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OcmÜLU /?6ic/iLgci5/6n5c:/iov ksrsn 1933 Juni-Blummjchau wieder ein Erfolg Die Juni-Blumensonderschau auf der Reichs- gartcnschau in Essen vereinigte in erster Linie eine umfassende Sammlung von Kaiteen und Orchideen, die durch den Fleiß der Liebhaber trotz der Un gunst der Witterung zu prächtigster Entfaltung ge kommen waren. Bei der kurzen Feierstunde, mit der diese Sonder schau eröffnet wurde, richtete Stadtrechtsrat Dr Jaenke namens des Oberbürgermeisters Dill- gardt herzliche Grußworte an die Gäste, die Ver treter der Partei und Behörde sowie die Mitglieder der Pflanzengesellschaften und all die Mitarbeiter, f die zum Gelingen dieser Sonderschau beigctragen haben. Der Redner dankte besonders allen Ausstel- ! lern, die durch ihren hingebungsvollen Fleiß diese »Sonderschau zusammengestellt hätten. Der Leiter der Abteilung Gartenbau im Reichs- nährstaud, Vorsitzender der Deutschen Gartenbau gesellschaft Professor Dr. Ebert-Berlin, betonte t eingangs seiner Ansprache, daß noch nie eine Aus stellung unter solchen Schwierigkeiten durchgeführt l worden sei wie gerade diese' Sondcrschau. Das RWetter habe die besten Absichten zunichte gemacht. iWir brauchten Sonne und Wärme. Es bestehe eine »außerordentliche Knappheit an blühenden Blumen »und Pflanzen, verursacht durch den Frühjahrsfrost Rund die gegenwärtige Kälte. Aus diesen Gründen ^sei auch die für Mai vorgesehen gewesene Sonder- f schau ausgefallen. Die Pflanzen seien durchweg k nicht zu jener vollkommenen Entfaltung gekommen, j wie es notwendig sei, um sie in einer Ausstellung .zeigen zu können. Um so erfreulicher sei es, daß durch das Zusammenwirken zahlreicher Liebhaber das Material für die Juni-Blumensonderschau zu- fammengetragcn worden sei. Die Sonderschauen sollen Höhepunkte in den Monaten der Reichsgar tenschau sein; sie sollen den Blumen- und Garten freunden Anregungen geben und ihnen zeigen, was der deutsche Gartenbau zu bieten vermag. Die .'Liebhabervereinigungen, wie sie in der Deutschen , Gartenbaugcsellschaft mit ihren Pflanzengesellschaf- tcn und Abteilungen znsammengefaßt sind, wollen mehr sein als Genießer, sie wollen mit der Pflanze leben und erleben, und ihr Suchen und Erkennen gleicht einer Wissenschaft. Die Orchidcenabteilung in der Deutschen Gartenbaugesellschaft sei noch sehr jung. Erst knapp ein Jahr bestehe sie- Schnell habe sie sich entwickelt, ein Zeichen, daß die Liebe zur Orchidee in allen Volksschichten weit verbreitet sei. Es sei das erste Mal, daß die Orchideen als beson dere Abteilung innerhalb einer Gartenbauausstel lung gezeigt würden. Die Sonderschau werde er gänzt durch eine Anzahl Bilder von schönen Orchi deen, die in der Halle des Reichsnährstands zu sehen ist. Jeder Besucher werde erkennen, mit welcher Liebe die Gartenfreunde ihre Aufgabe an faßten. Man wolle nicht nur den Gärtnern etwas bieten, sondern sich werbend dafür einsetzen, daß sich möglichst viele Volksgenossen in ihrer Freizeit mit gärtnerischen Dingen beschäftigen. Das werde mit den Blumensonderschauen in schönster Weise er reicht. Landgerichtsdireltor Dölz-Spandau betonte als Vorsitzender der Deutschen Kakteen-Gesellschaft, daß Kakteen seit etwa 100 Jahren in Deutschland eine Heimat gefunden hätten. Die Träger der For schung seien in weitem Umfang Liebhaber, und es sei ersrenlich, daß die Erfolge der deutschen Gesell schaft in der Welt an der Spitze ständen. Der Redner verwies dann noch auf einen Film über die Heimat der Kakteen, der qus Anlaß der Son derschau im ToNfilmkino der Ausstellung vorge- sührt wird. Gartenbaudirektor Korte erklärte nach der Führerehrung die Ausstellung für eröffnet. Ein Rundgang durch die Halle VII überzeugte alle Gäste und die ersten Besucher, daß diese Sonder schau in ihrer einzigartigen Gestaltung und Farben pracht eine beispielhafte Leistung darstellt. Sie dauerte bis zum 22. Auni; die Kakteenausstellung kann bis zum 27. Juni besichtigt werden. Außer dem Kakteenraum und den Orchideen fenstern, die in großer Anzahl erlesene Exemplare von Orchideen und Warmhauspflanzen zur Schau stellten, umfaßte die Sonderschau einen Raum für Stauden und eine Abteilung, in der die Bezirks abgabestellen für Obst und Gemüse Bonn und Dort mund und die Kreisobst- und -gemüseverwertungs- genossenschaft Opladen Frühobst und Frühgemüse ausstellten. Unter den Schnittblumen waren die Der Ehrenpreis -es Reichsministers für Ernährung un- Landwirtschaft ck/<scn LsFc/r wOrk ckcc eam /nr sc-a/k /üc ckc/r Lelsiü/rAs- r/r Lsscn 7978 ^cst///c/c L-ccn/nc/s 7/r ckcc Lc-csc-au-Äkc ckcs ^cic-s- erä-csta/rckcs (Onüc V) ruc /Ins/c-7 an/Fcske/lk. Ole elleses /Verses -e/olA am LMaF ckec /ins- slellaa^ /üc eile beste Oe- ramllelLlaaF. Ls lsl eine ma/rckeenolle Vase aas ckee ZlaallleLea Oacrek/anman«- /ab/ae l/r ^kel^ea, eile elae Llobe voa 70 cm -aL -4b-..' L>aa/e §c-/rlll-lumea / L'a/cleen (4--..- 4reble) Nelkenkulturen bemerkenswert, weil es außer ordentlich schwierig war, sie zum richtigen Zeitpunkt ausstellungsfähig herzurichten. Die ' ausgestellten Lupinen zeigen ein Sortiment mit vielen Neuzüch tungen in phantastischen Spielarten aller Farben. Ferner waren zu sehen: Rosen, Gloxinien, Topf dahlien, Pelargonien, Begonien, Hortensien, Sal- Vien, Celosien, Pyrethrum, Päonien, Iris, Del- phinium, Fuchsien u. a. m. Die künstlerische Aufteilung der Sonderschau war mit bemerkenswertem Geschmack erfolgt. Zahl reiche Plastiken, Pflanzenkübel und Vasen verschie dener Künstler und Kunstwerkstätten schmückten den Raum. (Siehe auch Bildbericht.) der Juni-Blumensonderschau (17. bis 20. 6. 1938) Hortensien: Friedrich Heck, Lippstadt 1. Preis Julius Meckel, Iserlohn 2. Preis Kakteen: 1. Erwerbszüchter: August Ruzicka, Langenzersdorf b. Wien 1. Preis Friedrich Ad. Haage jun., Erfurt... 2. Preis Fa. Graeßncr, Perleberg 3. Preis A. Lippert, Coswig (Sa.) (für Crassula) 3. Preis 2. Liebhaberzüchter: Fa. Jordan, Dortmund 1. Preis Dr. Arno Behr, Essen 2. Preis H. Endberg, Essen 2. Preis Steigers, Essen 2. Preis Lutz, Essen 3. Preis Fr. Voßkuhl, Herne 3. Preis Kakteen im Zimmergcwächshaus: W. Brüning, Essen 1. Preis Tofahrcn, Mülheim 1. Preis Frl. Kappes, Essen 2. Preis Orchideen und Warmhauspflanzen: Curt Wolf, Langenfeld (Rhld.) ... 1. Preis Orchideen: Garlenverwaltung „Haus Berglinden", Naumburg (Saale) 1. Preis Mit Anerkennung werden erwähnt die Aussteller in der Gemeinschaftsschau: W. Hennis, Hildesheim: G. Nicolai, Coswig b. Dresden; „Orchidflora", H. Kruyff, Neubabelsberg 2; E. Wiedow, Coswig b. Dresden; Gartenverwaltung „Haus Berglinden", Naum burg (Saale); H. Rothe, Berlin-Zehlendorf; Curt Wolf, Langenfeld (Rhld.). Gloxinien: Hugo Wiedenhoff, Burscheid 1. Preis W. Oppenberg, Mülheim (Ruhr) ... 1. Preis Albert Julius Gensler, Berlin-Hohen schönhausen 2. Preis Topsrosen: Ad. Grille Söhne, Bln.-Weißensce « , 1. Preis Cclosia: Ad. Grille Söhne, Bln.-Weißensee . . 2. Preis Begonia cliator: Friedr. Heck, Lippstadt 1. Preis Pelargonien: Friedr. Heck, Lippstadt 1- Preis Gerbera (Schnittblumen): Friedr. Heck, Lippstadt 2. Preis Nelken: August Hoffmeister, Ludwigsburg ... 1. Preis K. Trautmann, Stuttgart . . j . . . 1. Preis E. Münz, Waiblingen 2. Preis Dahlien in Töpfen: Fr. Werner, Beuel (Rhein) 2. Preis Wohlriechende Wicken: K. Guerdicken, Essen-Haarzopf .... 2. Preis Levkojen (Schnittblumen): R. Meisert, Könnern (Saale) .... 1. Preis Pyrethrum (Deutschland): A. M. Lehmann, Mergenthal (Sa.) . . 2. Preis Schnittstaudcn: Georg Arends, Wupp.-Ronsdorf ... 1. Preis Schwertlilien: W. Dorn, Aachen 1. Preis Salvicn: Fr. Paus, Essen-Borbeck 2. Preis Friihgemüse: Bezirksabgabestclle für Obst und Gemüse, Dortmund 1. Preis Bezirksabgabestelle für Obst und Gemüse, Bonn 2. Preis Kreisobst- und -gemüseverwertungsgenos- senschaft, Opladen (für Erdbeeren) . . 3. Preis Heil- und Gewürzkräutcranbaulchrgang in Leipzig Regierungsrat Boshart - München machte auf der Rcichstagung der Heil- und Gewürzpflanzen anbauer Ausführungen über die Düngung der Heilpflanzen. Insbesondere ging er hierbei auf die günstigen Wirkungen der mineralischen Düngung bei Wurzeldrogen ein. Aehnlich« Ergebnisse liegen aus der Pflanzengruppe vor, deren ätherischer Oel- gehalt als Wertstosf gewonnen wird. Besonders interessant sind die Resultate über tageszeitliche Schwankungen der Gehaltsstoffmengen in einigen Drogen, wobei außerdem der verschiedene Gehalt in den einzelnen Wachstumsstadien zu beachten ist. Ferner betonte der Vortragende die Notwendigkeit, die Physiologie der Heilpflanzen zu schaffen. ÄZenn erst einmal die physiologischen Zusammenhänge hin reichend durchforscht sind, werden auch für den Arzt keine Schwierigkeiten bestehen, allgemein Heilkräuterpräparate zu verordnen, da er dann in der Lage ist, die wirksamen Mengen sicherer als bisher zu bemessen. Am Nachmittag wurden weitere Vorträge, die sich mit Einzelheiten des Heil pflanzenanbaues befaßten, geboten. Den Abschluß bildete ein Besuch in der Drogisten-Fachschule zu Leipzig, wo den Tagungsteilnehmern eine beson ders zusammengestellte Drogenschau vorgeführt wurde.