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vcu^8O«cir kirvvcirö8O^iriki>i8-xu ^9Lrtlckalrszeimn§ des ^mtliolis Leitung kür cksn (Gartenbau im ReielisnLIirstsnü unck ükitteilungs- Hlatt vcki.ii>tcK QNki^tk-koirbkis d cutlckcn Gartenbaues der Huupivereinigung üer ckeut8vliön 6srtenbau wirt8od all ^nrei----npreis: 46 mm d^Uo »iNimeterreile 17 ?Ig.,'rextanreigea ir,m-?reis S» Xe!t i8t ^nreiMnpreisUste Xr. 8 v. 1. ^37 «ülUj?. ^n-ei^m»nnskmosol>!uüi »ion^tsK krüN. XoreiMnannuNms' Nrsnkturt (0<ter), c>cter8lr. 21. rernr°27L1. ?o8l80keokk.r NenNn 62011, Litaltungsorl Nrsnlikurt (O). LrZelieint >vüokent>ick. NcruMzedaUr: Hu8Mbe V inonMI. U!>l 1—, S (nur tUr llUqlieNer äe8 Heidl8nLkrstsnües) vierlnIjLkrl. «II 0.7d ruüüAt. k>o8tbesteItAebaNr postverlngsort krsokkurt (Ocker) - ^usgsdv 8 Heului, Vonner8t«g, 7. ckuli 1938 SS. ckakuZÄNZ — Kummer 27 Arbeit schafft Werte Es gibt Behauptungen, die bereits zu geflügelten Worten geworden sind, es gibt Redensarten, die allein durch ihr Alter „geheiligt" sind, die sich von Geschlecht zu Geschlecht vererbten und schein bar ein ewiges Leben haben, und doch gehören und zählen sie zu den nichtswürdigsten Unwahr heiten und Irrtümern. Zu diesen Irrtümern und Unwahrheiten, die teil gedankenlos anerkannt, teils mit voller Absicht von Egoisten und Feinden des Volkes verbreitet wurden, gehört der Satz, daß das Geld die Welt regiert. Mag auch in Demokratien diese Ansicht noch vertreten werden und regieren, der National sozialismus ist nicht so lebensfremd und utopisch, als daß er nicht die Zusammenhänge erkannt hätte. Seine unerschütterliche Wirklichkeit, seine Wirksamkeit und Tatkraft haben neues Denken, nicht zuletzt ein neues Wirtschaftsdenken geschaffen. Dem Begriff Geld wurde ein neuer Sinn gegeben. Geldwert wurde uud wird bei uns mit dem Wert der geleisteten Arbeit gleichgesetzt. So kommt es nunmehr nicht darauf an, mehr Geld zu schaffen, um den Lebensstandard zu er höhen und allen zn geben, was ihnen zukommt und gehört, sondern die Aufgabe ist gestellt, mehr Werte zu erarbeiten. Um mehr Geld auSgcben zu können, muß, das ist die Binsenwahrheit, der der Nationalsozialis mus zpm Durchbruch Verholfen hat, dieses Geld erst einmal erarbeitet werden. Es müssen neue Güter geschaffen und neue Arbeitsleistungen voll bracht sein. Nicht das Geld schafft also die Arbeit, sondern die Arbeit ist die Voraussetzung für ein gehobenes Leben; Arbeit schafft erst das Geld. Ausrichtung für alles Handeln und Tun ist immer die Volksgemeinschaft. Sie ist für den ein zelnen alles, und ohne sie ist der einzelne nichts. Früher stand man auch bei uns, wie das heute noch woanders der Fall ist, der Erkenntnis ab lehnend und fremd gegenüber, daß eine Handlang, die für die Gesamtheit schädlich ist, auch niemals dem einzelnen nützlich sein kann. Ein solches rein privatwirtschaftliches Denken führt immer zwangs läufig zum Wirtschaftsegoismus, und diese Ichsucht muß den Verfall der Wirtschaft im Gefolge haben, weil sie dem Gemeinwohl kraß entgegensteht und nicht der Gesamtheit dient. Wir haben es bei uns erlebt, als die Staats führung in der Systemzeit versagte und sich die Führung rauben lieh, daß in einem kranken Staat keine gesunde Wirtschaft sein kann. Wir haben es erlebt/ daß alle Versuche, Deutschland wirtschaftlich zu retten, vergeblich waren, ja vergeblich sein mußten, solange es nicht dem Nationalsozialismus gelang, dem ganzen deutschen Volk eine neue Er kenntnis, einen neuen Impuls und jene neue Zu versicht zu geben, die politische Wiedergeburt durch- zuführcn, die allein die Kräfte für die wirtschaft liche Lebensbchauptung in Bewegung brachte. Erst seitdem ein neues Denken, ein neuer Glauben und vor allem ein festes Vertrauen das Volk erfaßte, begann Deutschland wieder aufzu- blühcn. Es ist immer so, daß die Durchführung großer Aufgaben schließlich nur aus dem un erschütterlichen Glauben an die gute und große Sache möglich ist. Wo das Geld herrscht, wo der Kapitalismus das A und O ist, da herrscht zwar die Freiheit des einzelnen, zu tun und zu lassen, was er will — wenn er eben das Geld hat; die wahre Freiheit ist dort aber nicht zu finden. Wo aber, wie bei uns, die Einordnung in die Gemeinschaft eine Selbstverständlichkeit ist und das Geld van dem jüdischen Thron gerissen wurde, da herrscht die Freiheit der Arbeit, die immer neue Werte schafft und dem Volke zukommen läßt. Ein Wortwechsel, den man sich vielfach auf der Erde erzählt, ist bezeichnend für die von so vielen angebetete Freiheit des Geldes. Da macht jemand auf einem Schiff bei der Einfahrt in den nord amerikanischen Hafen auf die bekannte riesengroße Freiheitsstatue aufmerksam. .Und er erhält die schlagende Antwort, daß man auch in seiner Hei mat den großen Toten Statuen zu errichten pflege. Freiheit der Arbeit, Freiheit durch die Arbeit für das Ganze, das ist das Geheimnis, das die Zukunft erringt. Um die Zukunft zu sichern und das ewige Volk zu schaffen, ist es die Pflicht, und zwar die oberste Pflicht eines jeden, innerhalb seines Aufgabengebietes mit allen Kräften und ohne Rücksicht auf sachliche und egoistische Schwie rigkeiten für das Ziel einzutreten und zu kämpfen. Wahre Freiheit schließt immer die Gebundenheit an die Gemeinschaft ein. So ist anch die Arbeit nicht wie unter dem Kapitalismus ein bitteres Muß, noch ein unerquickliches Joch, sondern die frendigste Angelegenheit der Welt. Nicht in Unterhaltung liegt die Lebensfreude und Lebenslust in erster Linie, sondern in der Arbeit. Wir haben dank dem Nationalsozialismus eine Staatsführung, die die wirtschaftlichen Zusammen hänge kennt uud begreift und weiß, was erreicht .werden soll und kann. Alles dient der Freiheit des Ganzen und dem Wohl der Gesamtheit. Wir wollen ein ewiges Deutschland und wißen dazu, haß wichtiger noch als das Wollen die Tat ist. pi/egsmOßnakmen müssen c/en /svvsi/igen Omws/lkscüngvngsn ongepoLf sein Gartenbau und Pflanzenschutz Es gilt, die eigentliche Ursache der Pflanzenkrankheiten zu erkennen und sie zu beseitigen Von Prof. Dr. Ludwig, Hauptstelle für Pflanzenschutz in Potsdam Der Vierjahrcsplan stellt an jeden, der sich mit dem Anbau von landwirtschaftlich oder gärtnerisch genutzten Kulturpflanzen befaßt, erhöhte Anforde rungen, ganz besonders bezüglich der Pflanzen, die für die menschliche Ernährung von Bedeutung sind. Eine Ausgabe des Vierjahresplanes ist es, die Ver sorgung des deutschen Volkes mit den wichtigsten Nahrungsmitteln aus eigener Scholle so weit wie irgendmöglich sicherzustellen. Das bedeutet also eine Steigerung der Erzeugung sowohl hinsichtlich der Menge als auch der Güte oder eine Minderung der Ausfälle an Erntegut, die alljährlich durch Krank heiten und Schädlinge verursacht werden. Daß eine solche Minderung möglich ist, muß jeder zugeben, der sich mit dieser Frag« einmal ernstlich befaßt hat. Durch den Vierjahresplan, durch den „Kamps dem Verderb" haben Pflanzenschutz und Schäd lingsbekämpfung am Bedeutung außerordentlich ge wonnen. Die Regierung hat das Reichspflanzen schutzgesetz vom 5. 3. 1937 erlassen, das die Grund lage bildet für eine Reihe von Polizeiverordnun gen bezüglich der Bekämpfung bestimmter und be drohlicher Krankheiten und Schädlinge. k'N Ksc/isnsxsmps/ Ausgabe der gartenbaulichen Praxis ist es nun, den Verordnungen entsprechend, ja über die Ver ordnungen hinaus Schädlingsbekämpfung in ver stärktem Maße zu treiben. Es genügt nicht, daß der Obstbauer seine Obstgehölze im Winter mit Obst bau mkarbolineum spritzt oder daß der Gemüsebauer seine Sämereien beizt, der Pflanzenbauer ist ge zwungen, sich mehr als bisher mit den Lebens ansprüchen seiner Pflanzen zu befassen, die Wechsel beziehungen zwischen Umwelt und Pflanzenwachs tum kennenzulernen und für feine Kulturen aus zuwerten. Gewiß behält für ihn die direkte Be kämpfung von Krankheitserregern und Schädlingen ihre Bedeutung. Es unterliegt keinem Zweifel, daß in vielen Fällen bei rechtzeitiger und richtiger Durch führung geeigneter Bekämpfungsmaßnahmen grö ßere Schäden vermieden, zu mindestens verringert werden können. Andererseits aber muß der Pstan- zenbauer daraus bedacht sein, durch Kultur- und Pslegcmaßnahmen den Gesundheitszustand seiner Pflanzen so zu fördern und zu festigen, daß sie von sich aus gegen Krankhcitsstörnngen, gegen Schäd linge widerstandsfähig sind. Gesund werden die Pflanzen sich entwickeln, wenn die Anforderungen, die sic an die Umweltfaktoren in bezug auf Boden und das Klima mit all ihren Einzelheiten stellen, erfüllt werden. Verbesserung derWachswmsbedmgungm Zusatzbeleuchkung Leider liegt es nicht in der Macht des Pflanzen anbauers, alle Wachstumsfaktoren so zu formen, wie die jeweilige Kultur sie fordert. Das gilt be sonders für die klimatischen Faktoren, wie wir in den letzten Jahren so ausgeprägt haben seststellen müssen. Wenn bei Frühkulturen unter Glas zu Beginn dieses Jahres das Wachstum der Pflanzen nicht befriedigte, so muß man berücksichtigen, daß in den Monaten Dezember 1937 und besonders im Januar 1938 die Lichtverhältnisse sehr ungünstig waren; von den astronomisch möglichen Sonnen scheinstunden sind im Januar 1938 nur 8A> zur Wirkung gekommen, das bedeutet des lang jährigen Diittelwertes; entsprechend einer Zahl von 80A- im Dezember 1937. Für den Erwerbs gartenbau hat es schon etwas für sich, wenn wäh rend der lichtschwachen Wintermonate an eine Zu- satzbelichtnng mit elektrischem Licht gedacht wird; man sollte nicht einfach den Vorschlag einer künst lichen Belichtung von Gewächshäusern ablehnen mit der Begründung, eine solche Maßnahme würde zu teuer. Was nützt die noch so sorgfältig« Usber- wachung der Temperatur durch die Heizung, die Versorgung des Bodens mit Wasser und Nährstoffen entsprechend den Anforderungen der betreffenden Pflanzen, die Herstellung zusagender Luftfeuchtig keit usw. Lichtmangel stört die Harmonie der Lcbensfaktoren, macht die Pflanzen krank und an fällig. Unter diesen Umständen kann eine Niederhaltung und Bekämpfung derartiger Schäd linge mit chemischen Mitteln keinen nachhal tigen Erfolg zeitigen; Ausgaben nach dieser Rich tung übersteigen die Ausgaben, die eine Zusatz belichtung erfordern würde, ohne dazu noch zu einem befriedigenden Ergebnis zu führen. Der Gar tenbauer wird gezwungen, mehrere Aussaaten hin tereinander zu machen, bis er das notwendige Pflanzmaterial herangezogen hat. Außerdem läuft er Gefahr, durch die wiederholten Aussaaten eine gesteigerte Verseuchung der Erde mit Pilzsporen uud Schädlingen zu verursachen, die ihn zwingt, den Boden durch Anwendung von chemischen Mit teln, wie Schwefelkohlenstoff u. a., oder durch Durchführung einer Bodendämpfung, wie sie sich in jüngster Zeit einzubürgern beginnt, zu ent seuchen. Bodenbedeckung Hat uns das Frühjahr 1938 nicht auch eine be achtenswerte Lehre gegeben bezüglich der Tempe- raturverhältnissc? Der Monat März lag mit einer Durchschnittstemperatur von 8,4" L 4,9" L über dem langjährigen Durchschnitt (für Berlin), war also ungewöhnlich warm, dazu recht lichtstark (143YL des Mittels). Infolgedessen setzte >as Pflan zenwachstum frühzeitig ein, wenn auch die Nieder schlagsmengen elwas zu wünschen "brig gelaßen hatten; dafür hatte ja aber der Januar an 29 Regentagen 2WA- des langjährigen Mittels au Niederschlägen gebracht, der Boden war also nicht eigentlich trocken. Im Gegensatz zum März brachte der April kühles, ja z. T. recht kühles Wetter mit Nachtfrösten; sein Monatsmittel 6,6" L war um —1,7" O niedriger als der langjährige Durchschnitt. Dieses Absinken und Schwanken der Temperatur hatte natürlich großen Einfluß auf die Tempera tur des Bodens; Absinken der Bodentemperatur aber muß sich auf die Tätigkeit der Wurzeln, auf die Keimung der Samen ungünstig auswirken. Deshalb das langsame und ungleichmäßige Kei men und Auflaufen vieler Sämereien, die in den kalten Boden gebracht wurden; deshalb auch die sich immer wiederholenden Wachstumsstockungen der jungen Gemüsepflanzen, wie Salat, Kohlrabi, viel fach verbunden mit chlorotischen oder roten Blatt- Verfärbungen. Die Tatsache, daß die Bodentempe ratur entscheidend mitwirkt bei der Aufnahme des Wassers und der Nährstoffe aus dem Boden durch die Wurzeln, insbesondere durch die zarten und empfindlichen Wurzelhaare, wird vielfach nicht er kannt und gewertet. Die Bodenbedeckung, gleich viel in welcher Form wir sie vornehmen, mit kur zem Dung, mit Decken, mit Witterungsschutzhaubcn u. a. m. reguliert nicht nur den Wasser- und Luft gehalt des Bodens, sondern auch seine Temperatur, verhindert vor allem ein zu plötzliches und zu star kes Absinken der Temperatur, so daß den Wurzeln keine Zeit bleibt, sich allmählich an eine niedrige Bodentemperatur anzupassen und zu gewöhnen. Schuhpflanzungen Zu den ungünstigen Temperaturverhältnissen ge sellte sich im Frühjahr dieses Jahres noch die un günstige Verteilung der Niederschläge; trockene Pe rioden, vor allem in der ersten Maihälfte, verschärft durch anhaltende, austrocknende Winde, haben nicht nur Vertrocknungserscheinunaen aller Art verur sacht, sondern auch auf leichten Böden erhebliche Windschäden durch den mitgeführtcn feinen, scharfen Sand nach sich gezogen. Junge Kohl- oder Salat- Pflanzen, Blumenpflänzen sind diesem „Sandsturm" zum Opfer gefallen; es hat sich gerächt, daß die Hecken, die früher einmal als Windschutz gepflanzt wurden, beseitigt wovden sind. Daß an den Wun den, die der Sandaufschlag an den oberirdischen Teilen hervorruft, sich alsbald Pilze wie Grau schimmel u. a. ansiedeln, ist verständlich; es wäre aber verkehrt, derartige Pilze für die „Wind- und Sandschäden" verantwortlich zu machen. Solche Schäden sind vergleichbar mit Hagel- oder Grau polschäden, bei denen durch das Aufschlagen der harten Körner Wunden entstehen, die die getroffe nen Pflanzenteile, vornehmlich die Blätter zum vorzeitigen Absterben bringen, zumal ja auch an diesen Wunden bald die Ansiedlung von Pilzen einsetzt. Bet der Anzucht von Blumenzwiebeln kann der Ausfall, wie wir im Frühjahr d- I. feststellen konnten, recht erheblich werden, das Wachstum der Zwiebeln stark beeinträchtigen und ihren Wert mindern. Wenn man sich diese Verhältnisse einmal ver gegenwärtigt, wird man zu der Ueberzeugüng kom men, daß die Pflanzen während ihres Wachstums mancherlei Krisen bezüglich der Umwelt- oder Standortfaktoren ausgesetzt sind, daß es Aufgabe des Pflanzenbauers ist, den Pflanzen bei der Ueber- windung derartiger krisenhafter Zustände behilflich zu sein durch Maßnahmen, die wir mit vollem Recht auch als pflanzenschutzliche Maßnahmen be zeichnen dürfen. Der einsichtige Pflanzenbauer wird ;a doch, wenn er die Auswirkung solcher Krisen an dem Aussehen der Pflanzen, an Verfärbungen, Verkrüppelungen, erhöhter Anfälligkeit gegenüber pilzlichen oder tierischen Schädlingen erkennt, den erfahrenen Pflanzenarzt (zu erreichen beim zustän digen Pflanzenschutzamt, siehe Versammlungs kalender letzte Seite) zu Rate ziehen. Ernährung zur richtigen Zeit Daß auch in der Versorgung der Pflanzen mit Nährstoffen krisenhafte Zustände für die Pflanzen eintreten können, ist verständlich; es kommt ja bei dieser Nährstoffversorgung nicht darauf an, dem Boden die Nährstoffe schlechthin einzuverleiben, die die Pflanze notwendig hat, sondern die Pflanzen wurzel muß Nährstoffe zur Verfügung haben und aufnehmen können, wenn die Pflanze sie gebraucht. Dieser Verbrauch ist nicht gleichmäßig; in be stimmten Entwicklungsstadien, z. B- während der Blattentwicklung oder während der Blüte oder während der Fruchtentwicklung, gebraucht die Pflanze ganz bestimmte Mengen "von den einzelnen Nährstoffen. So muß z. B. die Pnffbohne bis zur Vollblüte von dem Gesamtbedarf an Kali 75l^, vom Gesamtbedarf an Kalk etwa 90A> zur Ver fügung haben; bei der Schwarzwurzel ist der Ver brauch an Stickstoff und an Phosphorsäure für die Wachstumsperiode von Juni bis Oktober ziemlich gleichmäßig; anders steht es mit dem Kali und Kalk, von denen in den Monaten Juli bis August 83 bzw. 86 aufnahmefähig zur Verfügung stehen müssen. Was tritt ein, wenn das nicht 'der Fall ist, wenn etwa durch ungünstige Bodenverhältnisse die Nährstoffe nicht in genügenden Mengen oder durch allzu reiche Niederschläge vorzeitig gelöst und ausgewaschen sind? Die Pflanze kränkelt, wird an fällig gegenüber Pilzen, z. B. Mehltau bei Schwarzwurzel. Diese Anfälligkeit wird um so augenfälliger, wenn noch ein weiterer Lebensfaktor Licht, Temperatur usw. den krisenhaften Zustand verschärft. Wir dürfen uns dann nicht wundern, wenn Schwarzbeinigkeit, Stengelfäule, Blattflecken u. a. Krankheiten mehr in allzu starkem Maße auf treten. Je leichter löslich ein Nährstoff im Boden ist, um so leichter wird er Ursache für eine Krise werden können, insofern ein Ueberschuß oder ein Mangel eintreten kann; der Verabreichung von stickstoffhaltigen Düngern ist also ganz besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Es ist den Praktikern nicht unbekannt, daß eine einseitige Bevorzugung des Stickstoffes das vegetative Wachstum der Pflanze wesentlich zu fördern vermag, daß aber die Widerstandsfähigkeit gegen Schädlinge, die Blühwilligkcit usw. sehr leiden können. Und trotz dem verfällt er allzu gern in den Fehler, es mit dem Stickstoff zu gut zu meinen, die Pflanze für den Käufer schmackhafter zu machen, ihr das Aus sehen einer kerngesunden Pflanze zu geben. Aus dem gleichen Grund ist es auch nicht richtig, den Kulturen in regelmäßigen Abständen, ich möchte sagen schablonenhaft, Kopfdünger zu verabreichen; es kommt, wenn die Nährstoffe nicht verbraucht werden, zu einer Anhäufung im Boden, die dann plötzlich zu einer einseitigen Ueberdüngung führen muß, wenn durch Niederschläge eine größere Mengs des Nährstoffes in Lösung geht. Wir haben das häufig beobachtet, sehen in diesen Verhältnissen die sich Plötzlich zeigende große Anfälligkeit z. B. der Früchte an den Obstgehölzen gegenüber der durch Monilia verursachten Fruchtfäule, gegen die wir mit chemischen Mitteln bisher nichts haben aus richten können. Die Pflanzenwurzel nimmt von dem Nährstoffvorrat im Boden auf, sie vermag nicht zu entscheiden, ob es für die Pflanze nicht einmal zu viel werden kann des Stickstoffes. Da muß der Pflanzcnbauer wieder helfend eingrcifen und die Düngergaben an die Aufnahmemöglichkeit anpassen. Ich brauche auf Einzelheiten bezüglich der Mängel und Ueberschußerscheinungen nicht cin- zugehen; "ich erinnere nur an die Beeinflussung der Haltbarkeit, des Geschmackes an Obst und Gemüse, an die zahlreichen Fleckenkrankheiten, die wir als Vergiftungserscheinungen bezeichnen, die mit der Disharmonie der Nährstoffe im Boden Zusammen hängen, auch mit dem Fehlen der neuerdings als wichtig erkannten Spurenelemente, an das ver stärkte Auftreten von pilzlichen und tierischen Krankheiten, gegen deren Erreger sich die erkrank ten Pflanzen nicht ausreichend wehren können. In letzterem Falle wird der Pflanzenbauer durch An wendung chemischer Bekämpfungsmittel die Ver mehrung und Ausbreitung der Erreger cindämmen