlegen. Ja, es wird so weit kommen, daß viele unserer seit herigen, veralteten Betriebe nur noch als eigene Verteilerstellen weiter bestehen werden. Daß Ent fernungen für unsere fertigen gartenbaulichen Er zeugnisse keine ausschlaggebende Rolle mehr spielen, das sehen wir doch auch an den Einfuhren von Holland, dem Balkan, Spanien und Italien und an manchen unserer vorbildlich weit draußen im Acker feld produzierenden modernen Schnittblumen- und Gemüsebaubetrieben. Oder wir müssen, sofern die Möglichkeit besteht, den alten Betrieb ganz verkaufen und ihn weit draußen im freien Feld auf jung fräulichem Boden neu erstellen. Bei dieser Neu erstellung haben wir uns ganz nach den heutigen Gesichtspunkten zu richten, die den grundlegend verbesserten Beförderungsmöglichkeiten Rechnung tragen. Wir sind ja auch gerade durch die Motorisierung, die uns so sehr viel zu schaffen macht, nun auch nicht mehr an Ort und Zeit gebunden. Wir kön nen sorgfältig wählerisch in der Auswahl unserer Grundstücke sein in jeder Hinsicht, ebenso in der Anlage unserer Betriebe, wir müßen uns auch öfters «inen gewaltigen Ruck geben, z. B. unsere Kulturen der Zeit anzupassen. Ferner bleibt uns gar nichts anderes übrig, als viele unserer alten, seit Generationen überlieferten Methoden täglicher Arbeit nach und nach über Bord zu werfen. Wir stehen an einer Wende in -der Entwicklung Les deutschen Erwerbsgartenbaues, die uns alle zwingt, viele alten Gewohnheiten über Bord zu werfen. Ich stelle dafür folgende Richtlinien auf: Wir werden bei Ler Nengründung oder Verlegung unserer Be ¬ triebe ein Grundstück wählen, unter Umständen weit i vor den Toren der Stadt, in der unser bisheriger I Betrieb liegt, mitten zwischen Getreide- und tzack- sruchtfeldern, 10—30 km Entfernung spielen dabei I keine ausschlaggebende Rolle mehr. Wir werden t einen guten Weizen- und Zuckerrübenboden bevor- j zugen, -der tiefgründig ist und sich durch leicht zu j bearbeitende Bodenstruktur auszeichnet. Schwach sandige Lehmböden in leicht südlich geneigter Lage ' sind besonders günstig. Das Grundstück soll eher etwas dem frischen Wind ausgesetzt, als zu dumpf eingeschlossen liegen. Ferner muß das Grundstück nach Möglichkeit oben und unten mindestens von - einem fahrbaren Weg begrenzt sein. Wasserlei tungsanschluß ist heute selbst in Dörfern möglich, andernfalls ist eigener Brunnen mit Motor er forderlich. Mit demselben Motor, der uns Erde sieben, Holz spalten, Kistenbretter sägen und den Boden bearbeiten hilft, kann unter Umständen auch Wasser gepumpt werden. Das Grundstück selbst muß einen eigenen 3 m breiten Durchgangsweg er halten, damit in Zukunft alle Materialien, Töpfe, Dünger, Bretter, Brennstoffe, zeit- und arbeit sparend, sofort vom Lieferanten an Ort und Stelle gebracht werden können und nicht mehr, wie viel fach seither, zwei- oder gar dreimal in die Hand genommen werden müssen. Von dieser eigenen Betriebsstraße, dieser Durch fahrt aus, müssen alle Fvühbeetanlagen, der Heiz raum, der Verpflanzraum, die Gewächshäuser, das Topflager, das Erdlager usw. so liegen, daß sie mit dem Lastkraftwagen erreicht werden können. Ebenso müssen an diese mehr oder weniger lan^e eigene Betriebsverkehrsachse sämtliche Wasterlei- tungsanschlüsse münden und Nebenwege abzweigen. Die Gewächshäuser werden ebenerdig erstellt, so daß alle Wege von außen befahrbar sind. Die ganze Anlage muß ständig im Hinblick auf spätere Ver größerung erstellt werden. Das Freiland muß für Reihenkulturen eingeteilt werden, in denen die Verwendung der modernen zeit- und arbeitskräfte sparenden Geräte sichergestellt ist. Der ganze Be trieb muß in Zukunft mit der Hälfte der seither benötigten Arbeitskräfte zu -bewirtschaften sein. desplanungsstelle. Diese Landesplanungsstelle -bzw. der die Raumordnung in unserem Gau über wachende Regierungsbeamte, der sogenannte „Lan desplaner" hat 'die Aufgabe von höherer unabhän giger Warte aus, den örtlich tätigen Baupolizei behörden weg- und richtungweisend zur Seite zu stehen. Ihm, dem „Landesplaner", sind alle wich tigen Bauvorhaben vorzulegen. Er hat z. B. zu prüfen, ob in dieser oder jener Gegend Industrie anlagen, Wohnsiedlungen oder Gärtnereien erbaut werden können und dürfen, oder ob diese Bauvor haben die landschaftlichen Wirtschafts- und verkehrs politischen Interessen stören. Durch Betreiben unseres Abteilungsleiters in Württemberg haben wir es nun nach langen Ver handlungen im Einvernehmen mit dem zuständigen Bürgermeister und Bezirksbaumeister erreicht, daß von dieser unserer Landesplanungsstelle vorläufig einmal auf der Feldmarkung einer Dorfgemeinde 12 km nordwestlich von Stuttgart ein etwa 200 Morgen großes Gelände für die zukünftige Ansied lung von Gärtnereien freigegeben und geschützt wurde. Hier auf diesem zukünftigen Stuttgarter Gärt nerei-Ansiedlungsgelände ist es dadurch jedem anderen Unternehmen untersagt, Bauvorhaben aus zuführen. Es dürfen dort nur die für den Be trieb einer Gärtnerei notwendigen Bauten erstellt werden. Der einzeln« Gärtnereibetriebsinhaber, dessen alter Betrieb eine Verlegung erfordert oder auch jeder Neuanfänger, kann sich hier nach eigener Wahl ein Grundstück erwerben. Die betreffende Gemeindeverwaltung hat mitten durch das Gelände bereits eine Wasserleitung liegen. Dem einzelnen unserer Berufskameraden sind dadurch unschätzbare Vorarbeiten geleistet, die ihm sein Vorhaben unge mein erleichtern. Es sind alle späteren Ausdeh nungsmöglichkeilen vorhanden, und jeder einzelne dennoch unabhängig und freier Herr seiner Scholle. Es gilt nun, ähnliche Voraussetzungen auch in anderen Landesbauernschaften mit den dort zustän digen Landesplanungsstellen zu schaffen. Die Sorge um die Sicherung der betriebswirt schaftlichen Grundlagen zur Leistungssteigerung unserer Betriebe rechtfertigen alle diesbezüglichen Bemühungen. Wir haben dann auch von Seiten der II 0 9 unser Teil dazu beigetragen, daß der einzelne Berufskamerad sich leichter als bisher und mit mehr Lust und Erfolg der Auswahl eines rich tigen Grundstücks der heute bestmöglichen Neuan lage und Aufteilung, der besseren Auswahl seiner Kulturen und dem besseren Arbeits- und Kapital einsatz hingebcn kann. Die Gefamtsteigcrung der Leistungsfähigkeit unseres ganzen Berufsstandes wird eines Tages der weithin sichtbare Erfolg sein, und die Motorisierung des modernen Verkehrswesens und der Arbeits methoden, die unserem Berufsstand anfänglich solche scheinbar unüberwindliche Schwierigkeiten und Sorgen bereitet haben, werden sich eines Tages selbst als der beste Vorspann den Berg hinauf er- Bei Ler Auswahl der Kulturen wird die zu ein seitige Spezialisierung zu vermeiden sein. Es ist nicht nötig, jede benötigte Pflanzenart selbst zu kultivieren. Wir werden bei manchen Kulturen den Mittelweg einschlagen und manche Pflanzenart als Halbfertigware von Betrieben übernehmen, die unter besonders günstigen Bedingungen kultivieren. Um Len Markt und das Angebot zu beleben, muß in Zukunft mehr als bisher immer einmal wieder eine neue Pflanzenart in Kultur genommen und ausprobiert werden. Was die Arbeitsmethoden anbelangt, so werden wir in Zukunft ständig dar über zu wachen haben, daß wir mit den immer knapper werdenden Facharbeitern nur noch rein gärtnerische Arbeiten ausführen. Alle übrigen Arbeiten werden von ungelernten Hilfskräften aus- qeführt. Daß auch viele unserer altgewohnten Arbeitsmethoden bei unseren Kulturarbeiten stark erneuerungsbedürftig sind, will ich an einem Bei spiel zeigen: Kulturen, die man früher zuerst in 6-cm-, dann in S-vm-, dann in 12-om-, dann in 14-om-Töpse verpflanzte, werden ja vielerorts mit bestem Erfolg nunmehr pikiert und vom freien Grund oder vom Pflanzentisch im Gewächshaus direkt in den fertigen Topf gepflanzt. Alle diese Richtlinien, die auf die Frage: „wie würde ich meinen Betrieb heute aufbauen und ein- ri-chten?", hier aufgestellt wurden, sind im übrigen gar nicht so sehr neuartig. Neuzeitliche fortschritt liche Betriebe haben sie schon längst verwirklicht oder sind daran, es zu tun. Mancher heute alte, zurückgebliebene Betrieb könnte schon allein dadurch neuzeitlichen Forderungen angepaßt werden und Anschluß an -die heutige Verkehrslage finden, wenn er sich entschließen könnte, einen Durchbruch durch seine jetzigen Anlagen zu schaffen. Einen Durch bruch, der es ihm mit einem Schlag ermöglichte, in Zukunft mit allen Rohmaterialien direkt an Ort und Stelle zu fahren. Oder wo noch nicht geschehen, wäre durch Erwerb eines Feldes außer halb der Stadt oder dem seitherigen Wirkungsfeld, für Kulturen, die keine tagtägliche Pflege erfor dern, Platz zu schaffen. Man würde sich dadurch direkt im kolonialen Sinn ein eigenes Rohstoff gebiet erwerben, zur Ergänzung und Auffrischung des alten Betriebs. So ab und zu einen Last wagen jungfräulichen Lehmbodens von der ober sten Ackerkrume Les neuen Feldgrundstücks in die alte Gärtnerei mitgenommen, wirkt Wunder. Man hat auf einmal wieder Obconica-Primeln, Chrpsan- themen, Chnbaud-Nelken, Astern, Asparagus, Gur ken, Goldlack und Calceolarien in bester Güte er zielt. Auch wird es möglich, auf einmal für Stief mütterchen und Mposotis im Spätsommer ein Stück Land X Jahr brach liegen zu lasten, weil ja das Land nicht mehr so hoch in Ler Verzinsung liegt, usw. Mit solchen einstweilen zusätzlichen Grundstücken, die wir heute mit Hilfe der neuzeit lichen Kraftwagen und Motorhackgeräten und Be- rickselungsanlagen ganz gut bearbeiten können, auch wenn sie weit draußen in der Nähe irgend eines Dorfes im Umkreis von 10—30 km liegen, haben wir zugleich auch Lie nötigen entscheidenden und weitschauenden Vorbereitungen getroffen für eine eventuell nötigwerdende spätere Verlegung unseres ganzen seitherigen Betriebes. Planvolle Borarbeit auf lange Sicht Wie sehr in -bezug auf Lie immer dringlicher in Erscheinung tretende Notwendigkeit Ler Verlage rung unserer GSrtnereibetriebe aus dem Weichbild der Städte eine Vorarbeit und Unterstützung von Seiten der 1109 in Frage kommen kann, das möchte ich zum Schluß meiner Ausführungen noch an unserem Stuttgarter Beispiel erläutern. Im Gau Württemberg besteht seit einigen Jah ren HM Innenministerium eine sogenannte Lan dein schon früh an und endete nachts. Die Mängel des Grund und Bodens waren also gut zu beheben, wurden daher gering geachtet. Recht nahe bei der Absatzstätte für die Erzeugnisse zu sein, war aus schlaggebend bei der Wahl Les Grundstückes. So weit die Grundstücksfrage. — Nun Lie Einteilung und Anlage. Diese war zum größten Teil auf den gleichen Voraussetzungen aufgebaut. Auf Lie Schaffung großzügig angelegter Fahrwege und planvoller Feldereinteilung, sowie geräumige Ge wächshausbauten brauchte man schon deshalb nicht bedacht zu sein, weil man ja immer genügend Zeit und Arbeitskräfte hatte. Ueberdies hatte man ja auch keine schul- und planmäßige Ausbildung und Vorbereitung dazu in Len Fortbildungsschulen genossen. Bei der Auswahl der Kulturen waren immer Die große Vielgestaltigkeit unserer gartenbau lichen Betriebe läßt es mir erwünscht erscheinen, meine Ausführungen nicht allgemein zu halten, sondern ihnen die praktischen Erfahrungen meines eigenen mittelgroßen, jedoch vielseitigen Betriebes zu Grunde zu legen. Durch die Wahl dieses Einzel beispiels ist Gewähr geboten, daß sich meine Aus führungen nicht auf irgendwelchen Theorien auf bauen. Nach meinen Erfahrungen sind es vornehmlich fünf Voraussetzungen, Lie erfüllt sein müssen, um die betriebswirtschaftlichen Grundlagen für die Sicherung Ler Leistungsfähigkeit und darüber hin aus für die Möglichkeit der Leistungssteigerung unserer gärtnerischen Betriebe zu schaffen. Es sind das: 1. Die Eignung des Grundstückes nach Lage, Klima und Bodenbeschaffenheit. 2. Zweckmäßige Einteilung des Grundstückes und ebensolche Anordnung der Kultureinrichtungen. Ms -em Blumen- unö Zierpstanzenbau Mitteilungen Ser Zachgruppe Slumen- un- Zierpflanzen-«» -er Unterabteilung Harten -es Reichsnährflan-s Reichssachbearbeiter Karl Weinhausen örtlich bedingte Bedürfnisse maßgebend. Für Blumen- und Zierpflanzen bestand auch noch kein solch allgemeines Bedürfnis weitester Volkskreise, 65vnc//ogssn /'m ö/vmsn- vnc/ Zeitgemäße Berufsfragen und Aufgaben
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)