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Für öen GartenausführenSen un»»°«ZrieShofgärtner Mitteilungen für Sie Fachgruppe Garten, vark uaS ZrieShof in Ser Unterabteilung Garten im ReichsnährftanS — Keichssachbearbeiter Karl Weinhaufen unS Mitteilungen Ses Neichsverban-es -er Gartenausführen-en un- Zrie-Hofgärtner Nummer 8 öeilage zu „Vie Gartenbauwirtschaft" Nr. 23 Y. Juni 1-38 vnc/ ösisLf/NUNA i)sc/M96ti c/t6 Die Anlage von Tennisplätzen Die ständig zunehmende Entwicklung des Spor tes hat für den Gartenausführenden in größerem Umfang Aufträge zur Ausführung von Sport plätzen aller Art im Rahmen öffentlicher und pri vater Arbeitsvorhaben mit sich gebracht. Es ist da her notwendig, daß sich der Berufsstand bei diesen Anlagen mit allen technischen und sportlichen Ein zelheiten vertraut macht. Größe, Lage, Eigenschasten Der Bau von Tennisplätzen erfordert besondere Vorkenntnisse und Erfahrungen, um eine einwand freie und sachgemäße Durchführung der Arbeiten zu gewährleisten. Zunächst ist es wichtig, sich von vornherein über die erforderliche Größe des Platzes im klaren zu sein. In der Skizze wird ein Linien netz mit den notwendigen Ausmessungen für ein Doppelspielfeld dargestellt, das auch gleichzeitig für Einzelspiele benutzt werden kann. Die Normal größe eines Tennisplatzes mit dem erforderlichen End- und Seitenlauf beträgt 20X40 m. Geringere Abmessungen sollten nur für einfache Uebungsplätze vorgesehen werden. Es ist aber richtiger, von vorn herein die Maße zugrunde zu legen, wie sie für Turnier- und Meisterschaftsplätze vorgeschrieben sind, damit der Platz allen sportlichen Anforderun gen gerecht wird. Es wird unterschieden zwischen Rasen- und Hartplätzen. Erstere kommen aber in Deutschland kaum noch in Frage, so daß wir uns auf die Erläuterung von Hartplätzen beschränken können. Die Herstellung von Tennisplätzen erfordert eine besondere Sorgfalt, nicht nur in Hinsicht auf das zur Verwendung kommende Befestigungsmaterial, sondern ganz besonders auch bezüglich der Durch führung aller Arbeitsvorgänge. Ein einwandfreier Tennisplatz soll nachstehende Eigenschaften auf weisen: 8kirre 1: Vas I-mienvelr eilles lellllisplaises (DoppsIspieUelä) mit seinen Lusmsüvn. s) Krunälinieu, b) äulseklaglimön, c) l-angs- »cdss. ä) kok, v) Valerien. Eine gewisse Elastizität, damit eine größt mögliche Spieldauer ohne vorzeitige Ermüdung er zielt wird. Das zur Verwendung kommende Ma terial muß also eine gewisse Federung aufweisen. Das Füllmaterial soll wasserdurchlässig sein und nach stärkeren Niederschlägen schnell und gleich mäßig auftrockncn, so daß auch bei feuchtem Wetter in den Herbst- und Frühjahrsmonaten eine Be nutzung des Tennisplatzes möglich ist. Die Decke des Tennisplatzes darf bei feuchtem Wetter nicht glitschig sein, um die Rutschgcfahr auszuschließen, andererseits joll sie aber auch bei trockenem Wetter keinen Staub entwickeln. Damit sich der Ball gut abhcbt, gibt man der Deckschicht eine rote oder gelb liche Färbung, die aber farbfest sein muß, um die Beschmutzung von Ball und Spieler zu vermeiden. Der Platz darf nach längerem Gebrauch keine Un ebenheiten und Senken zeigen. Das Planum muß so beschaffen sein, daß der auftreffende Ball nicht in unberechenbare Richtungen abprallen kann. Nicht zuletzt spielt die richtige Beleuchtung eine große Rolle. Die Tennisplätze sind daher nach Möglich keit in Nord-Südrichtung zu legen, entweder in Schatten oder in ganz sonnige Lage. Schlag schatten größerer Bäume und sonstige Lichtspiege lungen wirken störend beim Spiel. Planum und Kosscrsohle Schon bei der Auskofferung des Platzes muß das Planum in einwandfreier Weise hergestellt, die Koffersohle festgestampft oder gewalzt werden. Bei leichten, sandigen oder kiesigen Böden ist eine Be festigungsstärke von 25—30 cm oft schon ausrei chend, während bei schweren, bindigen, undurch lässigen Lehmböden auch unter Umständen eine Stärke von 50 cm ersorderlich ist. In feuchten Bö den ist es notwendig, der Koffersohle ein Gefälle von etwa 10—20 cm zu geben, um Wasseransamm lungen nach Möglichkeit schnell abzuleiten. Dazu kann der Einbau von Dränröhren oder sogenann ten Sickergräben erforderlich werden. Die Koffcr- sohle erhält entweder ein Gefälle nach den Grund linien oder dachförmig nach den Seitenlinien hin. Falls Sickergräben notwendig sind, werden sie an den Außenseiten des Platzes angeordnct, und zwar in einer Tiefe von 30—50 cm unter der Plntzsohle, die mit Stcinschlag oder Stcinschotter ausgcfüllt werden. Bei sehr nassen Böden sind eventuell auch entsprechende Rohrleitungen (Dräns) vorzusehen, die das Wasser nach einem natürlichen Vorfluter und, falls dieser nicht vorhanden ist, nach anzu legenden Sickerschächten ableiten. Die Dränröhren Tind sorgfältig unterhalb der Koffersohle in Stein - sthlag oder Schlackcnbettung zu verlegen. Gege- benLnfalls kann gleichzeitig hieran eine Oberflächen- entwLz^rung anaeschlossen werden. Bei zu hohem Krundwasscchand wird es meistens nötig sein, durch Auftrag die Koffersohle in ausreichender Höhe über den höchsten Wasserstand zu legen, um übermäßiger Nässe vorzubeugen. Füll- und Deckschichten Die Güte und Eignung eines Tennisplatzes wird in hohem Maße durch die Art und Ausführung seiner Befestigung bestimmt. Diese besteht in der Regel aus 3 Schichten, nämlich aus der untersten 15 cm starken Bettung aus Steinschlag, Packlage, Schotter oder Grobschlacke, darüber etwa 10 cm Schlacke nach Korngröße getrennt, wobei die gröbere 8kirro 2: Versedieäens Wgliedkeiteu liir äie KelsUverteiluiig aul äem 8xio!lolä. stets unten und die feinere Schlacke stets oben ein gebracht werden muß. Erst dann folgt die eigent liche Deckschicht, die nach dem Walzen eine Stärke von etwa 2—3 cm haben soll. Von der sorgfältigen und richtigen Ausführung dieser Deckschicht hängt die gute Gebrauchssähigkeit des Platzes ab. In der Regel werden hierfür verschiedene Befestigungs materialien gemischt. So wird z. B. eine Mischung von 3 Teilen Lehm und 4 Teilen rein gewaschener, gesiebter Kies oder auch eine Mischung von Lehm und Feinschlacke im Verhältnis 3:4 empfohlen. Auch Lehm und Straßenschlick sollen sich als Tennis decke bewährt haben. Welche Materialien für die Deckschicht am besten geeignet sind, läßt sich schwer sagen, da die Beschaffenheit der einzelnen Ma terialien und das richtige Mischungsverhältnis da für von ausschlaggebender Wichtigkeit sind. Im Schnitt (Skizze 3) sind 2 Befestigungsmöglichkeiten dargestellt, einmal mit Steinschotter oder Ziegel schlag und Schlackenüberdeckung zur Erzielung einer genügenden Elastizität, und als 2. Beispiel die Her stellung einer Platzbesestigung mit Bernburger Kalk stein, der durch seine Porösität und Struktur eine besonders angenehme Platzbefestigung abgeben soll. Als Mittelschicht wird hier Bernburger Splitt und als Deckschicht Bernburger Tennisgrus verwendet. Alle Schichten werden einzeln gut gewässert und gewalzt. Besonders sorgfältig muh die Deckschicht behandelt werden, die für gewöhnlich eine Beimen gung aus rotem Steinmehl oder Rotgrand erhält, um dem Platz die gewünschte rötliche Färbung zu geben. Dies kann auch durch einen dünnen Abzug mit rotem Steinmehl oder Rotgrand geschehen, der jedoch gründlich eingewalzt werden muß. Von ver schiedenen Firmen wird Material für Tennisdecken nach eigenen erprobten Mischverfahren fertig zum Aufbringen geliefert. In neuester Zeit ist im Sportplatzbau auch Bitumen als Obcrflächcnbindung zur Anwendung gekommen, das neuerdings in roter Farbe erhält lich ist. In Verbindung mit Fluß-, Grubensand oder auch feingeriebener Hochofenschlacke ergeben sich elastische und staubfreie Decken. Ob dieses Ver fahren auch für die Herstellung von Tennisdecken mit Erfolg angewendet werden kann, darüber sind mir leider bis heute endgültige und abschließende Urteile nicht belanntgeworden. Vielleicht liegen aber auch in diesem Bindemittel noch gewisse Mög lichkeiten für die Herstellung von Tennisdecken, und es wäre daher erwünscht, wenn darüber vorliegende Erfahrungen in der Berufspraxis einmal be sprochen würden. Um das Niederschlagswasser in allen Fällen gut und schnell abzuleiten, erhält das Spielfeld ein un- merkliches Gefälle, wofür meistens 5—10 cm aus reichend sind. Die verschiedenen Gefällmöglich- kciten werden in nebenstehender Skizze an 3 Bei spielen dargestellt. Darüber hinaus ist noch eine vierte Möglichkeit zu nennen, bei der das Gefälle dachförmig über das Spielfeld nach den 4 Ecken verläuft. Die gute Gefällverteilung ist für das Spiel von großer Wichtigkeit und daher besonders zu beachten. Der Tennisplatz muß nach der Fertigstellung ständig gut gepflegt und unterhalten werden. Nach Gebrauch ist er regelmäßig zu glätten, zu sprengen und festzuwalzen. Am besten eignen sich hierfür die zweiteiligen Walzen, um beim Wenden das Zu sammenschieben der Deckschicht zu vermeiden. Die Mantelfläche der Walze muß sauber und glatt und die Kanten der Walze müssen gut abgerundet sein, damit keine Rillen während des Walzens entstehen. Bezüglich der Berechnung von Herstellungskosten für Tennisplatzbefestigungen sei zum Schluß noch erwähnt, daß diese ähnlich wie die Kalkulation im Wegebau erfolgt. Nur ist zu beachten, daß bei der Anlage von Tennisplätzen die äußerst sorgfältige 8kirro Z: KlögliekkoLisa kür äie klsirbekestigimy: k 1 — 2 dis Z cm starke veckscdiekt. 2 — 10 cm 8eklscke vscd korvgiöüe gesediedtet. Z — 15 cm 8temscdotter oäer Neyelscdlsg. L 1 1 cm roter Lernduryer leimisgrus. 2 — 2 cm 8perislgrus aus veruduryer Kalkstein. Z — 10 cm 8xiitt. 4 15 cm kaekiage. Ausführung der Arbeit einen besonderen Lohnauf wand erforderlich macht, so daß zumindest immer die höchsten Wegebausätze (Fahrwege) hierfür in Ansatz zu bringen sind. Auch die Sorgfalt in der Auswahl des geeigneten Materials ist bei der Preisermittlung besonders zu berücksichtigen. Nach lässige und fehlerhafte Kalkulation kann gerade beim Bau von Tennisplätzen zu erheblichen Ver lusten führen. Jeder neue Auftrag macht eine er neute genaue Feststellung der Selbstkosten erforder lich, da die jeweiligen örtlichen Gegebenheiten und Bodenverhältnisse grundverschieden und somit für die Herstellungssumme von ausschlaggebender Be deutung sein können. Es ist daher auch nicht mög lich, irgendwelche Kalkulationssätze in Form von Richtpreisen für Tennisplätze anzugeben, zumal auch hierfür die jeweils erforderliche Stärke der Befestigung maßgebend ist. lT öerkelmann. k/n n/mml rv ciisLsm f/isma §/s//vNA Bmlssordmmg und Berufsausbildung Wenn man nicht nur im Berufsleben steht, son dern auch als Betriebsprüfer Fühlung mit Garten ausführenden und deren Auftraggebern zu nehmen hat, wird man den Ausführungen des Berufskame raden Berkelmann (vgl. Beilage „Gartenausfüh- rcnde und Friedhofgärtner" in Nr. 16 vom 21. 4. 1938 der „Gartenbauwirtschast") über das, was sich derzeit in der Sparte Gnrtenausführende vollzieht, vollinhaltlich beipflichtcn. Jeder, der um das An sehen unseres Berufsstandes ehrlich bemüht ist, sollte sich mit der Frage befassen, wie es kommt, daß dem Durchschnitt unseres Betriebsführernach wuchses die unbedingt notwendigen Kenntnisse und Erfahrungen fehlen, obwohl allgemein Güteverbesse rung und Leistungssteigerung gefordert werden. Wie ist das zu erklären? Wir haben eine lawinen artige Zunahme von Neugründungen gartenaus führender Betriebe über uns ergehen lassen müßen. Der Nutzen, der der Menschheit daraus entstand, entsprach dem Nutzen, den Lawinen nun einmal anzurichten Pflegen. Etwa 300 Gründungen sind in letzter Zeit allein in Groß-Berlin erfolgt! Es waren darunter nicht nur ungenügend ausgebildete Gärtner, sondern auch solche, die den Beruf über haupt nicht erlernt hatten. Es ist doch wirklich untragbar, daß man gegen Hinterlegung einer deut schen Reichsmark, ohne Besähigungs- oder sonstige Nachweise erbringen zu müssen, das Gewerbe als Gartenausführender anmelden und ausüben kann. Viel Papier ist mit der Schilderung dieser Zu stände schon verbraucht worden. Es ist mir und vielen anderen, die um die Gesundung des Berufes aus ehrlichster Heberzeuguug kämpfen, unverständ lich, daß es bisher noch nicht gelungen ist, für das Gewerbe der Gartenausführenden die gleichen Be stimmungen zu erwerben wie für alle anderen Gewerbe. Die Berufskameraden, die — wie ich — des öfte ren Betriebsprüfungen vorzunehmen hatten, konn ten an Hand uns vorgelegter Kostenanschläge, der Buchführung und durch Besichtigung erstellter An lagen oft die unglaublichsten Zustände feststellen. Es finden sich diese Zustände in den Kreisen, die sich jeder Aufbauarbeit entziehen, die nie das Be streben haben, ihre Wissenslücken durch den Besuch von Schulungskursen zu vermindern. In den neu entstehenden Siedlungen wird Haus für Haus abgegrast. Solch ein neuer Eigentümer hat dann die Wahl zwischen 20 Kostenanschlägen, die zum Teil aus herausgerissenen Notizbuchblättern bestehen. Man kann in der Unterhaltung mit den Haus besitzern nicht immer feststellen, daß mit der Fülle der Angebote auch das Ansehen des Berufsstandes bei ihnen gestiegen sei. Nach den gemachten Erfah rungen will man keinen Gärtner mehr im Garten dulden. Solch ein Geschädigter hat kein Verständ nis dafür, daß die Berufsvertretung den Schäd lingen nicht das Handwerk legt. Und der anstän dige Berufskamerad hat den Nachteil. Das sind gewissermaßen Fronterlebnisse aus der Praxis. Nun zur Ausstellung der Berufsausweise. Da jetzt von vielen behördlichen und privaten Stellen, die für die Vergabe gärtnerischer Arbeiten in Be tracht kommen, der Berufsausweis verlangt wird, sieht man heute in erster Front Bewerber um die sen Ausweis, die sich bei Vergabe unbezahlter Ge meinschaftsarbeit stets bescheiden im Hintergrund hielten und über die nie Klage geführt werden konnte daß sie jemand bei Reichsnährstandsveran staltungen einen Platz weggenommen hätten. Durch die Ausstellung des Berufsausweises über nimmt unsere Berufsvertretung den oben erwähn ten Vergabestellen gegenüber die Garantie, daß der Ausweisinhaber fachlich und sonst in Ordnung ist. Es gilt sogar, das Vertrauen der Volksgenossen zurückzugewinnen, die durch gewissenlose Elemente geschädigt wurden. Es kann wohl manchem fraglichen Gärtner das Attest aus Widerruf ausgestellt werden, um ihm Gelegenheit zu geben, sein Wollen und Können unter Beweis zu" stellen, es muß aber auch eine schroffe Ablehnung unfähigen und unsozialen Ele menten gegenüber geben. Wenn z. B. ein Betriebsführer bisher nicht nur recht und schlecht, sondern nur schlecht und unrecht gehandelt hat, so ist es nur berechtigt, ihm den Be rufsausweis zu verweigern. Es besteht sogar mei nem Empfinden nach die sittliche Verpflichtung zu einem solchen Vorgehen, um Volkskreise, die bisher bedenkenlos geschädigt wurden, vor weiteren Ver lusten zu schützen. IT k'ritsck. Kleinsiedlungen und Gartenbau Ein Tätigkeitsgebiet für den Gartcnaussührcnden, das es auszubauen gilt Als nach dem Weltkrieg die ersten Kleinsied lungen auftauchten, war die Einstellung des Gar tenbaues hierzu nicht einheitlich. Soweit die Klein-, siedlungen abgelehnt wurden, entsprach dies der egoistisch-materialistischen Weltanschauung der da maligen Zeit. Mit der Machtergreifung durch den National sozialismus bekam das Problem „Kleinsiedlung" eine andere Wertung. Es wurde nicht mehr gefragt nach den Vor- oder Nachteilen, die es dem einzel nen brachte, sondern nach den Vor- und Nachteilen für die Gesamtheit. Um hier eine Entscheidung zu treffen, muß man erst wissen, was der eigentliche Zweck der Kleinsiedlurm ist- Die Frage, ob es sich hierbei nur um eine Wohnungsfrage handelt, muß verneint werden. Nicht eine Wohnung allein soll dem Volksgenossen gegeben werden, er soll vor allem wieder mit dem Grund und Boden, mit der Heimatscholle verwurzelt werden. Der Besitz eines Stückchens deutscher Erde, und mag es noch so klein sein, ist ein Bindeglied des einzelnen an sein Volk. Aus diesem Grunde darf es heute in den Kreisen des Gartenbaues keine Meinungsverschiedenheit über Zweck und Nutzen der Kleinsiedlungen mehr geben. Jeder sollte mit Stolz erfüllt sein, wenn ihm Gelegenheit geboten wird, an diesem Werk aktiv mitzuarbeiten. Die Möglichkeit der Mitarbeit von seiten des Gartenbaues ist jetzt gegeben. Der Reichsarbeitsminister ordnet in den Bestim mungen über die Förderung der Kleinsiedlung vom 14. 9. 37 unter Punkt 5 an: „Für die Pla nung des Gartenbaues und der Klein tierhaltung (Wirtschaftsplanung) sind Fachleute h e r a n z u z ieh e n." In dieser Bestimmung ist eindeutig die Heranziehung des Gartenfachmannes zum Ausdruck gebracht. Keine Siedlungsgesellschaft, keine Gemeinde, kein Archi tekt wird sich in Zukunft dieser Anordnung ent ziehen können. In Sachsen hat nun der Landesminister für Wirtschaft und Arbeit, um einen einheitlichen Ein satz der Kräfte zu gewährleisten, geeignete Kräfte aus den Kreisen der Gartcngestalter und Garten ausführenden zu einem Lehrgang an der Staat lichen Versuchs- und Forschungsanstalt in Pillnitz einberufen. Der Lehrgang fand am 11. und 12. Februar 1938 statt. In diesem Lehrgang wur den die Berufskameraden mit den Zielen und Auf gaben der Kleinsiedlung vertraut gemacht. Ihre Arbeitsgebiete erstrecken sich auf die Tätigkeit als Bodenbegutachter, Gartenplaner und Bodenbauführer. Der Bodengutachter hat ein Urteil über die Beschaffenheit des in Aussicht genommenen Geländes auf dessen Kulturfähigkeit äbzugeben. Der Gartenplaner hat in engster Zu sammenarbeit mit dem Architekten die planliche Bearbeitung des Gcsamtproiektcs durchzuführcn; er hat dafür zu sargen, daß sich die Siedlung har monisch der Landschaft anpaßt und hat eine Aus wahl geeigneter Obst- und Gemüsearten und Sor ten zu treffen. Der Bodenbauführer hat dafür Sorge zu tragen, daß alle Arbeiten in fachlich rich tiger Weise ausgeführt werden, besorgt das Pflan zen, Saatgut und sonstiges Material und ist ver antwortlich für dessen richtige Verwendung. Durch die Bestimmungen des Reichsarbcits- ministers vom 14. 9. 37 ist nun der Gartenbau aktiv eingeschaltet in einen Teil des großen Auf bauwerkes, das berufen ist, Deutschland zu neuer Blüte zu führen. LI. V^omacüs, Einsiedel,