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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 55.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193800006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19380000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19380000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 55.1938
-
- Ausgabe Nummer 1, 6. Januar 1938 1
- Ausgabe Nummer 2, 13. Januar 1938 1
- Ausgabe Nummer 3, 20. Januar 1938 1
- Ausgabe Nummer 4, 27. Januar 1938 1
- Ausgabe Nummer 5, 3. Februar 1938 1
- Ausgabe Nummer 6, 10. Februar 1938 1
- Ausgabe Nummer 7, 18. Februar 1938 1
- Ausgabe Nummer 8, 24. Februar 1938 1
- Ausgabe Nummer 9, 3. März 1938 1
- Ausgabe Nummer 10, 10. März 1938 1
- Ausgabe Nummer 11, 17. März 1938 1
- Ausgabe Nummer 12, 24. März 1938 1
- Ausgabe Nummer 13, 31. März 1938 1
- Ausgabe Nummer 14, 7. April 1938 1
- Ausgabe Nummer 15, 14. April 1938 1
- Ausgabe Nummer 16, 21. April 1938 1
- Ausgabe Nummer 17, 28. April 1938 1
- Ausgabe Nummer 18, 5. Mai 1938 1
- Ausgabe Nummer 19, 12. Mai 1938 1
- Ausgabe Nummer 20, 19. Mai 1938 -
- Ausgabe Nummer 21, 26. Mai 1938 1
- Ausgabe Nummer 22, 2. Juni 1938 1
- Ausgabe Nummer 23, 9. Juni 1938 1
- Ausgabe Nummer 24, 16. Juni 1938 1
- Ausgabe Nummer 25, 23. Juni 1938 1
- Ausgabe Nummer 26, 30. Juni 1938 1
- Ausgabe Nummer 27, 7. Juli 1938 1
- Ausgabe Nummer 28, 14. Juli 1938 1
- Ausgabe Nummer 29, 21. Juli 1938 1
- Ausgabe Nummer 30, 28. Juli 1938 1
- Ausgabe Nummer 31, 4. August 1938 1
- Ausgabe Nummer 32, 11. August 1938 1
- Ausgabe Nummer 33, 18. August 1938 1
- Ausgabe Nummer 34, 25. August 1938 1
- Ausgabe Nummer 35, 1. September 1938 1
- Ausgabe Nummer 36, 8. September 1938 1
- Ausgabe Nummer 37, 15. September 1938 1
- Ausgabe Nummer 38, 22. September 1938 1
- Ausgabe Nummer 39, 29. September 1938 1
- Ausgabe Nummer 40, 6. Oktober 1938 1
- Ausgabe Nummer 41, 13. Oktober 1938 1
- Ausgabe Nummer 42, 20. Oktober 1938 1
- Ausgabe Nummer 43, 27. Oktober 1938 1
- Ausgabe Nummer 44, 3. November 1938 1
- Ausgabe Nummer 45, 10. November 1938 1
- Ausgabe Nummer 46, 17. November 1938 1
- Ausgabe Nummer 47, 24. November 1938 1
- Ausgabe Nummer 48, 1. Dezember 1938 1
- Ausgabe Nummer 49, 8. Dezember 1938 1
- Ausgabe Nummer 50, 15. Dezember 1938 1
- Ausgabe Nummer 51, 22. Dezember 1938 1
- Ausgabe Nummer 52, 29. Dezember 1938 1
-
Band
Band 55.1938
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- Gartenbauwirtschaft
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Die Baumschule Mitteilungen -er Zachgruppe Daumschulen -er Unterabteilung Garten -es Reichsnährstan-es Reichssachbearbeiter Ru-olf Tetzner Nummer 11 Seilage zu „Die Gartenbauwtrtlchaft" Nr. 35 1. September 193S c/s/- c/s5 öovM5c^v/^6t5/6/)s ürtschastliche und technische Grundlagen Vortrag, gehalten aus der Essener Arbeitstagung von Rcichsbeirat Baumschulen Stephan, Brockwitz Wenn man mir heute die Frage vorlegte, wie ich heute einen Baumschulbctrieb aufbauen würde, so würde ich diese Frage auf Grund einer 30jäh- rigen Erfahrung als Betriebssichrer in folgender Weise beantworten: Geländewahl und Bodenbearbeitung Zunächst würde ich mir eine Gelände auswählen, das in Bezug auf Klima und Bodenbeschaffenheit allen Anforderungen entspricht, die unsere Kulturen an Klima und Boden stellen. Sofern diese Bedin gungen nicht erfüllt werden, ist die baumschul- mäßige Bodennutzung im Hinblick auf die ander weitige Nutzung durch Anbau der Volksernährung dienender Erzeugnisse abzulehnen. Ob die benö tigten Felder Eigentum sind oder gepachtet werden, ist nicht entscheidend. Ich würde den Pachtlände reien sogar den Vorzug geben; denn ich erblicke in ihnen geradezu das Ideal für die Anlage einer Baumschule, weil dem Besitzer auf diese Weise im mer jungfräulicher Boden zur Verfügung steht, der auch durch bestgedüngte Böden nie ersetzt werden kann. Auf die Nähe einer Bahnstation ist größter Wert zu legen, weil sonst die Anfuhrkosten zur Bahn, die in der Regel bei größeren Aufträgen vom Absender getragen werden, den Betrieb nicht unerheblich belasten. Ist die Landbeschaffung gesichert, so ist eine ge wissenhafte Bodenuntcrsuchung durch erwerbs mäßige Bodenchemiker oder staatliche Institute un bedingt nötig. Der größte Teil unserer Böden ist mehr oder weniger kalkarm. Es ist manchmal ge radezu erstaunlich, was für Ergebnisse eine solche Untersuchung zutage fördert, und nur auf Grund dieser ist es möglich, ein einigermaßen gleiches Wachstum in den Kulturen zu erzielen. Im Lauf der Jahre bin ich davon abgekommen, das früher in den Baumschulen allgemein übliche bis zu 60 cm tiefe Rigolpflügen vorzunehmen, weil auf diese Weise zu viel toter Boden nach oben kommt. Seit einigen Jahren benutze ich den so genannten Klausing-Pflua, einen Kipp-Pflug, der in meinem Betrieb durch einen Traktor gezogen wird und in einem Arbeitsgang die Sohle etwa 20 cm tief lockert und außerdem eine Tiefe von 25 cm wendet. Hierin ist eine große Ersparnis zu erblicken, weil das Ausleihen der Sohle bisher mit Hilfe eines besonderen Gespanns ausgeführt wer den mußte. Außerdem besteht auch die Möglich keit, im selben Arbeitsgang gleichzeitig Dünger, wenn dies nötig erscheint, hierbei mit einzuackern. Da man diese Pflugschare an jedem Kipp-Pflug anbringen kann, ist die Anschaffung eines neuen Pfluges keinesfalls erforderlich. Auf diese Weise erhält man eine vorzügliche Bodenbearbeitung, die, bei mir im Akkord ausgeführt, je Hektar etwa 100 E kostet. Mann und wie düngen? Wenn ich einleitend darauf hinwies, daß zur Anlage einer Baumschule nur geeignete Böden in Frage kommen, so ergibt sich von selbst, daß sich bei der ersten Bepflanzung, sofern die Felder vor her in guter landwirtschaftlicher Bewirtschaftung gestanden haben, eine Düngung erübrigt; in mei nem Betriebe jedenfalls erfolgt eine Düngung mit Ausnahme der Kalkung nicht. Hat man aber irgendwelche Anzeichen dafür, daß eine Düngung erforderlich ist, so kommt nur eine Volldüngung in Frage, deren wichtigster der Stalldünger ist. Vor einseitigen Stickstoffgaben in Form von hoch prozentigen Düngesalzen kann nicht genug ge warnt werden. Derartig hochgepeitschtc, mastige Bäume reifen im Herbst selten genügend aus und fallen bereits dem ersten Winter zum Opfer. Da aber nicht jeder Baumschuler in der Lage ist, un eingeschränkt über Pachtland zu verfügen, so muß er der Frage der Erhaltung der Wuchskraft seiner Felder größte Beachtung schenken. Er muß dies heute um so mehr, da der Begriff „Güteklasse" durch Einführung des Markenetikctts eine ganz wesentliche Verbreitung gefunden hat und heute ohne Frage viel höhere Ansprüche an einen Baum gestellt werden, als dies früher der Fall war. Wenn der Baumschuler also nicht im Lauf der Zeit vom Wettbewerb ausgeschlossen werden will, muß er der Erhaltung der Ertragsfähigkeit des ihm zur Verfügung stehenden Bodens größte Sorgfalt widmen. Die Wissenschaft ist bis zur Stunde noch nicht in der Lage, uns praktisch sagen zu können, mit welchen Mitteln wir die Jungfräulichkeit un serer bodenmüden Felder wieder Herstellen können. Da außerdem die Beschaffung von Stalldünger in manchen Gegenden größte Schwierigkeiten bereitet, möchte ich darauf Hinweisen, daß wir im Baum schulwesen der sogenannten Gründüngung bis auf einige Ausnahmen noch viel zu wenig Beachtung geschenkt haben. Nach meinen diesbezüglichen Be obachtungen ist die richtig angewendete Gründün gung in erster Linie in der Lage, den Urzustand des Bodens wenigstens einigermaßen wieder her zustellen. Ich habe auf keineswegs erstklassigen Böden Baumschulguartiere gesehen, denen eine Gründüngung vorangegangen war, über deren Entwicklung ich erstaunt war. Es ist immer emp fehlenswert, sich der Gründüngung zu bedienen, die in der betreffenden Gegend üblich ist. Ob Lupine, Wicke, Peluschke oder Inkarnatklee, ist ganz gleich. Diese Gründüngung wird im Juli flach unterae- pflügt, darauf wird der Boden gewalzt, damit eine schnelle Verrottung vor sich geht. Kurz vor dem Winter wird dann das Land so gepflügt, wie man es für die Anpflanzung braucht. Das Wildlings- und Unterlagenmakerial Was nun das benötigte Wildlingsmaterial an geht, so ist, wie bei allen gärtnerischen Kulturen, auch hier zunächst sorgfältigste Auswahl des Jung materials erstes Gebot. Das Beste, was es an Wildlingen oder Unterlagen gibt, ist gerade gut genug. Immer soll die Qualität entscheidend sein und nicht etwa der dafür geforderte Preis. Bei Obstwildlingen ist dem Ijährig krautartig pikierten Sämling der größte Vorzug zu geben; damit soll aber nicht gesagt sein, daß man sich nicht auch 2jährig verpflanzter Wildlinge in der Stärke 8—10 mm mit gutem Erfolge bedienen kann. Dar über hinaus sollte man allerdings 3jährige oder noch ältere Wildlinge ablehnen; solche Pflanzen sind nur noch gut für den Holzhausen; denn es liegt klar auf der Hand, daß ein Wildling, der in 2 Jahren die gewünschte Stärke noch nicht erreicht hat, die erforderlichen Eigenschaften, die eine brauchbare Obstunterlage unbedingt haben muß, überhaupt nicht besitzt. Unsere deutschen Untcr- lagen-Anzuchtbetriebe haben, das kann man wohl ruhig sagen, wenigstens in ihrem überwiegenden Teil einen Höchststand erreicht, der wahrhaft bei spielgebend ist. Dadurch sind wir heute in der Lage, Qualitätswildlinge auszuführen, im Gegen satz zu früher, wo sie größtenteils aus Frankreich eingeführt wurden. Diese Leistungssteigerung der deutschen Anzuchtfirmen ist nicht nur allgemein auf die eigene Initiative der Betriebsführer zu rückzuführen, sondern hat ihren Grund ebenfalls in der erhöhten Steigerung des Güteklassengedankens, der folgerichtig für einen Markenbaum auch eine erstklassige Unterlage verlangt. Verschärft wurden diese Ansprüche noch durch die letzten Maßnahmen des Reichsnährstandes, der die gesamte ungeschlecht liche Unterlagenanzucht einer gesetzlichen Kontrolle unterzogen hat und damit erst den Qualitätswild ling verbürgt hat, was meines Wissens in dieser Gründlichkeit bisher von keinem anderen Lande er reicht wurde. Dieser Hinweis dürfte beim Einkauf der Wildlinge den nötigen Fingerzeig geben. Es ist außerordentlich zu begrüßen, daß auch seitens des Reichsnährstandes neue Sortierungsbestim mungen für Unterlagen vorgenommen wurden. Durch diese sind die Spannen nicht mehr so groß, und die Qualität der Wildlinge wie auch der Stand der späteren Quartiere wird viel gleichmäßiger. In früheren Zeiten, wo die Sortierung noch nach den alten Maßen vorgenommen wurde, mußte jede Baumschulfirma die Wildlinge erst noch ein mal gewissenhaft sortieren, wenn sie dasselbe Ziel erreichen wollte. Die Gegend, aus der sie ihre Unterlagen beziehen wollen, spielt keine große Rolle. Ich habe Ver gleichspflanzungen aus den verschiedensten Böden vorgenommen, die in der weiteren Entwicklung keine wesentlichen Unterschiede zeigten. Wir haben heute in verschiedenen Gegenden des Reiches mustergültige Anzuchten, deren Qualitäten dank den neuen Sortierungsbestimmungen fast alle einheitlich und gleichwertig sind. Maßnahmen gegen Murzelkropf Da der Wurzelkropf heute mehr oder weniger in allen Gegenden vorkommt, sei hierüber einiges be richtet. Sämtliche Obstwildlinge werden bei mir im Winter nach dem Putzen in 2YLige Uspulun- lösung getaucht und dann eingeschlagen, und zwar wird "erst die Uspulun-Lösung hergestellt und dann trockener Lehm nnchgeschüttet, bis ein tauchfertiger Brei hergestcllt ist. Letzteres ist sehr wichtig, da sonst die Konzentration der Mischung nicht gleich mäßig verteilt ist, wodurch leicht Schäden an den Pslanzen eintreten können. Ich führe jedenfalls alle beim Tauchen bisher eingctretenen Schäden auf diese Ursache zurück. Im Frühjahr vor dem Pflanzen der Unterlagen wird das Tauchen noch einmal wiederholt, was dann zur Folge hat, daß der Befall nur noch an den Wurzelspitzen auftritt, wo er leicht entfernt werden kann. Bei Paradies empfehle ich allerdings die Lösung nicht stärker als 1Aig zu nehmen, da er sehr empfindlich ist und Schädigungen bei stärkeren Lösungen bereits vor gekommen sind. Wenn auch heute erwiesen ist, daß der Wurzelkropf den Obstbaum in seiner späteren Entwicklung nicht schädigt, ja, daß er, wie der Be weis erbracht hat, nach einigen Jahren, so wie er entstanden ist, auch wieder von selbst verschwindet, so ist es doch unsere Pflicht, nach wie vor an der Bekämpfung weiterzuarbeiten und es unter allen Umständen zu vermeiden, mit Wurzelkropf befal lene Bäume ohne vorherige Säuberung zu liefern. Ich möchte bei dieser Gelegenheit noch darauf Hin weisen, daß für unsere Zwecke nur Uspulun-Saat- beize zur Verwendung kommen darf. Zweckmäßige Pflanzung Wenn ich bisher die Auswahl eines guten Wild lings in den Vordergrund gestellt habe, so ist es da mit allein noch nicht getan. Aus dem besten Wild ling kann kein brauchbarer Baum werden, wenn die'Auspflanzung nicht in dem erforderlichen Ab stand vorgenommen wird. Leider haben die Be triebsbesichtigungen, die zum Zweck der Anerken nung für das Markenetikett vorgenommen wurden, erwiesen, daß sich im Punkte Pflanzweiten hier noch manches bessern muß. Als Mindestentfer nung für Obstbäume in den Baumschulen muß ein Abstand von 40X80 cm gefordert werden. Für hochstämmige Rosen und Beerenobst 20X80 cm und für niedere Rosen, Stachel- und Johannis beeren 15X65 cm. Pflanzweiten, die sich unter die sen Maßen bewegen, müssen abgelehnt werden, da der größte Teil der Pflanzen Kümmerlinge bleibt, die nach den heute gestellten Anforderungen nicht mehr abzusetzen sind. Das Aufschulen der Wild linge geschieht nach verschiedenen Methoden; ich bin überzeugt, daß auch hier viele Wege nach Rom führen. Bei dem Mangel an Arbeitskräften ist cs auch in diesem Fall äußerstes Gebot, mit wenig Händen viel zu erreichen. Nachdem das zu bepflan zende Feld vorher vollständig ausgemessen und ausqesteckt ist, beginnt die Pflanzung. Durch das vorherige Festlegen sämtlicher Reihen wird sehr viel Leerlauf vermieden. Das Pflanzen selbst ge schieht in meinem Betrieb Mit der Pflanzhacke. So bald die Schnur von 100 m Länge, die wir uns in ruhigen Wintermonaten aus Draht selbst flechten, da die im Handel sich befindenden nicht stark genug sind, gespannt ist, wird jedem genau sein Arbeits teil abgesteckt. Es gehören immer 2 Mann zusam men. Der eine legt die Wildlinge aus, der andere pflanzt. Nachdem der erste mit dem Auslegen fertig ist, beginnt er mit dem Festtreten der Pflan zen. Diese Arbeiten greifen wie Kammräder in einander mit dem Ergebnis, daß eine Reihe imnmr gleichmäßig fertig wird. In dieser Weise ausge führt, nimmt die ganze Pflanzung nur wenige Tage in Anspruch, was im Hinblick auf Witterungsun bilden und Frühjahrsversand von großer Bedeu tung ist. Für die Wirtschaftlichkeit des Betriebes ist es von ausschlaggebender Wichtigkeit, bei der Aus wahl der vorzunehmcnden Kulturen, nur solche sind zu berücksichtigen, deren Anzucht unter den ge gebenen Klima- und Bodenverhältnissen Höchstlei- „Unterlagen im deutschen Obstanbau" Als Abschluß des ersten A'rbeitsabschnittes des Arbeitsplans zur Förderung der Unterlagenfrage wurde eine Arbeitstagung „Unterlagen im deutschen Obstanbau" als notwendig erkannt. Tagesordnung zur ArbcitSlagnog „Unterlagen im deutschen Obstanbau" am 12. April 1038, 9 Uhr, in Berlin, Dessauer Sir. LS, Sitzungssaal. Veranstaltet non RHA. II 0 S, Sachgebiet Baumschulen, in Gemeinschaftsarbeit mit Sachgebiet Obstbau, II 0 3 lSortenregistcr), Arbeitskreis IV/1 des Forschungsdien stes, Vertretern der Banmschul- und Obstbaumpraxis. Leitung: »IHA. II v », Sachgebiet Baumschulen. I. Bericht über den Arbeitsplan II 0 s, Sachgebiet Baumschulen, zur Förderung der Unterlaaensrage, dessen Durchführung und die bis zum Abschluß der ersten Arbeitspcriodc erreichten Auswertungen und Ergebnisse sRSB. Tetzner). 2. Die Unterlage» im Sortcnregister des RNSt. sNcichs- sortiment der Typcnunterlagcn — Sortenregisterstellen für Unterlagen — Umsragc über obstbauliche Er fahrungen mit den vom RNSt. zugclassenen Typen» unterlagen). sBerichterstattrr: alle Mitarbeiter). 3. Entwurf: Grundregel für Unterlagen sRSB. Tetzner). Teilnehmer: s) Forschungdienst IV/4, Forschungsstätten: Maurer (In. stiiut sllr gärtnerischen Pslanzenbau), Roemer <Jn- stitut für Pslanzenbau und Pslanzcnzüchtnng, Halle, auch für Obststation Schradcrhos-Ottcrslcben), Kemmer sJnstitut für Obstbau), Heese (Lehr- und Forschungs- anstalt für Gartenbau, Weihenstepha»), Otto Kron berg scn. (Versuchs- und ForschungSanstalt für Gar tenbau, Berlin-Dahlem), G. Kronberg jr (Berl. Stadt güter, Berlin-Dahlem), Loewel, W., ObstbauvcrsuchS- anstalt Jork, Luckau sStaatl. Versuchs- u. Forschungs anstalt für Gartenbau, Pillnitz). d) Die Vertreter von 18 Landcsbaucrnschaslcn. m 30 Vertreter der Baumschul- und Obstbaupraxis. ci) Pom BerwaliungSamt des RBF.: Milatz <11 0 8), Krümmel <11 6 S), Tetzner <11 6 S), Goetz <11 0 ü). RSB. Tetzn-r eröffnete die Arbeitstagung, be grüßte die Erschienenen und gab seiner beson deren Freude über die starke Beteiligung Aus druck, die um so mehr zu schätzen sei, als zweifellos alle Erschienenen sich wegen Arbeitshäufung und drängender Kulturarbeiten nur schwer von ihren Arbeitsstätten hätten sreimachen können. Nichts könnte das große Interesse und die Freude an der Mitarbeit an diesen wichtigen Fragen bester be kunden, als diese starke Beteiligung. Reichsbcirat Baumschulen, Stephan, würde gebeten, die Verhandlungen zu führen, , T. - O. 1. Bericht über den Arbeitsplan II 6 9, Sachgebiet Baumschulen, zur Förderung der Unter- lagensragc, dessen Durchführung und die bis zum Abschluß der ersten Arbeitsperiode erreichten Aus wertungen und Ergebnisse. Der Berichterstatter erläutert vorweg den Zweck dieser Arbeitstagung wie folgt: 1. Alle an der Ünterlagenfrage beteiligten Ar beitskreise über den bisher erreichten Stand zu unterrichten, 2. alle künftigen Arbeiten unter nährständischer Ausrichtung zusammenzufaffen, 3. die nährständischen, diesbezüglichen Anord nungen auf die breite Grundlage aller betei ligten Arbeitskreise zu stellen, 4. die deutschen Baumschulen van nun an fort laufend mit Richtlinien über eine gesteuerte Unterlagenverwcndung zu versehen, 5. die bisher fehlende klebersicht über die Unter- lagenverwendunq im deutschen Obstbau zu schaffen und diese auf dieser Grundlage plan mäßig weiter auszubauen. Weiterhin erhielten die Teilnehmer einen Ein blick in den Verlauf der Besichtigungen des Reichs- ausschuffes, in die Unterlageuvmsuche des In stituts für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung, Hall«, des Instituts für gärtnerischen Pflanzen bau, Dahlem, des Instituts für Obstbau, Dahlem, der Versuchs- und Forschungsanstalten, zahlreicher UnterlagenanzuchtAbaumschulen, in der Zeit vom 30. 8. bis 30. 9. 1937 und die wichtigsten Ergeb nisse, die ihre sofortige Auswertung fanden, 1. in der ersten Schulungstagung für Unterlagen prüfer, 2. in 'der Durchführung der ersten Anerkennung von Typenunterlagen im Reiche, 3. im Einbau dieser Arbeiten und Ergebnisse in das Sortenregister des RNSt. T.-O. 2. Die Unterlage» im Sortenregister des RS! St. a) Reichssortiment der Typenunterlagen, b) Sortenregisterstellen für Unterlagen, c) Umfrage über obstbauliche Erfahrungen mit >den vom RNSt, zugelassenen Typmunter lagen. Zu a) Tetzner trägt das anläßlich der Reichsfachgruppentagung im Juli 1937 in Altona ausgestellte Reichssortiment der zuge- lassenen Typen unterlagen vor, das durch Veröffentlichung in „Die Gartenbauwirt schaft" Nr. 29/1937 der fachlichen Stellungnahme weiterhin unterbreitet worden war. Auch die heute wiederholte Besprechung soll der fachkritischen Be urteilung dienen- Auf Grund dieser wiederholten, eingehenden Beratung und unter Berücksichtigung der Ausspracheergebniste hat es das aus Anlage 1 ersichtliche Sortenverzeichnis erhalten. Zu d) Milatz führte die Teilnehmer in die Aufgaben, Zweck und Arbeitsweisen des Sorten registers des RNSt. ein. Letzteres ist ein weit verzweigtes, Praktisches und wissenschaftliches Prü- fungssystem, das der Sortenbereinigung, -beschrän- kung und -Leistungssteigerung dient, für die Praxis die Vereinheitlichung, Vereinfachung in der Sortenfrage erreicht und einen wirksamen Züchter- schutz einschließt. Mit besonderer Freude stelle er die energische, zielklare Arbeit der RHA. II 0 9, Sachgebiet Baumschulen in Verbindung mit Sach gebiet Obstbau, Forschungsdienst, obstbäulicher und baumschulifcher Praxis fest, die dieses überaus schwierige Gebiet der Typenunterlagen in so kurzer Zeit zum Einbau in das Sortenregister reif ge macht habe. Nachdem "Tetzner die vorliegenden Wünsche betr. Sortenregi st er stellen Unter lagen mitgeteilt hatte, schlug Milatz vor, diese Frage intern zu ordnen, weil hierzu auch ctatliche Vorarbeiten noch zu erledigen sind. Zu c) Krümmel berichtet über die Rund- frage „Fragebogen über ob st bauliche Erfahrungen mit den vom RNSt. zu- gelassenen Ty Pen unter lagen". Es ist eine sehr erfreuliche Mitarbeit festzustellcn und eine noch wesentlich erweiterte Mitarbeit ist zu- gesichert. Die erforderliche sorgfältige Prüfung der Berichte und die Berücksichtigung möglicher Feh lerquellen sei selbstverständlich. Das reiche Ma terial aus dem deutschen Obstbau biete, vereinigt mit den unter wissenschaftlicher Leitung stehenden, großzügigen Versuchen, einen sehr wertvollen Tat sachenbestand, der fortlaufend ausgebaut und wei tergeführt wird und aus dem mit fortschreitender Zeit alle der Unterlagenverwendung und dem Obst bau nützlichen Erfahrungen MM Besten des Gan zen mitgeleilt werden. Die Rundfrage hat aber auch noch einen an deren Zweck: Uebcr die Eigenschaften einer Anzahl von Unterlagen werden in der Praxis z. T. be reits bestimmte Ansichten vertreten, und es wird auf Grund dessen vielfach an den RNSt. das An sinnen gestellt, im Zuge der Sortenbereinigung be stimmte Unterlagen zu bevorzugen oder abzu lehnen. Der Fragebogen verfolgt deshalb auch den weiteren Zweck, einwandfrei festzustellen, auf wel chen Grundlagen derartige Behauptungen beruhen. Durch diese Feststellung soll dem unfruchtbaren Meinungsstreit über die Ünterlagenfrage ein Ziel gesetzt werden. T. - O- 3. Entwurf: Grundregel für Unterlagen. Der Entwurf „Grundregel für die Zulassung und Anerkennung von Unterlagen" wird vom Ver fasser vorgetragen und in einer umfangreichen Aussprache beraten. Die Grundregel ist so ange legt, daß sie mit fortschreitender, weiterer Bear beitung der Unterlagenfrage, z. B. der Sämlings- untcrlagen oder anderer gartenbaulich wichtiger Untcrlagengruppen, ergänzt werden kann. Der VAF. wird um die Verkündung der Grundregel gebeten. Es folgte eine sehr eingehende Aussprache, deren Ergebnisse für die einschlägigen Festlegungen bzw. die weiteren Arbeiten berücksichtigt werden. Im Schlußwort dankte Reichsbeirat Baum schulen, Stephan, allen Mitarbeitern und im besonderen dem RSB. und verwies auf die sofort anschließende Auswertung der Rundfrageergeb- nissc, die ein wichtiges Fundament für die weiteren Arbeiten darstellen wird. In Uebereinstimmung mit verschiedenen Aeußerungen über die Bedeu tung dieser Tagung aus Teilnehmerkreiscn be zeichnete er diese als einen glücklichen Griff und einen Beweis vorbildlicher, fruchtbringender Ge meinschaftsarbeit. Am Schluffe dieses ergebnisreichen ersten Ar- beitsabschnittes zur Förderung der Unterlagen frage halte ich es für meine Pflicht, allen Mit arbeitern der Praxis nnd der Wissenschaft für ihr hingebendes, große persönliche Opfer erforderndes Mitwirken herzlich zu danken. Ist einerseits dem Herrn Reichsminister für die Bewilligung der er betenen Förderungsmittel Dank zu sagen, so war es andererseits der Einsatz aller Helfer am Werke, die es ermöglichten, diese für den Obstbau so be deutungsvollen Arbeiten praktisch soweit zu för dern, wie dies in keinem anderen Lande der Fall ist. kuckall Tetruer,
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