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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 55.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193800006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19380000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19380000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 55.1938
-
- Ausgabe Nummer 1, 6. Januar 1938 1
- Ausgabe Nummer 2, 13. Januar 1938 1
- Ausgabe Nummer 3, 20. Januar 1938 1
- Ausgabe Nummer 4, 27. Januar 1938 1
- Ausgabe Nummer 5, 3. Februar 1938 1
- Ausgabe Nummer 6, 10. Februar 1938 1
- Ausgabe Nummer 7, 18. Februar 1938 1
- Ausgabe Nummer 8, 24. Februar 1938 1
- Ausgabe Nummer 9, 3. März 1938 1
- Ausgabe Nummer 10, 10. März 1938 1
- Ausgabe Nummer 11, 17. März 1938 1
- Ausgabe Nummer 12, 24. März 1938 1
- Ausgabe Nummer 13, 31. März 1938 1
- Ausgabe Nummer 14, 7. April 1938 1
- Ausgabe Nummer 15, 14. April 1938 1
- Ausgabe Nummer 16, 21. April 1938 1
- Ausgabe Nummer 17, 28. April 1938 1
- Ausgabe Nummer 18, 5. Mai 1938 1
- Ausgabe Nummer 19, 12. Mai 1938 1
- Ausgabe Nummer 20, 19. Mai 1938 -
- Ausgabe Nummer 21, 26. Mai 1938 1
- Ausgabe Nummer 22, 2. Juni 1938 1
- Ausgabe Nummer 23, 9. Juni 1938 1
- Ausgabe Nummer 24, 16. Juni 1938 1
- Ausgabe Nummer 25, 23. Juni 1938 1
- Ausgabe Nummer 26, 30. Juni 1938 1
- Ausgabe Nummer 27, 7. Juli 1938 1
- Ausgabe Nummer 28, 14. Juli 1938 1
- Ausgabe Nummer 29, 21. Juli 1938 1
- Ausgabe Nummer 30, 28. Juli 1938 1
- Ausgabe Nummer 31, 4. August 1938 1
- Ausgabe Nummer 32, 11. August 1938 1
- Ausgabe Nummer 33, 18. August 1938 1
- Ausgabe Nummer 34, 25. August 1938 1
- Ausgabe Nummer 35, 1. September 1938 1
- Ausgabe Nummer 36, 8. September 1938 1
- Ausgabe Nummer 37, 15. September 1938 1
- Ausgabe Nummer 38, 22. September 1938 1
- Ausgabe Nummer 39, 29. September 1938 1
- Ausgabe Nummer 40, 6. Oktober 1938 1
- Ausgabe Nummer 41, 13. Oktober 1938 1
- Ausgabe Nummer 42, 20. Oktober 1938 1
- Ausgabe Nummer 43, 27. Oktober 1938 1
- Ausgabe Nummer 44, 3. November 1938 1
- Ausgabe Nummer 45, 10. November 1938 1
- Ausgabe Nummer 46, 17. November 1938 1
- Ausgabe Nummer 47, 24. November 1938 1
- Ausgabe Nummer 48, 1. Dezember 1938 1
- Ausgabe Nummer 49, 8. Dezember 1938 1
- Ausgabe Nummer 50, 15. Dezember 1938 1
- Ausgabe Nummer 51, 22. Dezember 1938 1
- Ausgabe Nummer 52, 29. Dezember 1938 1
-
Band
Band 55.1938
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- Gartenbauwirtschaft
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Zur -en Gemüseanbauer Mitteilungen für üie Zachgruppe Gemüsebau in -er Unterabteilung Garten -es Reichsnährstands Nummer 7 Seilage zu „Vie Gartenbauwirtschaft^Nr^Z^2-. September I9ZS beziehen sich jedoch fung von Neuzücht es Lloisbcrx, Bonn. verwiesen. man dann besonders deutlich den in der Mitte der eingesunkenen Flecken entstehenden fchwarzbraune» Schimmelrasen erkennen. Chemische Bekämpfung ist kaum möglich. Trockene Luft und Licht sind jetzt in allen Kultur räumen nötig,' man nehme daher überall de« Schattenbelag von den Scheibe» und sorge für sorg fältiges Schlieben der Türen und Fenster bei schlechtem Wetter. An sonnigen Tagen empfiehlt es sich, mährend der Mittagsstunden zu lüften. Dadurch kann man am besten den falschen Mehltau bei Kopfsalat, Endivien, ferner bei in der Anzucht befindlichen Kohlpflanzen zurückhalten,' denn nur bei Vorhandensein von feuchtem Niederschlag auf den Blattuntcrsciten dieser Pflanzen kommen die Sporen des falschen Mehltaupilzes zur Entwick lung,' dicke Keimschläuche dringen in das Blatt innere und wachsen dort zum Fabengeslecht <Pilz- myzel) aus, bringen das Blattgewebe zum Abster ben und verursachen so die anfangs gelben, später braunen Flecken. Bei der Kohlpflanzenanzucht kann man vorbeugende Behandlung mit Kupferkalkbrühe empfehlen. Beim Lüften vermeide man Zugluft, die vor allem durch Offenlafsen der Türen entstehen kann. Von auhen eindringende Schmarotzer können andernfalls am ehesten Fuß fassen, so der B o h n e n r o st, aber auch die Blattläuse. Wendet man von den vielen Mitteln, die es gegen Blattläuse gibt, Nikotin an, so wirb dies am besten vergast, wenn man eine Mindesttcmperatur von 15« 6 in dem betreffenden Tretbraum Halten kann. Bei höher liegenden Temperaturen im Haus sind Spritzungen angebracht, weil dann baldiges Ab trocknen, das bei der jetzigen Jahreszeit nötig ist, sichergestellt ist. Durch Blattläuse werden die Mosaikkrank- heitcn übertragen. Mosatkkrankc Salatpflanzcn entferne man rechtzeitig, da sie doch keine volle Ent wicklung erreichen, aber Ansteckungsherde barstel len. Man beseitige auch die Wurzeln dieser kran ken Pflanzen,' cs sei hier auf die Ausführungen in Nr. 38 der „Gartenbauwirtschaft" vom 18. 8. 38 teilig bei dieser Sorte neben der Fädigkeit die verhältnismäßig flache Form der Hülse, die in manchen Gebieten schwer absetzbar ist. Es kann auch bei Stangenbohnen bereits auf Grund der bisherigen Erfahrungen geschlossen werden, daß auf Sorten, wie „Imperator", „Korbfüller", „Ohne gleichen" und „Triumph" ohne weiteres verzichtet werden kann. Die vom RNSt. durchgeführten Sortenprüfungen j ' h nicht nur allein auf die Prü- ieüzüchtungen, sondern es werden dar Sorten ersetzen kann, wird sie in das Sortiment ausgenommen, wobei der Grundsatz gewahrt bleiben soll, daß durch Neuaufnahme einer Sorte die durch sie überholte Sorte aus dem Sortiment gestrichen wird. Erfüllt die Neuzüchtung in den Leistungs prüfungen nicht die notwendigen Anforderungen, so ist mit ihrer Zulassung als Sorte nicht zu rechnen. Prüfung auf Wirtschaftlichkeit Jetzt «sktte-teteAe» ... im Treibgemüsebau Nachdem bie Temperaturen, besonbers aber die Nachttemperaturen rasch und stark abgesunken sind, droht den Trcibgemüfckulturen durch Untcrtempe- raturen mit ihren Folgeerscheinungen die meiste Gefahr. Schon allein zu niedrige Temperaturen können wärmebedürftige Pflanzen, wie Gnrken, Bohnen und Tomaten, so schädigen, daß die Pflan zen kümmern, mit den Erträgen nachlassen oder ganz aussetzen und absterben. Gleichzeitig werden für verschiedene Pilzkrankheiten günstige Bedin gungen geschaffen, und bie ohnehin in ihrer Wider standskraft geschwächten Pflanzen fallen ihnen leicht zum Opscr. In Nr. 83 der „Gartenbauwirtschaft" vom 1. g. 1838 wurde auf Seite 10 unter „Pflanzen schutz im Freilandgemüsebau" die Krätze der Gurke, hcrvorgerufen durch den Pilz Olaäosxorium oueumsriiiuw, erwähnt; die im Treibgemüsebau allein in Frage kommende Bekämpfung dieser Krankheit besteht in der Steigerung der Tempera tur im Treibraum. In dem gleichen Artikel ist auch auf den echten Mehltau der Gurke hingewie sen,' man lese ferner darüber in Nr. 33 der „Kar tenbauwirtschaft" vom 18. 8. 1938, Seite 16, unter „Pflanzenschutz im Treibgemüsebau" nach. Die dort als widerstandsfähig gegen das Bittermerden er wähnte Gurkensortc „Spotresisting" (Spotfreej ist auch, wie der Name dieser Sorte schon sagt, wider standsfähig gegen den Blattbrand, hcrvorge rufen durch den Pilz Lor^oosxora mslonis. Bei die ser Krankheit entstehen auf den Blättern zahlreiche, meist kleinere Flecken, anfangs gelblich, später bräunlich und in der Mitte aufreitzend, an den Rändern durch die Blattnerven eckig umgrenzt. Auch Stiele und Früchte werden befallen; hier kann Bei Stangenbohnen liegen die Dinge praktisch so, Laß als überragende Sorten für den Erwerbs anbau die Sorte „Mombacher Speck" allergrößte Bedeutung hat. Die Sorte zeichnet sich durch einen außerordentlichen und verhältnismäßig frühen Er trag und einen überaus gesunden Wuchs aus. Der einzige Mangel dieser Sorte wäre darin zu er blicken, daß sie fädig ist. Ich bin jedoch überzeugt, baß es auch hier der Züchterarbelt bald gelingen wird, die Sorte mit den gleichen Eigenschaften, jedoch fadenlos, auf den Markt zu bringen. Be sondere Beachtung verdient alsdann noch die Sorte ,Mockperle", die nicht nur als Sorte für die Treiberei, sondern auch als früheste Sorte für den Freilandanbau bedeutenden Marktwert besitzt. Nach Wenn ich nun zu dem herausgestellten Sorti ment einiger Gemüsearten kurz Stellung nehme, so aus dem Grunde, um die Erfahrungen und Be obachtungen aufzuzeigen, die im einzelnen bei den zugelassenen Sorten in den letzten Jahren an gestellt sind. Busch- und Stangenbohnen Wie bereits betont, sind bei den Buschbohnen, die mit Ku der ersten Gruppe der bereinigten Ge müsearten gehören, insgesamt noch 37 Sorten zugelassen. Trotzdem diese Sortenzahl auf den ersten Blick noch reichlich hoch erscheint, ist doch gerade die Bufchbohnenbereinigung ein treffender Beweis für die Richtigkeit der vom RNSt. er griffenen Maßnahmen. Durch die Festlegung und Zusammenfassung aller zunächst irgendwie wertvoll erscheinenden Formen konnten den Züchtern Finger zeige für die einzuschlagende Zuchtrichtung bei Neuzüchtungen gegcken werden, und es ist anzu erkennen, daß gerade bei Buschbohnen die Ini tiative der Züchter in weitestem Umfange eingesetzt hat, und dem RNSt. in verhältnismäßig kurzer Zeit wertvolle Neuzüchtungen zur Prüfung ange meldet wurden. Auf Grund der bisherigen Sorten versuche kann bereits festgestellt werden, daß bei spielsweise die. Sorten „Zucker Perl Perfektion", „Alpha", „Wachs Wunderbutter", ,/Wachs Amtsrat Koch" und evtl. „Wachs Butterkönigin" teils wegen ihrer Anfälligkeit gegen Krankheiten, teils wegen ihrer geringen Ertragsfähigkeit aus dem Sortiment gestrichen werden können, ohne daß eine fühlbare Lücke eintritt. Festzustellen ist auch, daß die letzthin als Neuzüchtung zugelassene Sorte „Schreibers Granda" durchaus in der Lage ist, die ganze Gruppe der „Flageolet-Sorten", wie „St. Andreas", „Karlsruher Markt" und „Metis Maireau" güte- nläßig wie auch ertragsmäßig zu ersetzen, so daß allein diese Neuzüchtung zu einer merklichen Ver- ringerun^ des Sortiments beitragen kann. Er freulich ist weiter, daß sich zur Zeit bei Busch bohnen Neuzüchtungen in Prüfung befinden, die eine ganze Anzahl von verbesserungsbedürftigen Sorten ersetzen können. Zu wünschen Ware auch, daß die Sorte „Hinrichs Riesen, weißgrundig" recht bald durch eine bessere Züchtung ersetzt werden kann, die insbesondere das unausgeglichene Bild der augenblicklichen ,/Hinrichs Riesen" beseitigt. Das gleiche gilt für die Sorte „Erfurter Speck", obgleich diese Sorte, in gewissen Gebieten, so auch am Niederrhein, eine erhebliche Bedeutung im An bau besitzt. Dicke Sorte ist in der Hülsensorm der art unausgeglichen, und hat außerdem den Nachteil, daß sie fädig ist, so daß ihr trotz ihres überragenden Ertrages, markttechnisch gesehen, doch erhebliche Mängel anhaften. Ich bin überzeugt, daß es der Züchtcrarbeit in kurzer Zeit gelingen wird, eine Neuzüchtung hinzustellen, die den reichen Ertrag dieser Sorte mit den gewünschten guten Eigen schaften verbindet. Erwähnt sei hier, dass es sich als zweckmäßig erwiesen hat, in das Sortiment noch zusätzlich eine ausschließlich als Trockenbohne geeignete Sorte aufzunehmen. Es kommt hierfür eine Sorte vom Typ der weißen Feldbohne in Frage, die weitgehend identisch ist mit den lokalen Typen unter dem Namen „Mooriemers Trocken bohne" oder „Eickermannsche Trockenbohne" oder „Späte Bardowicker". Die diesjährigen Prüfungen werden ergeben, welche der genannten Typen als die wertvollste anzusshen ist. Zusammenfassend möchte ich bei Buschbohnen betonen, daß es gerade Erbsen und Zwiebeln Bei Erbsen ist die Fragestellung nach einer weite ren Bereinigung der Sorten im wesentlichen be dingt durch'die Ansprüche der Konservenindustrie. In der Qualität steht als Konservenerbs« immer noch die Sorte „Delikateß" bei weitem an der Spitze. Bedauerlich bleibt nur, daß diese Sorte sowohl gegen Kälterückschläge im Frühfahr als auch gegen ungünstige WitterungseinMsse im Sommer sehr empfindlich ist, so daß sie trotz ihrer qualitätsmäßigen Vorzüge nur einen geringen An bauwert besitzt. Es muß daher der Züchtung ge lingen, und entsprechende Ansätze liegen auch bereits vor, dass eine Sorte mit Markerbsencharakter auf den Markt kommt, die gegen frühzeitige Aussaat unempfindlich ist, sine verhältnismäßig kurze Ent wicklungszeit besitzt und in der Konservierung die guten Eigenschaften der „Delikateß" aufweist. Als Sorten, die sich in dem zur Zeit zugelassenen Sorti ment als überflüssig erwiesen haben, seien erwähnt „Riesenmarkerbse,' „Champion of England", „Gradus" und „Flämische Riesen". Bei Zwiebeln ist im Hinblick auf die in diesem Frühjahr und Sommer aufgetretene Zwiebelknapp heit die Sortenwahl von besonderer Bedeutung. Es ist bekannt, daß die im Anbau fast ausschließlich verbreitete Sorte „Zittauer Gelbe" nicht die not wendige Lagerfähigkeit besitzt, die es ermöglicht, die Zwickeln auf gewöhnlichem Lager oder im Kühllager bis in die Frühjahrsmonate zu halten. Demgegenüber ist festgestellt, daß beispielsweise die Sorte ,/Bronzekugel" über eine wesentlich bessere Lagerfähigkeit verfügt, so daß diese Sorte eigentlich berufen wäre, den Zwiebelbedarf in den Früh jahrsmonaten zu decken. Der Mangel dieser Sorte liegt jedoch darin, daß die Erträge durchschnittlich LO^> niedriger liegen als bei ,,Zittauer Gelbe", so daß der Wert dieser Sorte für den Erwerbs anbau aus wirtschaftlichen Gründen zweifelhaft erscheint. Erhöhte Bedeutung wird in Zukunft für die Versorgung in den Sommermonaten dem Steck zwickelanbau ' beigemessen werden müssen. Im Sortenregister ist eine Zusammenfassung der im Steckzwickelanbau verbreiteten Typen durchgeführt, um die bestgeeigneten Typen herauszufinden. Mehr Beachtung wird in Zukunft auch den Winter zwiebeln geschenkt werden müssen. Es ist zu prüfen, wie weit die bereits vorhandenen deutschen Her- künfte geeignet sind, wirtschaftlich eine Rolle zu spielen. Erwähnen möchte ich nur, daß zur Zeit eine Winterzwickel-Neuzüchtung geprüft wird, die nach den bisherigen, allerdings rein örtlichen Er fahrungen bei Äussaat im August eine Winter külte bis zu 20 Grad verträgt und bereits Ende Juni, Anfang Juli fertig ausgebildete Zwiebeln von der Grösse einer ausgewachsenen Zittauer liefert. Kopfkohl Andeutungsweise möchte ich nur die Sortenfrage bei Kopfkohl berühren. Ich sagte schon, daß bei Kopfkohl die Sortenprüfungen in diesem Jahr so weit abgeschlossen werden, daß mit einer Bekannt gäbe der Sortenlifte zu rechnen ist. Bei Kopfkohl ist bekanntlich das Lokalsortenwesen weit ausge prägter als bei irgendeiner anderen Gemüseart. Hinzu kommt noch, daß in vielen Anbaugebieten nicht nur Lokaltypen verbreitet find, sondern daß darüber hinaus noch jeder Anbauer seine Sorte hat, die er sich durch Eigcnerzsugung ständig selbst vermehrt. Es ist klar, daß es unter diesen Um ständen ungeheuer schwierig war, eine Klarheit im Sortenwesen zu schaffen. Erschwert wurde die Prüfung der Sorten noch dadurch, daß die einzel nen Herkünfte der sogenannten Sorten nur in wenigen Fällen in sich derart ausgeglichen waren, daß überhaupt von einer Sorte gesprochen werden konnte. Wenn nun für alle Sortengruppcn be stimmte Typen in ihrer Form, Entwicklung und in ihren Qualitätsmerkmalen genau festgeleat wurden, wobei die in den verschiedenen Aubaugebieten vor handenen Typen in weitestem Umfang berücksichtigt über hinaus in allen Aubaugebieten die zugelasse- nen Sorten auf ihre Wirtschaftlichkeit geprüft, wobei diese auch mit evtl, vorhandenen reinen Lokalsorten in Vergleich gesetzt werden. Gleich zeitig werden auch diejenigen Neuzüchtungen, die sich in den Leistungsprüfungen bewährt haben und die für eine evtl. Zulassung als Neuzüchtung in Aussicht genommen sind, auf breitester Grundlage mit in die Sortenversuche der Anbaugckiete ein- bezogen, um auf diese Weise gleichzeitig den Wert der Neuzüchtung für die verschiedenen Anbau gckiete zu ermitteln. Es sollen diese Sortenversuchs in den Anbaugckieten in erster Linie dazu dienen, für jedes Anbaugebiet die wirtschaftlich wertvoll sten Sorten herauszufinden. Weiterhin haben aber diese Versuche den Zweck, festzustellen, ob und in welchem Umfang eine weitere Verringerung der in der Reichssortenliste aufgeführten Sorten not wendig und zweckmäßig erscheint. Es ist klar, daß solche Sortenversuche nur einen Wert haben, wenn sie alljährlich mit größter Gewissenhaftigkeit durch- qeführt werden. Das Vorhandensein von geeigneten Versuchsbetricken ist also eine der ersten Voraus setzungen für die Durchführung dieser Versuche. Wünschenswert ist, daß die Versuche nach Möglich keit direkt in praktischen Gemüsebaubetrieben durch geführt werden. Das Vorhanden ein von geeigneten Stelle die BUte an Sie richten, falls Sie in Ihrem Betrieb über geeignete Versuchsflächen verfügen und Sie bereit und in der Lage sind, Ertrags versuche mit Gemüsesorten einwandfrei durchzu- sühren, Ihre LBsch. bei der Einleitung solcher Versuche zu unterstützen und Ihre Betricke für diesen Zweck zur Verfügung zu stellen. Sie erweisen damit nicht nur dem gesamten Berufsstand einen großen Dienst, sondern stellen sich damit gleichzeitig in den Dienst einer großen volkswirtschaftlichen Aufgabe- Ich habe versucht, in großen Zügen die Maß nahmen und die zukünftigen Arbeiten des RNSt. auf dem Gebiet des Sorten- und Saatgutwesens im Gemüsebau zu schildern. Jeder ist sich darüber klar, daß der Gemüsebau, wenn er erfolgreich und intensiv betrieben werden soll, zur Voraussetzung hat, daß geeignetes Sortenmaterial zur Verfügung steht. Es kommt nun darauf an, daß jeder Anbauer sich auf die geschaffene Ordnung im Gemüsebau einstellt und seinen Anbau danach richtet. wurden, so ist es die Pflicht der Anbauer, sich in ihrem Anbau auf die herausgestellten Typen ein zustellen, und es ist auch die Pflicht der Züchter, durch streng durchzuführende Zuchtarbeit in sich einheitliches und ausgeglichenes Saatgut dieser Typen zu erzeugen. Es würde zu weit führen, wenn ich in diesem Rahmen zu den Sortimenten bei sämtlichen Ge- müssarten Stellung nehmen würde. Ich möchte vielmehr noch die Gelegenheit benutzen, die zu künftigen Entwicklungstendenzen im Gemüsesorten wesen aufzuzeigen. Aus den gemachten Ausführun gen ist klar zu erkennen, daß keineswegs daran gedacht ist, die einmal durchgeführte Sortenbereini gung als ein für alle Zeiten unabänderliches Ge bilde bestehen zu lassen. Es muß vielmehr betont werden, daß die erstmalige Bereinigung desSorten- wesens überhaupt erst die Grundlage für die weitere gedeihliche Entwicklung des Sortenwesens bildet. Es sind daher auch alle Möglichkeiten gegeben, daß die Lifte der zugelassenen Sorten stets den jeweili gen Ansprüchen und Notwendigkeiten angepaßt werden kann. Insbesondere wird größter Wert darauf gelegt, daß die im Augenblick zugelassenen Sorten baldmöglichst durch leistungsfähigere Neu züchtungen ersetzt oder ergänzt werden. Im Gegen satz zu früher ist es jedoch nicht mehr dem freien Ermessen der Züchter oder Samenhändler anheim gestellt, eine neue Sorte in den Verkehr zu bringen, sondern eine Sorte kann nur dann in den Verkehr gebracht werden, wenn sie als solche vom RNSt. zugelassen ist. Das Zulassungsverfahren Das Zulassungsverfahren ist folgendermaßen ge regelt. Die von einem Züchter dem RNSt. zur Prüfung angemeldete Sorte wird zunächst in den Sortenregisterstellen darauf geprüft, ob sie als Sorte selbständig ist, d. h. ob sie mit keinerlei bereits zu gelassenen oder früher einmal im Handel befind lichen Sorten identisch ist, und ob sie weiter einen Wert für die Landeskultur besitzt. Wenn die Sortenregisterstelle beide Punkte bejaht, kommt die Sorte in die Leiftungsprüfung des RNSt. Hier wird sie an zahlreichen Stellen des Reiches in exakt durchgsführten Ertragsversuchen mit den vorhande nen Sorten in Vergleich gestellt. Diese Leistungs- Prüfung wird in der Regel 2—3 Jahre hinter einander durchgeführt. Wenn sich herausstellt, daß die Neuzüchtung eine wertvolle Verbesserung des Sortiments davstellt, und sie eine der vorhandenen bei dieser Gemüseart in näher Zukunft gelingen wird, eine weitere Bereinigung und Festigung des Sortiments zu erreichen, und das zur Zeit noch vorhandene Sortengemisch durch wertvolle Neu züchtungen zü ersetzen, die in der Qualität wie im Mengenertrag den augenblicklichen Sorten über legen sind. Sortenfragen tm Gemüsebau Fortsetzung des Essener Vortrags von Neichssachbearbciter Gemüsebau, Basse, Berlin, aus Nr. 37 vsi- bewälMs i- b o c o l ) snispriek» ^sn Normen «lsr viologiscken ksicksanstolt für ksUs kavpsnlsims
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