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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 55.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193800006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19380000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19380000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 55.1938
-
- Ausgabe Nummer 1, 6. Januar 1938 1
- Ausgabe Nummer 2, 13. Januar 1938 1
- Ausgabe Nummer 3, 20. Januar 1938 1
- Ausgabe Nummer 4, 27. Januar 1938 1
- Ausgabe Nummer 5, 3. Februar 1938 1
- Ausgabe Nummer 6, 10. Februar 1938 1
- Ausgabe Nummer 7, 18. Februar 1938 1
- Ausgabe Nummer 8, 24. Februar 1938 1
- Ausgabe Nummer 9, 3. März 1938 1
- Ausgabe Nummer 10, 10. März 1938 1
- Ausgabe Nummer 11, 17. März 1938 1
- Ausgabe Nummer 12, 24. März 1938 1
- Ausgabe Nummer 13, 31. März 1938 1
- Ausgabe Nummer 14, 7. April 1938 1
- Ausgabe Nummer 15, 14. April 1938 1
- Ausgabe Nummer 16, 21. April 1938 1
- Ausgabe Nummer 17, 28. April 1938 1
- Ausgabe Nummer 18, 5. Mai 1938 1
- Ausgabe Nummer 19, 12. Mai 1938 1
- Ausgabe Nummer 20, 19. Mai 1938 -
- Ausgabe Nummer 21, 26. Mai 1938 1
- Ausgabe Nummer 22, 2. Juni 1938 1
- Ausgabe Nummer 23, 9. Juni 1938 1
- Ausgabe Nummer 24, 16. Juni 1938 1
- Ausgabe Nummer 25, 23. Juni 1938 1
- Ausgabe Nummer 26, 30. Juni 1938 1
- Ausgabe Nummer 27, 7. Juli 1938 1
- Ausgabe Nummer 28, 14. Juli 1938 1
- Ausgabe Nummer 29, 21. Juli 1938 1
- Ausgabe Nummer 30, 28. Juli 1938 1
- Ausgabe Nummer 31, 4. August 1938 1
- Ausgabe Nummer 32, 11. August 1938 1
- Ausgabe Nummer 33, 18. August 1938 1
- Ausgabe Nummer 34, 25. August 1938 1
- Ausgabe Nummer 35, 1. September 1938 1
- Ausgabe Nummer 36, 8. September 1938 1
- Ausgabe Nummer 37, 15. September 1938 1
- Ausgabe Nummer 38, 22. September 1938 1
- Ausgabe Nummer 39, 29. September 1938 1
- Ausgabe Nummer 40, 6. Oktober 1938 1
- Ausgabe Nummer 41, 13. Oktober 1938 1
- Ausgabe Nummer 42, 20. Oktober 1938 1
- Ausgabe Nummer 43, 27. Oktober 1938 1
- Ausgabe Nummer 44, 3. November 1938 1
- Ausgabe Nummer 45, 10. November 1938 1
- Ausgabe Nummer 46, 17. November 1938 1
- Ausgabe Nummer 47, 24. November 1938 1
- Ausgabe Nummer 48, 1. Dezember 1938 1
- Ausgabe Nummer 49, 8. Dezember 1938 1
- Ausgabe Nummer 50, 15. Dezember 1938 1
- Ausgabe Nummer 51, 22. Dezember 1938 1
- Ausgabe Nummer 52, 29. Dezember 1938 1
-
Band
Band 55.1938
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- Gartenbauwirtschaft
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Nürnberg I9Z8 Zum 10. Reichsparteitag vom 5. bis 12. September Wiederum ist in diesen Tagen der Blick der Nation auf Nürnberg gerichtet. Wieder ver einigt die altehrwürdige Reichsstadt und jetzige Stadt der Reichspartcitage der NSDAP, in ihren Mauern die glanzvolle Heerschau der Bewegung. Nürnberg — alljährlicher Höhepunkt des politischen Geschehens und des politischen Lebens der Nation — ist ein Wegweiser geworden, der den Weg in die Zukunft zeigt." Und wenn es auch immer nur eine verhältnismäßig kleine Auslese sein kann, die dazu bestimmt ist, als SA.- oder ^-Mann, als Politischer Leiter oder Amtswalter die erhebenden Tage von Nürnberg aus eigenem Erleben in sich aufzuneh men, so ist es doch ein g e i st i g e s M i t e r l e b e n, das in dieses Geschehen miteinspannt, das neuen Glauben und neue Kraft für den Alltag zu geben vermag. Es hat schon seinen tieferen Sinn und seine be sondere Bedeutung, daß der Führer Nürnberg zur Stadt der Reichsparteitage bestimmte und nach der Machtübernahme, bewußt an die Tradition aus der Kampfzeit anknüpfend, Nürnberg zur Stadt aller künftigen Reichspartcitage erklärte. Wie kaum eine andere dentsche Stadt, ist Nürnberg aufs engste verflochten mit der geschichtlichen Größe deutscher Vergangenheit. Nürnbergs Burggrafen waren es, die von Nürnberg in die Mark zogen, um Branden burgs, Preußens, des Deutschen Reiches Größe zu gründen; Nürnbergs trutzige Wehrbauten ließen die Stadt ein übermächtiges Hindernis fremder kriege rischer Gelüste werden, ein Bollwerk, das niemals auch nur berannt wurde, geschweige denn kapitu liert hätte. So ist uns Nürnberg heute ragendes Symbol alter Reichsherrlichkeit und machtvoller deutscher Kraftentfaltung. Der Reichsparteitag entstand aus dem Kampf um die Macht heraus. Das politische Ereignis „Nürnberg" war damals seelischer Kraftquell der Partei. Es waren unvergeßliche Tage, da der un bekannte SA.-Mann, die Ortsgruppenleiter, die Gauleiter und was sonst Verantwortung dem Führer gegenüber trug, sich in Nürnberg trafen, um aus der zujammengeballten und mächtig auf wallenden Lebenskraft der jungen Bewegung neuen Glauben und neue Kraft zu schöpfen für den oft übermenschlichen Kampf um die Erneuerung des Reiches. Auf dem früheren Hauptmarkt zu Nürn berg, dem jetzigen Adolf-Hitler-Platz, hatte der Führer im Rahmen des „Deutschen Tages" am 2. September 1923 erstmalig seine Sturmabteilun gen zusammengerufen. 1927 war Nürnberg wie derum Schauplatz eines Parteitages, der 1929 wie derholt wurde. Mit weit über 200 000 Teilneh mern war er ebenso kennzeichnend für die Größe der kraftvoll aufstrebenden jungen Bewegung Adolf Hitlers wie für den Grad der Beunruhigung der Systemparteien, Tatsachen, die sich auch damit nicht mehr aus der Welt schaffen ließen, daß die marxi stische Asphaltpresse die Zahl der Teilnehmer am Reichsparteitag auf den zehnten Teil herunterlog; der roten Front stand ein braunes Heer gegenüber, wie Adolf Hitler in feinem damaligen Manifest an die Partei erklärte. Wie in den letzten Jahren, fo werden auch dies mal auf dem großen Parteikongreß der Führer und die von ihm beauftragten Männer der Partei über die im vergangenen Jahre geleistete Arbeit Rechenschaft ablegen. Welcher deutsche Staatsmann konnte sich jemals rühmen, auch nur eine an nähernd gleiche Bilanz vorweifen zu können, wie sie der Führer seit 1933 auf dem Parteitag zu Nürnberg alljährlich dem deutschen Volke vorzu legen vermochte, Seit dem letzten Parteitag liegt wieder ein Jahr der Erfüllung hinter uns. So steht der Leistungsbericht dieses 10. Reichsparteitages völlig im Zeichen des im letzten Jahre durch Adolf Hitler geschaffenen und 70 Millionen Deutsche um fassenden Groß deutschen Reiches. Zum ersten Male marschieren die Männer aus der deut schen Ostmark auf diesem Parteitag in den Forma tionen der Bewegung, sichtbarster Ausdruck der Zu- sammeugehörigkeit von Menschen gleichen Blutes. Das mag wohl jeder dieser Männer in seiner Brust verspüren, daß dieser erste Parteitag des Großdeut schen Reiches nicht zuletzt ihr ganz persönlicher Ehrentag ist! Mit der gemeinsamen stolzen Erinnerung an ver gangene Tage der Freude und des Leides, des Kampfes und Sieges im Herzen sind sie alle wieder gen Nürnberg gezogen, die alten Soldaten der Idee, die Politischen Soldaten des Führers, von denen Adolf Hitler einmal sagte, daß er ohne ihren Ein satz und ihren Glauben das Reich nie erobert hätte. Der Führer hat sein Volk gerufen, um die Losung für ein neues Jahr des Kampfes und Einsatzes an den Fronten unseres volklichen Lebens als bindende Verpflichtung auszugeben. Hat doch der Führer selber 1933 den Sinn aller Parteitage u. a. dahin umrissen, „die großen Impulse geistiger und Psycho logischer Art für die Fortführung des Kampfes zu geben". Nürnberg! Tag der Befehlsausgabe und Verpflichtung sür ein neues Jahr der Arbeit im Dienst sür Führer, Volk und Reich! Kaum je tritt die Einheit von Volk und Führung sichtbarer zutage als gerade in den Tagen von Nürnberg, jene Einheit des Fühlens, des Wollens und der Tat, die als politische Lebensform des Na tionalsozialismus zum Lebenselement des Dritten Reiches geworden ist. Sie ist die unabdingbare Vor aussetzung für die Großtaten der letzten Jahre ge wesen. Führer und Gefolgschaft hal ten Zwiesprache miteinander. Dieser denkbar intime Kontakt ist in der Tat weit mehr als bloße politische Methode: Je inniger der geistige Meinungsaustausch zwischen Regierenden und Re gierten zu allen Zeiten gewesen ist, desto besser war es auch stets um die Voraussetzung zu einer kraft vollen Volksführung bestellt. Wo immer her Ruf einer Nation verstummte, da ging sie zugrunde, und wo er nicht zu den Führern drang, schwand ihre Macht über das Volk schnell dahin. Ein Staatsmann, der, wie Adolf Hitler, nicht nur für die Vergangenheit stolze Erfolge und für die Zu kunft gewaltige Projekte vorzuweisen hat, sondern auch von gemeinsamen Sorgen und Nöten spricht, hält die Tür zwischen sich und dem einzelnen weit geöffnet, läßt ihn teilnehmen an der Sorge seiner Führung. So muß dieser die Notwendigkeiten be greifen, die heute bestimmend sind sür die Politik seiner Führung. vnc/ von 6af/sntrav6^svgniL§6n Wt>c/ g65Sgs/t Marktordnung in Oesterreich Im Reichsgesetzblatt Nr. 130 vom 18. 8. 1938 er scheinen soeben zwei Verordnungen, durch die in Oesterreich für die Ernährungswirtschaft grund sätzlich das Recht der Marktordnung eingeführt wird, wie es bisher im Altreich "alt. Es handelt sich um die Verordnung zur Einführung der land wirtschaftlichen Marktordnung im Lande Oester reich und um die Verordnung, über den Verkehr mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen im Lande Oesterreich. Durch die Verordnung zur Einführung der land wirtschaftlichen Marktordnung im Lande Oester reich sind alle wesentlichen Ermächtigungen, die der Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft auf Grund des Reichsnährstandsgesctzes dem Reichs nährstand erteilt hat, auf Oesterreich ausgedehnt worden. Ferner sind alle Verordnungen über Zu sammenschlüsse auf dem Gebiete der Ernährungs- Wirtschaft in Oesterreich eingeführt worden, so daß hier entsprechend der Regelung im Altreich alle Erzeuger-, Verarbeiter- und Verteilerbetriebe zu Wirtschaftsverbänden zusammengeschlossen sind, denen die Befugnis zur Regelung der Erzeugung des Absatzes, der Preise und Preisspannen usw. übertragen ist. Die Verordnung zur Einführung der landwirtschaftlichen Marktordnung im Lande Oesterreich stellt aber nur eine Rahmenverordnung dar. Wie weit von den Ermächtigungen selbst Ge brauch gemacht wird oder wie weit die Zusammen schlüsse in Oesterreich marktordnende Maßnahmen treffen werden, wird sich auf Grund der besonderen österreichischen Bedürfnisse von Fall zu Fall auf den einzelnen Wirtschaftsgebieten ergeben. Durch dieselbe Verordnung wird die Vierte Ver ordnung über den vorläufigen Aufbau des Reichs nährstandes eingeführt, die insbesondere das Ver hältnis des Reichsbauernführers zu den Zusam menschlüssen regelt, ferner die Schiedsgerichtsbar keit sür die landwirtschaftliche Marktregelung, die Regelung der Beitreibung von Ordnungsstrafen des Reichsnährstandes und schließlich die kürzlich im Altreich verkündete Verordnung zur Berufssör- derung der Verteiler im Reichsnährstand. Durch die Verordnung über den Verkehr mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen im Lande Oester reich werden alle Gesetze und Verordnungen, die sich auf die fünf auf dem ernährungswirtschaftlichen Gebiet bestehenden Rcichsstellen beziehen, auf Oesterreich ausgedehnt. Es handelt sich um das Tätigkeitsgebiet dieser Reichsstellen, soweit eine Monopolregelung oder eine monopolähnliche Re gelung getroffen ist. Diese Regelung dient in er ster Linie der Erfassung der eingeführten Waren und der geordneten Preisbildung für diese Waren. Die fünf Reichsstellen auf dem Ernährungsgebiet, also auch die Reichsstelle für Garten- und Weinbau erzeugnisse, erhalten nunmehr auch für Oesterreich sämtliche ihnen im Altreich zustehenden gesetzlichen Ermächtigungen. Allerdings ist, um einen allmäh lichen Uebergang von der bisherigen Wirtschafts weise in Oesterreich auf die Bewirtschaftung im Altrcich zu gewährleisten, noch nicht unmittelbar für alle von den Reichsstellen bewirtschäfteteten Er zeugnisse die Regelung des Altreichs in Kraft ge setzt. Vielmehr ist vorgesehen, daß durch besondere Bekanntmachung des Reichsministers für Ernäh rung und Landwirtschaft und des Reichsministers der Finanzen jeweils verkündet wird, welche Er zeugnisse nur durch die Reichsstellen in den Verkehr gebracht werden dürfen. Solange eine solche Be kanntmachung nicht erfolgt ist, gelten alle durch die Reichsstelle bewirtschafteten Erzeugnisse bereits als durch sie in den Verkehr gebracht. Beide Verordnungen berühren also die öster reichische Wirtschaft noch nicht unmittelbar, sondern werden dies erst dann tun, wenn von den einge- sührten Befugnissen und Ermächtigungen Gebrauch gemacht wird. k/ns von gfoüsm vo/kLWt>,Lckaff/icksm Weif Bilanz des „Obstexpreß"-Verkehrs 1938 Seit fünf Jahren bringt der „Obstexpreß" die wertvollen und leichtverderblichen Erzeugnisse der südwestdeutschen Frühobstzentren auf die Märkte Nord-, Ost- und Mitteldeutschlands. Im Jahre 1934 waren es noch verhältnismäßig wenige, die die günstige Gelegenheit ausnützten, das empfind liche Frühobst aus den badischen Anbaugebieten über die rund 750 Kia lange Strecke, z. B. nach Berlin, in 12 Stunden befördern zu lassen. Nur 309 Wagen wurden in insgesamt 42 Tagen mit dem „Obstexpreß" gefahren. Nur 5—8 'Wagen ladungen wurden seinerzeit mit einer schweren Schnellzuglokomotive mit 90 8tä/km Geschwindig keit über Nacht an ihren Bestimmungsort ge bracht. Die Erfahrungen, die in Handelskreisen bereits im ersten Jahr mit diesem Schnellverkehr gemacht wurden, waren so günstig, daß schon 1935 die Anzähl der beförderten Wagen auf 1115 in 39 Tagen anstieg. Auch die letzten Zweifler, die die höheren Frachtkosten in diesem Verkehr scheu ten, waren bereits in diesem Jahre bekehrt. 1936 sank die mit dem „Obstexpreß" beförderte Wagen anzahl wiederum auf 852 Wagen in zusammen 35 Tagen ab, während im vorigen Jahr ent sprechend der guten badischen Frühobsternte sich die Zahl wieder auf 1070 Wagen mit 1772 Ton nen erhöhte. Nicht allein Unterschiede im Ernteanfall verur sachten die Schwankungen in dem Ladungsauskom men. Die Minderung in der Anzahl der beförder ten Wägen in den letzten zwei Jahren war im wesentlichen durch zeitliche Verschiebungen des Ernteanfalles bedingt. Sobald nämlich durch gün stige Witterungsverhältnisse die Frühobsternte im übrigen Reich zeitiger als üblich einsetzt, verringert sich der Erntevovsprung des südwestdeutschen Ge bietes. Daz badische Obst kann auf den Märkten, die bereits mit billigem Frühobst aus dem eigenen Gebiet beliefert sind, nicht mehr die gleich günsti gen Preise wie in anderen Jahren erzielen und daher auch keine größeren Frachtbelastungen mehr vertragen. Selbst die halbe Expreßgutfracht, die für die Beförderung im „Obstexprcß" zu zahlen ist, fällt dabei schwerer ins Gewicht als zu Zeiten, wo die Erdbeeren und Kirschen aus Bühl allein die Großmärkte beherrschen. In diesem Jahr erreichte die Zahl der mit dem „Obstexpreß" gefahrenen Wagen ihren seit 1935 tiefsten Stand mit nur 692 Wagen, das sind 985 Tonnen in 33 Tagen. Der strenge Frost, der die Obstbäume in ihrer Blüte überraschte, hat sich naturgemäß auch in dem Laduugsauskommen sür den ,jObstexpreß" außerordentlich ungünstig aus gewirkt. Von der Reichsbahn wurde diese Tatsache bereits längere Zeit vor Einsetzen des Schnellgüterzuges vorausgesehen. Trotzdem entschloß sie sich zur Durchführung des „Obstexpreß"-Vcrkehrs und be wies damit ihr hohes Verantwortungsgefühl, mit dem sie ihre volkswirtschaftliche Aufgabe erfüllte. Selbst unter finanziellen Opfern übernahm sie die Verteilung der geringen und deshalb um so wert volleren Erntcmengen auf dem schnellsten und zu verlässigsten Weg als wahrer Streiter im Kampf dem Verderb. Wenn man die Wagenaufliefernngen an den ein zelnen Tagen während der Zeit, in der der „Obst- expreß" verkehrte, vergleicht, sind cs drei Tage, die mit beachtlichen Zahlen in die Ungen springen. Es war dies am 12. 6. mit einer Aufgabe von 50 Wagen, am 17. 6. mit 60 Wagen und am 19. 6. sogar mit 86 Wageneinheiten. Diese drei Tage waren auch die einzigen in der diesjährigen Ver kehrsdauer des „Obstexpreß", an denen die schweren Zugmaschinen, die bis zu 50 Wagen zu bewältigen vermögen, voll ausgelastet waren. Von diesem Höhepunkt allerdings ging die Zahl der beförderten Wagen sehr schnell zurück und erreichte mit nur 4 Wagen ihren tiefsten Stand am 20., 24. und 26. Juli. Gerade die letzten Tage verursachten mit ihrem geringen Ladungsauskommen der Reichsbahn im Rahmen des „Obstexpreß"-Verkehrs große Ver luste. Es wird dies ohne weiteres ersichtlich, wenn man darüber hinaus noch bedenkt, daß ja eine Reihe von Wagen bereits unterwegs nach anderen Bestimmungsplätzen mit den günstigsten Anschluß zügen aus dem Schncllgüterzug ausschiedcn, so daß an einem Tag sogar der Fäll eintrat, daß der „Obstexpreß" mit nur zwei Wagen sein Ziel in Berlin erreichte. Der „Obstexpreß" wurde im Rahmen der Son derbeförderungspläne nicht als regelmäßig ver kehrender Zug geführt. Er lief deshalb auch nur in der Zeit vom 9. Juni bis zum 10. Juli regel mäßig an jedem Tag. (Mit Ausnahme von Sonn abend auf Sonntag.) Von diesem Zeitpunkt an wurde er nur noch bedarssmäßig eingesetzt, wobei eine Unterbrechung von oft mehreren Tagen eintrat. Unter Berücksichtigung der mannigfaltigen Un kosten, die ein solcher Sonderschnellverkehr der Reichsbahn verursacht, und die gegenüber gewöhn lichen Güterzügen bedeutend höher sind, ist es ohne weiteres einzusehen, daß der „Obstexpreß"-Verkchr für die Reichsbahn ein Verlustgeschäft bedeutet. Das Frachtaufkommcn bei nur vier beförderten Wagen kann nur einen Bruchteil der aufgewende ten Unkosten decken. Trotzdem die Reichsbahn auf Grund genauer Kalkulationsunterlagen ihre Verluste durch den „Obstexprcß" sehr genau kennt, zögert sie nicht, immer wieder ihren Schnellgüterzug in den Dienst der reibungslosen Verteilung der südwestdeutschen Frühobsternten zu stellen. In wie weitem Maße die außerordentlich günstige Beförderungsmöglich- keit von allen bedeutenderen Großmärkten aus genützt wird, beweisen die nach Bestimmungsstatio nen geordneten Wageneinläufe. Nach Berlin selbst gingen in diesem Jahr 134 Wagen mit 200 Tonnen, was gegenüber dem Vor jahre eine Abnahme um etwa 240 Wagen bedeutet. Auch die Belieferung der sächsischen Stationen ging gegenüber dem Vorjahr zurück; für Leipzig waren es 118 Wagen mit 163 Tonnen, für Dres den nur 8 Wagen mit 11 Tonnen und Chemnitz 7 Wagen mit 9 Tonnen. Einzig die Belieferung von Ostpreußen durch den „Obstexprcß" konnte sich auf dem vorjährigen Stand halten und war für Königsberg 20 Wagen mit 36 Tonnen und sür Elbing 11 Wagen mit 17 Tonnen. Die günstigen Zuganschlüsse erlauben es auch, das badische Früh obst bis in die entferntesten Teile des Deutschen Reiches zu befördern. Nach Breslau liefen 3 Wa gen mit 5 Tonnen, nach Görlitz 2 Wagen mit 2 Tonnen und nach Hindenburg 1 Wagen mit einer halben Tonne. Mit dem in Bebra abgehenden Flügclzug nach Hamburg wurde in diesem Jahr nur etwa die Hälfte des vorjährigen Wagenanfalls befördert. Hamburg hatte hiervon den größten Anteil von 112 Wagen mit 165 Tonnen, an zweiter Stelle kommt in weitem Abstand Hannover mit 38 Wa gen und 43 Tonnen, Bremen mit 23 Wagen und Die Tage von Nürnberg rütteln aufs neue das gesamte Volk zu gläubiger Gefolgschaft auf. Ein gewaltiger Kraftstrom ist es, der alljährlich von Nürnberg aus in alle deutschen Gaue geht und Führung und Volk befähigt, das deutsche Aufbau werk mit nie ermüdendem Schwünge fortzusetzen. Der Führer legt die Marschrichtung fest, wir haben ihm zu folgen. Die Parolen des Reichs- Parteitages vor Augen, wollen wir ihm alle helfen, das neue Reich zu bauen. Aber auch die Welt er kennt von Jahr zu Jahr mehr den Sinn und die Bedeutung dieser gigantischen Demonstration der Geschlossenheit: Großdeutschland wird leben, weil es das Deutschland Adolf Hitlers ist! 'M. 34 Tonnen, Magdeburg mit 17 Wagen und 24 Tonnen. Worauf die alljährlich auftretenden, zum Teil wesentlichen Verschiebungen in der Be lieferung der Großmärkte zurückzusühren sind, läßt sich allgemein gültig nicht erklären. Eine Reihe von markt- und verkaufstechnischen Umständen mögen hier eine Rolle spielen, nicht zuletzt jedoch auch die jährlichen Unterschiede in den gebiets mäßigen Ernteergebnissen. Obwohl sich die Reichsbahn in jedem Jahre be wußt ist, daß sie mit der Einsetzung des Schnell güterzuges Bühl—Berlin bzw. Hamburg immer das Risiko großer finanzieller Verluste cingcht, ist sie trotzdem bereit, mit allen ihr zu Gebote stehen den Mitteln sowohl den Wünschen des Erzeugers als auch denen des Großhandels gerecht zu wer den. Wenn sie auch dabei keine Gewinne erzielen kann, so kann sie doch alljährlich neben der Aner kennung einer einzig dastehenden vcrkehrstechnischen Leistung mit Recht behaupten, allen am Handel mit Obst und Gemüse beteiligten Kreisen im Rah men der Ernährungswirtschaft einen wertvollen Dienst erwiesen zu haben. TöckUaZ. Die Tagung des Reichsamtes sür Agrarpolitik in Nürnberg Während des Reichsparteitages in Nürnberg tritt auch das Reichsamt für Agrarpolitik zu seiner jetzt schon traditionell gewordenen Sondertagung unter Führung des Reichsleiters R. Walther Darre zu sammen. Die Tagung beginnt am Sonnabend, dem 10. September 1938, um 8 Uhr im Saale des Kul turvereinshauses, Frauentorgraben 49. Stand des Obstes im August Gute Apselernte in der Steiermark Nach Mitteilung des Statistischen Rcichsamts ist der Wachstumsstand des Obstes gegenüber dem Vormonat im großen und ganzen unverändert ge blieben. Unter Zugrundelegung der Zahlennoten 2 - gut, 3 - mittel, 4 — gering ergeben sich im Durchschnitt des Deutschen Reichs folgende Begut achtungen über den Wachstumsstand des Obstes: Aepfel 4,0 (Vormonat 4,0); Birnen 4,0 (4,0) und Walnüsse 4,3 (4,3). Nach der gleichzeitig durchgc- sührten Vorschätzung der diesjährigen Obsternte er geben sich als voraussichtliche Durchschnittserträge je Baum für Pflaumen und Zwetschen 5,1 KZ (endgültiger Ertrag im Vorjahr 13,6 KZ), für Mirabellen und Renekloden 2,6 KZ (13,0 KZ), sür Pfirsiche 1,0 KZ (9,8 KZ), für Aprikosen 0,8 KZ (6,6 KZ). Die endgültige Ermittlung der Ernte der Süß- und Sauerkirschen erbrachte im Durchschnitt folgende Baumerträge: Süßkirschen 2,6 KZ (Vor jahr 14,9 KZ), Sauerkirschen 3,3 KZ (10,6 KZ). Eine gute Apselernte in der Steiermark Im Gegensatz zum Altreich darf die Süd- und Oststeiermark, die Obstkammer der Ostmark, auch in diesem Jahr eine gute Apselernte erwarten, die zum großen Teil vor der Reife steht. Damit die Ernte vom Erzeuger glatt abgesetzt werden kann, ist der Gartenbauwirtschaftsverband Südmark im Zu sammenwirken mit den einzelnen Kreisbauernschaf ten eifrig an der Arbeit, Obstsammelstellen zu er richten. In zahlreichen Aufklärungsversammlungen werden die Obstbauern über die nationalsoziali stische Marktordnung unterrichtet. Sammelt Waldbeeren! Die Obsternte ist in diesem Jahr schlecht. Die Obstblüte wurde im Frühjahr fast im ganzen Reich durch anhaltende Fröste schwer geschädigt. Die da durch bedingte Knappheit an Obst kann durch eine weitgehende Erfassung der Waldbeeren gemildert werden. An die Bevölkerung wird deshalb der Appell gerichtet: Sammelt Waldbeeren! Dieser Ruf richtet sich vor allein an die Jugend und an die nicht mehr regelmäßig arbeitenden oder nicht mehr voll arbeitsfähigen älteren Frauen und Männer in den wald- und beerenreichen Gebieten. Soweit nicht bekannt ist, an welche Stellen oder Aufkäufer die gesammelten Waldbeeren verkauft werden kön nen, wenden sich die Sammler zweckmäßig an den zuständigen Orts- oder Krcisbauernführer, der ihnen mitteilen wird, wo die Beeren zu den üblichen Preisen abgenommen werden. Beeren- sammelscheine werden von den zuständigen Forst ämtern ausgestellt. Die Beseitigung der Arbeits losigkeit darf nicht dazu führen, daß große Mengen von Waldbeeren trotz des Bedarfs verkommen. Zur besonderen Beachtung Reichsgarten^chau Stuttgart Das Ausstellungsjahr 1938 neigt sich seinem Ende zu, und es ist an der Zeit, daß sich der deutsche Gärtner für die Beschickung der 3. Reichsgarten schau in Stuttgart rüstet. Allzuoft hat man anläßlich der verschiedenen Hallen-Sonderschauen in Essen hören müssen, daß dieser oder jener Gärtner sich gerne beteiligt hätte, wenn er sich rechtzeitig mit feinen Kulturen auf die Sonderschauen eingerichtet hätte. Dieser Hinweis soll nun alle Gärtner rechtzeitig auf die nächstjährigen Sonderschauen Hinweisen. Die Frühjahrs- bzw. Eröffnungsblumenschau in Essen ist noch in aller Erinnerung. Es gilt, für das Jahr 1939 auf der 3. Reichs- gartcnschau in Stuttgart, diesen Essener Erfolg der deutschen Gärtner noch zu steigern. Deutscher Gärtner, rüste schon jetzt sür die nächst jährigen Sonderschauen, besonders zunächst für die Frühiahrsblumenschau, die wahrscheinlich am 22. April 1939 eröffnet wird. Alle Anfragen sind zu richten an die Gcsamtbau- leitung der 3. Äeichsgartenschau Stuttgart 1939, Am Kochenhof. Holelmuer, Sonderbeauftragter des Reichsnährstandes-
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